Selbstberatung | Beratung ist eine umfassendere Auseinandersetzung mit dem zu lösenden Problem. Sie erfolgt aufgrund einer Interaktion mit dem Berater, kann aber auch als Selbstberatung organisiert sein. Dann tritt die zu beratende Person in einen inneren Dialog mit sich als Berater. Das Konzept der Selbstberatung wird aktiv bei der Intervision, dem NLP und dem Coaching genutzt. |
Prinzipien des Harvard-Konzeptes | Das Harvard-Konzept hat vier wesentliche Prinzipien des Verhandelns herausgearbeitet die auf die eine oder andere Art alle in die Mediation eingeflossen sind. Die Prinzipien lauten:
- Trenne das Problem vom Menschen
- Fokussiere Sie die Interessen (Motive) statt der Positionen
- Erstelle mehrere Optionen, sodass die Lösung ausgewählt werden kann
- Beziehe Dich immer auf die reinen Fakten
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Win-Win-Ergebnis | Die Mediation endet idealer Weise in einem Win-Win-Ergebnis. Gemeint ist eine ausgewogene Lösung, mit der alle Parteien einverstanden sind. Ob das Ergebnis tatsächlich eine Win-Win-Situation abbildet, obliegt der Einschätzung der Parteien. Der Mediator muss jedoch darauf hinweisen, wenn das Ergebnis nicht ausgewogen erscheint und den Parteien darüber ein Bewusstsein vermitteln. |
Death spiral | Die sogenannte Todesspirale bezeichnet das Phänomen des sich in eine endlose Eskalation bewegenden Kreislaufes, aus dem es kein Entrinnen gibt. Das Beispiel der Kriegerameisen (Killerameisen, Army ants) wird dafür als Metapher genutzt. Die Kriegerameisen laufen sich zu Tode, wenn sie einer falschen Wahrnehmung unterliegen. |
Konfliktpotenzial | Eine der guten Eigenschaften des Konflikts ist die Aufdeckung des Konfliktpotenzials. Der Konflikt bildet einen Widerspruch ab aus dem sich über einem Stromkreislauf ein Potenzial ergibt. Das Potenzial ist die Spannung, die erforderlich ist damit der Strom fließen kann. Analog dazu ist die Spannung zwischen dem Widerspruch erforderlich, dass sich eine Bewegung ergibt. Sowie die Spannung beim Stromkreislauf als Potenzial bezeichnet wird, führt sie auch im realen Leben zu einem Potenzial, das sich bis in einem Konflikt hinein entwickeln kann. |
Konfliktname | Der KonfliktnameIst von der Konfliktbezeichnung zu unterscheiden. Der Konfliktname besagt, was den Konflikt ausmacht. Der Nennung des wahren Konfliktnamens löst den Rumpelstilzcheneffekt aus. |
Konfliktperspektiven | Der Konflikt deutet auf einen Widerspruch hin. Der Widerspruch kann, wie der Konflikt, aus verschiedenen Perspektiven betrachtet werden. Zu unterscheiden sind die Innensicht, also die Perspektive auf den jeweiligen Gegner, und die Außensicht, also die Perspektive der Metaebene. |
Verantwortung | Verantwortung bezeichnet die Pflicht, für etwas Geschehenes einzustehen, die Konsequenzen des Handelns zu tragen oder Handlungen vorzunehmen.
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Konfliktverantwortung | Konfliktverantwortung bezeichnet die Verantwortung, die eine Partei in einem Konflikt hat. Sie kann sich auf die Art und Weise beziehen, wie eine Partei handelt oder auf die Auswirkungen, die ihre Handlungen auf andere haben. Jede Partei ist dafür verantwortlich, ihre Handlungen zu überdenken und zu reflektieren, wie sie sich auf andere auswirken können. Sie hat auch eine Verantwortung, den Konflikt überhaupt (korrekt) zu verstehen. Die Übernahme dieser Verantwortung ist der erste Schritt in die Konfliktlösung.
