Lade...
 

Respekt

Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Archivseite.
Respekt spielt in der Mediation eine wichtige Rolle, der näher auf den Grund zu gehen ist. Bitte beachten Sie auch:

Haltung Achtsamkeit Wertschätzung Respekt Achtsamkeit Mediationskompetenz Wikisuche

Wertschätzung, Respekt und Achtung sind Begriffe, die sich auf die positive Bewertung oder Einstellung gegenüber einer Person oder Sache beziehen. Es gibt einen Zusammenhang und trotzdem sind die Begriffe zu unterscheiden. Immerhin ist es möglich, jemanden wertzuschätzen, ohne ihn zu respektieren.

Was ist Respekt?

Der Begriff wird aus dem Lateinischen respectio abgeleitet und bedeutet so viel wie Einschätzung oder Betrachtung. Eigentlich ein re - zurück respectus - Blick. Es ist ein bewertender Vorgang. Es wird ein französischer Einfluss angenommen, der dem Wort die Bedeutung Hochachtung zuschreibt.1 Laut Wikipedia wird Respekt oder Achtung als die anerkennende Berücksichtigung des Wertes von einer anderen Person bezeichnet.2 Respekt geht oft über die Wertschätzung hinaus. Er beinhaltet ein tiefes Verständnis für die Perspektiven und Bedürfnisse einer Person sowie das Bemühen, ihre Würde und Rechte zu achten. Ohne Respekt kann Wertschätzung oberflächlich und unpersönlich bleiben.

Respekt drückt sich im Verhalten aus

Respekt bezieht sich sowohl auf das Verhalten als auch auf die Einstellung oder Haltung einer Person. Respektvolles Verhalten zeigt, dass man die Würde, die Meinungen und die Entscheidungen anderer respektiert. Eine respektvolle Einstellung oder Haltung drückt aus, dass man anderen gegenüber mit Achtung, Wertschätzung und Ehrfurcht begegnet. Respekt ist nicht nur schön, sondern absolut notwendig, meint Borbonus im nachfolgenden Video.

Wie gehen wir mit unseren Mitmenschen um? Respekt setzt Energie frei und macht Menschen und Unternehmen nachweislich erfolgreicher und gesünder. Trotzdem mangelt es oft an Respekt. Wie passt das zusammen? Und warum verhalten sich Menschen respektlos, obwohl sich Respektlosigkeit vermeiden lässt? Mit diesen Fragen setzt sich Rhetorik Trainer René Borbonus. Er beschreibt, wie sich Respekt bei Freund und Feind gewinnen lässt. Er behauptet, Respekt sei nicht nur schön, sondern absolut notwendig.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Video um ein bei Youtube (Google) hinterlegtes Video handelt. Es wurde im erweiterten Datenschutzmodus eingebettet. Was das bedeutet, erfahren Sie in der Datenschutzerklärung. Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter Streit vermeiden: Umgehe diese Rhetorik-Fehler

Warum ist Respekt so wichtig?

Respekt wichtig, weil er das Wohlbefinden und die Beziehungen von Menschen verbessert und dazu beitragen kann, eine positive und harmonische Gesellschaft aufzubauen. Die wichtigsten Gründe sind:

  1. Würde und Integrität: Respekt ist ein Ausdruck der Würde und Integrität eines Menschen. Wenn man respektvoll behandelt wird, fühlt man sich wertgeschätzt und anerkannt, was das Selbstwertgefühl und das Gefühl der Identität stärken kann.
  2. Beziehungen: Respektvolles Verhalten ist eine wichtige Grundlage für positive Beziehungen zu anderen Menschen. Wenn man anderen respektvoll begegnet, kann man Vertrauen und Zusammenarbeit aufbauen und Konflikte minimieren.
  3. Kultur: Respekt ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur in vielen Gemeinschaften und Gesellschaften. In vielen Kulturen wird Respekt als eine grundlegende Tugend angesehen, die dazu beiträgt, eine harmonische und produktive Gesellschaft zu schaffen.
  4. Empathie und Mitgefühl: Respektvolles Verhalten zeigt auch Empathie und Mitgefühl für andere. Wenn man respektvoll ist, zeigt man, dass man die Perspektive anderer versteht und ihre Gefühle und Bedürfnisse respektiert.

Woher wissen Sie, dass Sie respektiert werden?

Die Frage ist nicht leicht zu beantworten. Und deshalb ist sie in der Mediation auch sehr hilfreich.

