Mediationsreife | Die Mediationsreife besagt, wann ein Konflikt, ein Problem oder die Parteien reif sind für eine Mediation oder wann der Moment gekommen ist, eine Mediation anzubieten. |
Reifegrad | Es kommt stets auf den richtigen Moment an. Wann der Moment gekommen ist, wird kann am Reifegrad gemessen werden. Dabei werden drei verschiedene Bezugspunkte offengelegt, deren Reifegrad für das erfolgreiche Vorgehen in einer Mediation ausschlaggebend ist:
- Die Verhandlungsreife (wann ist der Moment zum Verhandeln gekommen?)
- Die Mediationsreife (wann es mehr braucht als nur Verhandlungen)
- Die Entscheidungsreife (wann ist der Moment gekommen, eine Entscheidung zu treffen?)
- Die Konfliktreife (wann ist der Moment gekommen, in dem sich die Parteien dem Konflikt stellen können?)
- Die Momentreife (wann ist der Moment zum Einschreiten gekommen?)
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Momentreife | Um den reibungslosen Ablauf des auf Erkenntnissen basierenden Prozesses der Mediation sicherzustellen, sind viele Momente ausschlaggebend, in denen mindestens ebenso viele prozess- und erkenntnisfördernde Entscheidungen zu treffen sind. Jeder dieser vielen Momente, die zum Gelingen der Mediation beitragen braucht einen Anlass und eine passende Gelegenheit. Die Frage, wann sich diese Gelegenheiten ergeben werden als Momentreife bezeichnet. Gängiger ist der Begriff des Gelegenheitsfensters oder das Wíndows of Opportunity. |
Verhandlungsangebot | Verhandlungsangebote werden oft im falschen Moment und auf eine Art und Weise unterbreitet, dass ihre Ablehnung zu erwarten ist. Wirksam sind Verhandlungsangebote, die einen anderen Rahmen herstellen, die lösungsoffen sind und auf gleicher Augenhöhe geführt werden. Diese Voraussetzungen erfüllt die Mediation. Der Vorschlag zur Durchführung einer Mediation stellt ein Verhandlungsangebot dar, das diesen Anforderungen entspricht. Jetzt kommt es nur darauf an, dass die Parteien das wissen. |
Verhandlung ermöglichen | Die Partei erklärt sich verhandlungsbereit. Sie unterbreitet sogar ein Verhandlungsangebot. Allerdings stellt sie ihre Bereitschaft unter eine Bedingung, die oft einer Unterwerfung gleich kommt, die Lösung vorwegnimmt und eingrenzt oder die lediglich die Konfrontation unterstreicht. Auch wird das Verhandlungsangebot mit einem Angriff verbunden und einem Vorwurf, den die andere Seite nicht teilen kann. Solche Angebote machen es dem Gegner schwer, sich darauf einzulassen. Wirksam sind Angebote, die einen anderen Rahmen herstellen, die lösungsoffen sind und auf gleicher Augenhöhe geführt werden. Diese Voraussetzungen erfüllt die Mediation. Ein Dritter ist (eher) in der Lage, das Angebot zu vermitteln. Gegebenenfalls muss er mit den Parteien Einzelgespräche führen, um deren Interesse an einer Verhandlung auszuloten oder um den Nutzen klar zu machen. |
positiv Umformulieren | Es geht darin, das Positive in der Aussage aufzudecken. |
naive Fragen (Kindfragen) | Die Kindfragen oder auch naiven Fragen genannt, sind die Fragen, die z.B. Kinder stellen würden. Sie hinterfragen das Selbstverständliche, also das, was man nicht mehr in Frage stellt. Das als feststehend angenommene Grundsätze möglicherweise nicht mehr anwendbar sind, wird durch die naive Frage offenbart. |
Hinterfragen | Informationen werden auf ihren Bedeutungsgehalt hinterfragt. |
Magische Fragen | Fragen nach den Streitursachen verstärken den Streit. Die magischen Fragen fokussieren nicht die destruktiven Elemente des Streites (das was schief läuft) sondern die im Streit oft übersehenen erhaltenswerten, konstruktiven Elemente. Die magischen Fragen sind ebenso erforderlich wie wirkungsvoll, um die Parteien aus der Problemfixierung herauszuholen. Sie lauten:
- Was läuft gut (anstelle von wer macht was falsch)?
- Was könnte besser sein (anstelle von wer ist schuld)?
- Wie könnte es besser werden (anstelle von was muss der Gegner reparieren)?
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Kriterien erarbeiten | Bevor Lösungen gesucht werden,. sollten die Kriterien klar sein. Deren Entdeckung ist das Ergebnis der Phase 3. |
Kontaktaufnahme | Nicht immer wenden sich die Personen, die Einfluss auf die Mediation nehmen an den Mediator. Manchmal muss er den Kontakt herstellen, um eine korrekte Einschätzung der Mediation und ihrer Möglichkeiten zu gewährleisten. Das gilt besonders dann, wenn außenstehende Personen (wie zB Dienstleister) manchmal auch unwissentlich Einfluss nehmen auf die Art und Weise der Konfliktbewältigung. |
Fragetechniken | Fragen sind strategisch einsetzbare Kommunikationsmittel, die ein Gespräch je nach Fragetechnik mehr oder weniger strukturieren und kontrollieren. Sie können eingesetzt werden, um Informationen zu erhalten, den Gesprächspartner durch die Auswahl des Themas zum Nachdenken anzuregen bzw. zu beeinflussen oder dem Gespräch eine bestimmte Richtung zu geben. Auf eine Frage kann man sich gedanklich eher einlassen, als auf eine Aussage. |
Erklärung | Erläuterungen in erster Linie zum Verfahren, aber auch Hintergründe zum Gesagten. |
Entspannen | Ausruhen, runterfahren, in Balance bringen |
Entschuldigung | Die Entschuldigung ist die Bitte um Vergebung. |
doppeln | Das Doppeln ist eine Methode im Psychodrama, die auch in der Mediation Verwendung findet. Das Doppel schlüpft sozusagen in die Haut des Protagonisten, stellt oder setzt sich neben ihn, nimmt Körperhaltung, Stimmungen auf und spricht statt des Protagonisten in einer Art, die seine Kommunikation für ihn sichtbar macht. |
deeskalieren | Es geht darum, nicht hitzig auf Hitzigkeit zu reagieren.
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Debiasing | Methoden zur Reduktion der kognitiven Verzerrungen bei Entscheidungsprozessen und zur Verbesserung der Entscheidungsqualität. Zumindest die Phänomene sind auch in der Mediation bekannt. |
dämpfen | Das Dämpfen soll die angeheizte Stimmung herunterfahren. Es erfolgt durch ein beruhigendes, abwartendes Zusprechen. |
bremsen | Wenn das Gespräch zu heiß wird, kann heruntergefahren werden. Es empfiehlt sich zu warten, bis die Gesprächsteilnehmer sich beruhigen, um dann mit ruhiger Stimme und eher bedächtiger Sprache einzuwirken. |