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Störungen, Herausforderungen und Hindernisse

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zum Fachbuch Mediation in der Wiki-Abteilung Wissen. Sie befinden sich auf einer Unterseite zum 4. Buchabschnitt Prozess der Mediation. Beachten Sie bitte auch folgende damit zusammenhängende Seiten:

Prozess Analysen Reifegrade Störungen Startprobleme Ablaufprobleme Erfolgsaussichten

Worum es geht: Störungen sind keine Prozesshindernisse aber dennoch hindern sie den Prozess. Genau betrachtet gibt es keine Störungen im Prozess, sondern lediglich Herausforderungen, die sich störend auswirken. Die Störungen machen sich dadurch bemerkbar, dass der für die kognitive Mediation typische Flow nicht zustandekommt oder dass der Zugang zu lösungsführenden Gedanken behindert wird.

Einführung und Inhalt: Wenn die Gedanken wirklich frei sind, spricht nichts dagegen, einen Gedanken zu erlauben und zu erörtern.
Was für ein philosophisches Gespräch jedoch selbstverständlich ist, gelingt in einem Konfliktgespräch aber noch lange nicht. Es gibt viele Gründe für die Parteien, sich gegen Gedanken zu wehren. Das Abwehrverhalten wird sich auf die ein oder andere Weise im Prozess bemerkbar machen. Es wird als Störung oder Hindersnis wahrgenommen, das sich auf das Zustandekommen oder den Ablauf der Mediation auswirkt und sogar zum Abbruch der Mediation führen kann.

Grundsatz

Die Auseinandersetzung mit Störungen ist ein wichtiges Thema, dem sich der Mediator zu stellen hat.Die Aufgabe wird im Aufgabenverzeichnis erfasst als Störungen und Hindernisse aus dem Weg räumen (Relevanz: Pflicht)Es zählt also zu seinen Aufgaben, der Störung nachzugehen. Unter der Bezeichnung schwierige Situationen wurde der Themenschwerpunkt sogar in die Ausbildungsverordnung übernommen. Im Grunde gibt es eine einfache Regel, wie mit solchen Herausforderungen umzugehen ist.

 Merke:
Leitsatz 6103 - Wenn es zu Störungen kommt, ist zunächst zu prüfen, ob der Prozess (die Mediation) korrekt durchgeführt wurde. Sind keine Fehler erkennbar, lenkt sich der Fokus auf den Konflikt und die Frage, was die Störung (das Verhalten oder Unterlassen der Partei) für den Konflikt bedeutet.

Die Störung lässt sich leicht beheben, wenn die Partei die Frage nach dem Beweggrund der Störung selbst beantworten kann. Oft ist ihr der (wahre) Grund für ihr Verhalten aber nicht bewusst. Es passt zur Komplexität der Mediation, wenn sich die Darstellung von möglichen Störungen und die Frage, wie damit umzugehen ist, in vielen Themen wiederfindet.

Schwerpunkte der Störanfälligkeit

Die Frage, wann und wo Störungen in der Mediation auftreten können, unterscheidet folgende Konstellationen:

Voraussetzungen

Die erste mögliche Störung ist die mangelnde Zulässigkeit opder Geeignetheit. Sie könnte dxer Durchführung einer Mediation im Wege stehen.

Startprobleme

Angesprochen werden Hindernisse, die dem Abschluss des Mediationsvertrages (bzw. der an und für sich naheliegenden Entscheidung für die Mediation) im Wege stehen.

Ablaufprobleme

Mit den Ablaufproblemen werden typische Hindernisse im Ablauf einer bereits begonnenen Mediation geschildert.

Herausforderungen

Mit den Herausforderungen werden sonstige schwierige Situationen dargestellt, die in der Mediation aufkommen können.

Verfahrenshindernisse

Schwierige Situationen können sich zu einem Verfahrenshindernis auswirken. Verfahrenshindernisse sind also die sich auf das Verfahren (nicht auf die Parteien) beziehenden Herausforderungen, die der Durchführung des Prozesses (der Prozessverwirklichung) im Wege stehen.

Konflikthindernisse

Konflikthindernisse sind die Hürden, die es den Parteien erschweren, sich dem Konflikt zu stellen. Die Hindernisse müssen gegebenenfalls überwunden oder aus dem Weg geräumt werden, damit eine ordentliche Konfliktbearbeitung möglich wird.

Verzeichnis der Schwierigkeiten

Die Datenbank erfasst alle Schwierigkeiten (schwierige Situationen, Herausforderungen und Hindernisse), die im Rahmen einer Mediation aufkommen können. Von hier finden Sie Links auf die Seiten, wo die angesagte Schwierigkeit erläutert wird.

Erfolgsaussichten

Es geht um die Frage, welche Erwartungen an den Erfolg einer Mediation gestellt werden können und wie sicher das Verfahren ist.


Die hier angesprochenen, prozessualen Störungen gehen oft mit anderen Störungen einher und sind deshalb abzugrenzen. Anzusprechen sind beispielsweise die Störungen in der themenzentrierten Interaktion, die Störungen der Persönlichkeit oder die Störungen im Denken.

Hintergründe für die Störanfälligkeit

Die Hintergründe für derartige Prozessstörungen können vielfältig sein. Zumal, weil in der Mediation verschiedene Prozesse und Strategien zusammenlaufen, die ständig auf den Prozess einwirken. Der Mediator sollte folgende Hintergründe im Blick haben:

Reifegrade

Davon ausgehend, dass der Konflikt einen eigenen Prozess abbildet, sollte seine Entwicvklung stets im Blick des Mediators sein. Manchmal muss der Konflikt reifen, damit er erkennbar und bearbeitbar ist. Auch die Verhandlung muss reifen, damit sie den Blick auf andere Lösungen erlaubt. Die Dynamik hinter den aufeinander abzustimmenden Prozessen wird in dem Beitrag über die Reifegrade erläuetert.

Analysen

Es gibt viele Einflüsse, die sich störend auf den Prozess auswirken. Ùm sie zu erkennen, bedarf es verschiedener Analsysen, damit der Mediator die weiterführenden Schritte vornehmen kann. Der Beitrag über die Analysen fasst die zu beachtenden Symptome zusammen.

Systemik

Die Ausführungen zur Systemik der Mediation stellt die miteinander interagierenden Systeme vor. Sie lenkt den Blick auf das Streitsystem, webenso wie auf das Helfersystem, das häufige Ursachen für eine Störung der Mediation liefert, aber auch dazu. beitragen kann, Störungen zu vermeiden.


Im Mittelpunkt steht natürlich der Mensch. Er ist der größte Störfaktor. Er hat allerdings ausch das Poztenzial, die Störungen zu beseitigen. Der Mediator sollte herausfinden, was ihn daran hindert. Eine vollständige Auflistung der möglichen Störungen und Hindernisse finden Sie im Beitrag Lösungshindernisse, im Lösungshindernisverzeichnis oder bei den Interventionen und im Interventionenfinder.

Bedeutung für die Mediation

Mediation bedeutet Klärung. Schon deshalb ist einer Störung nachzugehen. Um die Störung den Parteien zu vermitteln (verständlich zu machen), muss sie der Mediator selbst verstehen. Der Mediator hat also die Aufgabe, den Störungen auf den Grund zu gehen.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-02-23 11:20 / Version 64.

Aliase: Störungen, Prozessstoerungen
Siehe auch: Verhandlungsanalyse, Verhandlungsreife, Konflikthindernis, Konfliktreife, Verhandlungsangebot, ZuführungMediation
Prüfvermerk: -


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