Mediationsmetaphern
Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Themenseite zum Titel Mediation in der Abteilung Praxis und auf der Einführungstour. Den vorausgegangenen Videos sollen Wortbilder folgen. Sie sind ebenfalls gut geeignet, einen Eindruck von der Mediation zu hinterlassen.
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Warum nicht die Mediation in Wortbildern erklären? Die Verwendung von Metaphern ist eine Technik, die der Mediator trefflich zu verwenden weiß. Warum also nicht "in eigener Sache", wenn es darum geht, die Mediation näher zu bringen? Die Wortbilder ergänzen deshalb die Einführung in die Mediation. Die folgenden 10 Bilder über Mediation sagen mehr als 1000 Worte!
Die erste wichtige Erkenntnis lautet auch hier: Die Mediation ist komplex. Es gibt also kein einzelnes Bild, das die Mediation beschreiben könnte. Deshalb malt die erste Metapher ein Kaleidoskop.
1. Kaleidoskop
Das Kaleidoskop deutet auf die Komplexität der Mediation hin, die zu bewältigen eine Herausforderung nicht nur für den Mediator ist. Im Grunde gibt es zwei Komplexitäten: Die des Verfahrens und die des Falles. Wichtig ist, sich der Komplexität zu stellen.
2. Apfelsine
Das ist wohl die am häufigsten gebrauchte Metapher. Sie stammt aus dem Harvard-Konzept
Das Orangenbeispiel soll zeigen, wie die Einführung der Interessenebene gegenüber den Positionen einen Mehrwert schafft. Was man nicht übersehen sollte ist die Tatsache, dass das Orangenbild nur einen Aspekt der Mediation beschreibt. Ihre Vielfalt erlaubt eine weitere Metapher, die sich auf das "Spiel" bezieht.
3. Schach
Natürlich ist die Mediation ein anderer Spieltyp. Schach ist ein Nullsummenspiel. Die Mediation ist ein sogenanntes Nicht-Nullsummenspiel oder ein Positivsummenspiel. Was beide Spiele jedoch gemeinsam haben ist die Komplexität.
Ähnlich ist es bei der Mediation. Auch die Mediation lässt sich mit wenigen Regeln beschreiben. Trotzdem, ist sie äußert komplex. Die Züge lassen sich nicht vorhersehen geschweige denn berechnen. Anders als beim Schach, scheint die Komplexität der Mediation nicht nahezuliegen. Jeder Mensch hat eine intuitive Begabung zum Verhandeln. Es ist ihm nicht bewusst, woran alles zu denken ist und was zu beachten ist, damit aus dem Verhandeln eine Mediation wird.
4. Puzzle
Vom Spieltyp her betrachtet wäre die Mediation eher mit einem Puzzle zu vergleichen. Genauer gesagt mit 2 Puzzles (Wenn Rechtsfragen einbezogen werden sogar mit 3 Puzzles). Puzzle heisst auf Deutsch: Rätsel. Es soll eine Lösung gesucht werden.
Die Mediation ist wie ein Puzzle ein Suchspiel. Es gibt keinen Gewinner, es gibt nur einen Gewinn, der aus den fertigen Bildern besteht. Wenn hier von zwei Puzzlen die Rede ist, betrifft das eine Bild die Verfahrensebene (also die Mediation) und das andere die Fallebene (also die zu findende Lösung). Wie die Puzzlesteine zu legen sind (also wie die Informationen zusammenzusetzen sind) ergibt sich aus der Dimensionierung.
5. Bootsfahrt
Das Bild von der Bootsfahrt betrifft die Situation der Akteure und deren Zusammenspiel. Stellen Sie sich ein kleines Boot vor, mit dem Sie den Ozean überqueren wollen.
Es kommt darauf an, dass der Mediator durch die Verhandlung navigieren kann. Er muss den Parteien Orientierung geben, damit sie seiner Navigation vertrauen.
6. Bojen
Wenn Sie sich mitten auf dem Meer befinden, dann verliert man gerne die Orientierung. Die Phasen wirken jetzt wie Bojen.
Die Fortschritte in der Mediation lassen sich über die Phasen markieren. Es macht deshalb Sinn wen der Mediator die Phasen vorstellt und wie Bojen im Ozean platziert, sodass die Parteien den Fortschritt ihrer Reise erkennen können.
7. Aikido
Die Mediation mit Schach zu vergleichen war schon gewagt. Der Vergleich mit Aikido ist noch gewagter.
Natürlich ist die Mediation keine Kampfkunst. Trotzdem gibt es Parallelen. Vergleichbar ist beispielsweise die Umwandlung der Energien. Von der Aggressionsenergie in eine Motivationsenergie. Von der Motivationsenergie in Handlungsenergie und weiter in die Energie zur Kooperation. Wer die Mediation beherrscht der weiß, dase die Meidiation keinerlei Anlass zum Streiten gibt. Nicht nur die Haltung. sondern auch viele Techniken sind mit dem Aikido zu vergleichen.
8. Spiegel
Situativ lässt sich die Mediation mit der Grafik von Heinisch gut beschreiben. Wo ist der Mediator?
Das Bild verdeutlicht die Funktion der Mediation als Vermittlung. Der Spiegel ist einerseits die Metaebene, die beide Parteien im Blick hat. Der Mediator kann den Spiegel wenden. Er kann ihn mehr auf die eine oder die andere Partei ausrichten, sodass sie sich den Gegner und beide Parteien sehen können. Dass diese Methode zielführend ist basiert auf der Annahme dass der Mensch, wenn er verstanden hat, die besten Entscheidungen selbst treffen kann.
9. 1000-Füßler
Der 1000-Füßler kann seine Füße unbewusst aufeinander ausrichten, sodass er sich sicher bewegen kann.
Was haben sie gelernt? Haben die Bilder ausreichend zur Verwirrung beigetragen und die Idee eines Bewusstseins für das unbewusste Verhandeln hergestellt? Dann haben sie ja ihren Zweck erreicht. Verwirrung ist ein Teil des "Spiels". Ohne sie wäre ein Umdenken kaum möglich. Je mehr Sie sich in die Mediation hineindenken, umso mehr erkennen sie ihre Paradoxie. Eine Paradoxie lautet z.B.: "Je mehr Sie an die Lösung denken, desto weniger stellt sie sich her!". Wer die Mediation verstanden hat kann erklären, warum das so ist.
10. Die heile Welt
Die Metapher der heilen Welt hilft auch vielen Medianden in der Mediation.
Anders als ein konventioneller Streit blickt die Mediation nicht auf die "kaputte Welt". Stattdessen lenkt sie den Blick auf die "heile Welt". Das heisst: die Mediation fragt nicht: "was ist falsch gelaufen?". Sie fragt "Wie muss es sein, damit es richtig läuft?". Um diese Frage zu beantworten, muss sie zunächst die "richtige" oder die "heile Welt" kennen. Aus dieser Vorstellung entwickeln sich die Kriterien für eine Konfliktlösung.
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Aliase: Mediationsbilder
Siehe auch: Fazit: Die 7 Leitsätze der Mediation oder Videodarstellungen zur Mediation
Diskussion (Foren): Siehe Mediationsvideos und Mediation
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