Utilitarismus | Der Utilitarismus ist eine zum Liberalismus führende Philosophie, die sich mit ethischem Verhalten auseinandersetzt, wobei der Nutzen der Gemeinschaft (Gruppe) zum Maßstab wird. Es gibt Parallelen zur Mediation, die den (erwarteten) Nutzen der Parteien eruiert, um den gemeinsamen Nutzen (den Nutzer für alle Beteiligten) herauszuarbeiten. |
Ebenentauchen | Auf der Suche nach Gemeinsamkeiten taucht der Mediator in die Ebenen hinab bis er eine Platform herstellen kann, die eine gemeinsame Basis für die Lösungsfindung darstellt. Bei den Ebenen handelt es sich um die Lösungen, die Motive (Interessen), die Bedürfnisse … bis hin zu den reinen Fakten, die letztlich von beiden Seiten zuzugestehen sind. |
Dienstleistungskompetenz | Die Dienstleistungskompetenz geht mit der Berufskompetenz einher. Siehe Berufskompetenz |
Berufskompetenz | Die Berufskompetenz beschreibt die Fähigkeiten des Mediators zur Durchführung der Mediation in Relation zur Berufstätigkeit. Hier steht nicht nur das Verfahren, sondern auch der Erwerb im Vordergrund. Beides muss aufeinander abgestimmt sein. |
Polizeimediation | Der Begriff wird in Österreich genutzt. Er bezeichnet keine spezifische Mediationsweise aber einen spezifischen Einsatz. Mediatoren der Volkshilfe (eine gemeinnützige Wohlfahrtsorganisation in Österreich) vermitteln dort, wo die Behörden nicht weiterhelfen können. |
Aktivisten | Aktivisten sind besonders politisch aktive Menschen, die zielstrebig handeln und politische Ziele durch Taten verfolgen. Meist suchen sie Wege, um ihre Positionen durchzusetzen, die jenseits der regulären, politischen Meinungsbildungsprozesse anzusiedeln sind. Gegebenenfalls ist auch Gewalt ein Mittel, um die Interessen durchzusetzen. |
NIMBY-Strategie | Die NIMBY-Strategie beschreibt ein Vorgehen bei Aktivisten und Gruppen, die sich gegen Maßnahmen wehren, selbst aber weder eine Lösung anbieten, noch sich daran beteiligen wollen. Es macht wenig Sinn, die Gruppe überzeugen zu wollen. Die NIMBY-Strategie geht davon aus, dass einzelne Mitglieder der Gruppe angesprochen werden sollen, um Zweifel zu wecken, die dann von den Angesprochenen nach innen (in die Gruppe) kom muniziert werden. |
Verstehenshindernisse | Die Mediation ist eine Verstehensvermittlung. Die Parteien sollen selbst die Lösung finden also müssen Sie verstehen, was dazu erforderlich ist. Die Verstehenshindernisse setzen sich mit der Frage auseinander, was Menschen am verstehen hindert. Naheliegend sind Fehler bei der Wahrnehmung und der Kommunikation. Die Verstehenshindernisse sind ein Teil der Hindernisse, die die Mediation zu überwinden hat. |
Onlineausbildung | Eine Onlineausbildung ist eine mit technischen Hilfsmitteln online, also via Internet durchgeführte Ausbildung. Sie ist von dem Fernstudium zu unterscheiden. |
Fernstudium | Ein Fernstudium ist eine Ausbildung, die mit Präsenzanteilen überwiegend im Heimstudium abgewickelt werden kann. Das Fernstudium ist von der Onlineausbildung zu unterscheiden. |
Beendigung der Mediation | Die Frage, wann eine Mediation beendet ist, lässt sich bei einer formellen Betrachtungsweise leicht beantworten. Sie endet:
- bei dem Zustandekommen einer Abschlussvereinbarung
- bei Zweckerreichung (Lösung gefunden ohne Abschlussvereinbarung)
- bei Abbruch oder Kündigung
- gegebenenfalls auch bei dem Ausbleiben einer Partei, wenn sie als Kündigung gemeint ist und die Mediation nicht fortgesetzt werden kann.
|
Kulturdimensionen | Die Unterscheidung der Kulturdimensionen geht auf Geert Hofstede zurück. Sie sollen kulturelle Denk-, Fühl- und Handlungsmuster erkennbar zumachen. Hofstede hat folgende Dimensionen herausgearbeitet, über die sich die Kultur eines Landes ausprägen soll:
- Wie wird in einer Kultur mit Macht, mit Ungleichheit umgegangen?
