Lernanleitung zur Mediation
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Worum es geht: Wenn Sie sich dem Thema im mediativen Denken nähern, werden Sie zunächst die Frage nach dem Wozu stellen. Das Wozu ergibt das Wie. Geht es um eine reine Wissensvermittlung, um die Vermittlung einer Sachkunde oder einer Kompetenz? Die Vermittlung von Sachkunde und Kompetenz fällt in den Breich der Ausbildung. Aber auch dafür ist ein Lernen erforderlich, weil Wissen, Erfarung und Fertigkeit miteinander einhergehen. Damit verbindet sich das Lernen mit dem Üben. Das Thema ist so komplex wie die Mediation.
Einführung und Inhalt: Es gibt eine Metapher, mit der sich die Herausforderung der Mediation und ihres Erlernens am besten beschreiben lässt. Sie vergleicht die Mediation mit einem Schachspiel. Das Schachspiel verdeutlicht die Herausforderung, die sowohl die Durchführung der Mediation wie auch das Erlernen der Mediation kennzeichnet.
Herausforderung
Spieltheoretisch betrachtet sind Schach und Mediation zwar ganz unterschiedliche Spieltypen. Das eine ist ein Nullsummenspiel das andere nicht. Trotzdem gibt es eine Gemeinsamkeit. Schach ist ein Spiel mit nur wenigen Regeln. Die Regeln bestimmen die möglichen Zugoptionen. Trotz - oder vielleicht auch wegen - der geringen Zahl von Regeln ergeben sich bereits nach dem zweiten Zug 72.084 unterschiedliche Stellungen. Nach dem zehnten Zug sind es: 169 518 29 100 544 000 000 000 000 000. Die Kombination aus Stellungen und Optionen macht jedes Spiel einzigartig, so, dass es unendlich viele Spielvarianten gibt.
Ebenso wie Schach hat auch die Mediation nur wenig Regeln.1 Wie beim Schach ergeben sich bereits unmittelbar nach ihrem Aufruf (nach dem ersten Spielzug oder der ersten Intervention) unbegrenzt viele Optionen. Die Regeln helfen nur bedingt, wenn es darum geht, den nächsten Zug, also die gebotene Intervention oder die anzuwendende Technik zu planen.2
Wie beim Schach hilft die Kenntnis der Spielregeln nur wenig bei der Entscheidung, welche Interventionen (Spielzüge) passend und zielführend sind. Können Sie Schach spielen, wenn Sie die Regeln kennen? Ja durchaus. Nur gewinnen können Sie noch lange nicht. Dazu braucht es mehr als nur die Kenntnis der Regeln. Was erforderlich ist, um erfolgreich Schach zu spielen, ergibt sich aus den Überlegungen der Kybernetik.
Was hilft es, wenn Sie wissen, dass ein Gegenstand aus etwa 15kg Kohle, 4 kg Stickstoff, 1kg Kalk, 1/2kg Phosphor und Schwefel, etwa 200g Salz, 150g Kali und Chlor und etwa 15 anderen Materialien sowie aus 4 – 5 Eimern Wasser besteht?
Die genannten Rohmaterialien sind das, was Sie erhalten, wenn Sie einen Menschen in seine Bestandteile zerlegen. Die Bausteine können alles Mögliche ergeben. Sie genügen nicht zur Beschreibung, was den Menschen ausmacht. Erst ihr Zusammenspiel ergibt, was den Menschen einen Menschen sein lässt.
Ähnlich verhält es sich mit der Mediation. Was hilft es, wenn Sie wissen, dass es Techniken, Phasen, Rollen und Prinzipien gibt, solange Sie nicht wissen, wie das Eine das Andere beeinflusst? Wieder im Vergleich mit Schach hilft es nicht viel, die Spielregeln zu kennen hilft, solange das Spiel (und die Spieler) nicht verstanden werden. Das Verständnis des Spiels wird durch seine Komplexität erschwert. Das Erlernen der Mediation orientiert sich also an der Frage, wie man Schach erlernen kann.3
Komplexität
Alle Ausführungen und Darstellungen der Mediation im Wiki belegen, dass es nicht genügt, die Regeln, Bausteine und Elemente der Mediation zu kennen, um ihre Komplexität zu erfassen. Das Fazit der Konfliktbeilegung komprimiert die Mediation auf nur sieben Leitsätze. Der Durchblick stellt einige Zusammenhänge her. Verstehen Sie was dort jeweils gemeint ist? Um halbwegs professionell mit der Mediation umgehen zu können, kommt es darauf an, die Funktionalität des Verfahrens seiner Bestandteile und der sich darin bewegenden Menschen zu verstehen. Je besser es Ihnen gelingt, im Rhythmus der Mediation zu denken, umso leichter wird sie ihnen fallen.
