Die Mediation in der Praxis
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Worum es geht: Das Spannungsfeld zwischen Theorie und Anwendung.
Wenn Sie den erweiterten Mediationsradius zugrunde legen und die Schlussfolgerungen im Mediationsreport-2019 teilen, wird deutlich, dass die Möglichkeiten zur Verwendung der Mediation weit über die beruflichen Aspekte hinausgehen. Praxis wird als die Art und Weise definiert, etwas zu tun. Das was getan wird, kann von dem abweichen, was getan werden soll und wie es getan werden sollte. Die theoretische Auseinandersetzung mit der Mediation ist das Eine. Ihre praktische Verwendung ist das Andere. Idealerweise korrespondieren Theorie und Praxis miteinander, sodass sich die Theorie nicht nur mit Überlegungen, sondern auch mit den Begebenheiten auseinandersetzen kann. Die Praxis ist herausgefordert.
Zur Überwindung der Gräben zwischen Theorie und Praxis.
Buchinhalt Themen Zurück WeiterlesenEinführung und Inhalt: Dieser Teil des Buches soll lediglich einen Überblick geben und den Einfluss der Praxis auf die Mediation aufdecken.
Wegen des Umfangs und dem Bedarf zur Interaktion bei der Frage wie die Mediation in der Praxis vorkommt, wird dieser Themenkomplex in einer eigenen Abteilung des Wikis vorgestellt.
Die Praxis stellt neue und andere Anforderungen an die Mediation und die Mediatoren
Diese Erkenntnis bildet den Ausgangspunkt für die weiteren Überlegungen. Um der Frage nachzugehen, wie sich die Praxis auf die Mediation auswirkt oder umgekehrt, stellt der Thinktank Mediation eine eigene Abteilung zur Verfügung, die im Hauptmenü als Praxis benannt ist. Der eher auf das Wissen über die Mediation abstellende Teil des Fachbuches befasst sich also weniger mit den in der Praxis aufkommenden Problemen als mit der Frage, welche Anforderungen an eine Auseinandersetzung mit der Praxis zu stellen sind.
Die notwendige Unterscheidung
Auch bei der Auseinandersetzung mit der Praxis der Mediation kommt die Frage auf, was Mediation überhaupt ist. Die Forschung belegt, dass 86 Prozent der Bevölkerung bereits von der Mediation gehört haben.1 Ist sicher, dass sie das Wort nicht mit Meditation verwechseln und dass sie nicht nur davon gehört, sondern auch verstanden haben was das ist? Zweifel ergeben sich, weil die vermeintliche Bekanntheit der Mediation so weit von der Nachfrage abweicht. Konsumenten, wirklich verstanden haben, was Mediation ist, müssten in ihr eine alternativlose Herangehensweise bei der Konfliktbeilegung erkennen. Was stimmt also nicht, wenn die Mediation trotz der vermeintlich großen Bekanntheit nicht dementsprechend nachgefragt wird? Möglicherweise ist die Mediation zwar bekannt, aber wird nicht verstanden. Dazu einige Eindrücke aus der Praxis:
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Auch die Evaluierung zum Mediationsgesetz belegt, dass 91% der befragten Mediatoren vom formellen oder schulmäßigen Mediationsverfahren situationsbezogen abweichen und gegebenenfalls die Mediation sogar "in einem vollständigen Systemwechsel bis hin zur Schlichtung" umwandeln.2 Ohne an dieser Stelle näher auf die Beobachtungen einzugehen, wird deutlich, dass es einen Handlungsbedarf gibt, wenn die Mediation besser nachgefragt werden soll. Um diesem Bedarf auf den Grund zu gehen, soll zunächt zwischen dem Angebot der Mediation als eine zum Mediationsgesetz passende Dienstleistung unterschieden werden und dem Bedarf nach Mediation, der darüber hinausgeht. Das Angebot der Mediation kommt in der Mediation als Dienstleistung zum Tragen.
