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Die Sprache der Mediationsschulen

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zur Rubrik Schulen der Wiki-Abteilung Akademie. Sie befinden sich auf der Seite Termini wo die unterschiedliche Terminologie der jeweiligen Lehre identifiziert wird. Beachten Sie bitte auch:

Schulen Konzepte Thesen Begriffe Aufgaben Inhalte Beispiele Prüfung

Auch die in der Mediation verwendeten Fachbegriffe sind nicht einheitlich. Manche Schulen haben sogar eigene Fachbegriffe eingeführt, um ihr Mediationskonzept herzuleiten. Das differenzierte Fachwörterbuch gibt Ihnen die Möglichkeit, die unterschiedliche Verwendung der Fachtermini nachzuvollziehen und abweichenden Lehren auf den Grund zu gehen.

Die Terminologische Zuordnung

Die einen sprechen vom Eisbergmodell, die anderen vom U-Modell und wieder andere sprechen vom PIN-Modell. Alle meinen das gleiche. Die begrifflichen Abweichungen verwirren, weshalb Wiki to Yes nicht nur ein Fachwörterbuch einführt, sondern auch versucht, den Begriffswelten der jeweiligten Lehre auf den Grund zu gehen.

  Das Fachwörterbuch

Die Examensdatenbank wird ständig erweitert. Sie können helfen. Sollten Sie einen Begriff vermissen oder anders definieren, geben Sie bitte einen Hinweis, wenn Sie die Änderung nicht selbst einbringen.

 
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Bezeichnung
Beschreibung
DilemmaEin unlösbarer Widerspruch. Es gibt zwei Entscheidungsoptionen, die beide zu unangenehmen Ergebnissen führen.
BeleidigungEine herabwürdigende Aussage. Für die Mediation könnten die damit einhergehenden Selbstoffenbarungen interessant sein.
BegründungssemantikUmgangssprachlich ist es die Langspielplatte, die immerwährenden Argumente und Gegenargumente, die nicht müde werden, sich zu wiederholen und immer wieder abzuwandeln. Man redet im Kreis und kommt nicht weiter. Argument folgt Gegenargument, gefolgt vom Gegengegenargument usw. Der Mediator versucht, die Parteien aus der Endlosschleife herauszuführen. Die Mediation hilft ihm dabei.
BefriedigungBefriedigung ist ein psychologisches und emotionales Phänomen, das ein Gefühl der Erfüllung, des Glücks oder der Zufriedenheit beschreibt, das aus dem Erreichen von Zielen, dem Erfüllen von Bedürfnissen oder dem Erleben positiver Ereignisse resultiert. Im juristischen Verständnis bedeutet Befriedigung die Erfüllung einer Schuldverpflichtung.
AutonomieDie Autonomie steht für die Unabhängigkeit, Selbstständigkeit und Willensfreiheit. Die personale Autonomie stellt die Fähigkeit heraus, für sich selbst zu entscheiden und diese Entscheidung dann auch durchzuhalten. Die moralische Autonomie weist auf die Fähigkeit hin, seine Entscheidungen aus Einsicht unter moralische Regeln zu stellen.
Aggression Das Wort bedeutet herangehen oder angreifen. Die Aggression ist ein psychologisches Verhaltensphänomen und ein biologischer Verteidigungsmechanismus zugleich. Die Aggression ermöglicht es dem Organismus offensiv auf geeignete Ressourcen zuzugreifen. In ihrer Wirkung kann die Aggression sowohl konstruktiv wie destruktiv (z.B. Hass) ausgestaltet sein.
WortergreifungDie Wortergreifung kann als der Akt definiert werden, in dem eine Person in einem Gespräch, einer Diskussion oder einer Versammlung das Wort übernimmt, um ihre Meinung zu äußern, Informationen beizutragen oder auf vorherige Beiträge zu reagieren. Die Wortergreifung bildet den Gegensatz zur Wortzuteilung.
WiderstandWiderstand bedeutet Abwehr und drückt sich in einer Handlung aus, mit der sich die Person widersetzt. Der Begriff Widerstand wird als Herausforderung in der ZMediatAusbV erwähnt.
WertschätzungWertschätzung bezeichnet die positive Bewertung eines anderen Menschen. Sie gründet auf eine innere allgemeine Haltung anderen gegenüber. Die Wertschätzung betrifft den Menschen als Ganzes. Der Gegensatz ist die Geringschätzung.
Verweigerung