Beispiel 15482 - Wir befinden uns in einer Mediation in der 3.Phase. Partei A wirft dem Gegner, Partei B, umfänglich vor, dass er sie nicht respektiere. B bestreitet. Aber A insistiert. Der Mediator wendet sich an Partei A und fragt: "Respektiere ich Sie?". "Ja", antwortet die Partei. Der Mediator fragt: "Woher wissen Sie das?". "Das weiß man", antwortet die Partei A. Der Mediator fragt: "Was muss ich tun, damit Sie sich respektiert fühlen?". Spätestens jetzt fängt die Partei an zu schwimmen. Es wird deutlich, dass sie das gar nicht so genau sagen kann. Ab dem Moment interessiert sie sich mehr dafür, wie es sein kann, dass B behauptet sie doch zu respektieren.


Es macht Sinn, die Kriterien für ein respektvolles Verhalten (etwa in einer Mediation) mit den Parteien abzustimmen. Respekt ist ein komplexes Konzept, das sich auf viele verschiedene Aspekte beziehen kann. Gefühle wie Vertrauen, Anerkennung und Wertschätzung spielen eine wichtige Rolle. Sie sind alllerdings individuell und kulturabhängig, sodass es gar nicht ungewöhlich ist, wenn eine Partei glaubt, sich repektvoll zu verhalten die andere aber ganz anders darüber denkt. Gängige Anzeichen, die auf ein respektvolles Verhalten hindeuten sind:

  1. Anerkennung: Wenn Menschen Ihre Leistungen und Erfolge anerkennen und schätzen, ist dies ein Zeichen dafür, dass Sie respektiert werden.
  2. Zuhören: Wenn Menschen Ihnen zuhören und Ihre Meinung berücksichtigen, anstatt sie abzulehnen oder zu ignorieren, zeigt dies Respekt.
  3. Ehrlichkeit: Wenn Menschen ehrlich und offen mit Ihnen umgehen, anstatt Ihnen zu lügen oder zu manipulieren, deutet dies darauf hin, dass Sie respektiert werden.
  4. Vertrauen: Wenn Menschen Ihnen vertrauen und Sie in wichtigen Entscheidungen einbeziehen, bedeutet dies, dass sie Sie respektieren und Ihre Fähigkeiten schätzen.
  5. Höflichkeit: Wenn Menschen Ihnen gegenüber höflich und respektvoll sind, anstatt unhöflich oder abwertend zu sein, ist dies ein Zeichen für Respekt.
  6. Sprache: Wenn Menschen in Ihrer Gegenwart keine grobe oder beleidigende Sprache verwenden und stattdessen eine respektvolle und höfliche Sprache wählen, zeigt dies Respekt.

Wenn ein respektvolles Verhalten Teil der Lösung ist und in die Abschlussvereinbarung einer Mediation einfließt, genügt es nicht, sich einfach ein "respektvolles Verhalten" oder einen "respektvollen Umgang" zu versprechen. Es sollte klargestellt werden, was damit genau gemeint ist und wie sich die Parteien verhalten müssen, um den geforderten Respekt zu zeigen und wahrnehmen zu können. Angehörige der Universität Stuttgart haben einen code of conduct für respektvolles Verhalten entwickelt, um sich eine Orientierung zu geben.3 Das ist vielleicht inspirierend.

Das Gegenteil von Respekt ergibt eine Verletzung

Respekt scheint uns selbstverständlich zu sein. Auf Missachtung und Geringschätzung reagieren wir empfindlich. Missachtung bedeutet, nicht ernst genommen oder abgewertet zu werden. Das moderne Wort dissen, das vom Englischen disrespect abgeleitet wird, sieht im mangelnden Respekt eine Herabwürdigung, indem jemand runtergemacht, schräg angemacht, geschmäht oder verächtlich gemacht wird. In allen Fällen geht es um die Verletzung der Würde und der Integrität einer Person. Sie kann durch aggressives oder beleidigendes Verhalten noch verstärkt werden, insbesondere, wenn Grenzen überschritten und Gefühle verletzt werden. Respektlosigkeit kann auch einen Übergriff darstellen, der die Privatsphäre und den Raum anderer missachtet oder versucht, andere zu kontrollieren oder zu manipulieren.

Weil Respekt ein wichtiger Bestandteil zwischenmenschlicher Beziehungen ist, kann sowohl der fehlende Respekt wie die aktive Herabwürdigung als Verletzung empfunden werden. Neben dem Gefühl der Verletzung kann auch Enttäuschung ausgelöst werden. Respektlosigkeit kann zu Konflikten und Spannungen führen, insbesondere in persönlichen und beruflichen Beziehungen. Wenn eine Person wiederholt respektlose und missbräuchliche Behandlung erlebt, kann daraus eine traumatische Erfahrung erwachsen.