Die Kenntnis der "richtigen" Frage hilft nicht nur die Funktionalität der Mediation zu verstehen, sie hilft auch dabei, die Mediation für sich arbeiten zu lassen. Könnten Sie der Studentin erklären, welches die richtige Frage ist? Sie werden erkennen, dass Sie ganz entspannt sein können, wenn Sie die Frage herausgefunden haben. Versuchen Sie es doch einfach 'mal. Klicken Sie auf das Quizfragenicon rechts. Dann finden Sie eine Auswahl möglicher Antworten. Nur eine ist richtig,
Sie bewältigen die Komplexität, indem Sie sich ihr stellen und nach Strukturen suchen, mit der sie zu durchdringen ist. Die Strukturen ergeben sich aus der Mediationslogik. Wiki to Yes hilft Ihnen dabei, die dazu erforderlichen Puzzlesteine korrekt zusammenzusetzen.
Das Puzzle
Zugegebenermaßen wird die Komplexität noch dadurch gesteigert, dass es sich bei der Mediation um ein interdisziplinäres Verfahren handelt. Alle Disziplinen liefern eine ganz spezifische Sicht auf die Mediation, sodass es auch zu ganz unterschiedlichen Konnotationen (Begriffsdeutungen und Erklärungen) kommt. Zugegebenermaßen ist es recht schwierig, sich da noch auszukennen.
Aber das ist noch nicht alles. Es trägt zur weiteren Verwirrung bei, dass wir Mediatoren mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen an sich und die Mediation begegnen. Viele differenzieren nicht ihre verschiedenen Erscheinungsformen und unterscheiden nicht zwischen Konzept, Modell, Form und Stil. Das alles macht es den Lernenden schwer, eine Systematik hinter der Mediation zu erkennen.
Wiki to Yes liefert Ihnen die Systematik und weist die Vielfalt der Mediation interdisziplinär her. In dieser Logik gestaltet sich der Lernprozess wie ein Puzzle, dessen Bausteine je nach Lichteinfall in anderen Farben schillern. Wire wäre esm, wenn Sie sich zunächst einmal mit den Entscheidungen entlang einer Konfliktbeilegung aus der Sicht der Betroffenen auseinandersetzen? Sie werden dann erkennen, was die Mediation leistet und zu leisten vermag.
Eine Tour durch die Konflikbeilegung
Vielfalt als Feature
Es gibt wohl keinen anderen Weg, als das vermeintliche Chaos zunächst einmal zu akzeptieren und sich ihm zu stellen. Später bekommen Sie ein Gefühl dafür, wie die Teile zusammengehören und wie sie zusammenzufügen sind. Ihr Schlüssel ist das Verständnis der Mediation. Der erste Schritt in das Verständis der Mediation ist die Erkenntnis, dass die Mediation anders ist. Wer ihr Wesen begreift, wird ihr später gewachsen sein. Die Mediation wird immer ein Puzzle sein, bei dem es darauf ankommt, die Puzzlesteine korrekt zu identifizieren und nach ihrer funktionalen Bedeutung zusammenzufügen. Mit der Ausbildung setzen Sie deshalb ein Puzzle zusammen, mit dem sich das Puzzle Mediation später lösen lässt. Haben Sie also einfach Geduld und Neugier. Wer einmal die Welt des Wissens um die Mediation umkreist hat, der weiß später, warum was wohin gehört.
Das gesamte Fachwissen Mediation
Verstehen als Bedingung
Die wichtigste Anforderung, die sich Ausbilder ebenso wie Studenten geben sollten, besteht darin, die Mediation verständlich zu machen. Es hilft nicht, irgendwelche Lehrsätze vorzubeten, die sich dann bei genauerer Betrachtung als falsche Mythen herausstellen und zu nicht mehr beitragen, als dass sie die Kompetenz der Mediation verschleiern und ein falsches Bild verbreiten. Um die Mediation zu verstehen, ist Präzision angesagt und die beginnt damit, sich den sprachlichen Herausforderungen zu stellen und sich mit ihrem Wesen auseinanderzusetzen. Mediation ist anders. Nur wer das versteht kann mit ihr umgehen und ihr die Kompetenzen entlocken, die sie so einzigartig machen.
Verinnerlichen als Weg
Wenn Sie ein guter Mediator werden oder sein möchten, genügt es nicht zu wissen und zu verstehen was Mediation ist. Vielmehr kommt es darauf an, dass sie denken wie ein Mediator oder besser gesagt wie man es von einem Mediator erwarten sollte. Wer die Mediation als einen Kognitionsprozess begreift, der erkennt den Gedankengang als Teil eines Erkenntnisprozesses der intensiv mit dem Denken des Mediators verknüpft ist. Hier spielt die viel zitierte Haltung eine Rolle. Die Haltung im Verständnis der Mediation hat keinen moralischen Aspekt. Es geht nicht darum, dass sie ein Gutmensch sind. Moral ist Wertung und Bewertung. Sie ist in einem Verfahren, wo der Mediator die wertfreie Metaebene repräsentiert, eher fehl am Platz. Trotzdem ist die Art des Denkens ausschlaggebend dafür, wie erfolgreich der Mediator die Mediation umsetzen kann. Denken, erst recht ein Umdenken, erfordert Gewöhnung. Am Anfang steht die Erkenntnis dahinter kommt das Üben. Auch hier wird Wiki to Yes Ihnen Hilfestellungen geben. Machen Sie sich also mit den Werkzeugen vertraut.
