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Akzeptanz

Die Akzeptanz hat in der Mediation eine grundlegende Bedeutung. Wichtig ist, sie nicht mit dem Einverständnis oder der Zustimmung zu dem Gesagten zu verwechseln!




OK?

Die Akzeptanz ist neben der Empathie und der Authentizität eine der drei grundsätzlichen Bedingungen für eine gelingende Kommunikation. Carl Rogers hat die Variablen der Kommunikation als grundsätzliche Elemente herausgearbeitet, mit denen die Grundhaltungen der personenzentrierten Gesprächstherapie beschrieben werden. Sie gelten in gleicher Weise für die Mediation.

Definition

Der Begriff leitet sich aus dem Lateinischen „accipere“ für gutheißen, annehmen, billigen ab1 . Der Duden hingegen definiert Akzeptanz lediglich als Bereitschaft, etwas zu akzeptieren2 . Akzeptieren wird dann mit den Bedeutungsinhalten annehmen, hinnehmen, billigen; anerkennen; mit jemandem oder etwas einverstanden sein beschrieben3

Akzeptanz in der Kommunikation

Rogers beschreibt diese Grundhaltung als „das Akzeptieren, die Anteilnahme oder Wertschätzung“ des Therapeuten gegenüber den Gefühlen und Äußerungen seines Klienten4 . Von einem Einverständnis ist keine Rede, wohl aber davon, dass der Therapeut gewillt ist, den Patienten sein jeweiliges momentanes Gefühl ausleben zu lassen.


Dieses Video zeigt die Aufzeichnung eines Interviews mit Carl Rogers.

Bitte beachten Sie, dass es sich bei dem Video um ein bei Youtube (Google) hinterlegtes Video handelt. Es wurde im erweiterten Datenschutzmodus eingebettet. Was das bedeutet, erfahren Sie in der Datenschutzerklärung.

Eintrag im Videoverzeichnis erfasst unter Empathie, Akzeptanz, Kongruenz

In dem Video führt Carl Rogers aus:

Ein anderes Element (das die Therapie erleichtert) ist die Akzeptanz. Das Akzeptieren des Anderen. Ohne diese Voraussetzung glaube ich wird die Beziehung zwischen Therapeut und Patient nicht nutzbringend sein. In gewissem Sinn ist es so, wie wenn Eltern einem Kind Anerkennung zollen. Bestenfalls ist damit auch kein Urteil verbunden. Sie akzeptieren die Person des Kindes, ob es nun gut oder böse ist. Egal was es heute oder gestern getan hat es gibt eine Form der Anerkennung und des Interesses an Anderen, die tiefer geht.

Akzeptanz in der Mediation

Weil die Mediation ein kommunikatives Verfahren ist, fließt der Gedanke als Haltungemerkmal auch in die Mediation ein. Damit es möglich ist, auch eine kritische Aussage der Partei oder ein kritisches Verhalten zu reflektieren, ist es in der Mediation besonders wichtig, dioe Akzeptenz nicht mit einem Einverständnis oder gar einer Zustimmung zu verwechseln.

 Merke:
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In Erweiterung zur kommunikativen Akzeptanz kommen in der Mediation noch ein Konflikt- und ein Kognitionsmerkmal hinzu:

Konfliktmerkmal
Das Konfliktmerkmal berücksichtigt, dass wir es hier nicht nur mit einem Patienten, sondern mit mindestens zwei streitenden Parteien zu tun haben. Je nachdem, wie hoch der Konflikt eskaliert ist, sind die Parteien außerstande sich zu akzeptieren. Die Akzeptanz des Mediators stellt die Brücke her und erlaubt die Akzeptanz unter den Parteien Schritt für Schritt wiederherzustellen. Dabei kommt es natürlich darauf an, dass der Mediator nicht die eigenen Akzeütanzmerkmale zugrunde legt. Er muss erkennen, unter welchen Bedingungen die gegnerische Partei bereit ist einen anderen Menschen zu akzeptieren.
Kognitionsmerkmal
Das Kognitionsmerkmal bezieht sich auf die Metaebene. Das ist die Perspektive, aus der der Mediator die Akzeptanz leisten muss. Die Metaebene ist wertefrei und demenstprechend neutral. Sie erlaubt es, sich mit den Wertesystemen der Parteien auseinandrzusetzen - oder genauer gesagt, eine Ebene abzubilden, unter denen sich die Parteien mit sich und dem Gegenüber auseinandersetzen können. Die Werte des Mediators spielen dabei überhaupt keine Rolle.

Herausforderungen

Gelingt es dem Mediator, seine eigenen Wertvorstellungen so weit zurückzunehmen, dass er der Partei selbst dann noch unbefangen zuhären kann, wenn deren Angaben mit den gesellschaftlich akzeptierten Werten kollidiert? Die Antwort fällt leicht: Das muss der Mediator selbst entscheiden. Wichtig ist, dass er erkennt wo seine Grenzen sind, dass er sich seine Grenzen eingesteht und dementsprechend handelt. Gegebenenfalls muss er die Weiterführung des Verfahrens mit seiner Person ablehnen. An dieser Stelle zeigte sich, wie wichtig die Haltung des Mediators ist.

Haltung

Bedeutung für die Mediation

Der Maßstab des Handelns und die Grundlage für Entscheidungen des Mediators ist stets die Frage, ob und inwieweit er noch die Metaebene abbilden kann. Sie ist erforderlich, um der Partei eine Reflexionsebene anzubieten, die nicht bewertet und verurteilt sondern Einsichten und Erkenntnisse ermöglicht.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2021-10-23 20:22 / Version 23.

Siehe auch: Archiv
Prüfvermerk:

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2 Siehe {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="3071"} konkret: Duden/Akzeptanz
3 Siehe {trackerautoritem trackerId="16" fieldId="103" fieldId2="622" itemId="3071"} konkret: https://www.duden.de/suchen/dudenonline/akzeptieren
4 Siehe www.carlrogers.de unter Hinweis auf Rogers, C.: Der neue Mensch 1981; Seite 6


Based on work by Arthur Trossen und anonymous contributor . Last edited by Bernard Sfez
Seite zuletzt geändert am Dienstag Dezember 24, 2024 09:23:47 CET.

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