Dimensionen liefern den Schlüssel zur Information
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Worum es geht: Dimensionen beschreiben üblicherweise die Abmessungen, die Ausrichtung, das Ausmaß und den Zusammenhang von Merkmalen. In der Mediation sind Dimensionen Größen zur Parametrisierung der mediationsrelevanten Informationen. Sie helfen, die Dynamik eines Vorgangs zu beschreiben und die Komplexität zu bewältigen.
Einführung und Inhalt: Wenn Sie die Mediation im Verständnis der kognitiven Mediationstheorie begreifen, kann die Mediation sowohl als ein Erkenntnisprozess wie ein Prozess der präzisen Informationsverarbeitung gesehen werden. Sie gibt eine Handhabe, um die Komplexität (so weit wie möglich) zu bewältigen. Die Dimensionen spielen dabei eine ausschlaggebende Rolle.
Was sind Dimensionen?
In der Physik bezeichnen Dimensionen die Ausdehnung von Körpern. Sie ergeben ihre Abmessung Länge, Breite und Höhe. Im allgemeinen Verständis bezeichnet der Begeiff Dimension das Ausmaß und Umfang.1 Im hier verstandenen Sinne beschreiben Dimensionen in gewisser Weise die Ausdehung der Information. Anhand der Informationsdimensionen lassen sich die als Metainformation zu erfassenden Merkmale der Informationen kennzeichnen. Anhand dieser Kennzeichnung (Dimensionierung) können alle Informationen, die für die Mediation in irgendeiner Art und Weise von Bedeutung sind, erfasst, qualifiziert und zugeordnet werden. Dimensionen sind erforderlich, weil die Information erst über ihre Parameter (Dimensionen) korrekt eingeschätzt und verarbeitet werden kann.
Bedeutung der Metainformationen für die Mediation
Sobald die Information identifiziert werden kann, ist es möglich, die Variablen der Komplexität in der Mediation zu benennen und einer Struktur zuzuordnen. Die dadurch mögliche Strukturierung trägt zur Bewältigung der Komplexität bei.
Sie sind dem Begriff der Dimension bereits im Zusammenhang mit den Konfliktdimensionen und dem Streitkontinuum begegnet. Diese Dimensionen decken allerdings nur einen Teil der zu beachtenden Parameter in der Mediation ab. Es gibt noch weitere Dimensionen. Sie lassen sich sowohl auf die Verfahrensebene wie auf die Fallebene beziehen.
Der Umgang mit der Komplexität
Es gibt verschiedene Herangehensweisen, wenn die Komplexität eine Rolle spielt. Die verführerichste ist, sie einfach zu ignorieren. Die Komplexität erlaubt es, einzelne Informationen bewusst oder unbewusst herauszupicken und andere auszublenden.
Die Mediation ist ein Verfahren, das mit der gesamten Komplexität des Falles umgehen kann. Dieser Anspruch klingt für Menschen, die einfache und schnelle Lösungen suchen, wie eine echte Herausforderung. Die Beachtung der Komplexität irritiert. Sie könnte die naheliegende Lösung in Frage stellen. Zu viele Perspektiven sind möglich und zu viele Parameter sind zu beachten. Komplexität verkompliziert und relativiert die Informationen. Verzerrungen sind möglich. Die unterschiedlichen Sichtweisen müssen nicht einmal stimmig sein.
Auch Widersprüche sind denkbar, wenn sie durch die Beachtung der Komplexität nicht sogar hervorrufen werden. Sie kann Dissonanzen auslösen und zur Orientierungslosigkeit führen. Die Auseinandersetzung mit der Komplexität hat gezeigt, dass ihre Bewältigung einer Struktur bedarf, der Kenntnis ihrer Variablen und der sich daraus ergebenden Wechselwirkungen.
Die Variablen der Komplexität lassen sich mit den Dimensionen abbilden. Die Struktur auf der Verfahrensebene wird durch die Mediation vorgegeben. Auf der Fallebene muss die Struktur noch hergestellt werden.2 Die Dimensionen liefern dafür den Schlüssel. Das Zusammenspiel der Variablen ergibt sich aus der die Wechselwirkungen beschreibenden Mediationslogik.