Üblicherweise beschreibt die Verweigerung das Abschlagen einer Bitte, eines Vorschlags oder die Abweisung einer Forderung. Die Verweigerung kann eine psychologische Ursache haben, die passiven Widerstand
hervorruft. Es gibt also eine innere und eine äußere Verweigerungshaltung. In der Mediation kommt beides zum Tragen. Die Verweigerung kann sich auf das Zustandekommen der Mediation oder auf die Mitarbeit in der Mediation erstrecken. Die Mediation kennt Mechanismen, um die Verweigerung zu überwinden.

VertrauenVertrauen meint das feste Überzeugtsein von der Verlässlichkeit, Zuverlässigkeit einer Person oder einer Sache. Das Vertrauen spielt innerhalb und außerhalb der Mediation eine wichtige Rolle. Innerhalb der Mediation, wenn es darum geht, wieder eine tragfähige Beziehung herzustellen. Außerhalb der Mediation spielt es eine Rolle für die Nachfrage.
VerletzungMedizinisch und psychologisch bedeutet Verletzung eine Wunde. Verletzung bedeutet auch die Beschädigung eines Gegenstandes oder der Bruch einer Regel.
VergebungDie Vergebung erlaubt es, einen Schuldvorwurf als erledigt zu betrachten oder auf ihn zu verzichten. Die Vergebung kann als eine Coping-Strategie eingesetzt werden.
TrotzDer Trotz ist kein Gefühl. Er beschreibt eine Form der Widersetzlichkeit und ist ein Konfliktverhalten. Das Wort wird verwendet, um zu sagen, dass etwas geschieht oder wahr ist, auch wenn es etwas gibt, das es daran hindern könnte, zu geschehen oder wahr zu sein. Psychologisch gesehen wird ein Verhalten ausgedrückt, mit dem die Ablehnung gegen die von einer anderen Person geäußerten Forderungen mit heftigem Affekt ZUM Ausdruck gebracht wird.
SuchterkrankungDie Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert Sucht als „eine physische und psychische Abhängigkeit von Substanzen oder Verhaltensweisen, die zu wiederholtem und zwanghaftem Konsum trotz negativer Konsequenzen führt“. Die Erkrankung bezeichnet die Unfähigkeit, den Konsum zu kontrollieren. Es gibt Aufassungen, die besagen, dass eine Mediation bei Sucht nicht möglich sei. Die Auffassung ist umstritten.
HarmoniesuchtMit diesem Begriff wird ein Verhaltensmuster von Menschen beschrieben, das stets auf die momentane Harmonie (gute Stimmung) ausgelegt ist, die konfliktfördernden Konsequenzen daraus aber oft nicht übersieht.
ShitstormEin Shitstorm ist ein Sturm der Entrüstung. Das Phänomen ist im virtuellen Raum und in sozialen Medien anzutreffen. Er richtet sich gegen Personen oder Organisationen und kann die Grenze zum Cybermobbing überschreiten.
SelbstüberschätzungSelbstüberschätzung, ein allgegenwärtiges Phänomen in menschlichen Denken und Verhalten, bezieht sich auf die Tendenz von Menschen, ihre Fähigkeiten, Eigenschaften oder Leistungen zu überschätzen oder positiver zu bewerten als objektive Daten dies nahelegen. Im Konflikt kann die Selbstüberschätzung zu einem Hindernis werden, die Konfliktursachen zu erkennen.
selbstwertdienliche VerzerrungAuch self-serving bias genannt, beschreibt die Wahrnehmungsverzerrung, mit der Erfolge stets einem inneren Tatbestand oder einer eigenen Kompetenz zugeschrieben werden. Negative Ergebnisse werden hingegen einem äußeren Tatbestand oder Ereignis zugeschrieben.
SelbstsystemDas Selbstsystem beschreibt das eigenständige Regulations- und Handlungssystem, mit dessen Hilfe eine Person ihr Innen- und Außenleben nach ihren Interessen gestalten kann.

Hinweise und Fußnoten

Siehe auch: Liste der Verzeichnisse, Terminologie
Prüfvermerk:
Aliase: TerminiMediationsschulen