Mediationsprojekte | Breidenbach unterscheidet 5 unterschiedliche Mediationsprojekte, die verschiedene Herangehensweisen in der Mediation beschreiben. Er nennt die Herangehensweisen:
- Service-Delivery-Projekt: Hilfe bei der schnellen und effizienten Beilegung des konkreten Konflikts
- Access-to-Justice-Projekt: Abbau der (Macht-)Nachteile schwächerer Parteien, zu ihrem Recht zu kommen
- Individual-Autonomy-Projekt: Vorrang der selbstbestimmten Konfliktlösung und Vermittlung persönlicher Fähigkeiten sowohl im Umgang mit dem aktuellen Konflikt als auch hinsichtlich zukünftiger Konfliktsituationen
- Reconciliation-Projekt:Veränderung der Beziehung der Parteien in Richtung auf eine Versöhnung
- Social-Transformation-Projekt: Gesellschaftliche Veränderung
Die Projekte finden sich hier in den Mediationsmodellen wieder. |
Honorar | Bezahlung für Angehörige der freien Berufe als Vergütung ihrer Tätigkeit. Hier ist damit die Vergütung der Dienstleistung des Mediators gemeint. |
Selbstoffenbarung | Bewusste oder unbewusste Selbstdarstellung oder Selbstenthüllung. Ist sie erfolgt und wechselseitig verstanden, kann die Phase drei abgeschlossen werden. |
Objekt- oder Personenpermanenz | Besonders Kleinkinder müssen lernen, dass ein Objekt sich nicht deshalb auflöst und verschwindet, weil es gerade nicht sichtbar ist. Die Objekt- oder Personenpermanenz bezeichnet das Wissen um das Weiterexistieren von Personen oder Gegenständen, die sich nicht mehr in unserem Wahrnehmungsbereich befinden. Die Objekt- oder Personenpermanenz stellt sich im ersten Lebensjahr etwa ab dem 8. Monat her. Das Phänomen der Objekt- oder Personenpermanenz begegnet uns im Konflikt, wo ihr Fehlen zu Beziehungsproblemen führt oder wo nicht wahrnehmbare Eigenschaften einfach weggeblendet oder vergessen werden und nicht gelernt werden können. |
Verfahrensergebnis | Besonders in der Mediation kommt es darauf an, das Verfahrensziel vom Verfahrensergebnis zu unterscheiden. Das Ziel entspricht dem Zweck (in der Mediation also dem Finden einer Lösung). Das Ergebnis beschreibt das, was hinten herauskommt (gegebenenfalls also die Abschlussvereinbarung). Das Ziel einer Mediation (also das Finden einer Lösung) kann auch erreicht werden, ohne dass es zu einer Abschlussvereinbarung kommt. |
Gefangenendilemma | Berühmtes Beispiel für ein strategisches Dilemma, das entsteht, wenn die Kooperation nicht möglich ist. |
Mediatorenkammer | Berufskammern sollen die die Selbstverwaltung innerhalb einer Berufsgruppe sicherstellen. Kammern sind hoheitlich eingerichtet und unterliegen dem öffentlichen Recht. Eine Berufskammer für Mediatoren gibt es jedoch nicht. Einige Verbände verstehen sich als Berufsverbände und nehmen die Aufgaben einer Kammer wahr. |
Benchmarks | Benchmarks liefern einen Vergleichsmaßstab. Er ermöglicht die vergleichende Analyse von Ergebnissen oder Prozessen mit einem festgelegten Bezugswert oder Bezugsprozess. |
Faktor-D | Beim Faktor-D handelt es sich um den "dunklen Faktor" der Persönlichkeit, der sich durch einen übertriebenen Egoismus auszeichnet und negative Auswirkungen auf Andere oder die Gesellschaft im Allgemeinen hat. Das Verhalten wird von Überzeugungen genährt, die Schuldgefühle, Gewissensbisse und moralische Skrupel verhindern. |
Nutzenorientierung | Bei nutzerorientierten Verfahren richtet sich die Lösung an der Nützlichkeit des Ergebnisses (der Lösung) aus. Siehe Utilitarismus. Das Prinzip der Nutzenorientierung fragt nach dem Wozu, nicht nach dem Warum. |
Kostenvergleich | Bei einem Kostenvergleich werden oft die Verfahrenskosten des einen Verfahrens mit denen des anderen verglichen. |
Helfersystem | Bei einem Konflikt stehen oft mehrere Helfer zur Verfügung. Die Gesamtheit der möglichen, angebotenen und verfügbaren Hilfen drückt sich in einem Helfersystem aus. Das Helfersystem beschreibt die wechselseitigen Auswirkungen und die Kompatibilität der Hilfsangebote. |
Klammerthema | Bei der Themensammlung sollte darauf geachtet werden, dass ein Thema (separat) ausgewiesen wird, das den Bezug zu dem Kontext herstellt, in dem sich der Konflikt bewegt. Dieses Thema wird als Klammerthema bezeichnet. Meist wird es durch den Beziehungskonflikt ausgedrückt. |
Streitanalyse | Bei der Streitanalyse geht es lediglich um die Ermittlung der beweisbedürftigen Tatsachen. Der Streit wird jetzt allerdings nur im juristischen Sinn verstanden. Er beschränkt sich auf die bestrittenen Tatbestandsmerkmale einer Vorschrift. Das streitige Vorbringen wird mit der Relationstechnik ermittelt.
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Ende der Mediation | Bei der Frage, wann die Mediation endet, ist wieder zwischen der juristischen Sicht (was kann abgerechnet werden) und der Mediationslehre zu unterscheiden. Nach der Mediationslehre endet die Mediation mit der letzten Aktion des Mediators. |
Beginn der Mediation | Bei der Frage, wann die Mediation beginnt, ist zwischen der juristischen Sicht und der Mediationslehre zu unterscheiden. Nach der Mediationslehre beginnt die Mediation mit der ersten Aktion des Mediators. Sie kann schon in der Akquisephase liegen und hat Auswirkungen bis in die Berufsethik hinein. |
Prozessorientierung | Bei der Fallbearbeitung wird der Fokus nicht auf die Inhalte und Lösungen gerichtet, sondern darauf, ob und wie sich der Prozess (die Mediation) verwirklicht oder nicht. Der Fokus des Mediators ist prozessorientiert. |
BANI | BANI ist ein Akronym für die stressbildenden Faktoren:
- brittle (brüchig/ porös)
- anxious (ängstlich/ besorgt)
- non-linear (nicht-linear)
- incomprehensible (unverständlich/ unbegreiflich)
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Balance | Balance ist ein Zustand des Gleichgewichts, der Harmonie und Ausgewogenheit. Sie kann in verschiedenen Kontexten vorkommen, sowohl auf physischer, emotionaler, geistiger als auch auf sozialer Ebene. Die Balance ist ein Konzept zur Überwindung von Lebenskrisen. Sie spielt auch in der Mediation eine wichtige Rolle. Denn die Mediation ist einerseits auf Balance angewiesen und andererseits in der Lage, eine Balance herzustellen.
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