Respekt ist immer relativ

Respekt hat viel mit einem selbst zu tun. Wer sich selbst nicht respektiert, hat Schwierigkeiten Respekt zu erfahren. Wer andere nicht respektiert, muss sich nicht wundern, wenn er selbst nicht respektiert wird. Es ist ein Geben und Nehmen. Die folgende Szene soll zeigen, wie der Bezug zu sich selbst in einer Mediation herausgestellt werden kann:

Beispiel 15483 - Partei A wirft dem Gegner, Partei B, umfänglich vor, dass er sie nicht respektiere. Der Mediator arbeitet heraus, dass der Partei A wichtig ist, von B in einem positiven Bild gesehen zu werden. Der Mediator könnte fragen, warum diese Fremdsicht so wichtig ist und die unterschiedlichen Bilder herausarbeiten. Weil er den Fokus auf die Selbstwahrnehmung richten will, fragt er jedoch die Partei A: "Warum brauchen Sie B, um sich respektiert zu fühlen?". A versteht im weiteren Verlauf des Gesprächs, dass ihr Respektbedarf ganz wesentlich von ihrer Selbstsicht und ihrer Resilienz abhängt.


Im Windows eins wird die Selbstsicht nach vorne gestellt. "Warum ist es Ihnen so wichtig, von dem oder den anderen respektiert zu werden? Was geht Ihnen verloren, wenn die Person Sie nicht respektiert? Das sind Fragen, die den Fokus auf die Partei selbst lenken. Sie können gegebenenfalls die Frage nach dem Selbstrespekt und der Resilienz aufwerfen. Die Resilienz betrifft die Widerstandskraft oder die Empfindlichkeit. Der Selbstrespekt betrifft die Fähigkeit, sich selbst wertzuschätzen. Er bedeutet, mit den eigenen Werten und Überzeugungen im Einklang zu stehen, anstatt sich von äußeren Erwartungen oder sozialen Normen beeinflussen zu lassen. Ein gesunder Selbstrespekt kann dazu beitragen, ein positives Selbstbild aufzubauen und ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Es kann auch dazu beitragen, Beziehungen zu anderen aufzubauen, die auf Respekt und Wertschätzung basieren. Robert Betz empfielt, anderen zu erlauben sich zu verurteilen, um Widerstandkraft aufzubauen.

Robert Betz fragt: Möchtest du, dass alle Menschen dich mögen? Möchtest du die Erwartungen aller erfüllen? Wir können es nicht allen recht machen. Solange wir darauf bedacht sind, dass andere uns nicht bewerten, kritisieren, verurteilen – sind wir unfrei unseren ganz eigenen Weg zu gehen.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Video um ein bei Youtube (Google) hinterlegtes Video handelt. Es wurde im erweiterten Datenschutzmodus eingebettet. Was das bedeutet, erfahren Sie in der Datenschutzerklärung.

Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter Erlaube anderen, dich zu verurteilen


Wenn die eigenen Anfälligkeiten aufgedeckt sind ist das Problem nicht zwingend gelöst. Die Frage nach dem respekt betrifft einen interaktiven Vorgang. Deshalb bezieht sich die Relation des Respektes natürlich nicht nur auf die Person, die respektiert werden will, sondern auch auf die Beziehung zu der Person, die den Respekt verweigert sowie auf die Umstände die den Resopekt erfordern. In der Mediation würde sich der Mediator schon im Interesse der Ausgweogenheit auch auf die Selbstsicht der Person einlassen, die den Respekt verweigert.

Beispiel 15485 - Partei B verweigert der Partei A den Respekt. Sie begründet ihr Verhalten mit dem schlechten Charakter der B. B bestreitet. Der Mediator fragt A was A über sich sagt, wenn er den Respekt verweigert. A fängt an, über sich nachzudenken und fragt sich, warum und ob er es nötig hat, so herablassend zu sein.

 Bearbeitungshinweis:
Dieser Beitrag muss noch bearbeitet werden. Sie können daran mitwirken. Bitte informieren Sie sich im Beitrag Bearbeitungsbedarf. Die Bearbeitungsrückstände werden zur Textvollendung vorgemerkt. Sie können sich eine Benachrichtigung über Änderungen zusenden lassen.


Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2023-04-18 21:18 / Version 15.

Alias: Selbstrespekt
Siehe auch: Verfahrensverzeichnis
Prüfvermerk: -


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Freitag März 29, 2024 10:23:49 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 7 Minuten