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Werkzeugverwendung

Wissensmanagement » Sie befinden sich auf der Startseite der Rubrik Werkzeugverwendung des Mediatorenkoffers in der Abteilung Werkzeuge und zugleich auf der Werkzeugtour. Um die Werkzeuge effizient und gezielt einzusetzen, sollten ihre Verwendungsmöglichkeiten thematisiert und hinterfragt werden. Die Werkzeugverwendung setzt sich mit allen Anforderungen auseinander. Beachten Sie deshalb bitte die dazu gehörenden Kapitel:

Mediatorenkoffer Verwendung Mediationshindernisse Schwierigkeiten Pflichten Ratgeber Mediationsfehler Richtlinien

Der Einsatz der Werkzeuge ist nicht beliebig.
Jedes Werkzeug verfolgt einen ihm eigenen Zweck. Er muss zu den Methoden der Mediation passen und diese wiederum müssen sich in die Mediationslogik einfügen können. Die Frage der Werkzeuganwendung bildet wegen der Kompliziertheit des Umgangs mit den Werkzeugen ein eigenständiges Kapitel im Mediatorenkoffer ab.

Natürlich können Sie mit einem Hammer eine Schraube einschlagen. Das geht möglicherweise sogar schneller als mit einem Schraubendreher. Wenn Sie jedoch das zum Zweck des Gegenstands passende Werkzeug verwenden, stellen Sie sicher, dass sich der Zweck verwirklicht. Bei einem Schraubendreher oder einem Hammer liegt der Zweck seiner Verwendung in der Natur der Sache. In der Mediation ist der Verwendungszweck nicht offenkundig. Erschwerend kommt hinzu, dass sie eine Fülle an Werkzeugen verwenden können. Leider entfaltet sich ihre mediative Wirkung erst, wenn die Werkzeuge aufeinander abgestimmt sind und sich in den Flow der Mediation einfügen.1 Das erfordert eine besondere Aufmerksamkeit. Auch wenn die Verwendung der Werkzeuge oft auf dem Trial and Error-Prinzip beruht, ist sie alles andere als willkürlich. Bedenken Sie bitte, dass Ihre Unsicherheit, wie in der Mediation weiter vorzugehen ist, selbst ein Werkzeug sein kann.2

Der Grundsatz

Zur besseren Unterscheidung differenziert der Thinktank Mediation Techniken und Interventionen. Methodisch betrachtet sind beides Techniken. Sie unterscheiden sich jedoch nach ihrem Verwendungszweck. Daraus ergibt sich der erste Hinweis zur Werkzeugverwendung.

 Merke:
Leitsatz 15034 - Techniken sind die Werkzeuge, um die Mediation zu verwirklichen. Interventionen sind die Werkzeuge, um den Parteien zu helfen, sich auf den Gedankengang der Mediaton einzulassen.

Die Kriterien

Zur Frage, welche Werkzeuge wie und wozu zu verwenden sind, gibt es zwei maßgebliche Kriterien:

  1. Der Anlass, warum ein Werkzeug verwendet wird und
  2. Der Zweck, wozu ein Werkzeug verwendet wird.

Der Anlass

Jedes Werkzeug hat einen Anlass, warum es zum Einsatz kommt. Der Anlass kann auf der Verfahrensebene oder auf der Fallebene gefunden werden.

Der prozessuale Anlass
Die Verwendung eines Werkzeugs ist eine Aktivität im Verfahren. Sie wird aus dem Verfahren heraus veranlasst. Der Stand von Verfahren, Phase und Thema ergeben eine gute Orientierung. Die Auswahl der Werkzeuge muss zum Phasenauftrag passen. Mithin veranlasst der Phasenauftrag die Verwendung der Werkzeuge. Bei der Verwendung ist deshalb zu prüfen:

