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Mediation in Lettland

ID
Beispiel 11658
Bezeichnung
Mediation in Lettland
Beispiel

Es ging um eine Familienmediation, bei der die Frage nach dem Sorgerecht über das gemeinsame Kind streitig war. Die Parteien waren schon einige zeit getrennt und sogar geschieden. Der Mann wirkte sehr emotionalisiert. Es stellte sich heraus, dass er sich sehr verletzt fühlte von der Art und Weise, wie die Frau die Scheidung durchgeführt hatte. Die Frau erkannte sein Problem in der Phase 3 der Mediation. Sie fragte: „Soll ich mich jetzt entschuldigen?“ Der Mediator wusste das ist der richtige Weg. Er sagte: „Wenn Sie meinen, dass dies angebracht ist, dann tun Sie es doch.“ Darauf folgte einer dieser rührigen, sehr emotionalen Momente, die wohl jeder Mediator kennt. Die Frau wandte sich dem Mann zu und entschuldigte sich in ihrer Muttersprache. Diesen intimen Moment wollte der Mediator in keinem Fall zerstören, indem er das Gesagte übersetzen ließ. Die Entschuldigung schien zu wirken und es gab eine Vertagung auf den nächsten Tag. Jetzt zeigte sich der Mann in einer ganz anderen emotionalen Verfassung. Die Sache schien zu eskalieren. Der Mediator wunderte sich warum. Er erkundigte sich daraufhin bei der Übersetzerin, was denn ie Frau dem Mann gesagt habe. Die Übersetzerin erklärte daraufhin, dass die frau dem Mann erklärt habe, alles sei die Schuld der Anwältin. Diese habe den Gang der Scheidung und die Art und Weise der Kommunikation vorgegeben. Jetzt war dem Mediator klar geworden, dass die Frau sich nicht entschuldigt hatte. Sie hat Schuld abgewiesen.

Fundstelle
Fremdsprachen
Zuordnung
Schule
Schlagworte
Gewichtung
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