Der Umgang mit Informationen in der Mediation
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Worum es geht: Die Information ist der kleinste Baustein in dem Erkenntnisprozess der Mediation. Wenn er nicht korrekt verbaut wird, kann es zu Problemen kommen. Um dies zu vermeiden, soll der Umgang mit Informationen in der Mediation näher beleuchtet werden.
Übersicht
- Die mediative Informationskompetenz
- Der natürliche Informationsfilter
- Informationshierarchie und Informationskontrolle
- Die Handhabung der Informationen
- Die Qualifikation der Information
- Die Zuordnung zum Fall und zum Prozess
- Die Bewertung der Information
- Die Verwendung der Information
- Besonderheiten beim Umgang mit Informationen
- Der Umgang mit falschen Informationen und Fakenews
- Bedeutung für die Mediation
- Was tun wenn ...
Einführung und Inhalt: Die Information ist ein gedanklicher Baustein, der nur dann ein stimmiges Bild ergibt, wenn er, wie in einem Puzzle, korrekt zusammengesetzt wird. Der bewusste und sorgfältige Umgang mit Informationen ist deshalb (nicht nur in der Mediation) von essentieller Wichtigkeit. Informationen sind die Basis des Verstehens. Sie bilden den kleinsten Baustein in der Mediation. Um das Wissen und den Wissenszuwachs sicherzustellen, müssen die anzueignenden oder auszutauschenden Informationen so angelegt sein, dass sich die Gedanken der Parteien in einen lösungsführenden Gedankengang einbeziehen lassen. Die Informationsverarbeitung ist ein in die Mediation zu integrierender Prozess. Es ist die Aufgabe des Mediators oder der Mediatorin, dies zu bewerkstelligen.1
Eine Information hat viele Gesichter. Sie spiegeln sich in dementsprechend vielen Definitionen wider. Eine Übersicht der Definitionen finden Sie in Wikipedia.2
Danach ist eine Information im Sinne der Informationstheorie das Wissen, das ein Absender einem Empfänger über einen Informationskanal vermittelt. Dort wird die Information als die Teilmenge von Wissen definiert, die von einer bestimmten Person oder Gruppe in einer konkreten Situation benötigt wird und häufig nicht explizit vorhanden ist. Eine andere Definition bezeichnet die Information als den geglückten Transfer von Wissen.
Wenn die Mediation als ein kognitiver Prozess verstanden wird,3 verknüpft sich die Information eng mit dem Gedanken. Für die Mediation ist deshalb folgende Definition einschlägig:
Der Umgang mit Informationen will gelernt sein. Der Grundsatz der Informiertheit stellt hohe Anforderungen an die Fähigkeiten des Mediators, mit Informationen umzugehen.
Die mediative Informationskompetenz
Die Informationskompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, Informationen effektiv zu finden, zu bewerten und zu nutzen. Sie umfasst das Erkennen des Informationsbedarfs, die Informationssuche und den Informationszugang, die kritische Bewertung von Informationen, sowie die Verarbeitung und Anwendung von Informationen. Die UNESCO sieht in der Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Ihr Ziel sei ein selbstbestimmter und bewußter Umgang mit Information. Das Ziel wird aus Artikel 19 der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" abgeleitet. Diese Vorschrift formuliert nicht nur das Recht, Meinungen und Positionen frei auszusprechen, sondern auch das Recht, die Information durch freien Zugriff überprüfen zu können. Das allgemeine Ziel der Vermittlung von Informationskompetenz besteht in der Herausbildung von Urteilskraft, um Information in ihrem Wert und ihrer Relevanz einschätzen zu können.4 Die Urteilskraft, um Information in ihrem Wert und ihrer Relevanz einschätzen zu können, spielt auch in der Mediation eine wichtige Rolle. Hier bezeichnet die Informationskompetenz die Fähigkeit, die Informationen im Sinne der Mediation einzuschätzen. Analog zum bibliothekswissenschaftlichen Ansatz muss die mediative Informationskompetenz folgende Kriterien erfüllen:
- Erkennen und formulieren des Informationsbedarfs
- Auch in der Mediation kommt es darauf an, den Informationsbedarf überhaupt zu erkennen. Im juristischen Verfahren ergibt sich der Informationsbedarf aus dem Tatbeständen der anzuwenden Normen. Es anders als in der Mediation also vorgegeben. Das Meditations Gesetz verlangt von der Mediator darauf zu achten, dass die Entscheidung in Kenntnis der Sachlage getroffen wird. Somit bietet die Sachlage einen Maßstab für den Informationsbedarf. Informationen zur Sachlage umfassen alle Tatsachen, die den Charakter einer bestimmten Lage bestimmen oder dazu beitragen, den augenblicklichen Stand der Dinge korrekt einschätzen zu können.5 Der Grundsatz der Informiertheit erweitert den Informationsbedarf auch auf die Motive. Sie müssen den Parteien inweit bekannt sein, damit sie sich ein Angebot unterbreiten können.
