Resilienzkonzept | Das Resilienzkonzept beschreibt das Rahmenmodell der Resilienz (also der Stressbewältigung). Es geht davon aus, dass der Prozess von vier Prädiktoren gekennzeichnet wird, dem Stressor, den Umweltbedingungen, den individuellen Veranlagungen und Fähigkeiten sowie der Transaktion zwischen der Umwelt und dem Individuum. |
Konfliktblödheit | Eine ebenso flapsige wie anschauliche Bezeichnung für die eingeschränkte Reflexionsfähigkeit im Konflikt, die sich auf die Gehirnfunktionalität zurückführen lässt und ein Merkmal des Stressverhaltens darstellt. Siehe Kompetenz-Amnesie |
Konflikt | Der Konflikt beschreibt ein Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen oder Interessen. Es gibt verschiedene Definitionen (Siehe die Aufstellung im Beitrag Konflikt. Zur Unterscheidung von einem Problem zeichnet sich der Konflikt dadurch aus, das stets ein emotionales Element (Angst vor Zerwürfnis, Verlust usw.) hinzukommt. |
RAAT | RAAT ist ein Akronym für die Faktoren der Stressbewältigung. Das steht für:
- Resilienz
- Achtsamkeit
- Adaptation
- Transparenz
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BANI | BANI ist ein Akronym für die stressbildenden Faktoren:
- brittle (brüchig/ porös)
- anxious (ängstlich/ besorgt)
- non-linear (nicht-linear)
- incomprehensible (unverständlich/ unbegreiflich)
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SEEE | SEEE ist der Gegensatz zu VUCA. Es handelt sich um ein Akronym für die stresslösenden oder stressvermeidenden Faktoren:
- stable (stabil)
- secure (sicher)
- easy (einfach)
- explicit (eindeutig)
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Warnung | Die Warnung ist der Hinweis auf eine (negative) Konsequenz des eingeforderten Handelns oder Unterlassens. Auch ein Mediator muss Warnungen aussprechen können. Drohungen sind ihm verwehrt. |
Drohung | Eine Drohung ist die Ankündigung einer unangenehmen Maßnahme gegen eine andere Person. Die Drohung ist strafrechtlich von der Bedrohung, der Nötigung und der Erpressung abzugrenzen. Psychologisch gesehen stellt sie eine Hierarchie her und legt Abhängigkeiten offen. Ihr Ziel ist Angst und Befürchtungen auszulösen, um den Anderen zu einem bestimmten Verhalten zu manipulieren. Drohungen spielen auch in der Mediation eine wichtige Rolle. Sie ist von der Ankündigung von Konsequenzen zu unterscheiden. |
dialektisches Denken | Das dialektische Denken löst den Widerspruch in ein sowohl als auch auf. These und Antithese werden in der Synthese aufgelöst. Das dialektische Denken ist das zielführende Denken in der Mediation. |
logisches Denken | Das logische Denken löst den Widerspruch entweder zugunsten der einen oder der anderen Seite auf. Rein logisch betrachtet schließt ein Ja ein Nein aus. Das logische Denken beschränkt die Suche nach der Lösung auf ein entweder oder. Es geht in der Mediation in ein dialektisches denken über. |
juristisches Denken | Das juristische Denken ist streng logisch und strukturiert. Es zielt darauf ab, einen gegebenen Sachverhalt an einem normierten Sachverhalt zu messen. Die Subsumtion ist die zugrunde liegende Methode, die das Denken beeinflusst. Die Überlegungen werden auf Fakten und Rechtsfolgen gerichtet. |
konfrontatives Denken | Das konfrontative Denken neigt dazu, Fehler beim Gegner zu suchen, um sich einen strategischen Vorteil zu verschaffen. Informationen werden zurückgehalten, das Denken wird verschleiert. |
kooperatives Denken | Die Mediation ist auf Kooperation angewiesen. Sie möchte, dass sich die Parteien öffnen und erwartet ein darauf ausgerichtetes Denken. Das kooperative Denken ist ein offenes auf Vertrauen basierendes Denken. Es setzt voraus, dass die Kooperationsbereitschaft nicht missbraucht werden kann. Die Mediation löst das konfrontative Denken des Nullsummenspiels auf. |
kontroverses Denken | Siehe konträres Denken |
Gedankenfreiheit | Die Freiheit der Gedanken ist eine wesentliche Voraussetzung der Mediation und untrennbar mit ihrem Wesen verbunden. Die Befreiung der Gedanken ermöglicht das Finden von Lösungen, die zuvor niemand für möglich gehalten hat. |
Gedankenabfolge | Der Gedankengang der Mediation beschreibt eine folgerichtige Abfolge der Gedanken. Siehe mediativer Gedankengang |
Anwendungsfelder | Siehe Mediationsfelder |
Verständnismediation | Siehe Verständigungsmediation |
Fachmediation | Oberbegriff für branchenorientierte Mediationen. Branchenorientierte Mediationen sind Mediationen in spezifischen Anwendungsfeldern (zum Beispiel Familienmediation, Wirtschaftsmediation). |
prätestamentarische Mediation | Es geht um Fragen, wie Konflikte im Rahmen der letztwilligen Verfügung verhindert werden. Der Begriff wurde als Titel für einen Workshop auf einer Konferenz entdeckt. Offenbar geht es um Konfliktvermeidung. Es ist nicht erkennbar, worin genau die Mediation besteht und wie sie sich von einer klientenzentrierten Beratung unterscheidet. |