Mediatorenprofile helfen bei der Suche
Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Unterseite der Rubrik Unterstützung in der Abteilung Praxis. Das Mediatorenprofil gehört zur Mediatorensuche, kann aber auch der Mediationskompetenz zugeordnet werden. Bitte beachten Sie auch:
Mediatorensuche Mediatorenprofil Auswahl Vermittlung Verzeichnis Alternativen
Worum es geht: §2 Abs 1 Mediationsgesetz besagt, dass die Parteien den Mediator wählen sollen. Nach welchen Kriterien werden sie Ihre Wahl treffen? Gibt es überhaupt Kriterien, die ihnen dabei helfen oder entscheidet letztlich das Bauchgefühl?
Einführung und Inhalt: Die Idee, das Bauchgefühl entscheiden zu lassen, klingt gar nicht so schlecht. Immerhin entscheidet dann das Bauchgefühl aller Parteien, also auch das des Gegners. Also besteht in diesem Fall schon mal eine emotionale Übereinstimmung zwischen den Streitparteien. Das ist doch gar kein schlechtes Zeichen. Aber kennt sich das Bauchgefühl mit der Mediation aus? Letztlich geht es doch um eine Kompetenzfrage.
Zwischen Kompetenz und Bauchgefühl
Obwohl es ein gutes Zeichen ist, wenn alle Beteiligten bei der Wahl des Mediators ein gutes Bauchgefühle haben, sollte der Kompetenzcheck nicht ausgelassen werden. Die Kompetenz des Mediators orientiert sich an der Mediationskompetenz. Sie sollte sich im Mediatorenprofil abbilden.1 Definitionsgemäß ist ein Profil nicht nur die Seitenansicht eines Kopfes. Vielmehr beschreibt es das charakteristische Erscheinungsbild und das aufgrund bedeutender Fähigkeiten ausgeprägte Persönlichkeitsbild.2 Im Idealfall erkennen Sie einen Mediator an seinem Denken und Handeln, das sich in seiner Haltung wiederfindet. Aber woran lässt sich seine Haltung festmachen?
Woran erkennen Sie einen Mediator?
Die folgenden Überlegungen verdeutlichen das Problem: Wie schätzen Sie jemanden ein, der andere verurteilt, ohne sie angehört zu haben? Wie schätzen Sie jemanden ein, der bewertet, ohne die Fakten zu kennen? Wie schätzen Sie jemanden ein, der eine Meinung vertritt, ohne das ganze Bild zu kennen und die Perspektiven differenziert zu haben? Wie schätzen Sie jemanden ein, der eine Mehrheit dem Konsens vorzieht? Wie schätzen Sie jemanden ein, der irreführende Werbung betreibt und Versprechungen macht, die bei genauem Hinsehen nicht möglich sind? Würden Sie als Mediator einer Person, mit diesen Handlungsweisen eine Mediation anvertrauen? Hoffentlich nicht, denn dieses Verhalten passt nicht zur Mediation. Es leugnet die Kompetenz des Mediators.
Kompetenzmerkmale des Mediators
Die Aufgabe eines männlichen oder weiblichen Mediators besteht einzig und allein darin, die Mediation zu verwirklichen.3 Seine Kompetenz orientiert sich also an der Fähigkeit, genau das zu tun. Welche Anforderungen an diese Kompetenz zu stellen sind, wurde bereits im Fachbuch eingehend erörtert. Bei der Suche nach einem Mediator würde niemand so sehr ins Detail gehen, sodass für Interessierte der Hinweis auf die Ausführungen zu Mediatorenkompetenz genügen dürfte.
Was die Erkennbarkeit von außen anbelangt, dürften Persönlichkleitsmerkmale am aussagekräftigsten sein, um einen kompetenten Mediator zu erkennen. Die Mediation kann nur aus einem freien Denken heraus gelingen, das der Mediator ermöglichen und vorhalten muss. Die Art des Denkens ist Teil der Persönlichkeit. Oft ist von der Haltung des Mediators die Rede. Gemeint ist die Haltung des Bewusstseins, das der inneren Einstellung entspricht. Bitte beachten Sie, dass es dabei NICHT um Moral und auch nicht um ein Gutmenschsein geht. Das wäre absolut kontraproduktiv zum wertefreien Denken der Metaebene.
Persönlichkeitsmerkmale
Aus den Anforderungen, die das Verfahren an die Haltung des Vermittlers stellt, lässt sich ein Mediatorenprofil ableiten, in dem sich alle Haltungsmerkmale wiederfinden lassen, die für eine erfolgreiche Mediation zu fordern sind. Diese Merkmale sind:
- Der Mediator beherrscht die Meta-Kognition => ist wertefrei und reflexiv
- Er strebt Über- und Durchblick an => ist unbefangen neugierig
- Er interpretiert nicht => ist faktenorientiert und neutral
- Er versteht sich auf allen Ebenen der Kommunikation => ist verständig
- Er scheut sich nicht vor der Komplexität => ist strukturiert
- Er scheut sich nicht vor dem Konflikt => ist konfliktfähig
- Er denkt prozessorientiert => ist evolutiv
- Der Konsens ist seine Lebensgrundlage => ist kooperativ und verbindlich
- Er ist immer Mediator, nicht nur bei der Arbeit => ist authentisch
Wer das Denken der Mediation, das als ein mediatives Denken herausgestellt wird, inhaliert hat, begrenzt es nicht nur auf die Zeit, in der er eine Mediation durchführt. Wer diesen Aspekt im Blick hat, achtet auch darauf, wie er nach der Ausbildung noch gefördert werden kann. Wiki to Yes bietet hier eine ergänzende Untsrstützung an, die die Ausbilder ebenso wie die Studenten natürlich gerne in Anspruch nehmen können.