- Wird Individualismus oder Kollektivismus in einer Kultur bevorzugt?
- Ist die Kultur eher maskulin oder eher feminin geprägt?
- Wie wird mit Unsicherheit umgegangen?
- Gibt es eine kurzfristige oder eine langfristige Orientierung?
- Wie ist das Verhältnis von Nachgiebigkeit und Beherrschung?
|
Verhaltensdimensionen | Die Verhaltensdimensionen gehen auf ein Model von Sir Richard Lewis zurück, der die Kulturunterschiede an Verhaltensmustern festmacht, die Verhaltensdimensionen genannt werden. Unterschieden werden das linear-aktive, das multi-aktive und das reaktive Verhaltensmuster. |
Lewis Model | Das Lewis Modell ist das jüngste weltweit anerkannte Modell zur Unterscheidung der Kulturen, das in den 1990er Jahren entwickelt wurde. Lewis kam zu dem Schluss, dass Menschen in 3 klare Kategorien eingeteilt werden können, basierend nicht auf Nationalität oder Religion, sondern auf VERHALTEN. Er nannte seine Typologien Linear-aktiv, Multi-aktiv und Reaktiv. |
Wissen | Wissen bezeichnet einen Bestand von Fakten, Theorien und Regeln, die sich durch den höchstmöglichen Grad an Gewissheit auszeichnen, so dass von ihrer Gültigkeit bzw. Wahrheit ausgegangen wird. Die Auseinandersetzung mit dem Wissen ist nicht nur für die Ausbildung, sondern auch für die Anwendung der Mediation von Bedeutung, weil das Wissen ein Teil des Verstehens ist.
|
Hermeneutischer Zirkel | Der Hermeneutische Zirkel beschreibt eine theoretische Abfolge des Denkens, das aus verschiedenen Verständnisebenen besteht. Die Grundregel besagt, dass vom Einzelnen auf das Ganze geschlossen werden kann und umgekehrt.
|
Cyberchondrie | Auch Morbus Google genannt. Das Wort Cyberchondrie setzt sich aus Cyper und Hypochondrie zusammen. Beschrieben wird das PÜhänomen, dass die unwissentliche Recherche nach Krankheitssymptomen erehr zu (psychischen) Erkrankugen führt als zur Heilung der recherchierten Krankheit. |
Restorative Mediation | Der Begriff wird unscharf verwendet. Er bezeichnet zwar eine Mediation, legt aber nicht offen, was genau der Unterschied zu einer normalen Mediation ist. Das Angebot findet sich in Amerika, wo restorative Conferencing und Mediation als separate Verfahren angeboten werden. Die Kombination der Begriffe restorative und Mediation deutet wohl nur auf das Portfolio hin, ohne dass damit eine besondere Art der Mediation beschrieben wird. |
Kreisgespräche | Deutsche Übersetzung für Restorative Circles. Die Gesprächskreise versuchen eine Konfliktbeilegung auf gleicher Augenhöhe nach Dominic Barter. Dabei geht es um ein der Mediation angelehntes Vorgehen mit einer Gemeinschaftsbeteiligung. |
restorative Circles | Restorative Circles versuchen eine Konfliktverwandlung auf gleicher Augenhöhe nach Dominic Barter. Dabei geht es um ein der Mediation angelehntes Vorgehen, jedoch ohne einen Mediator. Auf den wird aus Kostengründen verzichtet. |