Wissensmanagement » Diese Seite gehört zur Onlineausbildung in Mediation, die eine Rubrik der Wiki-Abteilung Akademie darstellt. Sie befinden sich auf dem Lernweg, der Ihnen Schritt für Schritt das erforderliche Wissen über Mediation vermittelt. Beachten Sie bitte auch:
Üben Fragen Musterfragen Lernweg Diskussion Fragetechniken Forum
Fragen sollten so gestellt sein, dass sie auch beantwortet werden können. Das bedeutet, es wird immer nur eine Frage gestellt. Die Frage sollte auch wichtig genug sein, um die Antwort abzuwarten. Dazu muss dem Befragten auch die Zeit gegeben werden, die er zur Antwort benötigt. Die Frage sollte keine implizite Antwort enthalten und ebenso keine Suggestionen. Die Fragen in der Mediation sollten so ausgerichtet werden, dass sie aus dem Problem heraus und nicht in das Problem hineinführen. Statt zu fragen: "Warum haben Sie das getan?", sollte gefragt werden: "Was wollten Sie erreichen?". Eine Frage, die auf die Lösung abzielt kann gefährlich sein, wenn die Mediation noch nicht so weit ist. Statt zu fragen: "Was wünschen Sie?", wäre die Frage "Was brauchen Sie?" besser geeignet, um den Nutzen herauszuarbeiten.
Die Fragen passen sich der Mediation an, indem sie sich in die Phasen einfügen. Es gibt deshalb eine Fragesequenz, die jeder Mediator beherrschen sollte.
Wenn es in der Phase 1 überhaupt eine typische Frageart gibt, wären es die Was-Fragen. Es geht um die Zielvereinbarung. Also passen in diese Phase alle Fragen, mit denen die Erwartungen abgefragt werden. "Was erwarten Sie von dem Gespräch / der Mediation?" oder "Was möchten Sie erreichen?", natürlich auch: "Was sind Sie bereit zu leisten?". Das Gesetz erwartet, dass der Mediator Ablauf und Grundsätze der Mediation verstanden hat. Dafür könnten sich Kontrollfragen eignen. Weil die Grundsätze zu vereinbaren sind, eigen sich die Einverständnisfragen allerdings besser.
Die Warum-Frage erwartet ein Argument. Das kann in die zweite Phase passen, wenn die Position zu begründen ist. Zur Klärung des Streites kann auch die Frage veranlasst sein: "Was genau velangen Sie vom Gegner?" oder "Was genau soll der Gegner tun?". Um eine Konfliktanalyse durchzuführen, mag die Frage "Warum Streiten Sie?" angebracht sein oder "Warum können Sie das problem nicht selbst lösen?".
Die Wozu-Frage passt in die dritte Phase. Dorthin gehören alle Fragen, die das Motiv oder den Nutzen umschreiben. Also kommen hier folgende Fragen zum Einsatz: "Wozu brauchen Sie das?", "Was haben Sie davon", "Was versprechen Sie sich davon", "Und was bringt Ihnen das?" oder "Was ist anders, wenn dies oder jedes eingetroffen ist?". Nicht in die dritte Phase passt die Frage "Was wünschen Sie?". Sie zielt auf eine Lösung. Sie passt deshalb in die vierte Phase. Wenn aus ihr der Nutzen herzuleiten ist, führt die darauffolgende Frage: "Und was haben Sie davon?" an das Ziel der dritten Phase.
Die Wie-Frage zielt auf die Lösung ab. Sie ist in der vierten Phase angebracht. "Wie soll das genau funktionieren?" wäre eine Frage, die in der vierten Phase zu stellen ist.