Katharsis | Der Begriff kommt aus dem Altgriechischen und bezeichnet die Reinigung von Affekten. In der modernen Psychologie wird der Katharsis die Bedeutung zum Abbau psychischer Spannungen zugeschrieben. Nach Glasl kann auch eine konstruktive Bearbeitung von Konflikten ebenso zur Genesung führen, wie ein Genesungsprozess durch Krankheit, Krisis und Katharsis zu einer Wandlung führen kann. |
Anthroposophie | Anthroposophie bedeutet wörtlich genommen die Weisheit vom Menschen. Sie umfasst die Erkenntnis seelischer und geistiger Phänomene und Erscheinungen. Sie wurzelt in einer differenzierten Betrachtungsweise des Menschen als ein Wesen, das über Leib, Seele und Geist verfügt (Dreigliederung), wobei der Geist als eigenes Wesensglied neben dem physischen Leib und der Seele gesehen wird. Aus Sicht der Anthroposophie prägen Menschen dem sozialen Miteinander, wie auch der (Um-)Welt mehr oder weniger auch Eigenschaften ein, die dem menschlichen und dem individuellen Wesen entsprechen. Somit liegt die Vermutung nahe, dass in der vergleichsweisen jungen Disziplin der Mediation sich Elemente finden, die Passungen mit der anthroposophischen Menschenerkenntnis aufweisen. |
Anthropologie | Die Anthropologie kann als die Menschenkunde, also die Lehre oder die Wissenschaft vom Menschen. beschrieben werden. Sie grenzt sich von der Anthroposophie ab, die als die Weisheit vom Menschen zu übersetzen ist. Beide Disziplinen haben Einfluss auf die Mediation, weil das zugrunde liegende Menschenbild eine Bedingung für ihre Durchführbarkeit ist. |
Menschenbild | Das Menschenbild beschreibt die Vorstellung, die jemand vom Wesen des Menschen hat. Der Begriff kommt aus der Anthropologie und verzweigt sich in viele Disziplinen. in der Mediation hat das Menschenbild der humanistischen Psychologie einen erheblichen Einfluss auf das Mediationsverständnis. |
metanoische Mediation | Siehe kathartische Mediation |
Kindschaftssachen | Kindschaftssachen sind die nach §151 FamFG dem Familiengericht zugewiesenen Verfahren. Die Kindschaftssachen sind vom Kindschaftsrecht zu unterscheiden. |
Kindschaftsrecht | Unter dem Begriff Kindschaftsrecht werden die Regelungen zusammengefasst, die das Kind und die Beziehungen zu seiner Familie betreffen. Hierzu gehören: das Abstammungsrecht, das Sorge- und Umgangsrecht, das Namensrecht, das Adoptionsrecht, das Kindesunterhaltsrecht und das damit zusammenhängende Recht des gerichtlichen Verfahrens. Das Kindschaftsrecht geht über die Kindschaftssachen hinaus. Letztere betreffen lediglich die an dem Familiengericht zugewiesenen Verfahren. |
Kinder | Der Begriff Kinder bezeichnet die Abkömmlinge oder gleichgestellt die Adoptivkinder. Kinder und Adoptivkinder sind rechtlich gleichgestellt, auch wenn es biologische Unterschiede gibt. Bei den Pflegekindern wird die Versorgung von Nichtabkömmlingen beschrieben. Mit dem Begriff Kind wird aber auch der Grad der Geschäftsfähigkeit bezeichnet. Ein Kind ist demnach, wer das 14. Lebensjahr noch nicht vollendet hat. Jugendliche sind zwischen 14 und 18 Jahre alt. |
Gruppenidentität | Die Gruppenidentität wird als das Wir-Gefühl beschrieben und kommt darin zum Ausdruck. Es ist ein Kennzeichen von formellen Gruppen dass sich die Gruppe (bewusst oder nicht) Ziele und Normen gibt, um den Gruppenbestand zu festigen. In der Mediation macht es Sinn, die Gruppe (systemisch) wie eine eigene Persönlichkeit zu behandeln (leerer Stuhl), sodass eine Auseinandersetzung der Individuen mit der Gruppe möglich wird. |