- Art und Umfang der benötigten Informationen bestimmen
- Der Mediator hilft, die Informationen zu qualifizieren. Er benutzt dazu die Technik des Dimensionierens. Letztlich entscheiden die Parteien, welche Informationen überzeugend sind und welche nicht. Der Mediator muss jedoch ein Auge darauf haben, dass die Parteien diese Einschätzung korrekt vornehmen.
- Zugang zu den benötigten Informationen verschaffen
- Der Mediator einigt sich mit den Parteien, dass eine Information gegebenenfalls notwendig ist. Dann klärt er die Möglichkeiten ihrer Beschaffung. Die Parteien haben dafür zu sorgen, dass die Information eingebracht wird.
- Gefundene Informationen und Quellen bewerten
- Der Mediator achtet darauf, dass die mit der Information einhergehende Bewertung, insbesondere der Lösungsvorschläge, in einem separaten Schritt erfolgt und von den Fakten getrennt wird. Davon zu unterscheiden ist die Bewertende Einschätzung der Information selbst. Sie folgt der Qualifizierung oder der Identifizierung, die mit Hilfe der Technik des Dimensionierens durchgeführt wird. Die Technik der Informationsbewertung soll ihm helfen, die Information daraufhin zu prüfen, welche Gedanken sie auslöst oder einschränkt. Sie beschränkt sich lediglich auf die Feststellung der Authentizität und der Fehlerfreiheit der Information.
- Verarbeiten der gewonnenen Erkenntnisse
- Die Verarbeitung der Erkenntnisse erfolgt nach dem Grundsätzen der Mediation, indem die Information der zuständigen Phase zugeordnet wird. Es ist entscheidend, dass die Information korrekt in den Gedankengang der Mediation eingeordnet wird.
- Bewusstsein über die Verantwortung bei der Informationsnutzung und -weitergabe
- Hierfür gelten Grundsätze der Mediation. Zum Beispiel der Grundsatz der Vertraulichkeit und der Grundsatz sehr Eigenverantwortlichkeit.
Der natürliche Informationsfilter
Die Fähigkeit, mit Informationen umzugehen, hat auch eine biologische Komponente. Damit das Gehirn die Vielzahl an Informationen überhaupt verarbeiten kann, stellt es sie immer in einen Kontext aus dem heraus es entscheidet, welche Informationen wichtig sind und welche nicht. Wenn der Fokus nicht auf ein bestimmtes Thema gelenkt wird, erfolgt die Entscheidung unbewusst. Aber auch wenn er auf ein Thema gelenkt wird, stellt das Gehirn einen Kontext her, der die Gedanken in eine Box lenkt.
Unser Gehirn neigt nicht nur dazu, nur innerhalb der vorgestellten Box zu denken. Es hat auch die Neigung, negative Informationen stärker zu verarbeiten und zu speichern als positive. Der Mechanismus wird Negativbias genannt wodurch schon die Wahrnehmungsverzerrung angedeutet wird. Er ist als ein Schutzmechanismus gedacht, damit potenzielle Gefahren besser erkannt werden. Auch wenn die Information einen emotionalen Reiz auslöst, wird ihr eine höhere Aufmerksamkeit beigemessen. Menschen können sich besser an Nachrichten erinnern, die starke Emotionen wie Angst, Wut oder Trauer hervorrufen. Polarisierende Informationen, insbesondere solche, die Gruppen oder Meinungen gegeneinander stellen, lösen den Mechanismus des sozialen Vergleichs aus. Sie erlauben Aussagen über die eigene Identität, weshalb sie ebenfalls eine größere Aufmerksamkeit erhalten.
