Verfahrensstrukturvergleich
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Die Verfahren haben mehr Gemeinsamkeiten als man auf den ersten Blick vermutet. Wenn Sie die Mediation wie im Beitrag integrierte Mediation ausgeführt als eine Art Superverfahren betrachten, das alle Erfordernisse zusammenstellt, die zu einer einvernehmlichen Konfliktbeilegung und zur Überwindung der Lösungshindernisse beiträgt, Dann liefert die Mediation einen Maßstab, an dem die anderen Verfahren zu messen sind. Der Verfahrensstrukturvergleich liefert ein Raster, das den Vergleich ermöglicht.
Die Struktur ergibt sich aus den Phasen
Die nachfolgende Gegenüberstellung orientiert sich an der horizontalen Struktur der Mediation. Auch wenn die Mediation mehrere miteinander verschachtelte Strukturen aufweist,1 bieten die Phasen der Mediation eine Grundlage für das zu erstellende Raster. Wenn die Mediation, wie in der kognitiven Mediationstheorie dargelegt, als ein Erkenntnisprozess verstanden wird, bilden die Phasen die erforderlichen Erkenntnisschritte ab. Die Tabelle geht davon aus, dass jede Phase eine Methode repräsentiert. Jede Methode beschreibt die erforderlichen Arbeitsschritte, die in der Mediationslogik zusammengeführt werden. Mit dem fünfphasigen Modell werden alle Arbeitsschritte zumindest grob beschrieben, die notwendig sind, um eine gemeinsame (verfahrensübergreifende) Lösung zu finden. Wenn die als vollständig erkannten Verhandlungsschritte der Mediation in einem groben Raster aufgelistet werden, ist es möglich, deren Aufkommen oder Fehlen in anderen Verfahren nachzuweisen.
Phase | Mediation | Gericht | Schlichtung | Moderation |
---|---|---|---|---|
1.Phase | ja | zumindest kein gemeinsames Ziel | ja | ja |
2.Phase | ja | fast (nicht für alle Themen) | ja | ja |
3.Phase | ja | nein | nein | nein |
4.Phase | ja | sehr eingeschränkt beim Vergleich | zum Teil | eventuell |
5.Phase | ja | eingeschränkt beim Vergleich | eingeschränkt beim Vergleich | bedingt |
Die Phasendifferenzrecherche
Mit dem Fokus auf die der Entscheidung zugrunde liegenden Erkenntnisse, lässt sich nicht nur die Mediation, sondern auch andere Verfahren mit Hilfe der Differenzrecherche optimieren. Der Phasenabgleich verdeutlicht, welche Schritte fehlen. Die fehlenden Phasen sind gegebenenfalls nachzuarbeiten oder einzubeziehen, bis der gedankliche Prozess vollständig abgebildet werden kann. Die Integrierte Mediation erkennt das Zusammenspiel der mediativen Bausteine und kann sie als funktionale Einheiten extrahieren und gegebenenfalls auch in anderen Settings reprodizieren. Die funktionalen Einheiten beschreiben prozessuale Schritten, die sich überall auffinden oder herstellen lassen und nur noch zu koordinieren sind. Wo immer sie vorkommen, können sie zu einem prozess-, phasen- und themenlogischen Vorgang verbunden werden, der in seiner Summe wieder einer Mediation entspricht.
Bedeutung für die Mediation
Der Verfahrensstrukturvergleich ermöglicht nicht nur eine Gegenüberstellung der Verfahren. Er erlaubt auch die Kombination und ihre Integration in einem mediativen Prozess. Die Mediation ist nicht mehr nur ein exklusives Verfahren, dass man leicht ablehnen kann. Sie wird jetzt zu einer Methodik mit der eine Denkweise eingeführt wird, der man sich nicht ohne weiteres entziehen kann.
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Alias: Phasenabgleich, Differenzrecherche
Siehe auch:
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