Dimensionen bringen Licht ins Chaos
Im Beitrag Mediationsmetaphern wurde die Mediation bereits mit zwei zu legenden Puzzles verglichen. Das eine Puzzle betraf den Prozess, das andere den Fall. Die Puzzlesteine wurden als Symbol für die verfahrens- oder fallbezogenen Informationen angesehen. Wie bei einem Puzzle kommt es darauf an, die Puzzlesteine so zusammenzusetzen, dass sie ein Bild ergeben. In der Mediation ist das auf das Verfahren bezogene Bild als der Weg durch den Prozess vorgegeben. Das für den Fall zu lösende Bild hat keine Vorlage.
Es gibt verschiedene Puzzlesteine. Es gibt große, kleine einfarbige, bunte. Manche haben 2, manche 3 oder mehr Laschen, die ineinandergreifen müssen. Nur wenn die zueinander passenden Steine gefunden werden, lassen sie sich zu einem Bild zusammensetzen. Für die richtige Positionierung der Puzzlesteine sind das Bildmotiv und die Form des Steines ausschlaggebend. In dieser Methapher entsprechen die verschiedenen Arten der Puzzlesteine den unterschiedlichen Qualitäten der eingebrachten oder der einzubringenden Information. Die Qualität der Information ergibt sich aus der Metainformation.
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Anhand der Dimensionen wird erkennbar, wie die Informationen zusammenpassen und wie sie sich in die Mediation einfügen (also wo sie in dem jeweiligen Puzzle zu legen sind). Wie bei einem Puzzle ergibt die korrekte Zusammenstellung das fertige Bild. Wie die Infromationen zusammenpassen (also wie die Laschen der Puzzlesteine ineinandergreifen) ergibt sich aus der Mediationslogik.
Die Dimensionen der Information
Jede Information besitzt eine Metainformation, also eine Information über die Information. Die möglichen Informationsarten werden den Dimensionen zugeordnet, sodass sie sich optimal in die Mediation einordnen lassen können.
Die Dimensionen der Mediation
Die Mediation ist ein mehrdimensionales Verfahren.
Die Dimensionen stellen Bezüge dar, denen die jeweilige Information zugeordnet wird. Sie können diese Parameter wie imaginäre Schubladen betrachten, in welche die Information hineingelegt wird. Die Schubladen für das Procedere3 sind vorgegeben. Die Schubladen für den zu lösenden Fall4 werden für jeden Fall neu gebildet. Nur einige fallbezogene Dimensionen sind stets anzutreffen. Wichtig ist, dass die Schubladen für jede Partei identisch angelegt werden. Sie stellen Gedankenbrücken her und erlauben den Informationstransfer. Die Schubladen sind Teil des Konstrukes der Mediation und nicht real. Sie helfen aber sehr gut dabei, die Dimensionen der Komplexität zu erfassen, zu verwalten und zu bewältigen. Folgende Klassen sind zu unterscheiden:
- Systembezogene Dimensionen
- Die systembezogenen Dimensionen kennzeichnen und vermessen das System und die Systeme, in denen sich der Mediator und die Parteien bewegen. Folgende Zuordnungen sind hilfreich:
- Systeme → Mediationssystem, Streitsystem
- Ebenen → Verfahrensebene, Fallebene
- Metaebene → verfahrensbezogene Metaebene, fallbezogene Metaebene, Metakommunikation, Metainformation
- Streitbezogene Dimensionen
- Die streitbezogenen Dimensionen finden sich im Streitkontinuum wieder. Sie betreffen
- Fakten → Fakten, Sachverhalt
- Emotionen / Beziehungen → Emotionen
- Positionen (Forderungen) → 2.Phase
- Interessen / Bedürfnisse → 3.Phase
- evtl. auch zeitliche Aspekte (Dynamik)
- Verfahrensbezogene Dimensionen
- Die verfahrensbezogenen Dimensionen kennzeichnen abgrenzbare Einheiten, die im Zusammenspiel erkennen lassen, ob und inwieweit sich das Wesen des jeweiligen Verfahrens verwirklichen lässt. In diesem Bereich sind folgende Zuordnungen hilfreich:
- Bearbeitungsebenen → Streitkontinuum, Verfahrensebene, Fallebene
- Ausrichtung → Ziel, Nutzen
- Strategie → Kooperation, Konfrontation
- Einordnung zum Verfahren → Container
- Einordnung im Prozess der Mediation → Positionen, Interessen, Lösungen, Einigung
- Personenbezogene Dimensionen
- Die personenbezogenen Dimensionen lenken den gedanklichen Schwerpunkt einerseits auf die Individuen, andererseits aber auf deren Interaktion miteinander und die Bezugnahme aufeinander. In diesem Bereich sind folgende Zuordnungen hilfreich:
- Identifikation → Parteien
- Qualifikation → Konfliktparteien, Streitparteien, Vertragsparteien
- Einbeziehung → Verhandlungsfähigkeit
- Konzentration → Windows 1, Windows 2
- Verstehensbezogene Dimensionen
- Die verstehensbezogenen Dimensionen greifen die gedanklichen Ebenen und Einheiten auf, in denen sich der Mediator als Verstehensvermittler bewegen muss. Die Zuordnungen in diesem Bereich ergeben Hinweise auf die Informationsverarbeitung:
- Qualifikation → Fakten, Meinungen, Emotionen
- Zugang → Kopf, Herz, Bauch
- Konfliktbezogene Dimensionen
- Die konfliktbezogenen Dimensionen helfen den Konflikt und die Konflikte in ihrer Gesamtheit zu erfassen, in dem alle Aspekte in Betracht gezogen werden.
- Konflikte → Konfliktdimensionen
- Identifikation → Konfliktanalyse
- Orientierung → Nutzen, Streit
- Sonstiges → nach Bedarf
- Themenbezogene Dimensionen
- Die auf das in der zweiten Phase herausgearbeitete Thema gerichteten Dimensionen entsprechen den Tatbestandsmerkmalen im Gesetz. Sie spiegeln die Eigenschaften und Aspekte, die das Thema mit Leben füllen.
- Inhaltl. Gliederung → Strukturierung des Themas
Die Arbeit mit den Dimensionen
Die Dimensionen ließen sich erweitern, weil die Mediation noch andere Bezüge herstellen kann. Um jedoch den Zugang zu erleichtern, genügt es, die Dimensionen in zwei (oder je nach Sichtweise auch drei oder vier) grundlegende Kategorien zu unterteilen, unter denen sich die Dimensionen der Komplexität subsummieren lassen:
Die Zuordnung zu einer der grundlegenden Kategorien gibt einen Hinweis auf die Verwendung der Information innerhalb der Struktur des Verfahrens, des Falles oder gegebenenfalls des Rechts. Das Arbeitsprinzip lässt sich in nur drei Schritte einteilen:
- Entgegennahme der Information: Informationen werden eingebracht oder erhoben. Auch Nicht-Informationen sind Informationen.
- Zuordnung der Information: Die Information wird als relevant für den Verfahrensfortgang (Verfahrensebene), den Fall (Fallebene) und die jeweilige Partei erkannt und dementsprechend zugeordnet.
- Kennzeichnung der Information: Mit der Dimensionierung wird der Information auf der Verfahrensebene eine vorgegebene Eigenschaft zugeschrieben. Der Information auf der Fallebene wird eine übliche oder noch herauszustellende Eigenschaft zugeschrieben.
Wenn der Mediator eine Information entgegennimmt, entscheidet er, zu welcher Dimension diese Information gehört. Kann er die Zuordnung vornehmen, weiß er wie mit der Information zu verfahren ist.
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Die Dimensionen, nach denen die Information qualifiziert wird, entsprechen den Variablen, die sich in die Mediationslogik einbinden lassen. Durch diese Einbindung werden die Zusammenhänge zwischen den Informationen und Variablen hergestellt. Das Wissen um die Wechselwirkung der Variablen erfüllt eine weitere Anforderung an die Komplexitätsbewältigung.
