Informationslücken | Die Mediation kennt den Grundsatz der Informiertheit. Informiertheit bedeutet das alle Informationen, die für die Entscheidungsfindung erforderlich sind vorliegen müssen. Wenn entscheidungsrelevante Informationen fehlen, liegen Informationslücken vor. Der Mediator muss darauf hinweisen, sodass die Informationslücken in der Mediation zu einer Information über fehlende Informationen wird. Es ist jedoch nicht die Aufgabe des Mediators die Informationen zu beschaffen. |
Informationskompetenz | Informationskompetenz bezieht sich auf die Fähigkeit, Informationen effektiv zu finden, zu bewerten und zu nutzen. Sie umfasst das Erkennen des Informationsbedarfs, die Informationssuche und den Informationszugang, die kritische Bewertung von Informationen, die Verarbeitung und Anwendung von Informationen. In der Mediation bezeichnet die Informationskompetenz die Fähigkeit, mit Informationen umzugehen. |
Informationshoheit | Die Informationshoheit besagt, wer die Kontrolle über die Informationen hat. In der Mediation liegt die Informationshoheit bei der Vernunft (oder der Mediation).
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Informationshierarchie | Die Informationshierarchie ist ein Teil der Informationsarchitektur und von der Informationshoheit abzugrenzen. Mit dem Begriff der Informationshierarchie wird die Organisation und Strukturierung von Inhalten angesprochen. In der Mediation ergibt sich die Informationshierarchie aus der Struktur des Verfahrens. |
Informationshandling | Das Informationshandling beschreibt, wie in der Mediation mit Informationen umzugehen ist. |
Informationsgespräch | Nach § 135 FamFG kann das Familiengericht die Teilnahme der Parteien an einem kostenfreien Informationsgespräch über Mediation oder eine sonstige Möglichkeit der außergerichtlichen Konfliktbeilegung anhängiger Folgesachen bei einer von dem Gericht benannten Person oder Stelle anordnen. Im Grunde wird eine angepasste und ausführliche Phase eins durchgeführt, wo Ziele, Möglichkeiten, Rahmenbedingungen und Wege abgestimmt werden. Das Ziel ist der Abschluss eines Mediationsvertrages. |
Informationsfilter | Damit das Gehirn die Vielzahl an Informationen überhaupt verarbeiten kann, stellt es sie immer in einen Kontext aus dem heraus es entscheidet, welche Informationen wichtig sind und welche nicht. Das Gehirn legt also einen Filter über die Informationen, den zu kennen wesentlich dazu beiträgt, die Informationen zu qualifizieren und einzuordnen und mehr noch zu erkennen, welche Informationen vorenthalten werden. |
Informationsdimensionen | Siehe Dimensionen |
Informationsbewertung | In der heutigen Informationsgesellschaft ist die Fähigkeit zur Informationsbewertung eine entscheidende Kompetenz, um fundierte Entscheidungen zu treffen, wissenschaftliche Arbeiten zu verfassen oder einfach den Überblick in einer Flut von Daten zu behalten. Die Bewertung von Informationen spielt auch in der Mediation eine wichtige Rolle. Sie unterscheidet sich von der Qualifikation der Information. |
Informationsbeschaffung | Die Mediation kennt den Grundsatz der Informiertheit. Informiertheit bedeutet das alle Informationen, die für die Entscheidungsfindung erforderlich sind vorliegen müssen. Wenn entscheidungsrelevante Informationen fehlen, wegen Informationslücken vor. Der Mediator muss darauf hinweisen. Es ist jedoch nicht eine Verpflichtung die Informationen zu beschaffen. Die Informationsbeschaffung ist eine Aufgabe der Parteien. Es obliegt also ihrer Entscheidung, ob sie die fehlenden Informationen beibringen oder nicht. |
Informationsaufnahme | Die Informationsaufnahme ist ein Teil des Prozesses der Informationsverarbeitung. Sie beschreibt das was von der Information ankommt, aber auch die Möglichkeit, die Fähigkeit und die Umstände zur Entgegennahme der Information, ihre Bewusstwerdung und ihre Kontrolle der Informationsauswahl (Selektion) im sensorischen Speicher. |
Informationsarchitektur | Der Begriff Informationsarchitektur stammt aus der Informatik. Die Informationsarchitektur befasst sich mit der Organisation und der Strukturierung von Inhalten. Sie ist besonders für Designer und Webseitenbetreiber von Bedeutung. Das Konzept wird als Grundlage für die Mediationsarchitektur übernommen. |
Information | Die Information bildet den kleinsten Baustein in der Mediation, aus dem sich die zur Lösung führenden Gedanken herleiten und bilden lassen. Wie die Informationen in Gedanken zusammenzuführen sind, ergibt sich aus der Mediationslogik. |
Induktion | Die Induktion beschreibt eine Erkenntnislogik. Sie bedeutet Herbeiführung oder Veranlassung. Sie wird auch als verallgemeinerndes Denken bezeichnet. Unter ihr versteht man die Ableitung einer allgemeinen Regel durch eine oder mehrere Bedingungen. Da aus Einzelfällen abgeleitet wird ist die Schlussfolgerung möglicherweise nicht wahr, allerdings können neue Erkenntnisse gewonnen werden. |
Indianertaktik | Die Überlieferung sagt, dass Indianer-Eltern im Tiki über die Kinder gesprochen haben, in dem Wissen, dass die Kinder das Gespräch durch die dünnen Zeltwände hören können. Dieser Trick kann auch in der Mediation sinnvoll eingesetzt werden. |
Indetermination | Die Indetermination beschreibt das Phänomen und die Voraussetzungen zur Nichtbeeinflussbarkeit des Mediators. Es handelt sich um ein Prinzip der Mediation das über den Grundsatz der fehlenden Entscheidungsbefugnis hinausgeht. Die Indetermination Ist ausschlaggebend für das typische Kommunikationsmodell der Mediation. |
Incentive Arbitration | Dies ist eine non-binding Arbitration, bei der die Parteien ein Strafgeld vereinbaren, wenn sie die Entscheidung nicht annehmen oder vor das Gericht gehen. |
IMV | IMV ist das Akronym, das für internationale Mediationsvergleiche steht. Damit wird ein Rechtsinstitut angesprochen, das mit dem Singapur-Abkommen eingeführt wurde. Abschlussvereinbarungen in der Mediation, die unter das Singapur-Übereinkommen fallen, unterliegen einem Rechtsrahmen, der die Vereinbarung vollstreckbar macht. Voraussetzung ist, dass es sich um eine Vereinbarung handelt, die wirtschaftlicher Natur ist, die sich aus der Mediation ergibt und die einen internationalen Charakter hat. |
Impostor phenomenon | Das Impostor phenomenon wird im Deutschen auch als Hochstapler-Syndrom bezeichnet. Es handelt sich um ein psychologisches Phänomen, bei dem jemand die eigenen (beruflichen) Erfolge auf äußere Umstände zurückführt statt auf eigene Fähigkeiten und Kompetenzen. |
implizite Mediation | Der Begriff wird in der Schweiz verwendet. Er bezeichnet den Fall, wenn Elemente aus der Mediationslehre zur Lösung eines Konflikts eingesetzt werden, der sich nicht im expliziten Setting eines Mediationsverfahrens abspielt. Hier entspricht diese Beschreibung der sogenannten materiellen Mediation (oder kommt ihr zumindest nahe) |