Zertifizierung | Als Zertifizierung wird ein Verfahren bezeichnet, mit dessen Hilfe die Einhaltung bestimmter Anforderungen an Produkte oder Dienstleistungen einschließlich der Herstellungsverfahren nachgewiesen werden kann. Zertifizierungen werden grundsätzlich von unabhängigen Stellen vergeben. Interne Zertifizierungen können jedoch ausreichen. Der Begriff der Zertifizierung besagt nicht, dass sie von einer amtlichen Stelle vergeben worden ist. |
zertifizierter Mediator | Der zertifizierte Mediatior ist ein gesetzlich geschützter Begriff. Er bezeichnet einen Mediator, der eine vorgegebene, der Ausbildungsverordnung entsprechende Ausbildung absolviert hat, die sich aus einem theoretischen und praktischen Teil zusammensetzt. Der zertifizierte Mediator soll eine Mindestausbildung sicherstellen. |
Mediator | Mediator ist eine Funktions- und Berufsbezeichnung zugleich.
a) Funktion: Der Mediator ist es eine unabhängige, neutrale dritte Person, die den Parteien hilft, die Mediation durchzuführen. Je nach dem zugrundeliegenden Mediationskonzept fungiert er als ein
Verstehensvermittler.
b) Beruf: Der Mediator ist es eine Person, die professionell Mediationsdienstleistungen anbietet Mediator
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Selbstzertifikat | Ein Selbstzertifikat ist ein Zertifikat, das man sich selbst ausstellt. Der Titel zertifizierter Mediator wird als Beispiel für eine Selbstzertifizierung genannt. Bei genauer Betrachtung ist diese Einschätzung jedoch nicht korrekt. Die Verwendung des Titels setzt ein Zertifikat (genauer gesagt eine Bescheinigung) voraus, das sich der Mediator nicht selbst erteilen kann. Wohl kann das Ausbildungsinstitut selbst die Bescheinigung ausstellen, die das Tragen des Titels zertifizierter Mediator erlaubt. |
Streitiges herausstellen | Unstreitiges und Streitiges sollten gegeneinander abgegrenzt werden. In der 2.Phase werden die gegnerischen Positionen und Streitpunkte nur gegenübergestellt. Es macht Sinn bereits hier zwischen Meinungen und Fakten zu unterscheiden. In der 4. Phase werden die übrig gebliebenen und zur Lösung führenden streitigen Fakten herausgestellt und überlegt, wie sie evaluiert werden können. |
Planung (einer Mediation) | Es wäre nicht professionell, einfach mal so in ein Gespräch zu gehen, das man dann Mediation nennt, nur weil die Parteien sich einig werden sollen. Die Mediation hat ein Konzept, das es zu verwirklichen gilt und ein Wesen, das sich in dem Konzept wiederfinden muss. Deshalb braucht die Mediation eine Vorbereitung. Bei komplexeren Verfahren ist eine Planung erforderlich. Die Planung umfasst: die Vorgehensweise, die Anpassung an die Rahmenbedingungen, die Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung i.S.d. Erkenntnistheorie. |
Nutzen | Nutzen wird als Vorteil beschrieben und oft mit dem Gewinn oder dem Ertrag gleichgesetzt, den man von einer Tätigkeit, dem Gebrauch von etwas, der Anwendung eines Könnens o.ä. erwirbt. In der Wirtschaft ist von der Bedürfnisbefriedigung die Rede. Die Philosophie findet den Nutzen im Utlitarismus als ein ethisches Prinzip. Für die Mediation ergibt der Nutzen die Kriterien, an denen die Lösung zu messen ist. |
Utilitarismus | Der Utilitarismus ist eine zum Liberalismus führende Philosophie, die sich mit ethischem Verhalten auseinandersetzt, wobei der Nutzen der Gemeinschaft (Gruppe) zum Maßstab wird. Es gibt Parallelen zur Mediation, die den (erwarteten) Nutzen der Parteien eruiert, um den gemeinsamen Nutzen (den Nutzer für alle Beteiligten) herauszuarbeiten. |
Ebenentauchen | Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten taucht der Mediator in die Ebenen hinab bis er eine Platform herstellen kann, die eine gemeinsame Basis für die Lösungsfindung darstellt. Bei den Ebenen handelt es sich um die Lösungen, die Motive (Interessen), die Bedürfnisse … bis hin zu den reinen Fakten, die letztlich von beiden Seiten zuzugestehen sind. |
