Die Migrationsstrategie
Der Weg in den Konsens ist oft ein steiniger Weg. Die Mediation hilft dabei den Weg zu gehen. Die Migrationsstrategie ist eine Vorgehensqweise der integrierten Mediation. Beachten Sie bitte auch folgende Beiträge im Zusammenhang:
Konfliktstrategien Verfahrensstrategien integrierte Mediation
Im Streit neigen Parteien dazu sich abzulehnen. Der Vorschlag der einen Partei wird zurückgewiesen, weil er von der Gegenpartei stammt. Aus dem gleichen Grund wird auch der Vorschlag abgelehnt, eine Mediation durchzuführen. Hinzukommen mag auch, dass die Parteien im Umgang miteinander gelernt haben, dass eine Kooperation mit dem Gegner nicht möglich oder zielführend ist. Die Migrationsstrategie verfolgt zwei Ansätze :
- Herbeiführung einer strategischen Erkenntnis
- Wegbereitung in die Kooperation
Strategische Erkenntnis
Um eine Konfrontation in eine Kooperation zu überführen, muss die Partei erkennen, dass die Konfrontation für sie nicht zielführend ist. Die Frage, ob eine Konfrontation für die Parteien erfolgreich sein kann oder nicht kann der berufene Entscheider immer besser treffen, als die Partei oder ein Berater. Denn er weiß, wie die Entscheidung ausfällt.
Weg in die Kooperation
Der Mensch geht immer den Weg des geringsten Widerstandes. In unserer Gesellschaft wird ihm der Weg in die Konfrontation leicht gemacht. Der Weg in die Kooperation hingegen ist eine Herausforderung. Die Partei ist oft nicht bereit und reif, ihre Strategie zu wechseln Sie wird ihre Meinung ändern, wenn sie spürt, dass der Weg in die Konfrontation ein steiniger ist und nicht der Weg in die Kooperation. Integrierte Mediation nutzt ein Modell aus der Panikforschung um ein Konzept für die schrittweise Überführung von der Konfrontation in die Kooperation zu realisieren.
Die Panikforschung hat sich mit der Frage auseinandergesetzt wie es im Notfall gelingt ein Maximum an Personen aus dem Notausgang heraus zu schleusen. Üblicherweise bildet sich vor dem Notausgang eine Menschentraube, die den Ausgang blockiert und andere daran hindert den Raum durch den Notausgang zu verlassen.
Indem ein Hindernis (an der richtigen Stelle) aufgebaut wird müssen sich die Besucher so verteilen, dass mehr Besucher den Notausgang passieren können. Es würde nicht viel helfen Regeln aufzustellen, die in der Not nicht einmal gelesen werden. Es hilft Hindernisse so aufzubauen, dass der Mensch automatisch den gewünschten Weg wählt.
Migrationstechnik
Die technische Umsetzung erfolgt, in dem gezielt Hindernisse platziert werden. Wenn der Weg in die Kooperation gewählt werden soll, muss der konfrontative Weg ein steiniger sein. Es müssen Hindernisse vor die Konfrontation gesetzt werden. Welche Hindernisse das sind, obliegt der Fantasie der Verfahrenswalter.
Die Erkenntnis, den Weg in die Konfrontation zu erschweren kann auch in der Mediation von großem Nutzen sein.
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Siehe auch: integrierte Mediation
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