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Mediation im Gesundheitswesen

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Anwendungsfelder Gesundheitswesenmediation Krankheiten Krankheitendatenbank Gesundheitsmediatoren

Worum es geht: Interessanterweise hat sich die Bezeichnung Mediation im Gesundheitswesen eingebürgert und nicht etwa Medizinmediation oder Ähnliches. Der Grund mag darin liegen, dass die möglichen Anwendungsfälle nur mit dem Begriff des Gesundheitswesens optimal abgedeckt werden. In der systematischen Einteilung der Mediation geht es um ein Anwendungsfeld.

Einführung und Inhalt: Auch wenn das Anwendungsfeld Mediation im Gesundheitswesen mit Medizin zu tun hat, geht es nicht um medizinische Fragen, die auf die Mediation zukommen. Diese Thematik wird in den Beiträgen besprochen, in denen der Einfluss von Krankheiten auf die Mediation, wie der Einfluss der Mediation auf den Krankheitsverlauf thematisiert wird.1 Hier geht es um ein Anwendungsfeld der Mediation, mithin um die Frage, ob, wann und wie die Mediation bei Konflikten im Gesundheitswesen anzuwenden ist. Ausgangspunkt der Überlegungen soll die Frage sein, was das Gesundheitswesen überhaupt ist.

Was ist das Gesundheitswesen

Laut Stemler umfasst das Gesundheitswesen oder das Gesundheitssystem alle Personen, Institutionen und Maßnahmen, die der Erhaltung, Förderung und Wiederherstellung der Gesundheit der Bevölkerung sowie der Prävention von Krankheiten dienen2 Das Gesundheitswesen kennzeichnet somit einen abgrenzbaren Bereich, in dem Konflikte aufkommen. Der Bereich ist nicht auf die Medizin beschränkt. Er umfasst auch die Psychologie, das Pharmageschäft und andere Dienstleistungen, rund um die gesundheitliche Versorgung. Laut Destatis sind etwa sechs Millionen Personen im Gesundheitswesen beschäftigt.3 Die Gesamtausgaben betrag ca. 500 Milliarden € /Jahr. 4 Akteure sind Krankenkassen, ärztliches und therapeutisches Fachpersonal, Krankenhäuser, Pflegekräfte, die Pharmaindustrie, medizinische Fachgesellschaften, Patientenverbände und politische Entscheidungsträger und vielleicht sogar noch die Patienten.

Was sind Gesundheitsberufe

Die Vielfalt der Gesundheitsberufe gibt einen Anhaltspunkt über die Ausdehung des Gesundheitswesens. Der Begriff Gesundheitsberufe fasst alle Berufe zusammen, die im weitesten Sinne mit der Gesundheit zu tun haben. Das BMG unterscheidet zwischen geregelten und nicht geregelten Berufen.5 Geregelte Berufe sind Anästhesietechnische Assistentin und Anästhesietechnischer Assistent, Altenpflegerin und Altenpfleger, Apothekerin und Apotheker, Ärztin und Arzt, Diätassistentin und Diätassistent, Ergotherapeutin und Ergotherapeut, Gesundheits- und Kinderkrankenpflegerin sowie Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger, Hebamme, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin sowie Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut, Logopädin und Logopäde, Masseurin und medizinische Bademeisterin sowie Masseur und medizinischer Bademeister, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe für Laboratoriumsanalytik, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe für Funktionsdiagnostik, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe Veterinärmedizin, Medizinische Technologin und Medizinischer Technologe Radiologie, Notfallsanitäterin und Notfallsanitäter, Operationstechnische Assistentin und Operationstechnischer Assistent, Orthoptistin und Orthoptist, Pflegefachfrau und Pflegefachmann, Pharmazeutisch-technische Assistentin und Pharmazeutisch-technischer Assistent, Physiotherapeutin und Physiotherapeut, Podologin und Podologe, Psychotherapeutin und Psychotherapeut, Psychologische Psychotherapeutin und Psychologischer Psychotherapeut, Tierärztin und Tierarzt sowie Zahnarzt und Zahnärztin.6 Allen Heilberufen ist gemeinsam, dass das Führen der Berufsbezeichnung geschützt wird. Das heißt, dass die Berufsbezeichnung nur mit einer Approbation oder einer Erlaubnis zum Führen der Berufsbezeichnung verwendet werden darf und ein Verstoß als Straftat oder Ordnungswidrigkeit geahndet wird.

