Ultimatumspiel | Das Ultimatumspiel ist ein Konzept der Spieltheorie. Die Regel in diesem Spiel ist, dass beide Spieler leer ausgehen, wenn ein Spieler das Angebot nicht annimmt. Das Ultimatumspiel bewirkt, dass fairere Angebote unterbreitet werden. Die Lösungssuche in der Mediation entspricht dem Spielkonzept insoweit, als die Partei wegen des Grundsatzes der Freiwilligkeit die Mediation zum Abbruch führen kann, wenn kein akzeptables Angebot zustande kommt. |
Trial and Error-Prinzip | Trial and Error bedeutet Versuch und Irrtum. Als Prinzip legt es die Möglichkeit nahe, sich zu irren zu dürfen. Damit wird der Willkür jedoch nicht Tür und Tor geöffnet. Der Irrtum ist ein Teil des Lernprozesses, an dessen Ende ein Gelingen der Versuch steht. Die Mediation hat mit Menschen zu tun, sodass dieses Prinzip auch in der Mediation zum Tragen kommt. |
Trial and Error | Der Mensch folgt keiner Formel, die besagt, wie er zu funktionieren hat. Er ist zu komplex um seine Reaktionen genau planen und einschätzen zu können. Der Mediator hat alsoe, wenn er beispielsweise zu Interventionen greift oder andere Werkzeuge verwendet keine andere Wahl, als die Trial and Error Methode anzuwenden. Sie besagt, dass ein Werkzeug benutzt wird. Dann wird die Reaktion darauf (seine Wirkung) ausgewertet, um aus diesen Erkenntnissen ein anderes, besser greifendes Werkzeug (Intervention) auszuwählen. |
Lösungskuchen | Das Wort Lösungskuchen wird synonym mit der (möglichen) Lösungsmenge verwendet. Es beschreibt die Lösungsmöglichkeiten. Lässt sich die Lösungsmenge nicht vergrößern, kommt es zu einem (reinen) Verteilungskonflikt. |
Suchspiel | Die Mediation wird als ein kooperatives Suchspiel bezeichnet und mit einem Puzzle verglichen. Kooperative Suchspiele sind Spiele, bei denen die Spieler zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Suchziel zu erreichen. Im Gegensatz zu kompetitiven Spielen, bei denen die Spieler gegeneinander antreten, zielen kooperative Suchspiele darauf ab, die Zusammenarbeit, Koordination und den Informationsaustausch zwischen den Spielern zu fördern, um das gemeinsame Suchziel effektiv zu erreichen. Die Mediation ist dafür ein Beispiel. |
Assoziationstechniken | Die Assoziation beschreibt das Phänomen, dass zwei (oder mehr) ursprünglich isolierte psychische Inhalte (wie z. B. Wahrnehmungen, Gefühle oder Ideen) als Assoziationsglieder eine Verbindung eingehen. Nicht immer sind die Assoziationen zielführend. Es gibt Gesprächstechniken, die sich auf das assoziative Denken einlassen und sich eignen, die assoziative Zuordnung zu ändern oder zu korrigieren. |
Assoziation | Im psychologischen Verständnis beschreibt die Assoziation die (un)willkürliche gedankliche Verknüpfung, wobei kognitive Elemente, Emotionen oder Sinneseindrücke bedingungsabhängig miteinander verknüpft werden. |
Loopen | Siehe aktives Zuhören; siehe präzises Zuhören |
Imaginationen | Imaginationen werden der Fantasie zugeschrieben. Sie meinen die Einbildungskraft und das bildhafte Denken. Die Arbeit mit Imaginationen spielt in der Mediation eine große Rolle. Sie helfen den Parteien, aus dem Problem hinauszudenken und die Begründungssemantik zu verlassen. |
Flaschenhalseffekt | Der Flaschenhalseffekt oder das Flaschenhalsphänomen äußert sich darin, dass sich ein Motiv (Interesse) nicht immer gleichförmig in die formale Sprache des Verfahrens übersetzen lässt. Es kommt zu Übersetzungsverlusten, die ein Einvernehmen erschweren. Wenn der Flaschenhals beseitigt wird, lassen sich die Motive ansprechen. |
Gesundheit | Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen. |
Schutzwirkung zu Gunsten Dritter | Die "Schutzwirkung zu Gunsten Dritter" ist ein rechtlicher Grundsatz, der besagt, dass eine Vertragspartei einen Vertrag nicht nur zu ihrem eigenen Vorteil abschließen kann, sondern auch zum Schutz der Interessen einer dritten Person. Der Rechtsgrundsatz kann zur Begründung von Schadensersatzansprüchen der Medianden einschlägig sein, wenn sie nicht selbst Parteien des Mediationsvertrages sind. |
Kontexterhellung | Die Gedanken lassen sich schnell auf einzelne Zitate und selektive Argumente ein. Bei diesem Fokus gerät der Kontext oft aus dem Blick. Die Relationen verändern sich. Der Mediator darf den Kontext nie aus dem Blick verlieren. Um den Zusammenhang auch im Bewusstsein der Parteien aufrechtzuerhalten, meldet er den Kontext bei der Rückmeldung zurück. Beispiel einer Rückmeldung: "Sie sprechen über Ihre Trennung. In diesem Zusammenhang geht es Ihnen auch um die Unterhaltsleistungen. Weil Sie meinen, die Trennung nicht veranlasst zu haben, sehen Sie nicht wirklich ein, für die Folgen aufzukommen. Ist es das was Sie sagen wollen?" |
Kontextualisierung | Bei der Kontextualisierung werden ein Vorstellungsinhalt, eine Sache, ein Wort oder eine Person in Beziehung zu anderen Inhalten gesetzt. Die Kontextualisierung ist ein wichtiges Instrument zur Klärung von Bedeutungen in der Mediation. |
Paradoxie | Die Paradoxie wird synonym zu dem Begriff Paradoxon verwendet. Sie beschreibt ein unerwartetes Ereignis oder eine unerwartete Aussage, die wie ein Widerspruch erscheint. Die Mediation selbst ist paradox. |
paradoxe Intervention | Die paradoxe Intervention erzeugt einen irritierenden Widerspruch, der geeignet ist Muster zu durchbrechen. Sie ist in ihrem Effekt vergleichbar mit der Starttaste bei Windows bei den Cache-Speicher geleert und die Systeme neu hochgeladen werden müssen, damit das System wieder funktioniert |
Was passt nicht ins Bild | Mit dieser Frage geht der Mediator Dissonanzen auf den Grund. Er prüft, wo Unstimmigkeiten oder Inkongruenzen vorkommen. Die Technik deckt Gegensätze und Widersprüche auf. |
3p-Modell | Das PPP Modell (People, Process, Product) oder auch 3 p Modell genannt, ist ein Verhandlungskonzept, das problem, people, und process (also Problem, Mensch und Prozess) in eine heuristische Dreiecksbeziehung setzt.
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Raumskizze | Siehe stumme Aufstellung |
Beziehungslandkarte | Siehe stumme Aufstellung |