Informationshäufung als Ausgangssituation
Die Entgegennahme der Information entspricht der Ausgangslage. Der Mediator findet eine Fülle an Informationen vor. Alle Informationen besitzen Eigenschaften. Sie sind ihnen aber noch nicht zugeordnet, sodass die Informationen noch völlig ungeordnet sind. Metaphorisch gesprochen liegen die Informationen wie die noch nicht in das Bild eingelegten Puzzlesteine auf einem Haufen.
Manche der Dimensionen werden durch die Mediation vorgegeben (siehe zum Beispiel: Positionen, Interessen, Lösungen); andere ergeben sich aus der Fallarbeit (z.B. Fakten, Meinungen und Emotionen). Wieder andere Dimensionen werden fallabhängig gebildet (z.B. Beziehung).
Die Dimensionierung verfolgt drei wesentliche Zwecke:
- Qualifikation der Information
- Strukturierung der Information
- Verarbeitung der Information
Qualifikation der Information
Im Konflikt – oder Streitgespräch geht es oft drunter und drüber. Die Parteien wechseln die Denk- und Kommunikationsebenen,5 verkaufen Meinungen als Fakten und tun alles, um möglichst nicht zusammenzukommen. Das Muster lässt sich durch eine Strukturierung verhindern und dadurch, dass die Informationen im System der Mediation geordnet werden.
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Das Beispiel enthält eine Menge an Informationen, die ganz unterschiedliche Merkmale aufweisen. Darunter befinden sich Informationen, die sowohl die A und die Partei B betreffen. Weiterhin gibt es Informationen, die sich auf das Verfahren, ebenso wie auf den Fall an und für sich beziehen lassen. Die Informationen lassen sich wie folgt ordnen:
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Bereits mit dieser Einschätzung lassen sich die Informationen einer Landkarte zuordnen, die dem Erkenntnisprozess entspricht. Die Erkenntnislandkarte verdeutlicht, welche Informationen bereits erfasst sind und welche noch nicht. Sie lässt auch erkennen, ob die Informationen einer Dimension vollständig, einvernehmlich oder streitig sind und wie sie sich in die Struktur einbeziehen lassen. Das Grundmodell einer Erkenntnislandkarte könnte wie folgt aussehen:
Strukturelle Einbeziehung der Information
Um den Erkenntnisprozess der Mediation zu verwirklichen, müssen die Informationen in eine Beziehung zueinander gestellt werden. Die dafür erforderliche Architektur wird in der nachfolgenden Grafik erkennbar:
Die Zuordnung zeigt, wie mit der Information umzugehen ist.
Die Grafik macht deutlich, dass die Dimensionen in einer logischen Beziehung zueinander stehen. Es kommt zu einer Vernetzung, die sich wie folgt darstellen lässt:
Der logische Zusammenhang der Dimensionen erlaubt die Bildung von Hierarchien, Prioritäten oder Gewichtungen und deckt ihre Wechselwirkungen auf. Die Linien in der vorstehenden Grafik sollen verdeutlichen, dass die Informationen keinen isolierten Standort im Mediationssystem haben, sondern miteinander vernetzt sind. Die Linien sind unvollständig und nur dazu gedacht, einen Eindruck zu hinterlassen.
Verarbeitung der Information
Es wird deutlich, dass Bezüge zwischen der Verfahrensebene und der Fallebene herstellen lassen. Auch kann gezeigt werden, dass und wie sich die Ebenen des Streitkontinuums beispielsweise mit den Intelligenzzentren verknüpfen. Diese wiederum stehen mit den Konfliktdimensionen im Beziehung und koppeln sich in das Mediationsmodell zurück. Die Qualifikation als Fakten, Meinungen und Emotionen erlaubt eine Rückkopplung mit den Interessen und dem unstreitig zu stellenden Sachverhalt. Diese Verknüpfung wiederum weist den Weg in das parallele Denken nach und ermöglicht die Einordnung der Information in die Phasenkonsistenz. Allein diese exemplarische Auflistung soll zeigen, dass die Dimensionen wie gedankliche Bausteine anzusehen sind, die nach einer vorgegebenen Architektur zusammengeführt, das Lösungsgebäude erstellen. Mithin macht die Zusammenführung dieser und noch weiterer Dimensionen (Elemente, Bausteine) die Mediation zu einem Prozess der komplexen Erkenntnisgewinnung und der Erkenntnissteuerung. Über die Strukturierung können sogenannte funktionaleEinheiten als eine Art Informationsknoten herausgebildet werden, mit denen sich die Dimensionen in den Prozess einbeziehen lassen.
