Helfersyndrom | Das Helfersyndrom bezeichnet ein Phänomen, das auch bei professionellen Helfern anzutreffen ist. Das mit dem Helfen verbundene gebraucht werden wollen, wird zu einem suchtartigen, vordringlichen Motiv im Hilfsangebot. Es kommt zu einer Vermischung der Hilfsbedürftigkeit des Helfers und der Person die Hilfe nachfragt. |
Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom | Es handelt sich um eine Sonderform des Münchhausen-Syndroms. Das Münchhausen-Syndrom ist eine schwere psychische Störung, bei der die Patienten körperliche Erkrankungen vortäuschen oder absichtlich hervorrufen, um Aufmerksamkeit zu bekommen und medizinisch behandelt zu werden. Bei dem Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom schädigen die Betroffenen nicht sich selbst, sondern andere, nicht aus Bosheit oder Sadismus, sondern aus einem inneren Zwang heraus, wo sie sich dann aufopfernd um den Geschädigten kümmern. |
Nutzenqualität | Es genügt in der Mediation keineswegs, nur irgendeinen Nutzen herbeizuführen. Der Mediator sollte die graduellen Unterschiede erkennen. Er muss auch den angestrebten Nutzen sogar hinterfragen, wenn er nachhaltige Lösungen verspricht. Der in der Mediation angestrebte Nutzen ist ein eudaimonischer Nutzen, der den Maßstab der Zufriedenheit erfüllt. |
eudaimonischer Nutzen | Kennzeichnung eines Nutzens, der nicht nur einen Vorteil einbringt, sondern auch zufriedenstellt. Das Adjektiv eudaimonisch basiert auf dem Konzept von Aristoteles über ein erfülltes, glückliches Leben. |
IMV | IMV ist das Akronym, das für internationale Mediationsvergleiche steht. Damit wird ein Rechtsinstitut angesprochen, das mit dem Singapur-Abkommen eingeführt wurde. Abschlussvereinbarungen in der Mediation, die unter das Singapur-Übereinkommen fallen, unterliegen einem Rechtsrahmen, der die Vereinbarung vollstreckbar macht. Voraussetzung ist, dass es sich um eine Vereinbarung handelt, die wirtschaftlicher Natur ist, die sich aus der Mediation ergibt und die einen internationalen Charakter hat. |
geschlechtssensible Konfliktanalyse | Diese Art der Konfliktanalyse wird bei der Gender-responsive-Mediation empfohlen. Es geht um die systematische Untersuchung der Strukturen, Stakeholder und Dynamiken von Konflikten. Die Analyse sollte Praktiken von Diskriminierung, Ausgrenzungen und die geschlechtsspezifische Auswirkungen von Konflikten erfassen. Wichtig ist die zugrunde liegende Geschlechterdynamik sowie die politische und wirtschaftliche Machtdynamik zwischen Männern und Frauen innerhalb der Gesellschaft. |
geschlechtersensible Mediation | Die geschlechtersensible Mediation ist die deutsche Übersetzung der Gender-responsive Mediation. Doiese wiederum ist ein Ansatz, der es ermöglicht, die oft ignorierten Machtungleichheiten und geschlechterspezifischen Bedürfnisse in Mediationsprozessen zu berücksichtigen. |
Gender-responsive Mediation | Gender-responsive Mediation ist ein Ansatz, der es ermöglicht, die oft ignorierten Machtungleichheiten und geschlechterspezifischen Bedürfnisse in Mediationsprozessen zu berücksichtigen. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass Konfliktlösungen fair, nachhaltig und auf die spezifischen Kontexte der beteiligten Parteien zugeschnitten sind. Die geschlechtersensible Mediation ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer gerechteren und gleichberechtigteren Konfliktlösung besonders in Ländern und Fällen, wo die Gleichberechtigung in Frage gestellt wird. |
Nutzenorientierung | Bei nutzerorientierten Verfahren richtet sich die Lösung an der Nützlichkeit des Ergebnisses (der Lösung) aus. Siehe Utilitarismus. Das Prinzip der Nutzenorientierung fragt nach dem Wozu, nicht nach dem Warum. |
Gesundheitsberufe | Allgemein werden darunter alle die Berufe zusammengefasst, die im weitesten Sinne mit der Gesundheit zu tun haben. Nur für einen Teil der Gesundheitsberufe ist die Ausbildung durch Gesetz geregelt. |
Gesundheitsmediator | Der Gesundheitsmediator bezeichnet einen Mediator, der aus einem Beruf des Gesundheitswesens stammt, also etwa ein Arzt oder ein psychologischer Therapeut, der als niedergelassener Mediator eine Mediation durchführt. |
Therapiemediator | Ein Therapeut der Mediator ist und eine Mediation durchführt. |
Begehrensneurose | Die Begehrensneurose beschreibt einen psychischen Zustand, in dem ein Individuum von einem starken inneren Begehren geprägt ist, das sich jedoch nicht erfüllen lässt. Dieses Begehren kann sich auf verschiedene Lebensbereiche erstrecken – zwischenmenschliche Beziehungen, Macht, Erfolg, Anerkennung oder materielle Güter – und bleibt oft diffus und unerreichbar. Die Unfähigkeit, das Begehren zu befriedigen, führt zu psychischer Spannung und neurotischen Symptomen. |
Notar | Der Notar ist für die Beurkundung von Rechtsgeschäften zuständig. Er führt auch die dazu erforderlichen Verhandlungen durch. Manche Rechtsgeschäfte sind beurkundungspflichtig (Siehe notarielle Beurkundung) |
Notarmediator | Eine Bezeichnung für einen Notar, der Mediationen durchführt und als Mediator tätig wird. Die Bezeichnung kollidiert mit dem Berufsrecht. |
Trauerphasen | Siehe Fünf-Phasen-Modell von Elisabeth Kübler-Ross |
Zweifel | Zweifel sind Gedanken oder Gefühle der Unsicherheit, Unentschlossenheit oder Unsicherheit in Bezug auf eine Überzeugung, eine Entscheidung, eine Handlung oder eine Situation. Sie spielen in der Mediation eine wichtige Rolle. Zum einen, weil sie Dissonanzen aufdecken, zum anderen, weil sie sie erzeugen und so zum Nachdenken anregen. |
Respekt | Respekt wird als die anerkennende Berücksichtigung des Wertes von einer Person oder Sache bezeichnet. Respekt beinhaltet eine Anerkennung und oft auch eine Wertschätzung. Mangelnder Respekt wird häufig zum Vorwurf gemacht. Respekt ist ein Ausdruck von Beziehung.
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Lüge | Eine Lüge ist eine bewusst falsche Aussage, die auf eine Täuschung oder Irreführung angelegt ist. |
Rosenkrieg | Der Rosenkrieg bezeichnet einen hoch eskalierten Familienstreit. Der Begriff ist die Übersetzung von "War of Roses". Er kommt wohl aus der Feindschaft der Tudors und Stuarts im Kampf um den englischen Königsthron. Beide Familien bildeten im Wappen eine Rose ab. Die eine eine weiße, die andere eine rote. Der Rosenkrieg bezeichnet eine Auseinandersetzung in der Eskalationsstufe 9, wo die Vernichtung des Gegners so wichtig geworden ist, dass die Selbstvernichtung in Kauf genommen wird. |