Beschwerde | Die Beschwerde im engeren Sinne ist ein juristischer Terminus. Er fällt unter die Kategorie der Rechtsbehelfe. Ein Rechtsbehelf bezeichnet die Möglichkeit für eine Partei, gegen eine (hoheitliche) Entscheidung vorzugehen. Diese Möglichkeit scheidet in der Mediation schon deshalb aus, weil der Mediator keine Entscheidung trifft. Hier wird der Begriff der Beschwerde also weiter gefasst und im volkstümlichen Sinn als Äußerung über ein Fehlverhalten verstanden. Die Mediation bzw. der Mediator muss auch damit umgehen können. |
Mediationsmediation | Dieser Begriff beschreibt eine Mediation über Streitigkeiten, die über eine Mediation entstanden sind. Das ist z.B. der Fall, wenn das Ergebnis fehlerhaft ist und wenn eine Partei den Mediator dafür verantwortlich macht, dieser aber seine Verantwortung bestreitet, sodass es zum Streit kommt. Die Mediationsmediation sucht nach Möglichkeiten, den Streit mediativ beizulegen. |
Sprachbarrieren | Sprachbarrieren sind Hindernisse, die entstehen, wenn Menschen aufgrund von unterschiedlichen Sprachen oder Sprachkompetenzen Schwierigkeiten haben, effektiv miteinander zu kommunizieren. Diese Barrieren können verschiedene Formen annehmen und den Informationsaustausch erschweren oder verhindern. |
Terminologie | Die Terminologie bezieht sich auf die Fachsprache oder den spezifischen Sprachgebrauch in einem bestimmten Fachgebiet oder einer bestimmten Domäne. Sie umfasst die systematische Erfassung, Benennung und Beschreibung von Fachbegriffen, die für ein bestimmtes Wissensgebiet oder eine bestimmte Fachdisziplin relevant sind. Die Terminologie dient dazu, eine einheitliche und präzise Kommunikation in einem Fachbereich sicherzustellen. Auch die Mediation verwendet eine Fachsprache. Sie ist aber noch nicht abgestimmt. Viele Begriffe werden zwar identisch verwendet aber unterschiedlich konnotiert.
Terminologie spielt eine wichtige Rolle in verschiedenen Bereichen, darunter Wissenschaft, Technik, Medizin, Recht, Wirtschaft und Übersetzung. |
Linguistik | Linguistik ist die wissenschaftliche Disziplin, die sich mit der Erforschung von Sprache befasst. Sie untersucht die Struktur, den Aufbau und die Funktionsweise von Sprache sowie die Art und Weise, wie sie erworben, verwendet und verstanden wird. Linguistik analysiert verschiedene Aspekte von Sprache, darunter Phonetik (Lautsysteme), Phonologie (Lautmuster), Morphologie (Wortbildung und -struktur), Syntax (Satzstruktur), Semantik (Bedeutung), Pragmatik (Sprachgebrauch im Kontext) und Sprachgeschichte. Der Umgang mit der Sprache spielt in der ;Mediation eine wichtige Rolle. Die Kenntnisse der Linguistik verhelfen zu einem besseren Verständnis der Zusammenhänge. |
Wissenswerbung | Der Begriff wurde eingeführt, um auf ein spezifisches Problem der Werbung im Bereich der Mediation hinzuweisen und einen Ausweg anzubieten. Üblicherweise wird diese Form der Werbung als "informative Werbung", "edukative Werbung" oder "Bildungswerbung" bezeichnet. In allen Fällen geht es um den Ansatz, dass Werbung genutzt wird, um Informationen zu vermitteln, Kunden aufzuklären oder Bildungsinhalte anzubieten. Es geht auch umgekehrt, dass Informationen genutzt werden um Werbung zu ermöglichen. Dieser Ansatz findet sich im Wiki wieder. |
Erwartungen abfragen | Erwartungen sind Annahmen, was andere tun würden oder sollten. Die Psychologie sieht in ihnen eine geistige Repräsentation zukünftiger Ereignisse. Im Sprachgebrauch wird die Erwartung auch für die positive oder negative Einstellung für das Eintreffen einer Person oder das Eintreten eines Ereignisses angesehen. In allen Fällen handelt es sich um Vorstellungen oder Annahmen darüber, wie etwas in der Zukunft sein wird oder wie sich jemand verhalten wird oder sollte. Erwartungen spielen in der Mediation in mehrfacher Hinsicht eine wichtige Rolle. |
Ich-Zentriertheit | Die Ich-Zentriertheit oder die Ich-Zentrierung bezieht sich auf eine starke Fokussierung auf das eigene Selbst, die eigenen Bedürfnisse, Wünsche und Interessen. Sie kann zu einer Selbstbezogenheit führen, bei der die eigene Person und das eigene Wohlbefinden im Vordergrund stehen. Allerdings kann die Ich-Zentriertheit auch auf eine gesunde Selbstreflexion und Selbstfürsorge hinweisen, wenn sie mit einem angemessenen Bewusstsein für andere Menschen verbunden ist. Die Mediation unterstreicht die Selbstreflexion und fordert die Selbstfürsorge ein. |