Die Bausteine der Mediation haben nicht nur eine statische, sondern auch eine funktionale Bedeutung. Deshalb werden einige Elemente als sogenannte funktionale Einheiten oder functional Units zusammengefasst. Sie stellen die Schlüsselelemente der Mediation heraus, anhand derer sich die Zusammenhänge innerhalb der Mediation erklären lassen. Es handelt sich um diejenigen Elemente, die in ihrem Zusammenpiel, wie beim Zusammentreffen chemischer Elemente, eine dynamische Wirkung entfalten. Das Zusammenspiel ergibt sich aus der Mediationslogik. Im Grunde steht jedes Element mit jedem in einem Zusammenhang, sodass kein (oder kaum ein) Element hinweggelassen werden kann, ohne dass die Mediation darunter leidet. Ausgangspunkt, um die functional Units herauszuarbeiten, sind die grundlegenden Elemente:
- Ziel: Die Zielfestlegung ist zunächst lediglich darauf gerichtet, eine Lösung zu finden, die den maximalen Nutzen verspricht.
- Rahmen: Aus der Zielfestlegung ergibt sich der Weg. Weil es um die Suche geht, ist die Kooperation die naheliegende Strategie.
- Konflikt: Der Konflikt bildet den Bezug. Er muss sich also in den Themen wiederfinden und in dem Mediationmodell, das die dazu erforderliche Bearbeitungstiefe festsetzt.
- Verstehen: Die Klärung des Konfliktes und der zur Beseitgung erforderlichen Anforderungen steht im Mittelpunkt.
- Lösung: Das Ziel ict erreicht, wenn eine den Anforderungen entsprechende Lösung gefunden wurde.
Die funktionalen Einheiten erfassen die Bausteine, die in ihrer Interaktion für das Funktionieren der Mediation verantwortlich sind. Sie beschreiben die Funktion der Bausteine und stellen Verbindungen zwischen den Navigations- oder Montagepunkten her, indem sie den inneren Zusammenhang des Mediierens oder dessen beschreiben, was eine Mediation ausmacht. Die Montagepunkte, zwischen denen sich funktionale Beziehungen herstellen lassen, sind:
Navigationspunkt | Verknüpfung | Erkenntnis |
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Zielabstimmung | 1.Phase | Es gibt keine verwertbare Lösung. Eine Suche ist erforderlich |
Rahmen | 1.Phase | Errichtung der Metaebene. Gedankenfreiheit (Offenheit) wird ermöglicht. Kontrollfähigkeit wird eingerichtet (Freiwilligkeit). Der Weg wird markiert (Prinzipien). |
Streit | 2.Phase | Widerspruch wird akzeptiert. Parteien stellen sich der kognitiven Dissonanz, Streitbekenntnis. Das Thema neutralisiert die Positionen und wandelt sie in eine Frage um. |
Themen | 2.Phase | Was zu regeln ist, damit der Konflikt beigelegt werden kann. |
Fokus | 1.Phase, 3.Phase | Wird auf die Nutzenerwartung gesetzt |
Dimension | 1.Phase, 3.Phase, Kontinuum, Mediationsmodell | Welche Dimensionen des Streitkontinuums und der Komplexität sind zu erfassen, damit eine ganzheitliche Lösung möglich wird |
Reichweite | Konfliktkongruenz | Wie weit reicht der Konflikt? |
Nutzen | 3.Phase | Orientiert am Nutzen werden die Kriterien für die Lösung erarbeitet. |
Verstehen | alle Phasen | Es wird ein Gedankengang produziert, der alle Lösungshindernisse aus dem Weg räumt. Die Gedanken der Parteien können sich ungehindert in eine Lösung entwickeln. |
Indem die Gedanken Dimensionen zugeordnet werden, lassen Sie sich nicht nur besser in die Logik der Mediation einbeziehen. Sie können jetzt auch besser miteinander verglichen werden. Diese Möglichkeit hilft besonders im Streitgespräch mit mehreren Parteien. Sie verhindert beispielsweise, dass Fakten mit Meinungen gleichgesetzt werden oder Lösungen mit Motiven. Der Vergleich der Information erfolgt gesondert innerhalb der jeweiligen Dimension.