Dienstleistungskompetenz | Die Dienstleistungskompetenz geht mit der Berufskompetenz einher. Siehe Berufskompetenz |
Berufskompetenz | Die Berufskompetenz beschreibt die Fähigkeiten des Mediators zur Durchführung der Mediation in Relation zur Berufstätigkeit. Hier steht nicht nur das Verfahren, sondern auch der Erwerb im Vordergrund. Beides muss aufeinander abgestimmt sein. |
Polizeimediation | Der Begriff wird in Österreich genutzt. Er bezeichnet keine spezifische Mediationsweise aber einen spezifischen Einsatz. Mediatoren der Volkshilfe (eine gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation in Österreich) vermitteln dort, wo die Behörden nicht weiterhelfen können. |
Aktivisten | Aktivisten sind besonders politisch aktive Menschen, die zielstrebig handeln und politische Ziele durch Taten verfolgen. Meist suchen sie Wege, um ihre Positionen durchzusetzen, die jenseits der regulären, politischen Meinungsbildungsprozesse anzusiedeln sind. Gegebenenfalls ist auch Gewalt ein Mittel, um die Interessen durchzusetzen. |
NIMBY-Strategie | Die NIMBY-Strategie beschreibt ein Vorgehen bei Aktivisten und Gruppen, die sich gegen Maßnahmen wehren, selbst aber weder eine Lösung anbieten, noch sich daran beteiligen wollen. Es macht wenig Sinn, die Gruppe überzeugen zu wollen. Die NIMBY-Strategie geht davon aus, dass einzelne Mitglieder der Gruppe angesprochen werden sollen, um Zweifel zu wecken, die dann von den Angesprochenen nach innen (in die Gruppe) kom muniziert werden. |
Verstehenshindernisse | Die Mediation ist eine Verstehensvermittlung. Die Parteien sollen selbst die Lösung finden also müssen Sie verstehen, was dazu erforderlich ist. Die Verstehenshindernisse setzen sich mit der Frage auseinander, was Menschen am verstehen hindert. Naheliegend sind Fehler bei der Wahrnehmung und der Kommunikation. Die Verstehenshindernisse sind ein Teil der Hindernisse, die die Mediation zu überwinden hat. |
Onlineausbildung | Eine Onlineausbildung ist eine mit technischen Hilfsmitteln online, also via Internet durchgeführte Ausbildung. Sie ist von dem Fernstudium zu unterscheiden. |
Fernstudium | Ein Fernstudium ist eine Ausbildung, die mit Präsenzanteilen überwiegend im Heimstudium abgewickelt werden kann. Das Fernstudium ist von der Onlineausbildung zu unterscheiden. |
Beendigung der Mediation | Die Frage, wann eine Mediation beendet ist, lässt sich bei einer formellen Betrachtungsweise leicht beantworten. Sie endet:
- bei dem Zustandekommen einer Abschlussvereinbarung
- bei Zweckerreichung (Lösung gefunden ohne Abschlussvereinbarung)
- bei Abbruch oder Kündigung
- gegebenenfalls auch bei dem Ausbleiben einer Partei, wenn sie als Kündigung gemeint ist und die Mediation nicht fortgesetzt werden kann.
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Kulturdimensionen | Die Unterscheidung der Kulturdimensionen geht auf Geert Hofstede zurück. Sie sollen kulturelle Denk-, Fühl- und Handlungsmuster erkennbar zumachen. Hofstede hat folgende Dimensionen herausgearbeitet, über die sich die Kultur eines Landes ausprägen soll:
- Wie wird in einer Kultur mit Macht, mit Ungleichheit umgegangen?
- Wird Individualismus oder Kollektivismus in einer Kultur bevorzugt?
- Ist die Kultur eher maskulin oder eher feminin geprägt?
- Wie wird mit Unsicherheit umgegangen?
- Gibt es eine kurzfristige oder eine langfristige Orientierung?
- Wie ist das Verhältnis von Nachgiebigkeit und Beherrschung?
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Verhaltensdimensionen | Die Verhaltensdimensionen gehen auf ein Model von Sir Richard Lewis zurück, der die Kulturunterschiede an Verhaltensmustern festmacht, die Verhaltensdimensionen genannt werden. Unterschieden werden das linear-aktive, das multi-aktive und das reaktive Verhaltensmuster. |