  1. Welche Phase ist angesagt?
  2. Ist die Phase korrekt durchgeführt und erledigt?
  3. Welche Schritte sind erforderlich, um die Phase korrekt zu beenden?
Der situative Anlass
Auch die Situation sowie der Konflikt selbst können den Anlass zur Werkzeugverwendung definieren. Der Anlass kann sich auf der Verfahrensebene oder auf der Fallebene ergeben. Er ist häufig geboten, wenn der Mediator von schwierigen Situationen herausgefordert wird. In diesen Fällen ist zu prüfen:

  1. Welches Ereignis erfordert ein Einschreiten?
  2. Inwieweit ist seine Überwindung erforderlich, um das Phasenziel zu erreichen?
  3. Welche Schritte sind erforderlich, um die Phase zu beenden?
Der konfliktbedingte Anlass
Oft liegt die Ursache für die Störung im Konflikt selbst. In dem Fall ist zu prüfen:

  1. Wurde eine Konfliktanalyse durchgeführt?
  2. Wurde das passende Mediationsmodell gewählt?
  3. Was hindert die Parteien daran, sich mit dem Konflikt auseinanderzusetzen?
Der persönliche Anlass
Die Mediation arbeitet mit den Menschen und nicht mit dem Gegenstand des Falles. Sie muss sich also auch darauf einstellen können, dass es Hindernisse gibt, die nicht direkt mit der Mediation oder dem Konflikt, aber mit den einzelnen Teilnehmern, insb. den Parteien zu tun haben. In dem Fall ist zu prüfen:

  1. Ist die Partei mediationsfähig?
  2. Was hindert sie daran, dem Gedankengang der Mediation zu folgen?

Der Zweck

Der Zweck der Werkzeugverwendung ist stets an die Mediation gebunden. Er dient der Verstehensvermittlung und dem Ziel, den Parteien zu helfen, die zur Lösungsfindung erforderlichen Erkenntnisse zu gewinnen. Die Verwendung der Werkzeuge muss also3 dazu beitragen, dass sich der Kognitionsprozess verwirklicht. Der Mediator weiß, dass die Parteien eine Lösung finden sollen. Mithin sind sie es, die Erkenntnisse gewinnen müssen, die eine Lösung ermöglichen. Der Mediator setzt die Werkzeuge so ein, dass dies möglich wird. Die Gebrauchsanleitung, die dem Mediatorenkoffer beiliegt, soll ihm helfen, dieses Ziel zu erreichen.

Gebrauchsanleitung

Die Auswahl

Es ist nicht immer leicht, das passende Werkzeug zu finden. Wiki to Yes gibt dabei viele Hilfestellungen. Sie finden Zusammenstellungen, in denen die Werkzeuge nach dem Verwendungszweck oder dem Vorkommen sortiert werden.

Werkzeugverzeichnis nach dem Phasenvorkommen Werkzeugverzeichnis nach der Verwendung

Der Abstimmungsbedarf

Der Mediator hat keine originäre Direktionsbefugnis. Er muss sich mit den Parteien abstimmen, um Verfahrensentscheidungen treffen zu können. Für Einzelgespräche muss er beispielsweise ein Einverständnis erwirken. Allerdings gibt es Interventionen, die ihre Wirkung verlieren, wenn sie angekündigt werden.

Beispiel 11985 - Wenn der Mediator eine paradoxe Intervention ankündigt, ist es keine paradoxe Intervention mehr.


Der Mediator muss also entscheiden, welche Werkzeugverwendung er ankündigt und welche nicht.

Bedeutung für die Mediation

Die Werkzeuge unterliegen einer Systematik und können Ordnungen zugewiesen werden. So wird sichergestellt, dass die Werkzeugverwendung nicht willkürlich erfolgt und stets dem Wesen der Mediation entspricht.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2023-04-06 19:39 / Version 78.

Alias: Verwendungsverzeichnis
Siehe auch: Liste der Verzeichnisse, Systematik-Werkzeuge
Prüfvermerk:

3 abhängig vom gewählten Mediationsmodell und dem zugrundeliegenden Mediationskonzept


Based on work by anonymous contributor . Last edited by Arthur Trossen
Page last modified on Saturday June 10, 2023 06:26:49 CEST.