In einer gewissen Weise bildet die Mediation auch einen Informationsfilter. Sie lenkt die Gedanken in eine konstruktive Richtung. Nicht zu akzeptieren sind Informationseinschränkungen, die Gedanken versperren und Erkenntnisse verhindern, statt sie zu ermöglichen. Die Mediation deckt auf, wie die Information einzuschätzen ist. Sie überlässt es den Parteien, wie sie damit umgehen.
Informationshierarchie und Informationskontrolle
Die Macht in einer modernen Gesellschaft ist an Informationen geknüpft. Wer die Kontrolle über die Information hat, hat die Macht. Das ist der Grund, warum die Desinformation oder das Vorenthalten von Informationen in der Konfrontation so wichtig sind. Die Kriegspropaganda, die aktuell die Nachrichten dominiert, zeigt ihre Wirkung. Die Informationshierarchie hat mit der Deutungshoheit von Informationen jedoch nur wenig zu tun, auch wenn ihr eine gewisse Kontrolle zukommt. Der Begriff Informationshierarchie stammt aus der Informatik. Er wird zusammen mit dem Begriff der Informationsarchitektur verwendet. Im einen Fall geht es um die Reihenfolge und Priorisierung von Informationen, basierend auf ihrer Wichtigkeit, Relevanz oder Bedeutung, im anderen Fall geht es um die die strukturelle Gestaltung und Organisation von Informationen und Informationsflüssen innerhalb eines Systems. Indem Informationen in eine Struktur eingeordnet werden, erleichtert sich ihr Zugang und ihre Auffindbarkeit. Die Informationshierarchie beantwortet deshalb die Frage, wie sich Informationen ein- und unterordnen. Die Gliederung eines Textes beispielsweise lässt seine Struktur erkennen6 In der Mediation orientiert sich die Informationshierarchie zunächst an der vertikalen Struktur. Sie verwirklicht sich, ähnlich dem Schach, auf unterschiedlichen Ebenen des Wissens und der Informationsverarbeitung. Die oberste Informationsebene betrifft immer den hinter der Mediation verborgenen Erkenntnisprozess. Die nachfolgenden Ebenen dienen zu seiner Verwirklichung. Die Mediationslandkarte gibt einen Orientierungshilfe, die den Ablauf des Prozesses berücksichtigt und wie die Gliederung eines Textes genutzt werden kann. Die komplexere Informationsarchitektur wird in der Mediation mit der Mediationsarchitektur abgebildet.
Die Frage der Informationsmacht wird mit dem Begriff der Informationshoheit angesprochen. Die Informationshoheit besagt, wer die Kontrolle über die Informationen hat.7 In einem sozialen System geht die Informationshoheit oft mit der sozialen Struktur (etwa in einem Unternehmen) einher. Informationen kommen nicht dort an, wo sie hingehören. Es gibt aber noch weitere Einflüsse die sich aus dem Gruppenverhalten der Komplexität des menschlichen Lebens ergeben. Grundsätzlich können Informationen von Außenseitern leicht überhört und ignoriert werden. Was können sie tun, um dennoch Gehör zu finden, wenn sie das, was sie zu sagen haben, für ganz wichtig halten? Die Mediation stellt den dafür erforderlichen Rahmen zur Verfügung. Sie gewährt jedem Betroffenen und jedem Teilnehmer in gleicher Weise Gehör.8 In der Mediation gibt es keine Hierarchie. Die Informationen werden in den Gedankengang der Mediation eingeführt, wodurch sich ihre Struktur herstellt, die ihre Verarbeitung im Sinne einer Lösungsfindung ermöglicht. Die Informationshoheit wird somit dem Verfahren übertragen.
Die Handhabung der Informationen
Auf Neudeutsch geht es um das Informationshandling. Informationen sind relativ. Es gibt Informationen, die in der Mediation weiterhelfen und solche, die sie zunichte machen. Für die Mediation kommt es entscheidend darauf an, dass die hilfreichen Informationen erkannt und so herausgestellt werden, dass die Parteien darauf basierend die Lösung finden. Ein sorgfältiger Umgang mit Informationen ist dafür eine Voraussetzung.
