Was ist die Metaebene?
Mit Metaebene bezeichnet man eine übergeordnete Perspektive, durch die Verhalten, Muster oder Sprachen wie Gegenstände behandelt werden können. Die Metaebene ermöglicht eine Distanz zum Geschehen, in das man ggf. selbst involviert ist, und ermöglicht, "von oben" einen Blick darauf zu werfen. Soll ein System beobachtet werden, muss sie möglichst außerhalb des Systems angesiedelt sein, damit die Betrachtung keine Selbstreferentialität verursacht.
Die Metaebene und die Mediation
Die Mediation erwartet ein prozessorientiertes Vorgehen. Die Lösung entwickelt sich aus dem Prozess heraus. Der Mediator hat also einen Blick auf den Prozess. Der Prozess ist das Objekt der Betrachtung. Der Mediator achtet darauf, dass alle Schritte, die der Prozess erfordert, korrekt durchgeführt werden. Allein diese Aufgabe erfordert eine umfassende Auseinandersetzung und eine Reflexion des Miteinander-Umgehens. Es wird erwartet, dass alle Ereignisse und Entwicklungen im Blick hat und auf ihre Mediationskompatibilität untersuchen kann. Diese Perspektive benötigt den Blick von außen, eine Art Vogelperspektive, die alles überschaut und miteinander in Beziehung bringen kann. Die nachfolgende Grafik zeigt verschiedene Ebenen und die Metasicht darauf.
Die Metaebenen der Mediation
Ein Phänomen der Mediation ist die Mehrdimensionalität der Metaebenen. Streng genommen gibt es mindestens zwei Metaebenen. Weil die Mediation ein reines Prozessmanagement ist, betrifft die eine Metaebene das Verfahren selbst. Weil die Parteien selbst eine Lösung finden sollen, betrifft die andere Ebene die konfliktbezogene Reflexion. Sie ist für die Inhalte und gegebenenfalls das Streitverhalten zuständig.
Die Verfahrensmetaebene
Die Verfahrensmetaebene wird in der Phase eins etabliert und bleibt über die gesamte Mediation verfügbar. Wir reflektierte Mediator, ob die Mediation noch auf Kurs ist oder nicht. Er analysiert das Verhalten der Parteien, um zu erkennen, ob sie sich in dem Kognitionsprozess noch korrekt bewegen. konnte zu der Überzeugung dass dies fraglich ist, spricht er die Parteien aus der Perspektive der Metaebene darauf an. das konnte er wie folgt formulieren: "Ich bin mir nicht sicher, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind. Mir ist aufgefallen, wie sie miteinander kommunizieren. Geht es Ihnen auch darum, eine beste Lösung zu finden?"
Die Inhaltsmetaebene
Die Parteien befinden sich im Widerspruch. Aus ihrer Perspektive sehen Sie den Gegner aber nicht sich selbst. Die Höhe der Konflikt entwickelt ist, umso schwieriger ist es, den Blick auf das ganze System zu richten. Das es die Aufgabe des Mediators. seine wichtigste Technik ist das Loopen
Mit dem Loopen gibt den Parteien eine Rückmeldung, die es ihnen ermöglicht, ihre Standpunkte zu reflektieren. Die Sicht der Metaebene ist dabei unerlässlich, weil sie eine Ebene darstellt, die sich wertfrei mit Hinsichten der Parteien auseinandersetzen kann, um sie einander gegenüberzustellen. Weitere, vertiefende Ausführungen zu den Metaebenen der Mediation finden Sie im Kapitel Systemik.