Rumpelstilzcheneffekt | Die Parteien nennen den Konflikt beim (richtigen) Namen. Wenn es gelingt, dass die Parteien sich des Namens bewusst werden, ist der Konflikt meist in dem Moment vorbei oder man hat einen Packan um ihn zu überwinden. |
Ruhen des Verfahrens | Das Ruhen des Verfahrens ist in § 251 ZPO geregelt. Die Vorschrift besagt, dass das Gericht das Ruhen des Verfahrens anzuordnen hat, wenn beide Parteien dies beantragen und anzunehmen ist, dass wegen Schwebens von Vergleichsverhandlungen oder aus sonstigen wichtigen Gründen diese Anordnung zweckmäßig ist. Während das Verfahren ruht, kann keine Entscheidung ergehen. Allerings hat die Anordnung des Ruhens keinen Einfluss auf sogenannte Notfristen (Rechtsmittelfristen, Rechtsmittelbegründungsfristen usw.). Ein zum Ruhen gebrachtes Verfahren wird durch Antrag wiederaufgenommen. |
Rückwärtssuche | Die Rückwärtssuche ist ein wichtiges Werkzeug für die Anwendung und die Forschung der Mediation. Bekannt ist die Rückwärtssuche bei der Suche nach dem Inhaber einer Telefonnummer. Statt wie üblich nach der Telefonnummer zu suchen, indem der Name eingegeben wird, erlaubt die Rückwärtssuche auch das Finden des Namens, wenn die Telefonnummer eingegeben wird. Im Bereich der Mediation erlaubt die Art und Weise der Datenerfassung bei Wiki to Yes die gleiche Suchmöglichkeit. So können Sie z.B. nach dem Bergriff eines Werkzeugs suchen, um mehr über seine Verwendung zu erfahren. Sie können aber auch umgekehrt über die Verwendung nach dem Werkzeug suchen. |
Rückmeldung | Die Rückmeldung ist einerseits ein Feedback. Andererseits wird damit ein wesentlicher Bestandteil des Loopens bezeichnet. Der Mediator meldet zurück, was er verstanden (und wahrgenommen) hat. Dabei verwendet er die Technik des aktiven Zuhörens, des Paraphrasierens und des Verbalisierens. Die Rückmeldung dient zur Synchronisation der Kommunikation und des Denkens. Es geht darum, die Bedeutungsinhalte aufzudecken und gegebenenfalls mit dem Gesprächspartner abzustimmen. |
Rückfallgefahr abwenden | Die Mediation ist ein verstandesorientierter Weg. Der Verstand kapiert schnell. Die Emotionen nicht. Die Gewohnheiten stehen im Wege. Es gibt also Rückfallgefahren in und nach der Mediation. In der Mediation, weil die Parteien wieder in die Konfrontation verfallen. Nach der Mediation, weil sie in alte Gewohnheiten zurückfallen. Es gibt Möglichkeiten in der Mediation, der Rückfallgefahr zu begegnen. |
Rückfall | Mit einem Rückfall oder einem Rückschlag wird ein erneutes Auftreten einer scheinbar überstandenen Situation oder Lage beschrieben. In der Mediation sind zwei Fallgestaltungen zu unterscheiden: Es kommt zu einem Rückfall während der Mediation oder es kommt zu einem Rückfall nach der Mediation. |
Rosenkrieg | Der Rosenkrieg bezeichnet einen hoch eskalierten Familienstreit. Der Begriff ist die Übersetzung von "War of Roses". Er kommt wohl aus der Feindschaft der Tudors und Stuarts im Kampf um den englischen Königsthron. Beide Familien bildeten im Wappen eine Rose ab. Die eine eine weiße, die andere eine rote. Der Rosenkrieg bezeichnet eine Auseinandersetzung in der Eskalationsstufe 9, wo die Vernichtung des Gegners so wichtig geworden ist, dass die Selbstvernichtung in Kauf genommen wird. |
Rollenzuschreibung | Üblicherweise sind an einem Verfahren mehrere Personen und Parteien beteiligt, die in Verhandlungen einander gegenübertreten. Dabei stellen sich verschiedene Rollen heraus, die mit der Struktur des Verfahrens einhergehen. Die Rollenzuschreibung weist den Verfahrensbeteiligten die dem Verfahren entsprechenden Aufgaben und Verantwortungen zu. |
Rollentausch | Mit dem Rollentausch wird ein Perspektivenwechsel mit Rückbezug zu sich selbst ermöglicht, der dadurch herbeigeführt wird, dass eine Person sich in die Haut des anderen versetzt. Der Rollentausch wird als psychotherapeutische Technik eingesetzt. Er kann auch in der Mediation zur Anwendung kommen. |
Rollenspiel | Das Rollenspiel ist eine Spielform, bei der die Spielenden die Rollen realer Menschen, fiktiver Figuren, Tiere oder auch Gegenstände übernehmen. In der Ausbildung wird die Methode verwendet, um Erfahrungen bei der praktischen Fallarbeit zu vermitteln. Das Rollenspiel ist vom Rollentausch zu unterscheiden. |
Rollenklärung | Eine Partei oder ein Beteiligter können in der Mediation unterschiedliche Rollen einnehmen. Die Klärung und Zuweisung der Rolle ist außerordentlich wichtig, um die dem Status der Person zugeschriebenen Verhaltens- und Bedeutungsmerkmale festzulegen. Was für die Mediation wichtig ist, betrifft auch andere Verfahren und Beziehungen, wo Menschen in unterschiedlichen Rollen auftreten. |
Rolle | Eine Rolle im soziologischen Verständnis beschreibt die dem Status einer Person zugeschriebenen Verhaltens- und Bedeutungsmerkmale. |
Ritualisierung | Vorgabe eines Handlungsformats, das immer wieder angewendet wird, sodass sich ein Verhalten und Denken auch bei den Parteien einschleifen kann. Ein Beispiel ist das Bereitschaftsritual. Das Ritual wird mit der Frage: "Wer fängt an?" eingeleitet. Wenn die Parteien Vorschläge unterbreitet haben, wird darauf hingewiesen, dass es ihnen möglich war, sich zu einigen. Fängt einfach eine Partei zu reden an, wird sie unterbrochen, um die Zustimmung der Gegenseite einzuholen. So lernen die Parteien, dass nichts in der Mediation geschieht, ohne die Zustimmung der anderen Partei. Ein anderes Beispiel ist das Verfahrensritual. |
Ritual | Der Begriff stammt vom Lateinischen ritualis ab und bedeutet, den Ritus betreffend. Ritus ist eine in den wesentlichen Grundzügen vorgegebene Ordnung für die Durchführung zumeist zeremonieller Handlungen. Rituale können auch in der Mediation sinnvoll eingesetzt werden. |
Risikofaktoren | Risikofaktoren sind die Einflüsse, die der Widerstandskraft in der Resilienz entgegenwirken. Sie grenzen sich von den Schutzfaktoren ab. Die Resilienz stellt sich her, wenn zwischen beiden Faktoren ein Gleichgewicht hergestellt werden kann. |
Richtermediator | ersetzt durch Güterichter |
Richter | |
Richter | |
Rhythmus der Mediation | Der Rhythmus bezeichnet die Akzentuierung und zeitliche Gliederung von Ereignissen mit einer gewissen Regelmäßigkeit. In der Mediation wird damit die unterschiedliche Betonung und die zeitliche Gewichtung im Phasenablauf angesprochen. |
Rhetorik | In der Mediation geht es bei der Redekunst (Rhetorik) nicht darum, andere besser überzeugen zu können. Wohl geht es darum, sich besser verständlich machen zu können. |