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Verfahrensperpetuum Mobile

ID
Beispiel 15203
Bezeichnung
Verfahrensperpetuum Mobile
Beispiel
In einer Vormundschaftssache stellte sich heraus, dass die Mutter nicht in der Lage ist. ihr Kind zu versorgen. Die hygienischen Verhältnisse in ihrem Haushalt sind menschengefährdend. Die Mutter ist uneinsichtig, lässt sich aber auf den Vorschlag des Betreuungsrichters ein, das Kind kurzzeitig in einer Pflege unterzubringen, bis der Zustand in ihrem Haushalt wieder menschenwürdig ist. Um der Mutter die nötige Unterstützung zu gewähren und sicherzustellen, dass die Unterbringung der Kinder so kurzfristig wie nur irgend möglich erfolgt, wird im Einvernehmen mit der Mutter eine Betreuung eingerichtet. Der Richter findet eine engagierte Betreuerin, die aber mit der Mutter nicht zusammenarbeiten kann. Es wird eine weitere Betreuerin zur Verfügung gestellt. Auch hier zeigen sich in kürzester Zeit Probleme im Umgang mit der Mutter. Es stellt sich heraus dass die Mutter an Borderline erkrankt ist. Die Unterbringungszeit der Kinder verlängert sich entsprechend. Die Mutter geht zum Anwalt. Der wirft der Justiz Unfähigkeit vor. Nach einer Zeit merkt er, dass er mit seiner Mandantin nicht zusammenarbeiten kann und legt das Mandat nieder. Die Mutter geht zum nächsten Anwalt. Der zieht alle juristischen Register, legt Rechtsmittel ein und beantragt weitere Verfahren. Nach einer Zeit liegt auch er das Mandat nieder. Die Mutter geht zum nächsten Anwalt .... das Perpetuum Mobile ist im vollen Gang. Jedes neue Verfahren hat den Blick auf sich und nicht auf die Gesamtsituation. Das Spiel beginnt immer wieder von neuem.
Fundstelle
Streitbeilegung
Zuordnung
Fall
Schule
Schlagworte
Gewichtung
(0)