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Konfliktlogik

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Worum es geht: Die Konfliktlogik ist ein Teil der Mediationslogik. Wenn Sie den Prozess der Mediation als einen parallelen Prozess zu dem des Konfliktes erleben, kommt es darauf an, die Prozesse zusammenzuführen, damit sich die Prozesse nicht in die Quere kommen. Die Kenntnis der hinter dem Konflikt verborgenen Logik erlaubt seine Einbeziehung und Nutzbarmachuing in der Mediation.

Einführung und Inhalt: Der Konflikt produziert die unterschiedlichsten Emotionszustände, für die der Gegner oft verantwortlich gemacht wird. Dieser Eindruck sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Parteien selbst nach wie vor die Akteure und mithin die Handlungsbevollmächtigten des Konfliktes sind. Sie benötigen, zumindest bei eskalierten Konflikten, allerdings eine Unterstützung, um die volle Kontrolle über den Konflikt und das daraus resultierende oder mögliche Verhalten zurückzugewinnen. Der Umgang mit der Konfliktdynamik spielt dabei eine entscheidende Rolle. Er ist wichtig genug, dass der Begriff Konfliktdynamik, der sogar in der Anlage zur ZMediatAusbV unter Ziff 5 "Konfliktkompetenz" explizit erörtert wird. Aber was bedeutet er?

Was ist Konfliktdynamik?

In der Physik beschreibt die Dynamik die Lehre vom Einfluss der Kräfte auf Bewegungsvorgänge von Körpern. Außerhalb der Physik ist damit die auf Veränderung und Entwicklung gerichtete Kraft gemeint, die auch als Triebkraft bezeichnet wird.1 Die Triebkraft stellt eine Verbindung zur Motivation her, wo die Triebreduktion zur Auflösung der inneren Spannung beitragen soll. Mit dem Begriff der Konfliktdynamik werden die Einflüsse und Kräfte beschrieben, die eine Wirkung auf die Bewegung im Konflikt ergibt. Die Dynamik erfordert einen Gradmesser. Das ist die Energie. Während die Dynamik die Veränderung beschreibt, ist die Energie die Fähigkeit, die Dynamik herbeizuführen.

Die Konfliktenergie

Der Begriff Energie kommt aus dem Griechischen und bedeutet so viel wie „wirkende Kraft“. Anschaulich ausgedrückt ist Energie die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten, Wärme abzugeben oder Licht auszustrahlen. Sie ist also nötig, wenn etwas in Bewegung gesetzt, beschleunigt, hochgehoben, erwärmt oder beleuchtet werden soll.2 Die auf den Konflikt bezogene Energie wird oft mit negativen Schwingungen gleichgesetzt.3 Schwingungen sind Bewegungen um eine Gleichgewichtslage. Sie erfordern und beinhalten Energie. Der Konflikt ist alles andere als eine Gleichgewichtslage. Er braucht deshalb Energie, um das Gleichgewicht wieder herzustellen. Die auf den Konflikt bezogene Energie dient dient deshalb nicht nur zur Vernichtung. Eine ihrer positiven Eigenschaften besteht darin, die Partei mit einer Handlungsenergie zu versorgen, damit sie wehrfähig wird.

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Zweifellos bewirkt der Konflikt eine Kraft, die auf die Reaktionen und Entscheidungen der Parteien Einfluss nimmt. Die im Laufe der Evolution des Menschen entstandenen psychischen und physiologischen Reaktionen auf den Konflikt sind in der modernen Gesellschaft nicht immer adäquat und angebracht. Manchmal ist es besser, statt mit Angst mit Gelassenheit zu reagieren und dem Verstand die zu treffenden Entscheidungen zu überlassen. Zu viel Energie ist also auch nicht immer gut.

So wie die Dynamik Einfluss auf Bewegungsvorgänge nimmt, führt auch die Konfliktdynamik dazu, dass sie dem Verhalten der Konfliktparteien eine Richtung vorgibt. Jetzt ist die Partei (besonders bei eskalierten Konflikten) dem Risiko ausgesetzt, dass die Konfliktenergie die dadurch ausgelöste Bewegung unkontrolliert in eine schädliche Richtung lenkt. Der Konflikt wird zum Selbstläufer. Das limbische System hilft ihm dabei. Der Verstand setzt nun völlig aus.

