Virtuelle Mediation
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Abstract: Die virtuelle Mediation ist eine rein gedankliche Mediation, die als ein Metaverfahren oder als ein gedankliches Konzept bei Entscheidungsprozessen zur Anwendung kommt.
Einführung und Inhalt: Wenn die Mediation ein Gedankengang ist, den die kognitive Mediationstheorie beschreibt, dann kann sie auch rein gedanklich, also virtuell abgewickelt werden.
Was ist virtuelle Mediation?
Der Mediator denkt prozessorientiert. Das heißt, er konzentriert sich auf den Weg (der Mediation) nicht auf das Ziel oder die Lösung. Er weiß, dass die Mediation zur Lösung (also zum Ziel) führt, wenn er nur ihrem Weg folgt. Deshalb hat im Grunde jeder Mediator eine (virtuelle) Mediation im Sinn, wenn er eine (reale) Mediation durchführt. Er kennt den Weg und prüft, in welcher Phase re sich befindet, ob er die Phase korrekt abgewickelt hat usw. Die Vorstellung vom Ablauf einer Mediation ist also seine Orientierungshilfe.
Anwendungen
Das zuvor genannte Beispiel, in dem ein Mediator die real durchzuführende Mediation an einer idealtypisch vorgestellten Mediation ausrichtet, ist zunächst eine Orientierungshilfe, die er mehr oder weniger bewusst wohl immer durchführt. Mit einem etwas professionellerem Anstrich gehört der Abgleich mit einer idealtypisch vorgestellten Mediation zu seinem Qualitätsmanagement. Er lernt, wann Abweichungen in der Praxis erforlderlich sind und richtet seine zukünftigen Mediationen daran aus. Er orientiert sich dabei an den Qualitätsanforderungen. Wenn die Mediation ein Gedankengang ist, der beschreibt, wie die Hindernisse aus dem Weg zu räumen sind, die die Parteien davon abhalten, selbst eine Lösung zu finden,. dann kommt die Frage auf, warum diese Kompetenz nicht auch in anderen Verfahren genutzt wird. Es wäre doch auch dort von Vorteil, wenn Hindernisse aus dem Weg geräumt werden.
Herangehensweise
Die nachfolgenden Skizzen stellen die Orientierung an einer virtuellen Mediation einmal im Verhältnis zu einer parallel laufenden realen Mediation vor und einmal in einem beliebigen Entscheidungsprozess.
In beiden Fällen prüft der Mediator, in welchem Verfahrensstadium (der Mediation) er sich befindet und was der nächste logische Schritt sein kann. Das Prinzip ist das gleiche. Allerdings läuft ein anderer Entscheidungsprozess in einer anderen Logik ab. Es müssen also Gedanken eingeschoben oder ausgelassen werden, um die übergelagerte Logik der Mediation zu verwirklichen.
Die schwierige Verhandlung
Das Konzept für diese Herangehensweise ist im Altenkirchener Modell entstanden. Dort finden Sie weitere Anleitungen. Das nachfolgende Beispiel soll demonstrieren, wie sich der mediative Gedankengang in einer schwierigen Teamsitzung verwirklichen lässt.
Das Beispiel zeigt auch, dass es ein beliebiger Teilnehmer sein kann, der die in den Gedankengang der Mediation hineinführenden Fragen stellt. Er muss nur dafür sorgen, dass Antworten herbeigeführt werden und sich die Gedanken auf den Weg der Mediation begeben. Er muss das Wort Mediation nicht einmal erwähnen (sollte es auch nicht) und muss nicht die formelle Rolle eines Mediators ausüben. Materiell bewegt er sich in der Rolle, wenn er die Metaebene abbilden kann.
Bedeutung für die Mediation
Die virtuelle Mediation läuft stets und ausschließlich im Kopf des Mediators oder der Person ab, die in diese Rolle schlüpft. Entscheidend ist, dass sich der Gedankengang der Mediation verwirklicht. Die virtuelle Mediation gibt dafür den Kurs an. Sie funktioniert wie ein Navi im Auto. Es zeigt den Weg, ob der Fahrer ihm folgt iost seine Sache. Wenn er abweicht rechnet das Navi neu und zeigt, wie der Fahrer wieder auf den gewünsachten Weg zurückkommt. Mit dieser Analogie könnte man die virtuelle Mediation als die Navigationshilfe des Mediators oder der Person beschreiben,. die in die Rolle eines Mediators schlüpft.
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Literaturempfehlung: Trossen (Mediation visionär) - 2021-04-14
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