Mediation als Dienstleistung
Es ist kaum verwunderlich, dass sich alle Irritationen auf die Dienstleistung auswirken. Deshalb steht auch hier die Frage im Vordergrund, was die Dienstleistung des Mediators genau ist und worin sie besteht. Die nächste Frage ist, ob sich die Sicht des Dienstleisters mit der des Kunden deckt. Ist beiden klar, dass die Mediation nur eine unvollständige Dienstleistung ist? Wie geht der Mediator damit um? Er wird plötzlich nicht nur mit rechtlichen, sondern auch mit wirtschaftlichen Fragen konfrontiert. Spätestens jetzt bemerkt er, dass es einen Unterschied zwischen der Theorie und der Praxis gibt. Er sollte die Grenzen und Möglichkeiten genau kennen, um seine Dienstleistung korrekt und rechtssicher durchführen zu können.
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Das Beispeil zeigt, dass nicht nur das Gelernte zu hinterfragen ist. Zusammen mit den zuvor erwähnten Beispielen wird auch deutlich, dass es nicht genügt, nur über ein unvollständiges theoretisches Wissen über die Mediation zu verfügen. Ein kompetenter Mediator kann das Gelernte kreativ in der Praxis umsetzen, ohne sich angreifbar zu machen, ohne den Kunden zu irritieren und ohne das Wesen der Mediation zu beeinträchtigen. Wiki to Yes stellt zu diesem Thema einen eigenen Bereich zur Verfügung, der mit dem Beitrag über die Dienstleistung seinen Einstieg findet.
Die Dienstleistung der und in der Mediation
Um zu erkennen, ob und wie sich die Mediation in den Dienstleistungsangeboten verbirgt, bedarf es der Auseinandersetzung mit der Frage, was eine Dienstleistung überhaupt ausmacht und wie sie die Mediation in sich aufnehmen kann. Sie werden sehen, dass die Mediation nur einen Teil der Bedarfe entlang einer Konfliktbeilegung abdeckt, was wiederum Auswirkungen auf das Angebot hat.
Das Produkt
Sobald die Mediation als eine Dienstleistung verstanden wird, wird die Mediation zu einem Produkt. Ein Produkt ist ein Wirtschaftsgut, das von einem Kunden erworben werden kann. Zu den Produkten zählen auch die Dienstleistungen. Was erwirbt der Kunde, wenn er eine Mediation nachfragt? Vordergründig ist es die Fähigkeit zur Durchführung eines Mediationsverfahrens. Was das ist und wie das Verfahren durchzuführen ist, hängt wieder von dem zugrundeliegenden Mediationsverständnis ab. Unabhängig davon ist die Mediation ein erklärungsbedürftiges low interest product. Anders formuliert gibt es keine Verpackung auf der steht, was der Kunde erwirbt. Hinzu kommt, dass die Mediation anders ist. Daraus ergeben sich Konsequenzen für das Angebot und die Nachfrage und letztlich auch für die Vermarktungspolitik. Am Anfang steht die Aufklärung. Wiki to Yes bietet einen Einstieg an, der die Mediation kurz und bündig für Laien erkläutert und weiterverlinkt werden kann.
Mediation kurz und bündig
Die Aufklärung beginnt mit einer zusammenfassenden Darstellung über die Mediation. Sie haben die Gelegenheit, Fragen zur Mediation zu stellen oder Antworten auf bereits gestellte Fragen nachzulesen. Auch finden Sie Videodarstellungen und Mediationsmetaphern, um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln.
Angebot und Nachfrage
Je besser der Kunde weiß, was er bekommt, umso besser kann er seine Nachfrage darauf einrichten. Im Idealfall lässt sich das Angebot auf den Bedarf des Kunden ein. Was aber genau ist sein Bedarf, wenn es um die Beilegung eines Konfliktes geht? Versetzen Sie sich in die Lage des Kunden und schauen Sie sich die Erklärungsvideos an. Wissen Sie jetzt, welchen Bedarf Sie haben und wie die Mediation diesen Bedarf als einziges Verfahren decken kann? Um dem Kunden zu zeigen, wie komplex eine Konfliktbeilegung ist und welche Anforderungen an ein Verfahren zu stellen sind, wird eine Tour durch die Konflikbeilegung angeboten, um den Kunden zu sensibilisieren.