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Das Beispiel zeigt, was passiert, wenn das limbische System die Kontrolle übernimmt. Es geht nur noch darum, zu siegen. Dass der Sieg iregendwann keinen Sinn mehr macht, fällt niemandem auf. Die ganze Energie wird in den Wettbewerb gesteckt. Wie können die Parteien gestoppt werden, wenn sie so in Fahrt sind?

Der Energiehaushalt

Bis zu einem gewissen Grad sind die durch den Konflikt ausgelösten Emotionen wie z.B. Wut und Hass Energieleiferanten. Rein energetisch betrachtet, wäre eine noch größere Energie erforderlich, um sich dieser Energie entgegenzustellen. Es kommt zu einer Energieverschwendng. Die Konfliktenergie raubt in der Eskalation Energien, die für bessere Zwecke genutzt werden könnten. Die Mediation erkennt das Phänomen. Statt Energie zu versxhwenden, setzt sie, wenn man so will, auf die erneuerbaren Energien des Konflikts. Anders formuliert geht die Mediation einen anderen Weg, indem sie die Energie des Konfliktes nutzt, statt sie zu vergeuden. Um diesen Weg zu verstehen, ist die energetische Wirkung der auf den Konflikt einwirkenden Kräfte zu unterscheiden:

Dynamik-0

Konflikt als Energieleieferant


Die Parteien konzentrieren sich zunehmend auf den Gegner (rote Pfeile). Der Konflikt entwickelt eine in diese Richtung gelenkte Kraft (blaue Pfeile). Sie kostet Energie, die für die eigentliche Entscheidung (grün) nicht mehr zur Verfügung steht.

Dynamik-1

Energieeinsatz, um Energie zu stoppen


Wenn der Kraft des Konfliktes eine andere Kraft entgegengesetzt wird, erfordert sie mindestens das Doppelte der Energie, die beide Parteien in den Konflt investieren.

Dynamik-2

Energie nutzen und umlenken


Statt der Kraft des Konfliktes eine andere Kraft entgegenzusetzen, wäre es sinnvoll, die Energie des Konfliktes zu nutzen, um wieder Kraft für Entscheidungen zu bekommen.

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Der Energieerhaltungssatz

Der Energieerhaltungssatz besagt, dass sich die Gesamtenergie in einem abgeschlossenen System4 nicht ändert. Sie kann jedoch zwischen verschiedenen Energieformen umgewandelt werden. Der Grundsatz mag - zumindest zur Veranschaulichung des Phänomens - auf den Konflikt übertragen werden. Dann wäre der Konflikt mit dem abgeschlossenen System zu vergleichen. Um sich der Energie zu entledigen gibt es also zwei Strategien. Eine Strategie wäre die Öffnung oder die Auflösung des Systems. Eine andere Strategie wäre die Energieumwandlung. In der Mediation kommen beide Strategien zur Anwendung. Der Mediator verwendet eine Umlenkungsstrategie, mit der die Konfliktenergie in Gedankenenergie umgewandelt wird. Die Gedankenenergie wird zur Auflösung des Konfliktsystems genutzt. Es handelt sich um eine Energie, die die positiven Aspekte des Konfliktes unterstützt und die schädlichen ignoriert. Wo sich positve Kräfte finden lassen, ergeben die Konflikteigenschaften und die durch den Konflikt offengelegten Spannungsfelder.

Die Spannungsfelder

Der Konflikt könnte als ein außer Balance geratener Widerspruch begriffen werden. Die Inbalance will eine Entscheidung erzwingen, um das aus dem Widerspruch resultierende Spannungsverhältnis aufzulösen. Ähnlich wie bei der Darstellung der Lebenskrisen geht es dabei nicht um gut oder schlecht, richtig oder falsch. Es geht um die Wiederherstellung der Balance, wo das eine wie das andere für einen konstruktiven Ansatz nutzbar gemacht wird, ohne sich darin zu verlieren.

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Das durch den Konflikt erzeugte Spannungsverhältnis lässt sich an folgenden Gegensätzen festmachen:

Erhalt ↔ Zerstörung

Der Konflikt kann beides. Er kann erhalten und zerstören. Wenn er beides kann, erlaubt er auch die Möglichkeit, das Erhaltenswerte zu bewahren und das Schädliche zu zerstören. Wahrnehmungsphänomene, wie z.B. der fundamentale Attributionsfehler und andere Denkfehler und Emotionen verengen den Blick. Das Potenzial geht verloren.

