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Das Trial and Error Prinzip

Wissensmanagement » Sie befinden sich auf einer Seite des Archivs, die ein Mediationswerkzeug beschreibt.
Konkret geht es um einen Grundsatz zur Verwendung der Werkzeuge. Die Ausführungen stehen mit folgenden Beiträgen im Zusammenhang;

Werkzeugsystematik TrialandError Grundsätze Werkzeugverwendung Werkzeugeintrag Wikisuche 

Trial and Error wird sowohl als als ein Werkzeug erfasst wie auch als ein Prinzip der Mediation, auch wenn es nur ein Prinzip für die Werkzeugbenutzung ist. Die Werkzeuge helfen bei der Verwirklichung der Mediation. Es ist also wichtig, sie im Einzelnen zu kennen und zu wissen, wie damit umzugehen ist. Trial and Error bedeutet Versuch und Irrtum. Als ein Prinzip verstanden, legt es die Möglichkeit nahe, sich zu irren zu dürfen. Diese Erlaubnis ist jedoch keinesfalls dafür gedacht, der Willkür Tür und Tor zu öffnen.

Die Komplexität der Mediation wirkt sich insbesondere auf die Frage der zu verwendenden Werkzeuge aus.
Was von außen so einfach aussieht, wird kompliziert, sobald Sie sich auf den Mediatorenstuhl setzen.

Es sind viele Entscheidungen zu treffen

Auch wenn behauptet wird, dass der Mediator nicht entscheidungsbefugt sei und selbst wenn angenommen wird, dass alle auf das Verfahren bezogenen Entscheidungen im Konsens getroffen werden, hat der Mediator eine Fülle von Entscheidungen entlang des Verfahrens zu treffen.

Beispiel 11953 - Verwendung eines Werkzeuges, Auswahl einer Intervention, Abschluss einer Phase, Entscheidung für Vorschläge das Verfahren betreffend (zum Beispiel Auswahl des Mediationsmodells), usw.


Selbst bei diesen kleinen Entscheidungen handelt es sich um einen Entscheidungsprozess, für den die Grundsätze eines meditativen Entscheidungsprozesses heranzuziehen sind. Jede Entscheidung und jede Maßnahme hat einen Anlass und verfolgt einen Zweck. Der Zweck ergibt sich aus dem Motiv, das wiederum auf ein Ziel gerichtet ist (Interesse) und an Kriterien zu messen ist, die eine Zielerreichung sicherstellen sollen.

Die Entscheidungsanlässe für einen Mediator ergeben sich aus der Werkzeugverwendung. Das Ziel entspricht stets der Mediation, Wobei die Phasen den Arbeitsauftrag für den Mediator konkretisieren. Der Zweck ist also immer darauf gerichtet, die Mediation zu ermöglichen. Der Mediator greift immer dann ein, wenn sich die Parteien aus dem Prozess gedanklich oder physisch entfernen.

Jede Entscheidung ergibt eine Fehlerquelle

Ein Mediator interpretiert nicht. Er hält sich von Bewertungen fern. Wenn es darum geht etwas einzuschätzen, bildet er am besten gleich mehrere Hypothesen, die ein Verhalten oder ein Phänomen erklären könnten. Mithin ist die Hypothese die wichtigste Arbeitsgrundlage für die Entscheidung des Mediators. Hypothesen haben nicht den Anspruch korrekt zu sein. Deshalb versuchte Mediator seine Hypothesen offenzulegen um die daraus folgende Bewertung in Abstimmung mit den Parteien wirklich werden zu lassen. Die naheliegende Methode ist die Metakommunikation.

Manche Methoden und Techniken würden ihre Wirkung verlieren, wenn der Mediator den Zweck offenlegt.

Beispiel 11954 - Eine paradoxe Intervention ist nicht mehr paradox, wenn ihr Zweck offengelegt wird. Sie würde zu einer Metakommunikation degradiert werden.


Der Irrtum ist also durchaus ein Teil des Spiels, wenn er zur Methode passt.

Jeder Fehler führt zu einem Lerneffekt

Der Werkzeugcharakter ergibt sich aus dem Lerneffekt, dann nämlich, wenn das Prinzip korrekt eingesetzt wird, um die passende Intervention zu finden.
Dann verhindert die korrekte Anwendung der Methode jede Willkür. Der Mediator beobachtet, welche Wirkungen seine Interventionen entfalten und ob sie greifen oder nicht. Gegebenenfalls entscheidet er sich für eine andere Intervention, die den gleichen Effekt erzielen könnte.

Beispiel 11955 - der Mediator beobachtet eine Blockade der Parteien. Er hat verschiedene Annahmen, worauf diese Blockade buchen könnte. Zunächst versucht er die Metakommunikation. Wenn sie nicht greift, versuchte eine andere Technik, wie etwa die paradoxe Intervention oder ein Einzelgespräch usw. bis die Blockade aufgelöst werden kann.


Die Strategie von dem Mediator zu verfolgende Strategie ist ein Fehlerausschlussverfahren. Sie wirkt ähnlich der eines Informatikers, der ein Bug (einen Fehler) im Programm finden muss. Er verwendet eine Ursachenausschlusstechnik, indem er Funktionen des Programms abschaltet, um zu sehen, ob der Fehler dann noch besteht oder nicht. Besteht der Fehler trotz der abgeschalteten Funktion weiter, weiß der Informatiker, dass die Funktion nicht fehlerursächlich war. Er wiederholt den Vorgang, bis er die Fehlerquelle gefunden hat. Die Fehler liefern also Ausschlusskriterien und engen die möglichen Fehlerquellen ein.

 Merke:
Leitsatz 3250 - Das in der Mediation anzuwendende Trial and Error Prinzip ist ein Lernprozess, von dem der Mediator und die Parteien profitieren weil Fehlannahmen ausgeschaltet werden.

Bedeutung für die Mediation

Es mag beruhigend klingen, wenn der Mediator sich irren darf. Wenn er qualitätsbewusst arbeitet, kann er den Irrtum aber methodisch begründen. Der Mediator sollte bedenken, dass auch selbst eine Fehlerquelle darstellen kann, weil er beispielsweise Indikationen übersieht oder sein eigenes Konflikterleben seine Wahrnehmung einschränkt. In solchen Fällen sind Intervisionen oder Supervisionen geeignete Hilfsmittel bei der Fehlereingrenzung. Ein Angebot für eine kostenlose online ad hoc Intervision bietet z.B. das Forum für Intervisionen.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten

Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen

Bearbeitungsstand: 2024-12-04 09:04 / Version 18.

Aliase: Trial and Error-Prinzip, Trial and Error
Siehe auch: Werkzeugverwendung, Werkzeuge, Zusammenstellung
Diskussion: Intervisionsforum
Prüfvermerk:


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Seite zuletzt geändert am Donnerstag Dezember 5, 2024 18:41:04 CET.

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