Die Liste der Gesundheitsberufe kann erweitert werden um Berufe nach dem Berufsbildungsgesetz, wie z.B. die medizinischen und zahnmedizinischen Fachangestellten oder um Gesundheitshandwerker wie z.B. Augenoptiker, Hörgeräteakustiker oder Orthopädieschuhtechniker. Wenn auch die Berufe des Hospiz einbezogen werden, erweitert sich die Liste um Sozialarbeiter und Seelsorger. Das durch die Gesundheitsberufe formatierte Gesundheitswesen stellt einen außerordentlich großen und vielfältigen Tätigkeitsbereich dar. Es gibt unterschiedliche Schnittstellen zur Mediation. Bei manchen Berufen fällt die Nähe zur Mediation ins Auge, bei anderen nicht. Manche Gesundheitsberufe verwenden bereits Werkzeuge, die auch die Mediation verwendet. Selbst wenn es zu Überschneidungen kommt, gibt es Unterschiede. Die Werkzeuge werden in der Mediation nicht nur in einem anderen Kontext, sondern auch anders angewendet, weshalb sie sich in der Ausführung unterscheiden und die Gesundheitsberufe nicht von der Ausbildung zur Mediation oder Teilen daraus entbinden.

Welche Konflikte kommen im Gesundheitswesen auf

In einem derart großen Geschäftsbereich gibt es nichts, das es nicht gibt und kaum einen Konflikt, den das Gesundheitswesen auslässt. Alle Konfliktdimensionen kommen zur Geltung. Thematisch kommt die Mediation im Gesundheitswesen der Wirtschaftsmediation nahe. Wir haben eine B2C Problematik, wenn zwischen dem behandelnden Dienstleister und dem Patienten etwas schief gelaufen ist. Hier kann es zu einer Mediation Personenschadensmediation kommen. Wir stoßen auf eine B2B Problematik, wo die Zusammenarbeit zwischen den Institutionen nicht funktioniert. Einen großen Komplex nehmen die Konflikte ein, die der innerbetrieblichen Mediation entsprechen. Hans Barth weist die Konflikte in der Arztpraxis aus,7 die in diesen Bereich fallen und wofür sich auch eine Unternehmensmediation anbietet. In diesen Bereich fallen natürlich auch die Krankenhäuser. Die Ausführungen von Barth belegen, dass wir auch im Bereich des Gesundheitswesens tiefgehende Gesellschafterstreitigkeiten vorfinden, wo beispielsweise die Inhaber von Arztsozietäten untereinander in Streit geraten. Die vier Bereiche der Wirtschaftsmediation können also auch für die Einteilung der Konflikte im Bereich des Gesundheitswesens übernommen werden.

Besonderheiten der Konflikte im Gesundheitswesen

Trotz aller Übereinstimmungen mit der Mediation im Bereich der Wirtschaft gibt es Besonderheiten im Gesundheitswesen. Eine Besonderheit ist die politische Bedeutung, sobald die staatliche Gesundheitsvorsorge betroffen ist. Es fällt schwer, Arzthaftungsfälle, die in den B2C Bereich fallen, wie Verbraucherstreitigkeiten zu behandeln. Diese Konflikte haben ein anderes Schwergewicht und auch insofern eine andere Herangehensweise, weil sich hier Versicherungen in den Streit einmischen und manchmal auch das Verhalten der Parteien bestimmen. Die Problematik der Arzthaftungsfälle ist so speziell, dass dafür eine spezielle Schadensmediation entwickelt wurde.

Bedeutung für die Mediation

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Hinweise und Fußnoten
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Bearbeitungsstand: 2024-09-17 15:14 / Version 18.

Alias: Gesundheitswesen
Siehe auch:

2 Siehe Stemler (Gesundheitswesen) - 2024-09-15
3 Siehe Destatis Pressemitteilung - 2024-09-15. PM aus 2024!
4 Siehe Destatis Pressemitteilung - 2024-09-15
5 Siehe BMG (Gesundheitsberufe) - 2024-09-17
6 Auf BMG (Gesundheitsberufe) - 2024-09-17 befindet sich eine vollständige Liste mit Links zu den Gesetzesquellen.


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Mittwoch November 27, 2024 21:00:18 CET.

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