Win ↔ Lose

Im konfrontativen Denken eines Nullsummenspiels gibt es nur ein Entweder-Oder, das in ein Gewinnen oder Verlieren übersetzt wird. Die logische Verknüpfung zwischen dem einen und dem anderen ist eine binäre. Sie erlaubt die Schlussfolgerung, dass der eine nur bekommt was der andere nicht bekommt. Sie erleichtert den Gewinn automatisch, indem dem Anderen ein Verlust eingebracht wird. Es ist also konsequent, den Gegner zu schädigen. Das Spannungsverhältnis ergibt sich aus dem Umstand, dass beide Seiten eine Schädigungsabsicht haben müssen, um nicht zu unterliegen. Um die Dynamik umzulenken, würde es schon genügen, die binäre Logik in eine ternäre umzuwandeln.

Chance ↔ Risiko

Jedem Risiko steht eine Chance gegenüber. Es ergeben sich Parallelen zur Resilienz, wo den Risikofaktoren Schutzfaktoren gegenübergestellt werden. Die Schutzfaktoren werden herausgearbeitet, um die Risikofaktoren zu kompensieren. Das gleiche geschieht in der Mediation.5

Risiken


  • Belastung von Beziehungen, Stress
  • Bindung von Kräften und Energien der Beteiligten
  • Lagerbildung
  • Stillstand
  • Eskalation zum unkontrollierbaren Streit
  • Schädigung des Gegners
  • Selbstbeschädigung
  • Zerbrechen von Beziehungen
  • Erschöpfung persönlicher Ressourcen

Chancen


  • Erneuerung von Beziehungen
  • Energiezuwachs
  • Selbsterkenntnis
  • Erkenntnis
  • Rollen- und Perspektivenübernahme
  • Neue Kompetenzen
  • Weisheit
  • Nachhaltige Gewinne

Nachgeben ↔ Durchsetzen

Wer behauptet, dass ein Nachgeben immer schlecht sei und ein Durchsetzen immer gut? Auch im Konflikt kommen beide Tendenzen vor. Sie führen in ein Spannungsverhältnis.

Handlungsoptionen

Nachgeben und Durchsetzen beschreiben die Art und Weise wie mit einem Konflikt umzugehen ist. Die Vorgehensweise kann nicht isoliert betrachtet werden. Sie ist Teil einer Interaktion, die aus einer sozialen Beziehung heraus entwickelt wird und diese Beziehung gestaltet. Es macht Sinn zu unterscheiden, auf welcher Ebene das Nachgeben oder das Durchsetzen erfolgen. Wenn sich das Durchsetzen auf die Lösung bezieht, erstreckt es sich meist auch auf den Prozess. Es ist möglich die Ebenen zu trennen und einen Prozess durchzusetzen um bei der Lösungsfindung nachgiebig zu sein.

Konfrontation ↔ Kooperation

Die Lehre von der Konfliktevolution hat gezeigt, dass die Strategie niemals willkürlich gewählt wird. Auch insoweit lässt sich nicht behaupten, dass eine Konfrontation der richtige Weg ist und zwingend vorgegeben wird. Zutreffend ist allerdings, dass beide Grundformen der Strategie nicht gleichzeitig vorkommen können.

Eskalation ↔ Deeskalation

Auch der Widerspruch zwischen Eskalation Deeskalation sollte wertfrei betrachtet werden. Nicht das Vorgehen, sondern der Zweck und die Konsequenzen sind der Bewertung zugänglich. Eine Eskalation die zur Deeskalation führt und zu diesem Zweck eingesetzt wird, ist durchaus konstruktiv. Problematisch ist lediglich, dass die Eskalation zu einem Selbstläufer wird und ab einem bestimmten Stadium auch außer Kontrolle gerät.

Emotionen ↔ Verstand

Emotionen und Verstand müssen kein Gegensatz sein. Es trägt zur Ausgeglichenheit bei, wenn Emotionen und Verstand ausbalanciert sind. Im Konflikt bilden sie oft einen Widerspruch, bei dem der Verstand ausgeschaltet wird. Mehr und mehr wird die Funktionalität des Reptiliengehirns aktiviert, dass noch die Optionen Flucht, Totstellen und Töten erlaubt.

