Konfrontationsanfälligkeit | Dieser Begriff bezeichnet die Neigung der Parteien, auch in der Mediation konfrontativ zu denken. Der Mediator muss dies erkennen, um die Parteien in eine Kooperation zu überführen. Oft genügt dazu nicht nur eine Ansage oder Ermahnung. Mit der Konfrontationsanfälligkeit setzt sich die Strategie auseinander. |
Primäreffekt | Der Primär- oder primacy effect bezeichnet den Eindruck, den man von einer Person gewinnt, wenn man sie zum ersten Mal sieht. Es handelt sich um ein ein psychologisches Gedächtnisphänomen. Der Primäreffekt besagt, dass man sich an früher eingehende Information besser erinnert wird als später eingehende Information. Wenn die Erstinformation noch nicht mit anderen gespeicherten Informationen abgeglichen werden kann, geht sie besser ins Langzeitgedächtnis über und kann später nicht mehr so leicht überschrieben werden. Der Primäreffekt ist vom Priming-Effekt zu unterscheiden. |
Priming | Der Begriff beschreibt die Beeinflussung der Reizaufnahme. Ihr Ziel ist eine unterschwellige Aktivierung von Assoziationen. Priming-Effekte spielen in der Mediation ebenfalls eine Rolle. Einerseits sollte der Mediator ihre Wirkung erkennen, um die Refelxion zu fördern. Andererseits kann er sie zu genau dem Zweck auch nutzen. Der Priming-Effekt ist vom Primäreffekt zu unterscheiden. |
Geschwister-Mediation | Dieser Begriff wurde in einem Angebot von Mediatoren entdeckt. Er bezeichnet eine Mediation bei Streitigkeiten zwischen Geschwistern. Darunter fallen Kontaktabbrüche, Erbangelegenheiten, Streit bei Pflege der Eltern. |
Interessengarantie | Analog zur Rechtsgarantie stellt die Mediation keine Interessengarantie dar. Zwar garantiert sie die Interessenwahrung bei korrekter Verwendung aus sich selbst heraus. Von einer Garantie kann aber deshalb nicht gesprochen werden, weil die Parteien im Verhältnis zueinander keinen Anspruch auf Teilnehme an der Mediation haben. Im Verhältnis zum Mediator kann jedoch von einer Garantie gesprochen werden, weil er verpflichtet ist, die Interessen herauszuarbeiten.
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Interessengarantie | Analog zur Rechtsgarantie stellt die Mediation keine Interessengarantie dar. Zwar garantiert sie die Interessenwahrung bei korrekter Verwendung aus sich selbst heraus. Von einer Garantie kann aber deshalb nicht gesprochen werden, weil die Parteien im Verhältnis zueinander keinen Anspruch auf Teilnehme an der Mediation haben. Im Verhältnis zum Mediator kann jedoch von einer Garantie gesprochen werden, weil er verpflichtet ist, die Interessen herauszuarbeiten.
