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Methodik Die Methode betrifft alle Phasen Steuerung Methoden-Phasen-Abgleich Methoden Dimensionieren nächste Methode
Die Beiträge zur Phasenübersicht und zur Phasenlogik ergeben die Zusammenhänge. Es ist wichtig, die Phasen als Teil eines umfassenden Prozesses zu verstehen und die dahinter verborgene Mediationslogik zu verwirklichen. Die Methoden verwirklichen die Phasen der Mediation.
Sie orientieren sich am jeweiligen Phasenziel und -zweck und beschreiben ihre Vorgehensweisen. Die Steuerung ist eine phasenübergreifende Methode.
Einordnung als Methode
Indem die Steuerung als eine eigenständige Methode festgelegt wird, kann sie nicht nur die dazu führenden Techniken zusammenfassen. Vielmehr wird deutlich dass die Steuerung umfassend ist und mit den phasenbezogenen Methoden zusammenarbeiten muss. Im Vordergrund steht die Kognition, also die kognitive Steuerung. Die Kognition versteht die Mediation als einen Erkenntnisprozess, der die Lösungsfindung beschreibt und einen allumfassenden Steuerungsmechanismus anbietet. Mit dieser Frage befassen sich die folgenden Kapitel des Beitrages:
Positionierung
Die Frage, "Wo bin ich gerade?" markiert den Standort des Mediators und der Parteien im Prozess der Mediation. Wenn man die Mediation als einen Gedankengang, also einen Weg beschreibt, sollte es möglich sein, genau zu lokalisieren welcher Wegf bereits zurückgelegt wurde und welche Wegstrecke noch zu bewältigen ist. Es ist eine durchaus komplexe Frage, die sich nicht nur auf den Prozess an und für sich, sondern auch auf die gedanklichen Errungenschaften erstreckt. Sie hinterfragt, ob die Gedanken zum Verfahren passen und ob der gedankliche Fortschritt im Verfahren korrekt und effizient abgebildet wird. Bei der Standortbestimmung hilft die Mediationslandkarte. Die sich hinter der orientierungegebenden Methode verbergende Theorie ist die kognitive Mediationstheorie. Sie verbindet die Verstehensmechanismen zu dem meditativen Prozess.
Mediationslandkarte kognitive Mediationstheorie
Dimensionierung
Aus dem Mediationskonzept ergibt sich das Arbeitskonzept, also die Beschreibung, was wie in der mediativen Fallbearbeitung zu beachten ist. Wird das umfassende Konzept der kognitiven Mediationstheorie zugrunde gelegt, kommt es entscheidend darauf an, dass sich die Mediationslogik verwirklichet. Sie bestimmt nicht nur die einzelnen Elemente des Kognitionsprozesses. Sie beschreibt auch deren innere Logik, aus der sich das Zusammenspiel ergibt. Werden die Elemente korrekt zusammengeführt, entfaltet die Mediation eine ganz eigene Wirksamkeit, die auch als Flow
bezeichnet wird. Methodisch wird der Flow durch die Dimensionierung der in die Mediation einfließenden Informationen gesteuert. Die Dimensionierung bewirkt die korrekte Zusammenführung der zur Lösung Informationen und steuert die Kognition.
Dimensionierung zur Informationssteuerung
Die verfahrensbezogenen Dimensionen helfen bei der Steuerung durch den Prozess. Ist die Information eine Lösung, wird sie der Phase 4 zugeordnet. Ist sie ein Argument, wired sie der Position und diese dem Thema, das wiederum der Phase zwei zugeordnet wird. Handelt es sich um ein Motiv gehört es zur Phase drei usw. Die korrekte Zuordnung der Informationen zum Prozess verwirklicht die Phasdenlogik.
Phasenlogik
Wegbereitung
Nach der kognitiven Mediationstheorie stellt die Mediation einen Gedankengang her, der alle Lösungshindernisse überwindet, sodass die Parteien selbst in der Lage sind, die passende Lösung zu finden. Somit richten sich alle Methoden und Techniken der Mediation an diesem Zweck aus. Je besser Mediatorinnen und Mediatoren die Hindernisse kennen und je mehr sie darüber wissen, wie die Mediation die Hindernisse aus dem Weg räumen kann, umso besser können sie die Kräfte der Mediation für sich und die Parteien nutzbar machen. Die nachfolgende Aufstellung fasst die typischen Hindernisse zusammen, die einer Lösungsfindung im Wege stehen. Gleichzeitig wird erläutert, was die Mediation wie dazu beiträgt, die Hindernisse zu überwinden bzw. von vorne herein zu vermeiden:
Die Datenbank ist ein Auszug aus der Datenbank der Schwierigkeiten. Dort haben Sie Zugriff auf weitere Hindernisse.