Konfirmationsdruck | Der Konfirmationsdruck ist ein anderes Wort für Gruppenzwang, Gruppendruck oder auch Peer pressure. Der Gruppenzwang will Einfluss nehmen (und beeinflusst) die Verhaltensweisen innerhalb einer Gruppe, um ein angepasstes Verhalten einzufordern. Leider wirkt sich der Gruppenzwang manchmal auch auf das Denken aus. Er impliziert Erwartungen, denen sich manche Gruppenmitglieder kaum erwehren können. |
Gruppenzwang | Siehe Konfirmationsdruck. |
informelle Gruppe | Die informelle Gruppe grenzt sich von der formellen (sozialen) Gruppe ab. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass die Mitglieder keinen sozialen Bezug zueinander haben und eher zufällig zusammentreffen (Gruppe der Fußgänger). |
soziale Gruppe | Siehe formelle Gruppe |
formelle Gruppe | Formelle Gruppen (auch soziale Gruppen genannt) sind Gruppen von Menschen, deren Ziele, Normen und Rollen vorgegeben sind oder von der Gruppe selbst festgelegt werden. |
Gruppe | Der Begriff hat eine mehrfache Bedeutung. Zum einen handelt es sich um eine kleinere Anzahl von zufällig zusammengekommenen Personen (Fußgänger in einer Fußgängerzone). Der Begriff kann auch aus einem Kreis von Menschen bestehen, die sich aufgrund bestimmter Gemeinsamkeiten zusammengehörig fühlen und gemeinsame Interessen oder Ziele verfolgen. Dementsprechend ist zwischen der formellen und der informellen Gruppe und der sozialen Gruppe zu unterscheiden. |
Group think | Siehe Gruppendenken. |
Gruppendenken | Das Gruppendenken wird auch als Group think bezeichnet. Das Phänoemen beschreibt ein Verhalten der Gruppenmitglieder, die sich - warum auch immer - der Meinung einer herausragenden Person in der Gruppe anschließen. Sie vertreten dessen Meinung lautstark, ohne dass es ihre eigene Meinung sein muss. Das Gruppendenken führt zwar zu einer einheitlichen Meinung (nach außen zumindest). Es ist auch zu beobachten, dass ein Gruppendenken eingefordert wird. "Wenn Du nicht hinter mir stehst, bist Di ein Gegner". Das Gruppendenken und der Gruppenzwang verhindert die Auseinandersetzung über z.T. wichtige Fragen. |
Trittbrettfahrer-Effekt | Der Begriff Trittbrettfahrer kommt aus dem Verkehrswesen. Er beschreibt das Phänomen, dass sich Mitfahrer auf das Trittbrett der Straßenbahn gestellt haben, um den Fahrbeitrag zu sparen. Sie kommen also ans Ziel, ohne einen eigenen Beitrag zu leisten. Genau diese Strategie schreiben sich einige Gruppen- oder Teammitglieder gerne zu. Der Effekt wird dann auch als auch soziales Faulenzen bezeichnet. Einzelne Gruppenmitglieder lehnen sich zurück, um sich auf den Leistungen der anderen auszuruhen. Der Trittbrettfahrer-Effekt ist ein von außen beobachtetes Phänomen. Es wäre hilfreich auf die Motivlage des Trittbrettfahrers und der Gruppe einzugehen, um diesen Efeeekt aufzulösen oder nutzbar zu machen. |
Sucker-Effekt | Sucker bedeutet ins Deutsche übersetzt so viel wie Trottel. Soziologisch gesehen ist das der Sündenbock, den fast jede Gruppenstruktur anbietet. Die Gruppe kann sich abgrenzen und sich einen Maßstab geben. Der Trottel kann sich auf dieser Rolle ausruhen. Sie hat auch etwas Befreiendes. In der Gruppendynamik kann sich der Suckereffekt positiv auf die Gruppe auswirken, wenn damit keine Ausgrenzung verbunden wird, auf dem sich die Gruppe ausruht. |
5-Faktoren-Modell | Siehe Big Five oder Fünf-Faktoren-Modell. |