Das sogenannte Informationshandling bietet eine Hilfestellung, um den sorgfältigen Umgang mit Informationen in der Mediation sicherzustellen. Es setzt sich aus folgenden Schritten zusammen:
- Informationsaufnahme: Die Informationswahrnehmung beschreibt die Möglichkeit, die Fähigkeit und die Umstände zur Entgegennahme der Information, ihre Bewusstwerdung und Kontrolle der Informationsauswahl (Selektion) im sensorischen Speicher.
- Informationsbewältigung: Einbindung in den Gedankengang der Mediation.
- Qualifikation der Information: Die Informationsqualifikation ermöglicht die Identifikation der Information anhand der Dimensionen.
- Zuordnung der Information: Die Informationszuordnung ermöglicht die Verortung der Information im Prozess (Phase und Thema) und im Fall (Aspekte und Relationen). Die Information wird dort abgelegt, wo sie zu bearbeiten ist. Die Struktur des Prozesses und die Strukturierung des Falles ergeben sich aus der Mediation.
- Bewertung der Information: Die Informationsbewertung erlaubt die Prüfung der Verwertbarkeit der Information im Erkenntnisprozess.
- Verwendung der Information: Die Informationsverwendung ermittelt zunächst die Prozesslage. Entsprechend den sich daraus ergebenden Anforderungen (Phasenauftrag) bestimmt sie die weitere Bearbeitung und Verwendung der Information oder deren Verschiebung.
- Informationsweitergabe: Die Informationspreisgabe beschreibt ihre Rückmeldung und Bereitstellung
Die Schritte der Informationsverarbeitung gehen ineinander über. Die Verarbeitung der Information hängt davon ab, was wie aufgenommen wurde. Ihre Weitergabe wiederum hängt davon ab, wie sich die Information in den Prozess der Mediation einfügt, wie sie weiterverarbeitet wurde und wie sie zu kommunizieren ist. Es fällt auf, dass die drei Schritte im Ungang mit Informationen der Kognition entspricht.
Details zur Informationsverarbeitung
Die Problematik der Informationsaufnahme und ihrer Weitergabe wurden bereits mit den Kapiteln Wahrnehmung und Kommunikation angesprochen. Die Technik des präzisen Zuhörens ist dafür ein wichtiges Hilfsmittel. Um die zielführenden Informationen zu erkennen und gegebenenfalls anpassen zu können, muss der Verarbeitungszweck verstanden sein. Er ergibt sich aus der Zielsetzung der Mediation und ihrer Logik. Das Ziel ist eine erkenntnisbasierte Verstehensvermittlung.9 die Logik ist so aufgebaut, dass Lösungshindernisse aus dem Weg geräumt werden, die die Parteien davon abhalten, selbst die Lösung zu finden. Positiv formuliert achtet der Mediator besonders darauf, welche Informationen wie zum wechselseitigen Verstehen beitragen können. Im Vordergrund steht die Frage, wie der Mediator mit der Information umzugehen hat, damit sie sich optimal in den Prozess der Mediation einfügen lässt. Nur dann kann die Mediation ihre Wirkung entfalten.10 Jede Informationsaufnahme beginnt damit, dass sich der Mediator im Klaren ist, welche Information er braucht und welche er bekommen hat. Es geht also schon bei der Entgegennahme der Information darum, die Information dementsprechend zu qualifizieren.
Die Qualifikation der Information
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Die Zuordnung zum Fall und zum Prozess
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Die Bewertung der Information
Die Informationsbewertung grenzt sich von der Informationsqualifikation ab. Während es bei der Qualifikation um die Kenntnis geht, um welche Informationen es sich handelt, betrifft die Bewertung der Information ihre Einschätzung.
Bei der Einschätzung der Information geht es stets um die Frage ihrer Authentizität, der Wahrhaftigkeit, der Fehlerfreiheit und gegebenenfalls der Fehleranfälligkeit. Die Informationsbewertung erfolgt aus der Metasicht. Sie wird permanent während der Mediation durchgeführt und betrifft den kompletten Informationsaustausch. Ihr Ziel ist die genaue Erfassung des Informationskerns.