Bezeichnung | Beschreibung |
---|
Unsicherheit | Die Unsicherheit auf der Seite der Parteien oder aber auch auf der Seite der Mediatoren kann zu einem Hindernis werden. Der Mediator sollte die Unsicherheit akzeptieren und als Hinweis für eine zu klärende Frage ansehen. |
Vertretungsdefizite | Die Partei fühlt sich nicht gut vertreten |
Konfliktstrategie | Die Strategie dominiert das Denken |
Komplexität | Komplexität schreckt ab. Es kommt zu einem schwarz-weiß Denken. Oft ist es den Parteien gar nicht bewusst, was nicht gesehen wird. |
Selektionen | Die Komplexität erlaubt Selektionen. Schon die Wahrnehmung und die Kommunikation führen in eine Reduktion der Komplexität, das Denken tut sein Übriges. Der Mensch neigt dazu, Komplexität zu reduzieren. Das Denken wird selektiv und verliert den Kontext aus dem Blick. Was wie eine Vereinfachung wirkt, ist zugleich eine Erschwernis, weil der Blick auf die Lösung verloren geht, je mehr man sich anstrengt, an die Lösung zu denken. Die Mediation stellt verschiedene Hilfen zur Verfügung, um die Komplexität zu bewältigen. Sie trennt die Verfahrensebenen von. der Streitebene. Sie untergliedert den Prozess in verschiedene nach Phasen ausgerichtete und aufeinander abgestimmte gedankliche Schritte (Phasenlogik). Sie ordnet die Konflikte nach Themen. Sie unterbricht die Begründungssemantik und führt verschiedene Denkmuster sequenziell zusammen. |
Kontextverlust | Der Kontext geht verloren |
Fokussierung | Es wird ein falscher Fokus gewählt |
Problemtrance | Das Denken wird in das Problem gelenkt |
Fixierung | Das Denken der Partei wird auf die Position fixiert |
Dissonanz | Das Phänomen wird als die kognitive Dissonanz beschrieben. Sie macht sich bemerkbar, indem das Denken der Partei jeden Widerspruch ablehnt. |
Kontroversität | Das Denken wird kontrovers geführt und auf gegensätzliche Ziele ausgerichtet. |
Emotionen | Emotionen können das kritische Denken verhindern (oder emotional beeinflussen). Wenn sie im Vordergrund stehen, verdrängen sie den Verstand. |
Wahrnehmungsfehler | Wahrnehmungsfehler beeinträchtigen das Denken. Was ich weiß, muss ich nicht überdenken. Ich weiß doch was ich sehe! |
Interaktionen | Interaktionen bestimmen den Gedankengang. Sie lenken in die falsche Richtung. |
Kompetenz-Amnesie | Stress führt zur Kompetenz-Amnesie |
Fremdeinflüsse | Sonstige Einflüsse verhindern die Lösungen. |
Komplexität | Die Komplexität wird nicht gesehen. Komplexität schreckt ab. Der Mensch versucht sic h die Dinge auf einfache Weise zu erklären. Die Komplexität steht dabei im Wege. Deshalb wird sie gerne geleugnet oder ignoriert. Es kommt zu einem schwarz-weiß Denken. Die Mediation bewältigt diese Hürde, indem sie das Denken für die Komplexität öffnet. Sie trennt die Ebenen (Verfahrensebene, Fallebene). sie strukturiert den Denkvorgang, indem sie die Konflikte nach Themen unterteilt und griffiger macht. Sie ordnet die Informationen Dimensionen zu, die sich in der Logik der Mediation wiederfinden lassen. |
Reflexionsmängel | Die Reflexionsfähigkeit wird eingeschränkt. Die Partei ist nicht in der Lage, das Streitsystem als solches zu betrachten. Sie sieht nur den Gegner. Die Reflexionsebene geht im Konflikt auch deshalb verloren, weil die Parteien emotional denken, weil sie positionsorientiert denken, weil sie gar nicht denken usw.
