Die Öffentlichkeit
Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Unterseite des Abschnitts Staat und Gesellschaft im Fachbuch Mediation. Hier geht es um die Beziehung der Mediation zur Presse und die Möglichkeiten der Nutzung.
Staat und Gesellschaft Öffentlichkeit Presse
Abstract: Nicht nur der Staat, auch die Mediatoren und nicht zuletzt die Bürger haben ein Interesse, mehr über die Mediation zu erfahren. Die Mediation bedarf also einer Öffentlichkeit, obwohl es sich um ein hoch vertrauliches Verfahren handelt. Das klingt wie ein kaum lösbares Dilemma.
Einführung und Inhalt: Manchmal wird die Mediation mit einem effizienten Streiten gleichgesetzt. Das klingt wie ein Widerspruch, denn der Streit ist Ausdruck einer Konfrontation. Die Mediation hingegen will eine Kooperation herbeiführen.
Die Behauptung, noch besser zu streiten, passt wohl in die Bedürfniswelt der Streitparteien und knüpft eher an die vordergründigen Bedarfe an. Ein Paradigmenwechsel wird dabei jedoch verhindert. Ein korrektes Verständnis der Mediation wird erschwert. Das Beispiel zeigt, wie wichtig und sensibel die Öffentlichkeitsarbeit für die Mediation ist. Sie erwartet, was der Mediation zu Eigen ist (oder sein sollte), nämlich der korrekte Umgang mit Informationen.1
Öffentlichkeitsarbeit
Die Öffentlichkeitsarbeit kann auf ganz unterschiedliche Weise erfolgen. Möglich sind Vorträge, Roadshows, Annoncen, Foren, Artikel usw. In allen Fällen spielen die Presse und die öffentlichen Medien eine wichtige Rolle, damit die Arbeit auch tatsächlich in der Öffentlichkeit landet und von dieser wahrgenommen werden kann.
Die Bedeutung von Presse und sozialen Medien in der Mediation
Das Verhältnis der Mediation zur Öffentlichkeitsarbeit ist nicht unproblematisch. Wie sich die Herausforderungen in dieser problematischen Beziehung gestalten und überwinden lassen, ist ein Thema das mehrfach in Wiki to Yes angesprochen wird. Hier sollen die grundsätzlichen Anforderungen herausgestellt und mit den Inhalten im Wiki verlinkt werden.
Ziel und Zweck
Die Öffentlichkeitsarbeit kann unterschiedliche Ziele und Zwecke verfolgen. Grundsätzlich zu unterscheiden sind Awareness Kampagnen, Werbung, Nachrichten und die Öffentlichkeitsarbeit zur Unterstützung einer Mediation.
Awareness Kampagnen
Awareness-Kampagnen sollen die Zielgruppe für eine Marke, ein Produkt, ein Unternehmen oder ein bestimmtes Thema sensibilisieren. Im Falle der Mediation sollen sie eine Aufmerksamkeit für das Thema Mediation wecken. Awareness kann mit Gewahrnehmen übersetzt werden. Es geht also nicht darum, die Mediation zu vermarkten. Es geht nur darum, die Aufmerksamkeit für dieses Thema oder das Produkt zu wecken. Die Herangehensweise einer Awareness-Kampagne unterscheidet sich also von der einer Vermarktung.
Es gibt dank der Agilität der Verbände und einzelner Mediatorinnen und Mediatoren schon eine große Präsenz der Mediation in den Medien und in Publikationen. Das Wort zumindest wird in Filmen erwähnt. Es gibt zahlreiche Bücher über die Mediation. Es gibt Webartikel, öffentliche Vorträge und Veranstaltungen, wo das Wort erwähnt und direkt oder indirekt über die Mediation informiert wird.
Das markante Merkmal einer Awareness-Kampagne besteht darin, die an die Öffentlichkeit gelangenden Informationen über das Thema Mediation unabhängig vom Anbieter zu steuern.
Vermarktung
Auch bei der Vermarktung lohnt sich ein strategisches Vorgehen. Auch hier geht der Weg zum Kunden über die Öffentlichkeit. Ein geschicktes Marketing nennt den Anbieter. Es stellt das Produkt und sein Alleinstellungsmerkmal heraus und orientiert sich an den Bedürfnissen des Kunden. Awareness Kampagnen und Vermarktungsstrategien sollten bei einem sogenannten Low interest product Hand in Hand zusammengehen, damit sich das Marketing nicht mit langen Produkteinführungen belasten muss.
Nachrichten
Das gestiegene öffentliche Interesse an der Mediation hat die Presse neugierig gemacht. Oft finden sich dort Beiträge, wo und warum die Mediation (etwa in Schulen oder Gerichten) eingeführt wird. Häufig wird auch über Streitfälle berichtet, an denen ein öffentliches Interesse besteht. Leider ist auch zu beobachten, dass die Parteien die Presse im Umfeld eines Verfahrens zum Nachtreten benutzen, wenn nicht der Mediator oder die Mediatorin die Presse nutzen, um auf sich aufmerksam zu machen.
Fallarbeit
In großen Mediationen ist der Mediator oder die Mediatorin sogar auf die Zusammenarbeit mit der Presse angewiesen. Wie sonst soll er die Parteien zur Teilnahme auffordern oder eine öffentliche Bereitschaft zur Teilnahme herstellen?
Die Gratwanderung
Einerseits ist die Mediation ist ein vertrauliches Verfahren. Informationen aus der Mediation und über die Mediation dürfen also nur mit Zustimmung aller Parteien veröffentlicht werden. Andererseits besteht ein öffentliches Interesse an der Verbreitung von anonymisierten Informationen über die Mediation. Die korrekte Handhabung des Dilemmas zwischen dem Bedarf an Öffentlichkeit und dem Bedarf an Vertraulichkeit würde sich am besten erschießen, wenn die Mediation selbst befragt werden könnte. Das kann sie leider nicht.
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Siehe auch: Presse, Der Deal mit der Presse, Marketing
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