Selbstkonzept | Das dem humanistischen Menschenbild entsprechende Konzept der Selbstverwirklichung. Nach Rogers entwickelt der Mensch ein Selbstkonzept, das aus dem Spannungsverhältnis zwischen dem Ideal-Selbst, das den Erwartungen der Umwelt entspricht, und dem Real-Selbst, das dem Selbstzutrauen entspricht. |
Selbstbild | Das Selbstbild ist von der Selbstsicht zu unterscheiden. Der Begriff wird synonym mit dem Selbstkonzept verwendet. |
Vertrauensgrundsatz | Vertrauen spielt eine wichtige Rolle in der Mediation. Es ist auf mehreren Ebenen herzustellen. Die Partei muss dem Verfahren, dem Mediator, in gewisser Weise der Gegenseite und hauptsächlich sich selbst vertrauen. Der Vertrauensgrundsatz erinnert daran, alles zu unterlassen, was das Vertrauen gefährdet. Der Grundsatz ergibt somit Verhaltensanweisungen an den Mediator. |
Metakognition | Die Metakognition bildet die Metaebene über den zurückzulegenden kognitiven Prozess. Sie umfasst das Wissen, um die eigenen Denkprozesse, Fähigkeiten und Überzeugungen zu überwachen und zu bewerten. |
Komplexitätsbewältigung | Komplexitätsbewältigung beschreibt die Fähigkeit, die Komplexität zu erkennen, zu akzeptieren und aufzulösen. Die Mediation ist ein komplexes Verfahren, das in der Lage ist, alle Aspekte des Streites (mithin die gesamte Komplexität des Falles) abzuwickeln. Die Komplexitätsbewältigung ist deshalb eine wichtige Kompetenz des Mediators. |
Ultimatumspiel | Das Ultimatumspiel ist ein Konzept der Spieltheorie. Die Regel in diesem Spiel ist, dass beide Spieler leer ausgehen, wenn ein Spieler das Angebot nicht annimmt. Das Ultimatumspiel bewirkt, dass fairere Angebote unterbreitet werden. Die Lösungssuche in der Mediation entspricht dem Spielkonzept insoweit, als die Partei wegen des Grundsatzes der Freiwilligkeit die Mediation zum Abbruch führen kann, wenn kein akzeptables Angebot zustande kommt. |
Trial and Error-Prinzip | Trial and Error bedeutet Versuch und Irrtum. Als Prinzip legt es die Möglichkeit nahe, sich zu irren zu dürfen. Damit wird der Willkür jedoch nicht Tür und Tor geöffnet. Der Irrtum ist ein Teil des Lernprozesses, an dessen Ende ein Gelingen der Versuch steht. Die Mediation hat mit Menschen zu tun, sodass dieses Prinzip auch in der Mediation zum Tragen kommt. |
Trial and Error | Der Mensch folgt keiner Formel, die besagt, wie er zu funktionieren hat. Er ist zu komplex um seine Reaktionen genau planen und einschätzen zu können. Der Mediator hat alsoe, wenn er beispielsweise zu Interventionen greift oder andere Werkzeuge verwendet keine andere Wahl, als die Trial and Error Methode anzuwenden. Sie besagt, dass ein Werkzeug benutzt wird. Dann wird die Reaktion darauf (seine Wirkung) ausgewertet, um aus diesen Erkenntnissen ein anderes, besser greifendes Werkzeug (Intervention) auszuwählen. |
Lösungskuchen | Das Wort Lösungskuchen wird synonym mit der (möglichen) Lösungsmenge verwendet. Es beschreibt die Lösungsmöglichkeiten. Lässt sich die Lösungsmenge nicht vergrößern, kommt es zu einem (reinen) Verteilungskonflikt. |
Suchspiel | Die Mediation wird als ein kooperatives Suchspiel bezeichnet und mit einem Puzzle verglichen. Kooperative Suchspiele sind Spiele, bei denen die Spieler zusammenarbeiten, um ein gemeinsames Suchziel zu erreichen. Im Gegensatz zu kompetitiven Spielen, bei denen die Spieler gegeneinander antreten, zielen kooperative Suchspiele darauf ab, die Zusammenarbeit, Koordination und den Informationsaustausch zwischen den Spielern zu fördern, um das gemeinsame Suchziel effektiv zu erreichen. Die Mediation ist dafür ein Beispiel. |
Assoziationstechniken | Die Assoziation beschreibt das Phänomen, dass zwei (oder mehr) ursprünglich isolierte psychische Inhalte (wie z. B. Wahrnehmungen, Gefühle oder Ideen) als Assoziationsglieder eine Verbindung eingehen. Nicht immer sind die Assoziationen zielführend. Es gibt Gesprächstechniken, die sich auf das assoziative Denken einlassen und sich eignen, die assoziative Zuordnung zu ändern oder zu korrigieren. |
Assoziation | Im psychologischen Verständnis beschreibt die Assoziation die (un)willkürliche gedankliche Verknüpfung, wobei kognitive Elemente, Emotionen oder Sinneseindrücke bedingungsabhängig miteinander verknüpft werden. |