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Parteilichkeit | Die Parteilichkeit bildet den Gegensatz zur Neutralität und zur Allparteilichkeit. Sie besagt, dass die neutrale Person Vorlieben für die eine oder andere Seite oder deren Interessen entwickelt, sodass die Gefahr besteht eine der Parteien Vorzüge einzuräumen. |
Copingfragen | Fragen nach und zur Bewältigung von Problemen. Copingfragen werden eingesetzt, um das Selbstvertrauen zu fördern und Selbstzweifel zu überwinden. |
Facilitator | Ein Facilitator (auch Moderator oder Prozessbegleiter genannt) ist eine Person, die Gruppen oder Teams bei der Durchführung von Diskussionen, Workshops oder anderen interaktiven Veranstaltungen unterstützt. Der Facilitator hat in der Regel keine inhaltliche Verantwortung für das Thema, sondern hilft den Teilnehmern, ihre Ziele zu erreichen, indem er den Prozess lenkt und die Diskussionen strukturiert. |
Moderationszyklus | Ein Moderationszyklus ist ein Prozess, der von Moderatoren oder Facilitatoren genutzt wird, um eine Diskussions- oder Arbeitsgruppe zu leiten und zu unterstützen. Ein typischer Moderationszyklus kann mehrere Schritte umfassen, die darauf abzielen, eine effektive und produktive Diskussion zu fördern und ein gemeinsames Verständnis und Ergebnis zu erreichen. |
Mediationsradius | Der Mediationsradius beschreibt den Anwendungsbereich der Mediation. Er trägt dem Umstand Rechnung, dass die Mediation nicht nur als Verfahren, sondern auch methodisch jenseits des Mediationsverfahrens ausgeübt werden kann. |
explizite Mediation | Der Begriff wird in der Schweiz verwendet. Er grenzt sich von der implizierten Mediation ab. Die explizierte Mediation meint eine Mediation innerhalb eines Mediationsverfahrens. Sie grenzt sich von der implizierten Mediation ab, wo lediglich Elemente aus der Mediationslehre zur Lösung eines Konflikts eingesetzt werden, der sich nicht im expliziten Setting eines Mediationsverfahrens abspielt. |
implizite Mediation | Der Begriff wird in der Schweiz verwendet. Er bezeichnet den Fall, wenn Elemente aus der Mediationslehre zur Lösung eines Konflikts eingesetzt werden, der sich nicht im expliziten Setting eines Mediationsverfahrens abspielt. Hier entspricht diese Beschreibung der sogenannten materiellen Mediation (oder kommt ihr zumindest nahe) |
Mündlichkeitsgrundsatz | Die Mediation ist ein gesprächsbasiertes Verfahren. Nicht einmal Protokolle werden geführt. Die Mündlichkeit soll die Gedankenfreiheit sicherstellen. |
Utilisation | Der Begriff Utilisation wird vom Lateinischen utilis abgeleitet und bedeutet brauchbar. In der Psychotherapie bezeichnet die Utilisation eine therapeutische Grundhaltung, die alles, was ein Patient mit in die Behandlung einbringt, ebenso wie Aspekte der Behandlungssituation für den Therapieerfolg einzusetzen versucht. In der Mediation lehnt sich der Begriff am Utilitarismus an, wo es darum geht, Handlungen nach dem Nutzen zu beurteilen oder zu bestimmen, welche Handlungen den größtmöglichen Nutzen für alle haben. Die Utlisation beschreibt somit die Nutzenausrichtung. |
Rechtsbehelf | Ein Rechtsbehelf gewährt die Möglichkeit, gegen eine hoheitliche Entscheidung vorzugehen. Er kann eingelegt werden, wenn eine Rechtsverletzung behauptet wird. |
Verstand | Verstand hingegen bezieht sich auf die Fähigkeit, Informationen zu erfassen, zu verstehen und zu verarbeiten. Dies umfasst Fähigkeiten wie Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Wahrnehmung und Urteilsvermögen. Der Verstand ermöglicht es uns, unsere Intelligenz zu nutzen, um effektiv zu denken und zu handeln. |