Tour durch die Konflikbeilegung
Die Aufklärung beginnt mit einer zusammenfassenden Darstellung über die Mediation. Sie haben die Gelegenheit, Fragen zur Mediation zu stellen oder Antowrten auf bereits gestellte Fragen nachzulesen. Auch finden Sie Videodarstellungen und Mediationsmetaphern, um Ihnen einen Eindruck zu vermitteln.
Die Anbieterseite muss dem Bedarf ein dazu passendes Produkt gegenüberstellen. Das ist schwierig, wenn ein völlig neues, andersartiges Produkt eingeführt werden soll. Wie kann ich die Mediation mit nur einem Schlagwort verkaufen, dass der Kunde versteht? Das Alleinstellungsmerkmal der Mediation bildet den Schlüssel dafür. Es kommt darauf an, den eigenen Wert des Produktes herauszustellen. Die Beziehung Mediation ist dafür unzureichend, ebenso Vergleich mit anderen Verfahren. Es ist ein Vergleich von Äpfel mit Birnen. Alle Fragen, die das Angebot und die dazu passende Nachfrage betreffen, werden im Kapitel Nachfrage abgebildet.
Nachfrage
Die Auseinandersetzung mit der Nachfrage soll dazu beitragen, ein zum Bedarf passendes Angebot zu unterbreiten, damit daraus eine Nachfrage entsteht. Damit das Angebot korrekt mit dem Kunden kommuniziert werden kann, gibt es Hinweise zu einem mediationsgerechten Marketing und zu den Einflüssen des Wettbewerbs.
Markteinflüsse
Selbst wenn das Verhältnis zwischen dem Anbieter und dem Kunden geklärt ist, gibt es noch die Frage der Konkurrenz und des Wettbewerbs.
Der Kostenfaktor
Ein Produkt will bezahlt sein.
Finanzierung
Das alles muss sich ein Kunde natürlich leisten können. Deshalb runden Fragen zur Finanzierung das Dienstleistungsthema ab. Hier finden Sie Erläuterungen zu den Mediationskosten, den Haftpflicht- und Rechtsschutzversicherern sowie zur Rechtsschutzversicherung und zur Prozessfinanzierung. Auch zur Frage der Mediations- bzw. Prozesskostenhilfe finden Sie Hinweise.
Mediation als Kompetenz
Wenn die Mediation nicht lediglich als ein Produkt, sondern auch als eine Kompetenz verstanden wird, ergeben sich weitere Anwendungsmöglichkeiten von wirtschaftlicher und sozialer Bedeutung. Die Mediation ist nicht nur eine unvollständige Dienstleistung. Sie ist oder kann auch als eine indirekte Dienstleistung angeboten werden. Im letzteren Fall kommt ihre Kompetenz im erweiterten Mediationsradius zur Anwendung. Wenn die Mediation in anderen Containern (Verfahren oder Vorgängen) oder in anderen Dienstleistungen angewendet wird, ergibt sich durchaus auch ein merkantiler Aspekt für den Anbieter. Er wird kaum wahrgenommen und genutzt. Das kann und sollte sich ändern.
Bedeutung für die Mediation
Meistens wird die Mediation als eine Dienstleitung Wiki to Yes unterscheidet deshalb die Abteilungen Erfahrung und Praxis, wobei die Praxis eher auf die Anwendung und Rahmenbedingungen eingeht. Wieder kommt die Frage auf, was Mediation überhaupt ist.
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen.Siehe auch: Mediator, Die Krux mit dem Beruf, Berufsaufsicht, Berufsausübung
Diskussion: Ist Mediator ein Beruf?
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