Lade...
 

Der Grundsatz der Fairness

Wissensmanagement » Diese Seite ist dem Archiv in der Wiki-Abteilung Wissen zugeordnet. Eine logische Verknüpfung erfolgt mit der Themenseite Grundsätze, die dem Buchabschnitt Prozess zuzuordnen ist. Bitte beachten Sie auch:

Die Grundsätze der Mediation Fairness XXX Eintrag Suche

Es scheint fraglich zu sein, dass Fairness ein Grundsatz der Mediation ist. Fest steht, dass ein unfaires Verhalten mit dem Grundsatz der Kooperation kollidiert und die Mediation gefährdet, wenn der gegner damit nicht einverstanden ist. Wegen dieser grundlegenden Bedeutung wird die Fairness hier zumindest wie ein Grundsatz behandelt.

  Das ist ein Grundsatz der Mediation
Mediationsgrundsätze sind grundsätzlich zu beachten. Dabei sind Regeln einzuhalten. Eine Verletzung der Grundsätze kann eine Pflichtverletzung begründen und zur Haftung führen.

Wenn eingangs die Möglichkeit in Betracht gezogen wurde, dass die Fairness nicht durchgängig als eines der Prinzipien der Mediation angesehen wird, dann gründet diese Einschätzung auf die Art und Weise, wie die Fairness in den Prozess eingeführt wird. Im ersten Beispiel wird die Fairness wie eine Gesprächsregel eingeführt oder zumindest mit Gespräöchsregeln gleichgesetzt.

Beispiel 16699 - Der Mediator informiert die Parteien in der ersten Phase wie folgt: "Im übrigen müssen Sie fair miteinander umgehen, Sie müssen sich ausreden lassen und dürfen sich nicht beleidigen. Haben Sie das verstanden?"


Im folgenden Beispiel wird die Fairness als eine Verpflichtung etabliert.

Beispiel 16697 - Die Medianden verpflichten sich, die Mediation durch einen von Fairness, Offenheit und gegenseitigem Respekt geprägten Verhandlungsstil zu fördern. Dazu gehört insbesondere die Bereitschaft, der Medianden die Informationen offen zu legen, die die Einigungschancen erhöhen können.


Es ist die Frage, ob es solcher Festlegungen überhaupt bedarf. Um dieser Frage nachzugehen, soll zunächet geklärt werden, was Fairness überhaupt bedeutet.

Was ist Fairness

Das Wort "Fairness" stammt aus dem Englischen. Es leitet sich von dem altenglischen Wort "fæger" ab, das "schön", "angenehm" oder "gerecht" bedeutet. Im Laufe der Zeit entwickelte sich daraus das moderne englische Wort "fair", das die Bedeutung von Gerechtigkeit und Ausgewogenheit erhielt. In der englischen Sprache wurde der Begriff ab dem 17. Jahrhundert zunehmend in gesellschaftlichen und rechtlichen Zusammenhängen verwendet, um eine gerechte und unparteiische Behandlung von Menschen oder Situationen zu beschreiben. In der deutschen Sprache hat sich das Wort „Fairness“ als Lehnwort etabliert und wird in ähnlichen Zusammenhängen genutzt.

Das eingeforderte Verhalten der Fairness

Damit sich eine andere Person fair behandelt fühlt, musst sowohl das Verhalten als auch die Kommunikation bestimmte Anforderungen erfüllen, die als Prinzipien der Fairness wahrgenommen werden.