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Mediation als Kognitionsprozess
Die Mediation als Informationsverarbeitungsprozess
Die kognitive Mediationstheorie sieht in der Mediation ein Konstukt, in dem mehrere Prozesse integriert sind; unter anderem auch ein Prozess der Informationsverarbeitung. Die Informationen werden durch die Technik des Dimensionierens in die Mediation eingearbeitet. Wenn die Information als ein Puzzlestein gesehen wird wenn und die Mediation aus verschiedenen Puzzlebildern besteht, an denen die Puzzlesteine angelegt werden, dann geben die korrekt angelegten Puzzlesteine nicht nur die Teile des Bildes wieder, das zu legen ist. Sie zeigen auch, wo welche Steine bzw. Informationen noch fehlen. Der Informationsvorrat wird ebenso aufgedeckt wie der Informationsbedarf. Dieser Effekt unterstützt den Grundsatz der Informiertheit. Auch das Gesetz besagt in §2 Abs. 6 Mediationsgesetz, dass der Mediator darauf hinzuwirken hat, dass die Parteien die Vereinbarung in Kenntnis der Sachlage treffen und ihren Inhalt verstehen. Das Erkennen, wann Informationen vollständig sind, ist also eine Leistung, die die Mediation ebenso wie die Möglichkeit zur vollständigen Informationsbeschaffung zu erbringen hat.
Der Informationsverarbeitungsprozess der Mediation reguliert nicht nur die Informationsaufnahme und die Entscheidung über die Identität der Information und ihre Zuordnung im Prozess. Er bestimmt auch, wie die Information zu bewerten ist. Eine wertlose oder irreführende Information sollte keine Grundlage für die zu findende Lösung werden.
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Den Schlüssel für die Informationsverarbeitung in der Mediation bilden die Informationsdimension. Sie identifizieren die Information und entscheiden, wo die Information in die Mediation einzuordnen und sie zu behandeln ist.
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Dass sich die Verwertung der Information, also die Frage, wie die Informationen zu behandeln ist, aus dem Prozess der Mediation ergibt, bezieht die Informationsverarbeitung in den Gedankengang der Mediation ein. Die Informationsverarbeitung ist somit ein Teil des Erkenntnisprozesses. Sie hat stets sicherzustellen, dass keine erkenntnisfördernde Information unter den Tisch fällt und dass die Information andererseits erst dann angesprochen wird, wenn die Zeit reif dafür ist. Bei der Weitergabe der Information wird sichergestellt, dass alle Parteien dasselbe verstehen.
Mediation als Informationsverarbeitung
Bedeutung für die Mediation
Die Dimensionierung ist eine Technik, die aus der kognitiven Mediationstheorie herzuleiten ist. Sie erlaubt es der Mediation, die Komplexität vollständig zu erschließen und macht aus ihr nicht nur ein strukturiertes, sondern auch ein strukturierendes Verfahren. Die Dimensionen sind der Schlüssel, der alles zusammenhält.
Die Skizze zeigt die universelle Bedeutung der Dimensionen. Indem sie mit den Variablen der Komplexität gleich gesetzt werden, sind Dimensionen in der Lage, jede Information in den passenden Kontext zu setzen, sodass eine optimale Informationsverarbeitung sichergestellt wird.
Bitte beachten Sie die Zitier - und LizenzbestimmungenAliase: Dimension, Informationsdimension
Siehe auch: Loopen, Komplexität, Mediationstheorie, funktionaleEinheiten, Metainformation.
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