Praktische Erfahrungen
Der Praxisbezug spielt in der Ausbildung eine wichtige Rolle. Oft sagen Studenten, dass sie mangels Fällen keine Übungsgelegenheit haben. Tatsächlich gibt es eine Menge Gelegenheiten, Mediation zu üben. Konflikte gibt es überall. Also gibt es überall Gelegenheiten, die Anfertigung von Konfliktanalysen und Konfliktlandkarten zu üben, ebenso wie die Erfahrung, die Konfliktparteien (oder die Partei) darauf anzusprechen, um das Loopen zu üben. Ein gutes Training ist auch zu überlegen, in welche Phase der Mediation das Gesagte passen würde. Jetzt üben Sie das Gespräch nach dieser Logik zu strukturieren.
Das präzise Zuhören lässt sich bei jedem Informationsaustausch üben. Lauschen Sie den Nachrichten und differenzieren Sie nach Fakten, Meinungen und Emotionen. Versuchen Sie doch einmal die Presseartikel zu loopen. Ein Beispiel dafür finden Sie im Augen auf Projekt.
Fühlen Sie sich auch ermutigt, Fälle und Fragen, die ihnen im Rollenspiel begegnen, bei den Intervisionen einzubringen oder die dort erwähnten Fallfragen zu beantworten. Auch Peergroups sind eine wertvolle Gelegenheit, praktische Erfahrungen zu sammeln.
Fallstudien Arbeitshilfen Peergroups
Lernempfehlungen
Der einfachste Weg ist natürlich die OnlineMediationsausbildung für Premiumuser. Hier finden Sie neben dem sonst kostenpflichtigen Trainingsmaterial eine Schritt für Schritt Lernanleitung. OMA wird von einigen Ausbildungen als ergänzende Plattform genutzt.
Aber auch unabhängig davon können Sie den Thinktank Mediation ohne Weiteres zum Lernen nutzen. Ganz gleich, ob Sie das Portal zum Einstieg, zur Ergänzung, zur Erweiterung oder zur Festigung Ihrer Ausbildung zum Mediator verwenden wollen. Im einen Fall bietet es sich an, Themen nachzuschlagen (etwa über das Suchfeld). Im anderen Fall ist ein systematisches Herangehen sinnvoll. Das systematische Herangehen wird durch die Touren erleichtert. Die Touren stellen eine chronologische Seitenfolge dar. Wählen Sie eine der Touren, die für sie interessant ist.
Tourenportale (Hier beginnt die Tour Ihrer Wahl)
Die gesamte Struktur im Wiki orientiert sich an den Kapiteln im Mediationshandbuch. Jedes Kapitel stellt ein Themenportal dar. Über die Themenportale können Sie Zugriff auf die wichtigsten Seiten und Beiträge finden, die dem Thema zugeordnet sind. Wenn Sie lieber chronologisch vorgehen möchten, bietet sich das Mediationshandbuch an. Sie finden dort im Strukturmenü eine ins Detail gehende (allerdings auf das Handbuch beschränkte) Gliederung vor. Wie im nachfolgenden Bild erkennbar, können Sie dort auf das gewünschte Thema gezielt zuzugehen. Aber Vorsicht! Sie verlieren sich schnell in Details.
Die Gliederung unterscheidet verschiedene Ebenen, wobei die Hauptseiten (Kapitelseiten) jeweils eine Übersicht zum jeweiligen Thema zusammenstellen.
Zum Einstieg genügt es, wenn Sie der Tour durch das Mediationshandbuch zu folgen. So bleiben Sie auf der obersten Gliederungsebene und bekommen einen guten Überblick. Wie bei der Mediation kommt es auch bei der Ausbildung darauf an, die einzelnen Elemente und Bausteine wie Puzzlesteine zusammenzusetzen. Das Thema ist viel zu komplex, um ein Kapitel vollständig abzuarbeiten ohne das andere zu kennen. .
Die zuvor beschriebenen Touren durch das Wiki ergeben das Gerüst. Wenn Sie jetzt eine Vorstellung von der Mediation bekommen haben, ist es an der Zeit, sich auf die Details einzulassen. Hier bieten sich die Datenbanken an.
- Sie können die Leitsätze lesen und prüfen ob sie sie verstehen.
- Sie können die Beispiele einordnen können.
- Sie können sich die Fälle anschauen und überlegen, wie sie sie lösen würden.
- Schließlich kann sich auch die Examensfragen anschauen und überlegen, ob sie die Antworten kennen.
So finden Sie heraus, was sie bereits wissen oder noch lernen müssen. Und wenn Sie eine Frage haben, melden Sie sich einfach.
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Alias: Studienanleitung
Siehe auch: Lernplattform, Start-Studenten, Intervision, PeergroupsOnline
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