Die Wahl des geeigneten Mediators
Es ist für den Kunden bereits eine Herausforderung, sich für die Mediation zu entscheiden. Wenn ers ich dafür entscheidet, muss er sich im nächsten Schritt auch noch für einen Mediator entscheiden. Woran macht er seine Entscheidung fest? Wie kann der Mediator seine Kompetenz herausstellen, wenn der Kunde gar nicht weiß, was eine Mediation ist? Das sind schwierige Fragen, mit denen sich der Thinktank Mediation intensiv auseinandersetzt. Es ist kaum anzunehmen dass ein Kunde die zuvor beschriebenen Kompetenzmerkmale korrekt einordnen kann. Sie würden voraussetzen, dass er weiß was eine Mediation zu leisten hat. Es kommt also darauf an, diese Merkmale in eine Sprache zu übersetzen, die auch ein Kunde verstehen kann. Als Entscheidungshilfe und erste Orientierung mag der Mediatorencheck helfen, die Kriterien für die Auswahl des passenden Mediators zu finden. Weitere Unterstützung bietet der Beitrag Mediatorensuche und das Mediatorenverzeichnis an, in dem die Kompetenzmerkmale aufgegriffen werden. Sie sollen die Suche nach dem passenden Mediator erleichtern.
Formular: Mediatorencheck Mediatorenauswahl Mediatorenverzeichnis
Profile verweisen auf die Mediationskompetenz
Wie aufwändig sich die Suche nach einem Mediator gestaltet, hängt natürlich von der zu bewältigenden Komplexität, der Konfliktlage, der Konflikteskalation, dem Gegenstand und der Zahl der Beteiligten ab. Fragen Sie den Mediator Ihrer Wahl, welchen Plan er hat, wenn er den Fall übernimmt, wie er die Konfliktlage einschätzt und wie er vorgehen will, An den Antworten sollten Sie seine Kompetenz erkennen. Die Beschreibung erfolgt anhand des Profils von Wiki to Yes.
- Identifikation: Zunächst sollte das Profil Angaben zur Identifikation enthalten. Damit ist die Anredeformel, der Titel, der Vor- und Nachname, gegebenenfalls die Firma/Organisation, das Geburtsdatum und alle Adress- und Kontaktdaten gemeint. Gegebenenfalls die social Media Links, hinterlegte umfangreiche Profile und natürlich darf ein Bild (Portrait) nicht fehlen. Denken Sie an den Primary effekt. Es ist der erste Eindruck den ein Besucher der Webseite von Ihnen bekommt.
- Angaben zum Beruf: Hier ist es wichtig, den praktizierten Beruf anzugeben. Mediation wird oft als Nebentätigkeit ausgeübt. Die Berufskombination kann ein Vorteil sein, muss es aber nicht.
- Angaben zur Person: Eine Kurzbeschreibung soll einen Eindruck über die Erfahrungen und den fachlichen Einsatzmöglichkeiten
- Angaben zur Ausbildung: Hier interessiert natürlich die erworbene Qualifikation und der Ausbildungsstand (Mediator, zertifizierter Mediator, qualifizierter Mediator). Nach §3 Abs. 5 ist der Mediator verpflichtet, über seinen fachlichen Hintergrund, seine Ausbildung und seine Erfahrung auf dem Gebiet der Mediation zu informieren. Er sollte dieser Pflicht in seinem Profil zuvorkommen. Beschreiben Sie Ihre persönliche Mediationskompetenz und das Alleinstellungsmerkmal Ihrer Dienste. Wenn Ihnen das gelingt, ohne sich in Allgemeinplätzen zu verwenden, ist das ein großer Kompetenznachweis.
- Angaben zum Beruf und zur Dienstleistung: Nennen Sie die Verhaltenskodizes, auf die sie sich beziehen oder die Standards, denen Sie sich unterworfen haben. Klären Sie, welche Dienstleistungen Sie genau zur Verfügung stellen, was Sie sich unter der Dienstleistung vorstellen und was deren wesentliche Merkmale sind. Beschriben Sie Ihren USP (Ihr Alleinstellungsmerkmal, Ziele und Motto Ihrer Dienstleistung). Wichtig ist auch die Information über Schwerpunkte, Anwendungsbereiche (General, Familie, Wirtschaft, Behörden, international) und Spezialisierungen für die Sie Dienstleistungen anbieten (Spezialisierungen, Arbeitsschwerpunkte).
Mit diesen Informationen kann ein Interessierte Partei schon eine Menge anfangen. Das Profil im Mediatorenverzeichnis hält die dafür bereiten Eingebefelder und weitere vor.
Bedeutung für die Mediation
Die Kriterien zu Beurteilung, ob jemand ein guter Mediator ist oder nicht, weil wie die Mediation vom konventionellen Denken ab. Die Mediation ist anders also müssen auch die Kompetenzmerkmale des Mediator anders sein. Nicht der Mediator, der eine klare Meinung hat, der weiß wo es langgeht, ist der kompetente Mediator nicht der Mediator der gute Ideen hat Lösungen zu entwickeln ist kompetent. Das wären vielleicht gute Schlichter. Ein Mediator ist dann kompetent, wenn er sich auf den Prozess einlassen kann und alles, was um ihn herum passiert, in den Prozess einbeziehen kann. Im Zweifel können Sie ihn fragen, warum er was tut oder nicht. Er wird sagen können, wie sein Handeln oder unterlassen in die Mediation hinein passt und welche Wirkung sie erzielt.
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen.Siehe auch: Haltung, Woran erkenne ich einen Mediator?, Das Wesen der Mediation, Berufsmediator, Engagierte Mediatoren, Die Bedeutung der Metaebene,
Included: Mediationsausbildung