Mediationsprojekte | Breidenbach unterscheidet 5 unterschiedliche Mediationsprojekte, die verschiedene Herangehensweisen in der Mediation beschreiben. Er nennt die Herangehensweisen:
- Service-Delivery-Projekt: Hilfe bei der schnellen und effizienten Beilegung des konkreten Konflikts
- Access-to-Justice-Projekt: Abbau der (Macht-)Nachteile schwächerer Parteien, zu ihrem Recht zu kommen
- Individual-Autonomy-Projekt: Vorrang der selbstbestimmten Konfliktlösung und Vermittlung persönlicher Fähigkeiten sowohl im Umgang mit dem aktuellen Konflikt als auch hinsichtlich zukünftiger Konfliktsituationen
- Reconciliation-Projekt:Veränderung der Beziehung der Parteien in Richtung auf eine Versöhnung
- Social-Transformation-Projekt: Gesellschaftliche Veränderung
Die Projekte finden sich hier in den Mediationsmodellen wieder. |
Brainwalk | Brainwalk ist eine Kreativtechnik, die bei Moderationen verwendet wird. Die Gedanken werden. sozusagen im Gehen entwickelt und in Gruppen auf einem Flipchart notiert. |
Labeln | Bezeichnungen können eine verheerende Wirkung haben wenn die Konnotation nicht abgestimmt ist oder wenn sie Assoziationen wecken, die etwas anderes ausdrücken als das was gemeint ist. Umgekehrt können Bezeichnungen die Dinge auf den Punkt bringen und helfen Struktur (siehe Dimensionieren) in das Gespräch zu bringen. Das Labeln erfolgt indem Kapitelüberschriften festgelegt werden. |
Honorar | Bezahlung für Angehörige der freien Berufe als Vergütung ihrer Tätigkeit. Hier ist damit die Vergütung der Dienstleistung des Mediators gemeint. |
Selbstoffenbarung | Bewusste oder unbewusste Selbstdarstellung oder Selbstenthüllung. Ist sie erfolgt und wechselseitig verstanden, kann die Phase drei abgeschlossen werden. |
Nachbewertung | Bewertung der gefundenen Lösung nach Einbeziehung der in einem separaten Schritt ermittelten Lösungsalternativen (WATNA-BATNA-Instanz). Es geht um die Gegenüberstellung zur gefundenen Lösung der Mediation und um die Prüfung, ob die Lösungsalternativen ebenfalls den Kriterien entspricht, die in der Phase drei erarbeitet wurden. |
Kriterien erarbeiten | Bevor Lösungen gesucht werden,. sollten die Kriterien klar sein. Deren Entdeckung ist das Ergebnis der Phase 3. |
Situationsanalyse | Bevor der Mediator überhaupt entscheiden kann, wie Zwischenfälle in der Mediation zu behandeln sind (welche Handlungsoptionen er hat), muss er die zu bewältigende Situation korrekt erfassen. |
Objekt- oder Personenpermanenz | Besonders Kleinkinder müssen lernen, dass ein Objekt sich nicht deshalb auflöst und verschwindet, weil es gerade nicht sichtbar ist. Die Objekt- oder Personenpermanenz bezeichnet das Wissen um das Weiterexistieren von Personen oder Gegenständen, die sich nicht mehr in unserem Wahrnehmungsbereich befinden. Die Objekt- oder Personenpermanenz stellt sich im ersten Lebensjahr etwa ab dem 8. Monat her. Das Phänomen der Objekt- oder Personenpermanenz begegnet uns im Konflikt, wo ihr Fehlen zu Beziehungsproblemen führt oder wo nicht wahrnehmbare Eigenschaften einfach weggeblendet oder vergessen werden und nicht gelernt werden können. |
Verfahrensergebnis | Besonders in der Mediation kommt es darauf an, das Verfahrensziel vom Verfahrensergebnis zu unterscheiden. Das Ziel entspricht dem Zweck (in der Mediation also dem Finden einer Lösung). Das Ergebnis beschreibt das, was hinten herauskommt (gegebenenfalls also die Abschlussvereinbarung). Das Ziel einer Mediation (also das Finden einer Lösung) kann auch erreicht werden, ohne dass es zu einer Abschlussvereinbarung kommt. |
Vorermittlungen | Besonders bei großen und komplizierten Mediationen kann es erforderlich sein, Vorermittlungen durchzuführen, damit die Mediationsgespräche reibungslos erfolgen können. Die Vorermittlungen sind ein Teil der notwendigen Vorbereitungen einer Mediation. |
Gefangenendilemma | Berühmtes Beispiel für ein strategisches Dilemma, das entsteht, wenn die Kooperation nicht möglich ist. |
Mediatorenkammer | Berufskammern sollen die die Selbstverwaltung innerhalb einer Berufsgruppe sicherstellen. Kammern sind hoheitlich eingerichtet und unterliegen dem öffentlichen Recht. Eine Berufskammer für Mediatoren gibt es jedoch nicht. Einige Verbände verstehen sich als Berufsverbände und nehmen die Aufgaben einer Kammer wahr. |
Kostenanalyse | Berechnung der Konfliktkosten |
Clearingverfahren | Beratung über das zur Konfliktlösung passende Verfahren als Schnittstellenverfahren zwischen Akquise und Mediation. |
Verfahrensberatung | Beratung über das zur Konfliktlösung passende Verfahren |
Selbstberatung | Beratung ist eine umfassendere Auseinandersetzung mit dem zu lösenden Problem. Sie erfolgt aufgrund einer Interaktion mit dem Berater, kann aber auch als Selbstberatung organisiert sein. Dann tritt die zu beratende Person in einen inneren Dialog mit sich als Berater. Das Konzept der Selbstberatung wird aktiv bei der Intervision, dem NLP und dem Coaching genutzt. |
Benchmarks | Benchmarks liefern einen Vergleichsmaßstab. Er ermöglicht die vergleichende Analyse von Ergebnissen oder Prozessen mit einem festgelegten Bezugswert oder Bezugsprozess. |
Beispiele anbringen | Beispiele stellen einen Bezug zu konkreten Lebenssachverhalten und Erfahrungen dar. Sie helfen wenn Informationen anschaulich darzustellen sind. |
Pacing | Beim Pacing werden Verhaltensweisen angeglichen, um Vertrauen aufzubauen. Begriff und Technik stammen aus dem NLP. Das Pacing dient ebenso wie das Leading dem Rapport) |