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Die Erkenntnislogik der Mediation

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zum Fachbuch Mediation in der Wiki-Abteilung Wissen. Sie befinden auf der Seite Verhandlungslogik, die dem Kapitel Mediationslogik der Rubrik Mediationsverständnis im 3. Buchabschnitt Mediation zugeordnet wird.

Mediationslogik Prozesslogik Themenlogik Phasenlogik Konfliktlogik Erkenntnislogik Mediationstheorie

Worum es geht: Die Erkenntnislogik ist ein Teil der Mediationslogik.
Sie setzt sich mit den Merkmalen auseinander, die dazu beitragen, die Mediation folgerichtig abzuwickeln. Die Parteien sollen die Lösung finden. Die Mediation verhilft ihnen dazu, indem sie einen Gedankengang anbietet, der ihnen die zur Lösung führenden Erkenntnisse vermitteln kann.

  Mediationslogischer Subprozess

Die Erkenntnislogik ist ein Bestandteil der Mediationslogik, über die sie in den Gedankengang der Mediation einbezogen wird.

Einführung und Inhalt: Der wissenschaftliche Hintergrund basiert auf der kognitiven Mediationstheorie, die die Mediation als einen Erkenntnisprozess beschreibt.

Erkenntnislogik

Der Begriff wird von der Erkenntnispsychologie unterschieden. In der Wissenschaft entsteht die Erkenntnis aus Beobachtungen und Experimenten. Die Ergebnisse werden systematisch eingeordnet und in Hypothesen oder Theorien überführt. Dem Erkenntnisprozess liegt die Logik zugrunde, dass Behauptungen falsifizierbar sein müssen. Die Erkenntnis stellt sich ein, wenn sie bestätigt wird. Im hier verstandenen Sinne meint die Erkenntnislogik den folgerichtigen Gedankengang, der zu Erkenntnissen führt, die eine Lösung ermöglichen. Erkenntnisse kommen nicht von ungefähr. Sie basieren auf Einsichten und Wahrnehmungen, die in einen Kontext gestellt werden. Die sich daraus ergebenden Gedanken ergeben die Folgegedanken. So gesehen ist jede Erkenntnis eine Weichenstellung auf dem Weg zur Lösungsfindung. Die Erkenntnislogik der Mediation soll dazu beitragen, dass die richtigen Weichen gestellt werden können.

Erkenntnis → Erkenntnisbedarf → Erkenntnisgewinn → Erkenntnis  


Der Erkenntnisbedarf, also die Frage nach dem erforderlichen Wissen oder der erforderlichen Einsicht ergibt sich aus dem Gedankengang der Mediation. Weil die Mediation nach der kognitiven Mediationstheorie den Entscheidungsprozess rückwärts abwickelt, ergibt sich der Erkenntnisbedarf nicht aus der Lösung, sondern aus den Bedürfnissen.

 Merke:
Leitsatz 16529 - Der Mediator fragt stets: Wozu muss ich das wissen und wie fügt sich das Wissen in die Mediation ein?

Erkenntnisschritte

Phase Erkenntnisbedarf Erkenntnisgewinn
Phase 1 Damit die Parteien nach einer Lösung suchen, müssen sie wissen, dass die von ihnen angestrebte Lösung nicht existiert, nicht möglich oder nicht optimal ist. Die Mediation ist ein Weg, die Lösung zu finden Wir müssen nach einer Lösúng suchen.
Phase 2 Damit sich die Parteien dem Streit stellen können, müssen sie die dem Konflikt entsprechenden Themen kennen. Um sich den in Fragen ausformulierten Themen stellen zu können, müssen sie den dahinter verborgenen Widerspruch akzeptieren. Sie müssen bereit sein, über den Widerspruch zu verhandeln. Wir müssen uns den Fragen stellen, um den Konflikt beizulegen.
Phase 3 Damit die Parteien einander verstehen können, müssen sie die unterschiedlichen Sichten und Motive nachvollziehen. Um aufeinander zugehen zu können, müssen sie Gemeinsamkeiten kennen. Damit sie Wissen, was sie zufriedenstellt, müssen sie die jeweilige Nutzenerwartung kennen. Wir kennen den zu erzielenden Nutzen.
Phase 4 Damit sich die Parteien ein Angebot für eine Lösung unterbreiten können, müssen sie die Interessen des Gegners kennen. Damit sie eine gute Lösung finden können, müssen sie die Kriterien kennen, an denen die Lösung zu messen ist. Sie ergeben sich aus der Nutzenerwartung. Wir wissen, wie der Nutzen zu realisieren ist.
Phase 5 Damit die Lösung nachhaltig werden kann, müssen die Parteien wissen, welche Schwierigkeiten bei der Umsetzung auftreten können. Wir wissen, wie die Nachhaltigkeit erreicht werden kann.

Erkenntnispsychologie

Die Erkenntnispsychologie ist von der Erkenntnislogik abzugrenzen. Während die Erkenntnislogik den rationalen Erkenntinisvorgang beschreibt, befasst sich die Erkenntnispsychologie mit den menschlichen Unzulänglichkeiten beim Erkenntnisprozess. Somit muss der Mediator auch wissen, welche Phänomene dem Erkenntnisprozess im Wege stehen. Hier kommt viel zusammen. Der Thinktank greift alle Phänomene auf und beschreibt ihre Einbeziehung in die Mediation. Ohne auf die individuellen Herausforderungen einzugehen, gibt es grundsätzliche Hindernisse, die die Gedanken auf eine falsche Fährte leiten. Damit sind allgemeine Einflüsse angesprochen, die dem mediativen Denken im Wege stehen. Sie werden in den Lösungshindernissen aufgezählt.

Das mediative Denken

Lösungshindernisse

 Aktionshinweis:

Das Verzeichnis der Schwierigkeiten wird ständig erweitert. Sie können helfen, indem Sie selbst neue Herausforderung erfassen oder einen Hinweis geben, wenn Sie die Änderung nicht selbst einbringen.

Bedeutung für die Mediation

Die zugrundeliegende Frage interessiert sich zunächst nach dem Konzept der Mediation. Nicht jedes Konzept begreift die Mediation als einen Erkenntnisprozess, wo die Informationsgewinnung, die Informationsverarbeitung und die die Informationsweitergabe im Vordergrund steht.

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-08-18 11:01 / Version 28.

Siehe auch: Auseinandersetzung mit der Sache, Themensammlung, Ziel und Zweck, Mediationslandkarte
Quelle (include): Lösungshindernisseverzeichnis
Included: Phasenkonsistenz
Prüfvermerk:


Based on work by Arthur Trossen . Last edited by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Sonntag November 24, 2024 14:02:03 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 2 Minuten