Das Hase und Igel Spiel
oder: der Hase und Igel Konflikt - ein Konfliktverhalten und ein Konfliktauslöser
Sie kennen das Märchen vom Hase und dem Igel? Wikipedia beschreibt es wie folgt1 :
Ein ähnliches Spiel spielen Parteien im Konflikt. Manchmal löst dieses Spiel auch einen Konflikt aus. Was haben der Hase und der Igel mit dem Konflikt zu tun? die Parallele beschreibt die Sinnlosigkeit der Kommunikation. In dem Märchen hatte Igel wegen seiner Schläuche gewonnen. In der Realität gewinnt niemand. Diese Art Kommunikation kann nicht gewonnen werden aber sie führt dazu dass mindestens einer der kommunikanten zusammenbricht.
Wirkungsweise
In der Kommunikation wird sich das Spiel in dem willkürlichen Wechsel der Ebenen und im Denken wirkt es in dem willkürlichen Wechsel der Modelle aus. Ein Mediator muss in der Lage sein, dies zu erkennen und darauf zu achten, dass der Ebenen - und Modellwechsel nicht stattfindet.
Ebenenwechsel
Beim Ebenenwechsel springen die Parteien zwischen Sachen Beziehungsebene hin und her. Partei A beginnt auf der Sachebene: "Du hast den Betrag falsch gebucht, weil die Rückstellung nicht ausgewiesen ist". Partei B reagiert auf der Sachebene: "Die Rückstellung muss nicht ausgewiesen werden, weil ...". Das Gespräch dreht sich noch eine Weile um die Frage wann eine Rückstellung auszubuchen ist Wenn eine Partei argumentativ nicht weiterkommt wechselt sie die Ebene: "Du machst ja selbst auch Alles falsch!". Partei A wird sich und macht gegen Vorwürfe. Das Gespräch bewegt sich auf der emotionalen Beziehungsebene. Auf der Ebene kommen die beiden auch nicht weiter, sodass einer wieder auf die Sachebene zurück springt. Das geht so hin und her. Im Ergebnis für diese Art von Kommunikation dazu, dass keiner der Punkte abgearbeitet wird. Die Kommunikation gerät in eine Endlosschleife.
Modellwechsel
Die Kommunikation des Falles erlaubt es den Parteien nicht nur zwischen Kommunikationsebenen, sondern auch zwischen den Denkmodellen zu wechseln. Bei der Berechnung eines Zugewinnausgleichs orientieren sich die Parteien an den Istwerten zum Berechnungszeitpunkt. Juristisch betrachtet liegt der Berechnungszeitpunkt aber drei Jahre in der Vergangenheit. Es gibt also zwei Berechnungsmodelle: eines das von Istwerten ausgeht und eines das von Vergangenheitswerten ausgeht. Die Parteien picken sich jeweils die Argumente heraus die gerade günstig sind und vermischen dadurch die unterschiedlichen Berechnungsmodelle. Die Berechnung findet kein Ende.
Bedeutung für die Mediation
Der Mediator muss in der Lage sein, Ebenen und Modelle zu unterscheiden. Er verwendet das präzise Zuhören und die dort beschriebene Dimensionierung als Technik. Gedanklich bildet er Schubladen für jede Ebene und jedes Modell und ordnet die Aussagen der Parteien der einen oder anderen Ebene bzw. dem ein oder anderen Modell zu. Dann achtete darauf, dass die Auseinandersetzung sich auf einer Ebene verhält oder in einem Modell bewegt, bis der Punkt abgearbeitet ist. Kein Modell wird ausgeschlossen und keine Ebene wird ausgelassen. Der Gedankengang verhält sich aber konsistent auf der Ebene ist der Punkt abgearbeitet ist. Dann wird die Ebene bzw. das Modell gewechselt. Am Ende haben die Parteien unterschiedliche Ergebnisse für jede Ebene und jedes Modell, die sie dann optional bewerten und entscheiden können.
Was tun wenn ...
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Alias: Hase und Igel Konflikt
Siehe auch: präzises Zuhören, zirkuläre Kommunikation, Interpunktion, Interaktion
Prüfvermerk: -
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