Wie eine Information zu bewerten ist, hängt von ihrer Qualifikation und ihrem Verwendungszweck ab. Ein Fakt ist anders zu bewerten als eine Meinung. Die CRAAP-Methode benennt beispielsweise fünf Qualitätskriterien zur Prüfung der Wissenschaftlichkeit. Das Akronym steht für: Currency (Aktualität), Relevance (Relevanz), Authority (Autorität), Accuracy (Genauigkeit) und Purpose (Zweck). Zwar geht es in einem praktischen Mediationsfall nicht um Wissenschaftlichkeit. Die Qualitätskriterien der CRAAP-Methode können dennoch als Inspiration für die Mediation gelten. Eine kritische Analyse von Informationen in Bezug auf ihre Glaubwürdigkeit, Relevanz, Genauigkeit und Objektivität ist dennoch erforderlich. Sie sollte um die Verifizierung oder die Frage der Verifizierbarkeit der Information ergänzt werden.
Die Mäeutik ist eine gute Technik, um dem Wahrheitsgehalt einer Information auf den Grund zu gehen. Um den Informationskern zu erfassen, sollte der Mediator auch auf rhetorische Ausprägungen achten. Sie sollen Meinungen bilden, die sich die Partei jedoch unbeeinflusst bilden soll. Auffällig sind Wiederholungen. Wenn eine Information wiederholt wird, ist sie wichtig. Möglicherweise befürchtet die Partei, dass sie überhört werden könnte. Möglichwerweise will sie erreichen, dass aus den permanenten Wiederholungen Fakten werden. Um eine Information zu bewerten, kommt es auch darauf an, ob und wo Tilgungen, also Weglassungen, vorkommen und wie gegebenenfalls selektiert wird. Dann spielt es eine Rolle, in welchem Frame die Information präsentiert oder in welchen Kontext sie gestellt wird. Schließlich sollte auf Über- oder Unterbewertungen, Über- oder Untertreibungen oder darauf geachtet werden ob die Information als alternativlos dargestellt wird. Der Superlativ wird in den Darstellungen gerne missbraucht.
Die Verwendung der Information
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Besonderheiten beim Umgang mit Informationen
Informationen sprechen für sich. Der Mediator muss lediglich dafür sorgen, dass ihre Botschaft korrekt verstanden wird. Sein Allzweckwerkzeug ist das Loopen oder das präzise Zuhören. Das Loopen erweitert, das aktive Zuhören, das an die Anforderungen der mediativen Informationsverarbeitung angepasst wurde.
Der Umgang mit falschen Informationen und Fakenews
Falsche Informationen sind einfach nur Informationen, die nicht der Wahrheit entsprechen. Es dürfte keine Frage sein, dass Falschinformationen keinen Einfluss auf die Entscheidung haben sollten. Wenn die Falschinformation absichtlich falsch oder gefaked ist, handelt es sich um eine Lüge. Jetzt ist auch die Tatsache des Lügens eine Information, die für die Mediation udn das weitere Verfahren relevant sein kann. Lügen sind ein großes Thema in der Mediation, so dass ihnen ein eigener Beitrag gewidmet wurde. Der Umgang mit Lügen deckt die besondere Stellung des Mediators auf.
Der Umgang mit Lügen in der Mediation
Der Umgang mit Informationslücken
Sowie die Nicht-Kommunikation eine Kommunikation ist, ist auch die Nicht-Information eine Information. Es ist deshalb wichtig, sich über Informationsdefizite klar zu werden und Informationslücken zu akzeptieren. Informationslücken sind Informationen über fehlende Informationen. Um die Informationsdefizite zu erkennen, wird zunächst die Heuristik der Parteien transparent gemacht. Bedeutungen werden hinterfragt. Wahrnehmungs- und Denkfehler werden korrigiert. Sachverhalte werden ergänzt. Widersprüche werden aufgedeckt, usw.. Selbst bei sorgfältigstem Umgang mit Informationen können Lücken zurückbleiben. Jetzt gehört es zur Informiertheit, die Lücken und ihre Entscheidungsrelevanz aufzudecken. Dann wird mit den Parteien gemeinsam entschieden, wie damit umzugehen ist. Streitige Fakten können im Wege der Tatsachenklärung evaluiert werden. Es zählt zu den Aufgaben des Mediators oder der Mediatorin, auf Informationslücken hinzuweisen. Es ist nicht seine oder ihre originäre Aufgabe sie zu schließen. Die Informationsbeschaffung obliegt der Verantwortung der Parteien.11
Die Tatsachenklärung in der Mediation
Berechnungen und Informationsbeschaffung
Oft kollidiert die Mediation mit den Erwartungen der Parteien.
