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Die Ordnung der Werkzeuge

Wissensmanagement » Schon die Tatsache, dass es viele Werkzeuge gibt, auf die der Mediator zugreifen soll und muss, lässt sich die Notwendigkeit erkennen, die unterschiedlichen Werkzeugkategorien und ihr ZUsammenspiel zu erkennen. Die Systematisierung soll nicht nur dazu beitragen, die passenden Werkzeuge schneller zu finden. Anhand der Systematik kann auch ihre korrekte Verwendung sichergestellt werden.

Werkzeugsystematik Werkzeugklassen Verfahren Methoden Techniken Interventionen Aufgaben Setting

Die Metapher des Werkzeugkoffers soll dem Mediator helfen, die Werkzeuge zu ordnen, um schnell darauf zugreifen zu können. Ein Werkzeugkoffer hat verschiedene Fächer und Abteilungen, in denen die Werkzeuge sortiert werden können. Die Anordnung der Fächer dient nicht nur zum schnellen Auffinden der Werkzeuge. Sie erlaubt auch eine Sortierung nach deren Wichtigkeit. Werkzeuge die oft genutzt werden und wichtig sind liegen in einem Fach, auf das schnell zugegriffen werden kann. So gesehen ergeben sich für die Mediation die folgenden, nach Wichtigkeit und Bedeutung ausgerichteten Unterscheidungen:

Werkzeuge der 1. Ordnung

Wesen

  1. Mediation ist anders!
  2. Das Wesen ergibt die Eigenschaften
  3. Die Mediation ist ein Kognitionsprozess, der es den Parteien ermöglicht, selbst die Lösung zu finden.
  4. Es geht um die Suche, bei der die Nutzenerwartung im Vordergrund steht.
  5. Alle Aspekte der Komplexität werden in die Lösungsfindung einbezogen.
  6. Ihre Grundlage ist keine Lösungs-, sondern eine Vermittlung.
  7. Die Mediation ist ein Meta-Prozess. Der Mediator personifiziert die Metaebene.
  8. Systemisch betrachtet steht der Mediator außerhalb des Streitsystems
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Werkzeuge der 2. Ordnung

Haltung

  1. Die Haltung beschreibt die sich aus den Anforderungen der Mediation ergebende geistige Einstellung
  2. Der Mediator muß zur Mediation passende Haltungsmerkmale vorweisen.
  3. Die Vermittlung erfordert eine stabile Metaebene, die der Mediator repräsentieren muss.
  4. Die Metaebene ist neutral und wertfrei.
  5. Die Autonomie der Parteien erwartet Verantwortlichkeit.
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Struktur

  1. Die Struktur ergibt sich aus der Systemik
  2. Der Ablauf ergibt sich aus der Phasenlogik.
  3. Die Phasen geben dem Mediator und den Parteien den Auftrag, was zu tun ist.
  4. Die Mediation strukturiert nicht nur das Verfahren, sondern auch das Denken.
  5. Im Konfliktgeschehen bildet die Mediation eine strategische Exklave.
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Prinzipien

  1. Die Prinzipien sind die Bedingung für eine korrekte Mediation.
  2. Die wichtigsten parteiseitigen Prinzipien sind: Freiwilligkeit, Eigenverantwortlichkeit, Offenheit, Informiertheit, Vertraulichkeit
  3. Die wichtigsten mediatorseitigen Prinzipien sind: Neutralität, Indetermination.
  4. Die Prinzipien sind von den Eigenschaften zu unterscheiden.
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Werkzeuge der 3. Ordnung

Methodik

  1. Die Methodik ist vom Verfahren zu unterscheiden
  2. Das Verfahren ist der Container in dem die Methodik zur Anwendung kommt
  3. Die Methodik beschreibt die Ausrichtung der Techniken
  4. Die Mediation verwendet mehrere Methoden, mit denen sich die Etappenziele verwirklichen
  5. Methodenverzeichnis
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Techniken

  1. Die Techniken sind die Werkzeuge des Mediators
  2. Sie sind Tools zur Verwirklichung der Methodik.
  3. Verzeichnis der Techniken
  4. Ratgeber und Verzeichnis der Interventionen
  5. Regeln der Kunst und Fehlerverzeichnis
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Werkzeuge der 4. Ordnung

Setting

  1. Das Setting beschreibt die Arbeitsbedingungen
  2. Das Setting folgt den Rahmenbedingungen
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Das Verfahren bildet den Container, der den Rahmen und den Weg festlegt. Diese Werkzeuge werden in der 2. Ordnung erfasst. Natürlich orientiert sich der Container an dem Verfahrenstyp. Das ist im Falle einer Mediation das Wesen der Mediation und gegebenenfalls der Kontext. Diese Werkzeuge werden als 1. Ordnung erfasst.Der Container selbst wird durch die Werkzeuge der 2. Ordnung, also die Struktur und die Prinzipien abgebildet. Weil die Art und Weise des Denkens in der Mediation wesensbestimmend ist, bildet der gedankliche Rahmen, also die Haltung, ein weiteres Charakteristikum des Rahmens. Die Methoden dienen dazu, dass der Weg auch zurückgelegt werden kann. Sie gehören der 3. Ordnung an und beschreiben, wie die den Weg ausmachenden Etappenziele (Phasen) zu erreichen sind. Die Techniken sind die Hilfsmittel, mit denen die Methoden verwirklicht werden. Das Setting ergibt die konkreten Arbeitsbedingungen, in denen die Techniken zur Anwendung kommen.

Bedeutung für die Mediation

Wenn der Werkzeugkoffer des Mediators mit den zuvor genannten Bausteinen oder Elementen der Mediation in Fächer unterteilt wird, lassen sich die Fächer vier Ordnungen zuweisen. Die 1. Ordnung betrifft die Eigenschaften der Mediation. Die 2. Ordnung betrifft die Verwirklichung ihres Charakters. Die 3. Ordnung enthält die Fächer für ihre Umsetzung. Die 4. Ordnung ergibt die Rahmenbedingungen.

Die Hierarchie der Ordnungen stellt sicher, dass sich alle Werkzeuge an dem Wesen der Mediation und der Haltung des Mediators ausrichten lassen. Die Unterscheidung nach Ordnung führt zu der folgenden Faustregel:

 Merke:
Leitsatz 3263 - Kommt es zu Störungen bei den Werkzeugen der 1. Ordnung, müssen Sie mit Haftungsansprüchen rechnen. Kommt es zu Störungen in der 2. Ordnung, droht die Mediation zu scheitern. Bei Störungen in der 3. Ordnung wird sie erschwert und verzögert. Bei Störungen in der 4. Ordnung verschlechtern sich die Arbeitsbedingungen.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2023-02-16 22:01 / Version 21.

Alias: Werkzeugkombination
Siehe auch: Systematik-Werkzeuge, Mediation-Bausteine, Verfahren-Mediation, Methoden, Techniken, Interventionen, Aufgaben, Setting
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Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Donnerstag November 7, 2024 16:32:07 CET.

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