  1. Gleichbehandlung und Respekt: Vermeide Diskriminierung: Behandle alle Menschen unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder sozialem Status gleich. Vermeide es, jemanden anders zu behandeln, nur weil er sich in bestimmten äußeren Merkmalen von anderen unterscheidet. Respektiere Meinungen und Ansichten. Auch wenn du eine andere Meinung hast, solltest du die Perspektiven anderer respektieren und nicht herabsetzen oder ignorieren.
  2. Transparente Kommunikation: Erkläre deine Entscheidungen: Wenn du eine Entscheidung triffst, die eine andere Person betrifft, erkläre offen und nachvollziehbar, wie du zu dieser Entscheidung gekommen bist. Dies schafft Vertrauen und vermittelt den Eindruck, dass deine Handlungen gerechtfertigt sind. Sei ehrlich: Täuschung und Unehrlichkeit werden oft als unfair empfunden. Kommuniziere klar und aufrichtig, um Missverständnisse und den Eindruck von Ungerechtigkeit zu vermeiden.
  3. Gleichheit der Chancen: Ermögliche gleiche Chancen: Gib allen Beteiligten die gleiche Möglichkeit, ihre Ansichten und Ideen zu äußern, und gleiche Chancen, sich an Prozessen oder Entscheidungen zu beteiligen. Vermeide Vorurteile: Stelle sicher, dass du deine Entscheidungen auf objektiven Kriterien und nicht auf Vorurteilen oder persönlichen Präferenzen triffst.
  4. Empathie und Einfühlungsvermögen: Zeige Empathie: Versuche, dich in die Lage der anderen Person hineinzuversetzen. Was empfindet sie als gerecht oder ungerecht? Indem du ihre Perspektive verstehst, kannst du eher sicherstellen, dass sie sich fair behandelt fühlt. Reagiere auf Bedürfnisse: Wenn du erkennst, dass jemand bestimmte Bedürfnisse oder Sorgen hat, versuche darauf einzugehen, um ein Gleichgewicht zu schaffen und möglichen Ungerechtigkeiten entgegenzuwirken.
  5. Konsistenz und Verlässlichkeit: Sei konsistent in deinem Verhalten: Wenn du verschiedene Menschen in ähnlichen Situationen unterschiedlich behandelst, kann dies als unfair empfunden werden. Achte darauf, konsistent zu sein und immer nach denselben Standards zu handeln. Halte Versprechen ein: Wenn du Zusagen machst, solltest du sie einhalten. Andernfalls könnte der Eindruck entstehen, dass du die Erwartungen der anderen Person missachtest, was als unfair wahrgenommen wird.
  6. Offenheit für Feedback: Höre aktiv zu: Gib der anderen Person Raum, ihre Meinung zu äußern, insbesondere wenn sie sich unfair behandelt fühlt. Zeige, dass du ihre Perspektive verstehst, und gehe auf ihre Bedenken ein. Sei offen für Kritik: Wenn jemand das Gefühl äußert, unfair behandelt worden zu sein, nimm diese Rückmeldung ernst und reflektiere dein Verhalten. Anpassungen auf Grundlage von Feedback zeigen, dass du bereit bist, Fairness zu verbessern.
  7. Faire Entscheidungsprozesse: Einbeziehung in Entscheidungsprozesse: Wenn eine Entscheidung mehrere Personen betrifft, binde sie so weit wie möglich in den Entscheidungsprozess ein. Das Gefühl, gehört zu werden, ist ein wichtiger Aspekt von Fairness. Objektivität in der Entscheidungsfindung: Entscheidungen sollten auf objektiven Kriterien basieren. Subjektive Vorlieben oder persönliche Interessen, die die Entscheidung beeinflussen, sollten vermieden werden.
  8. Gerechtigkeit bei der Verteilung: Verteile Ressourcen gerecht: Ob es sich um Zeit, Geld, Informationen oder andere Ressourcen handelt – achte darauf, dass sie auf eine gerechte und nachvollziehbare Weise verteilt werden. Korrigiere Ungerechtigkeiten: Falls es in der Vergangenheit unfaire Verteilungen oder Entscheidungen gegeben hat, ergreife Maßnahmen, um diese zu korrigieren und das Vertrauen wiederherzustellen.

 Bearbeitungshinweis:
Dieser Beitrag muss noch bearbeitet werden. Sie können daran mitwirken. Bitte informieren Sie sich im Beitrag Bearbeitungsbedarf. Die Bearbeitungsrückstände werden zur Textvollendung oder zur Programmvollendung vorgemerkt


Bedeutung für die Mediation

XXX

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2024-10-04 04:07 / Version .

Siehe auch: Werkzeuge, Zusammenstellung, Technikenverzeichnis
Prüfvermerk: -


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Mittwoch Dezember 18, 2024 10:44:00 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 4 Minuten