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Rechtsgarantie | Die Rechtsgarantie des Staates ist gegenüber dem Rechtsschutzbedürfnis des Bürgers abzugrenzen. Sie ist als sogenannte Rechtsweggarantie ist in Art 19 Abs. 4 GG geregelt und betrifft eine Abwehrmaßnahme gegen Rechtsverletzungen der öffentlichen Gewalt. Der Rechtsschutz hingegen betrifft Verletzungen im privatrechtlichen Bereich. Er wird aus Art 20 GG hergeleitet. Das Rechtsschutzbedürfnis verhindert, dass die Gerichte willkürlich angerufen werden. |
Rechtsgewährung | Jeder Bürger hat einen Anspruch auf gerichtliche Hilfe. Die Gerichte sollen sie gewährleisten. Der Rechtsgewährungsanspruch beruht auf einer Abgrenzung der sogenannten Rechtsgarantie des Staates gegenüber dem Rechtsschutzbedürfnis des Bürgers. Die Mediation wäre keine Rechts- sondern eine Interessengarantie auf die jedoch kein rechtlicher Anspruch besteht. |
Eskalation | Das Wort wird vom frz.: escalier („Treppe“) abgeleitet. Es beschreibt das Steigern und Verschärfen der Maßnahmen im Konflikt. Nach Glasl gibt es insgesamt 9 Eskalationsstufen. Die Eskalation gibt Hinweise darauf, wie mit dem Konflikt umzugehen ist. |
Konfliktbarometer | Unter dem Begriff Konfliktbarometer werden periodisch erscheinende Berichte des Heidelberger Instituts für über internationale Konfliktforschung zusammengefasst, die das internationale Konfliktgeschehen auf einer Skala auf einer Skala von Streitigkeiten, über gewaltfreie Krisen, heftige Krisen, begrenzte Kriege bis hin zu Kriegen erstreckt. |
Streit | Streit bezeichnet die heftige Auseinandersetzung, das Zanken mit heftigem Wortwechsel, die zum Schlagabtausch führen. Ein Streit kann auch in Handgreiflichkeiten enden. In allen Fällen wird eine Handlung beschrieben. Dafür spricht, dass Streiten ein Verb kennt, Konflikt jedoch nicht. |
Sorgerechtserklärung | Vereinbarungen der Eltern in Kindschaftssachen (Rechtsangelegenheiten das Kind betreffend) zur Errichtung der gemeinsamen elterlichen Sorge. |
Elternvereinbarung | Vereinbarungen der Eltern in Kindschaftssachen (Rechtsangelegenheiten das Kind betreffend). Die Vereinbarungen haben grundsätzlich Vorrang vor der Gerichtsentscheidung. Ein Gericht würde die Vereinbarung also billigen und respektieren, wenn sie nicht gegen das Wohl des Kindes verstößt. Grundsätzlich können die Eltern die Vereinbarung selbst treffen. In Einzelfällen kann es jedoch erforderlich sein, das Gericht, das Jugendamt oder den Notar einzubeziehen, damit die Vereinbarung rechtlich durchsetzbar ist. |
Resilienzkonzept | Das Resilienzkonzept beschreibt das Rahmenmodell der Resilienz (also der Stressbewältigung). Es geht davon aus, dass der Prozess von vier Prädiktoren gekennzeichnet wird, dem Stressor, den Umweltbedingungen, den individuellen Veranlagungen und Fähigkeiten sowie der Transaktion zwischen der Umwelt und dem Individuum. |
Konfliktblödheit | Eine ebenso flapsige wie anschauliche Bezeichnung für die eingeschränkte Reflexionsfähigkeit im Konflikt, die sich auf die Gehirnfunktionalität zurückführen lässt und ein Merkmal des Stressverhaltens darstellt. Siehe Kompetenz-Amnesie |
Konflikt | Der Konflikt beschreibt ein Aufeinanderprallen widerstreitender Auffassungen oder Interessen. Es gibt verschiedene Definitionen (Siehe die Aufstellung im Beitrag Konflikt. Zur Unterscheidung von einem Problem zeichnet sich der Konflikt dadurch aus, das stets ein emotionales Element (Angst vor Zerwürfnis, Verlust usw.) hinzukommt. |
RAAT | RAAT ist ein Akronym für die Faktoren der Stressbewältigung. Das steht für:
- Resilienz
- Achtsamkeit
- Adaptation
- Transparenz
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BANI | BANI ist ein Akronym für die stressbildenden Faktoren:
- brittle (brüchig/ porös)
- anxious (ängstlich/ besorgt)
- non-linear (nicht-linear)
- incomprehensible (unverständlich/ unbegreiflich)
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SEEE | SEEE ist der Gegensatz zu VUCA. Es handelt sich um ein Akronym für die stresslösenden oder stressvermeidenden Faktoren:
- stable (stabil)
- secure (sicher)
- easy (einfach)
- explicit (eindeutig)
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Warnung | Die Warnung ist der Hinweis auf eine (negative) Konsequenz des eingeforderten Handelns oder Unterlassens. Auch ein Mediator muss Warnungen aussprechen können. Drohungen sind ihm verwehrt. |