Tatsächlich ist es nicht die Aufgabe des Mediators, fehlende Informationen zu beschaffen. Seine Aufgabe ist es aber sehr wohl, auf Informationslücken hinzuweisen und dabei zu helfen, die Lücken zu schließen.12
Das Beispiel zeigt die Gefahren, die damit einhergehen, dass der Mediator Informationen zur Verfügung stellt. Ganz abgesehen davon dass die Information ohne eine Prüfung der Bücher nicht einschätzbar ist, wäre es in keinem Fall die Aufgabe des Mediators darüber zu befinden was notwendig ist oder nicht. Statt falsche Ratschläge zu geben, wäre es seine Aufgabe gewesen, sich auf die Unsicherheit der Ehefrau einzulassen und mit den Parteien zu überlegen, wie sich in ihr das Gefühl der Informationssicherheit herstellen lässt.
Das Beispiel wurde bewusst gewählt, weil sich das Problem möglicherweise dadurch löst, dass der Mediator einen Hinweis auf die Rechtslage gibt und den Auskunftsanspruch erwähnt. Beachten Sie bitte aber auch, dass der Mediator in dem Beispiel nur die Möglichkeit eines solchen Anspruchs andeutet und es den Parteien überlässt, wie sie damit umgehen. In jedem Fall bestärkt er die Parteien darin, zu überlegen, wie sie die Informationslücken schließen, ohne dass Informationen unterdrückt werden.
Eine ähnliche Herausforderung stellen Berechnungen dar.13 Der Mediator sollte sich zurückhalten. Denn auch hier gilt der Grundsatz:
Der Beibringungsgrundsatz in der Mediation
Verbreitung
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Informationen zu verbreiten. Menge und Qualität spielen dabei ebenso eine Rolle, wie die Art und Weise ihrer Verbreitung. Bei einer interaktiven Informationsweitergabe wird die Information zum Bestandteil einer Kommunikation. Dort beschränkt sie sich nicht nur auf das gesprochene oder das geschriebene Wort. Sie erfasst auch sinnlich wahrnehmbare Informationen, die sich beispielsweise aus der Körpersprache ableiten lassen. Das Ziel der Kommunikation ist eine Informationsvermittlung mit einer möglichst geringen Fehleranfälligkeit. Die Mediation beschreibt, wie die zur Konfliktbeilegung erforderlichen Informationen in den zur Lösung führenden Gedanken zusammenzuführen sind.
Bedeutung für die Mediation
Die Information ist ein wesentlicher Baustein des Verstehens. Damit der Mediator das verstehen korrekt vermitteln kann, kommt es entscheidend darauf an, dass er mit den Informationen sachgerecht umgeht. Klarheit und Aufklärung sind entscheidend. Nicht das Schönreden oder das Beschwichtigen, wie mitunter behauptet wird. Wenn die UNESCO in der Vermittlung von Informations- und Medienkompetenz eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe an der Schwelle zum 21. Jahrhundert sieht, kann sie auf die Mediation zurückgreifen, um diese Fähigkeit zu lernen. Denn wie dargelegt ist der effiziente Umgang mit Informationen ein wichtiger Bestandteil der Mediation.
Was tun wenn ...
- Der Mediator stellt das Gesagte nicht in Frage
- Der Mediator stellt den Kontext nicht heraus
- Der Mediator unterlässt die Sachverhaltsklärung
- Mediator stellt Fragen, ohne zu paraphrasieren
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Aliase: Informationshandling, Informationsfilter, Information
Included: Informationskompetenz, Informationsbewertung, Informationsverarbeitung, Informationsqualifikation, Informationszuordnung
Siehe auch: Mediationstheorie, Metainformation