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Umdenken | Die Parteien lassen sich nicht auf den Gedankengang der Mediation ein. Sie verweigern das Umdenken. |
Hier können Sie weitere Hindersnisse eingeben
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Kognitionswerkzeuge
Zusammenstellung der Erkenntniswerkzeuge
Die nachfolgende Liste ist ein Auszug aus der Werkzeugdatenbank gefiltert nach der Methode "Kognition"
Bezeichnung | Werkzeugart | Vorkommen |
---|
Chaospendel | Kognition, Hilfsmittel | bedarfsabhängig |
3er-Schritt der Handlungsoptionen | Exploration, Kognition, Verfahren | bedarfsabhängig |
Beweiserhebung | Verfahren | bedarfsabhängig |
Lösungsfeldermodell | Konflikt | bedarfsabhängig |
Initialisierungsfragen | Kognition, Verfahren, Steuerung | Phase 3 |
Handlungsoptionen | Exploration, Verfahren | bedarfsabhängig |
4-Lösungsfeldermodell | Konflikt | bedarfsabhängig |
Modell der vier Lösungsfelder | Konflikt | bedarfsabhängig |
Tatsachenklärung | Verfahren | bedarfsabhängig |
Denken | Kognition | durchgängig |
Planung (einer Mediation) | Verfahren | Vorbereitung, Phase 1, durchgängig |
Rollentausch | Assoziation, Exploration, Intervention, Kognition, Konflikt, Wahrnehmung | bedarfsabhängig |
Umdenken | Kognition | |
vier Lösungsfeldermodell | Intervention, Konflikt | bedarfsabhängig |
Aspirin-Logik | Kognition | bedarfsabhängig |
Motivieren | Kognition | Phase 1, bedarfsabhängig |
Vergewissern | Kontrolle | Phase 1, bedarfsabhängig |
positiv Umformulieren | Kommunikation, Kognition | Phase 3, bedarfsabhängig |
Hinterfragen | Kommunikation, Kognition | Phase 3, bedarfsabhängig |
Magische Fragen | Intervention | Phase 3, bedarfsabhängig |
Kriterien erarbeiten | Kognition, Verfahren, Verhandlung, Steuerung | Phase 4, bedarfsabhängig |
Fragetechniken | Kommunikation | durchgängig |
Ausnahmesuchenfrage | Kommunikation, Kognition, Wahrnehmung | Phase 3, Phase 4, bedarfsabhängig |
Auch Wenn Frage | Kommunikation, Kognition | Phase 3, bedarfsabhängig |
5-W-Methode | Kognition | bedarfsabhängig |
5-Phasen Modell | | durchgängig |
Window of Opportunity | Kontrolle, Steuerung | durchgängig |
Assoziationstechniken | | bedarfsabhängig |
initialisierende Frage | Kognition, Verfahren, Steuerung | Phase 3 |
Babysteps | Konflikt, Kontrolle, Steuerung | bedarfsabhängig |
Vertrauensbildung | Konflikt | bedarfsabhängig |
Unsicherheit | Exploration | bedarfsabhängig |
Interventionsansagen | Intervention | bedarfsabhängig |
Verunsicherung | Intervention | bedarfsabhängig |
Verfahrensablauf | | durchgängig |
Ablauf | | durchgängig |
Aber weg-Technik | Konflikt | durchgängig |
Konfliktnavigator (Coaching) | Intervention, Konflikt | bedarfsabhängig |
Dreierschritt der Wahrnehmung | Wahrnehmung | bedarfsabhängig |
Metainformation | Kognition | bedarfsabhängig |
Dimensionieren | Kommunikation, Kognition, Wahrnehmung | durchgängig |
Reflecting Team | Intervention | bedarfsabhängig |
Metakommunikation | Kommunikation | Phase 3, bedarfsabhängig |
Realitätscheck | Exploration, Kognition | Phase 3, bedarfsabhängig |
Raum geben | Kommunikation, Kognition | bedarfsabhängig |
Kontrastbildung | Konflikt | Phase 3, bedarfsabhängig |
Paradoxe Intervention | Intervention | bedarfsabhängig |
Mäeutik | Kognition | Phase 3 |
Assoziationen aufdecken | Assoziation | bedarfsabhängig |
Mind-Mapping | Kreativität | bedarfsabhängig |
Reframing | Konflikt | Phase 3, bedarfsabhängig |
Ja-Straße | Konflikt | Phase 3 |
Zauberstab | Konflikt | Phase 3, bedarfsabhängig |
Hut-Technik | Kreativität | bedarfsabhängig |
Tetralemma | Wahrnehmung | Phase 3 |
Skalierung | Kreativität | Phase 3, Phase 4 |
Interventionstechnik | Intervention | bedarfsabhängig |
Metaebenenherstellung | Kognition | Phase 1, Phase 3, bedarfsabhängig, durchgängig |
Themenzuordnung | Verfahren | Phase 2, bedarfsabhängig |
Einführung | Verfahren | Phase 1, Phase 2, Phase 3, Phase 4, Phase 5 |
Neuer Begriff mit Definition
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Erst durch die Steuerungsmechanismen kann die Mediation zu einem Selbstläufer werden, der die Mediation aus anderen Verhandlungen heraushebt. Die in der Mediation zu ergreifenden Maßnahmen sollten kein Zufall sein. Deshalb ist es wichtig, die innere Logik der Mediation zu verstehen. Nur so können die ihr innewohnenden Kräfte entfaltet werden.
Hinweise und Fußnoten
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Bearbeitungsstand: 2023-02-14 14:16 / Version 58.
Aliase: Steuerung
Quellen: Lösungshindernisseverzeichnis
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