Erkenntnis ↔ Unkenntnis

Die Wahrnehmung innerhalb des Streitsystems ist ohnehin eingeschränkt. Ganz abgesehen davon, dass das Bewusstsein auch nur einen Teil der Realität erfassen kann. Die Emotionen tragen weiterhin dazu bei, dass die Wahrnehmung eingeschränkt wird. Die Erkenntnisfähigkeit des Menschen folgt der sich daraus ergebenden Reduktion.

Gerechtigkeit ↔ Ungerechtigkeit

Das Empfinden der Gerechtigkeit oder Ungerechtigkeit ist mit den Wertvorstellungen verknüpft. Es beruht auf Einschätzungen und Bewertungen die von den Konfliktparteien oft ganz unterschiedlich eingeschätzt werden.

Richtig ↔ falsch

Was richtig und falsch ist beruht ebenfalls auf Bewertungen seitens der Parteien. Es ist meist eine komplexe Fragestellung, die zur Selektion und Simplifiizierung neigt.

Weg ↔ Ziel

Der Weg beeinflusst das Ziel sowie das Ziel den Weg beeinflusst mit dem Fokus auf ein streitiges Ergebnis wird ein konfrontativer Weg vorgegeben, der kein gemeinsamer Weg sein kann. Die Mediation gibt den Parteien ein gemeinsames Ziel vor, sodass sie auch einen gemeinsamen Weg gehen können.

Beschleunigung ↔ Entschleunigung

Der Aufbau des Prozesses der Mediation und die darin verwendete rekusive Kommunikation führen zu einer Verlangsamung. Der Effekt wird besser mit dem Wort Entschleunigung beschrieben, weil sie der Beschleunigung entgegenwirkt. Die Beschelunigung ist eine Folge der Konfliktdynamik und der mit dem Konflikt bereitgestellten Energie. Sie drückt sich in der Sprache aus (schnelles, lautes Reden) und wirkt sich auf das Denken aus. Denken braucht Zeit. Geschwindigkeit und Stress verhindern ein sorgfältioges Denken. Mit der Entschleunigung soll die Energie des Konfliktes für das Denken genutzt werden. Die Entschleunigung erfolgt bereits über den Gang und die Struktur des Verfahrens. Man stürzt sich nicht direkt in das Konfliktthema, sondern spricht in der 1.Phase zunächst über das Verfahren. Der Streit wird in der 2.Phase nicht ausgeweitet, sondern nur festgestellt. Das Loopen in der 3.Phase verlangsamt das Sprechen und erwartet ein energieverzehrendes Denken.

Die Spannungskurve

Es liegt auf der Hand, dass die Spannungsfelder nicht linear abgebildet werden. Sie verlaufen auch nicht parallel und stehen deshalb selbst unter Spannung. Spannung erzeugt Bewegung. Bewegung ist Entwicklung. Auch der Konflikt entwickelt sich. Die Entwicklung bestimmt die Konfliktreife. Die Konfliktreife ergibt den Moment, wann am Besten einzugreifen ist.

Konfliktreife

Die Nutzbarkeit

Das Wissen um die Dynamik des Konfliktes führt zu der Frage, wie der Mediator den Konflikt für die Mediation und die Parteien nutzbar machen kann. Der Konflikt ist ein Element der Mediation. Der Streit ist seine Ausdrucksform. Die Konfliktlogik lässt sich wie die Wegmarken, die Phasenkonsistenz und die Themenlogik beschreiben und in die Logik der Mediation integrieren. Zu dem Zweck will die Mediation das sich aus den Spannungsverhältnissen und der sich daraus ergebenden Dynamik auflösen und für die Parteien nutzbar machen. Dabei sind folgende Schritte zu beachten:

Konflikt akzeptieren

Der Mediator arbeitet MIT, nicht gegen den Konflikt. Damit ihm das gelingt, muss er den Konflikt zunächst akzeptieren. Das heisst, er darf sich nicht dagegen wehren oder den Konflikt gar leugnen oder abwehren.

Konflikt erkennen

Er muss wissen, welche Eigenschaften der Konflikt hat, damit er auf die Dinge achtet, die den Konflikt beeinflussen und die der Konflikt beeinflusst. Es gibt zwei wesentliche Konflikteigenschaften, die sich die Mediation zunutze machen kann:

  1. Der Konflikt beinhaltet Informationen, wie er zu lösen ist (siehe Rumpelstilzcheneffekt)
  2. Der Konflikt verschafft der Partei Energie, die sie handlungsfähig macht

Konflikteigenschaften 

Konflikt identifizieren

Damit der Konflikt seine positiven Kräfte (Effekte) auslösen kann, muss er korrekt identifiziert werden. Dabei helfen die Konfliktanalyse und die Konfliktlandkarte. Es genügt nicht, wenn der Mediator den Konflikt identifizieren kann. Wesentlich ist, dass sich die Parteien dem Konflikt oder gegebenenfalls den Konflikten stellen können. Der Gedanke führt in die Themenlogik, die darauf achtet, dass jedes Thema einem anzunehmenden Konflikt entspricht.

Konfliktanalyse Themenlogik 

Konflikt steuern

Der Konflikt markiert einen aus einem Gegensatz resultierenden Entscheidungsbedarf, der durch die Interaktionen der Konfliktparteien veranlasst, verändert und gesteuert wird. Die Frage, wie die Parteien miteinander interagieren, wird zum Maßstab und zur Ausrichtung der dynamischen Bewegung. Die Konfliktmotivation liefert Anhaltspunkte, um die Bewegungsrichtung und die Bewegungstaktung zu korrigieren.

Konfliktmotivation 

Konflikt ausrichten

Die Ausrichtung einer Bewegung ergibt sich aus dem Ziel. Die Parteien schauen meist auf eine Lösung. Etwas soll erreicht oder verhindert werden. Die Lösungen, die die Parteien sich vorstellen, stehen im Widerspruch. Das visionäre Ziel hingegen nicht. Die Ausrichtung auf wiederstreitende Lösungen ergibt ein konträres Denken und führt zur Konfrontation. Die Ausrichtung auf ein gemeinsames Ziel dahinter, führt hingehen zu einem parallelen Denken, in dem kein Widerspruch sondern die Kooperation zielführend ist.

Zielausrichtung 

Konflikt takten

Konflikt ist Energie. Energie ist Geschwindigkeit. Indem die Mediation entschleunigt, nimmt sie dem Konflikt Bewegungsenergie. Der Konflikt will nicht nachdenken. Die Mediation zwingt dazu.

Konflikt isolieren

Die Mediation (korrekt ausgeführt) gibt keinen Anlass zum Streit. Streiten die Parteien dennoch geben Sie den Hinweis auf Mediationsfehler oder auf ihren Konflikt. Der Streit ist Ausdruck des Konfliktes. Er ist nicht der Konflikt! Er kann sogar vom Konflikt ablenken. Der Konflikt wird sichtbar, wenn man auf die Ausdrucksform statt auf die Inhalte achtet.

Bedeutung für die Mediation

Die Mediation versucht sich die Dynamik des Konfliktes zu nutzen zu machen. Sie stellt dazu verschiedene Rahmenbedingungen zur Verfügung, die sich aus dem Erkenntnisprozess herleiten lassen. Der Konflikt wird gedanklich isoliert, in dem die Konfliktarbeit erst in der 3.Phase aufgenommen wird. Die 1.Phase und die 2.Phase bereiten die Konfliktarbeit vor. Die Kommunikation ist rekursiv, was zu einer Entschleunigung beiträgt. Die Windows-Technik leitet die Gedanken vom Gegner weg. Die Partei hat die Möglichkeit, sich selbst zu reflektieren. Die Reflexion auf der Metaebene erlaubte einen wertfreien Zugang zu sich selbst. Es wird deutlich, dass die Mediation erst in dem Zusammenspiel und in der Summe an Elementen und Funktionalitäten in der Lage ist, die Konfliktarbeit zu bewältigen.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten
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Bearbeitungsstand: 2024-05-04 04:23 / Version 8.

Included: Konfliktdynamik
Prüfvermerk: -

2 Siehe -
3 Siehe ausführlich dazu Konfliktenergie
4 Ein abgeschlossenes System wird auch als isoliertes System bezeichnet. Gemeint ist ein System, das keine Wechselwirkung mit seiner Umgebung eingeht.
5 nach dem Konzept der kognitiven Mediationstheorie


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Seite zuletzt geändert am Montag Dezember 30, 2024 15:34:16 CET.

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