Ritualisierung | Vorgabe eines Handlungsformats, das immer wieder angewendet wird, sodass sich ein Verhalten und Denken auch bei den Parteien einschleifen kann. Ein Beispiel ist das Bereitschaftsritual. Das Ritual wird mit der Frage: "Wer fängt an?" eingeleitet. Wenn die Parteien Vorschläge unterbreitet haben, wird darauf hingewiesen, dass es ihnen möglich war, sich zu einigen. Fängt einfach eine Partei zu reden an, wird sie unterbrochen, um die Zustimmung der Gegenseite einzuholen. So lernen die Parteien, dass nichts in der Mediation geschieht, ohne die Zustimmung der anderen Partei. Ein anderes Beispiel ist das Verfahrensritual. |
Phasenkonflikte bei Scheidungen | Im Zusammenhang mit der Scheidung (Trennung) werden drei Phasen durchschritten, die die Parteien oft unterschiedlich erleben. Die Phasen heißen: Vorscheidungsphase (Ambivalenzphase), Scheidungsphase, Nachscheidungsphase. Weil die Phasen nicht parallel ablaufen ist ein paralleles Denken nicht möglich und es kommt zu Konflikten. |
Flipchart | Auf Deutsch ist ein Flipchart ein Tafelschreibblock. Statt auf eine Tafel wird auf Papier geschrieben. Das Papierformat ist groß genug, um den darauf geschriebenen Text oder die Grafiken auch aus der räumlichen Distanz lesen zu können. Das Flipchart ist ein wichtiges Hilfsmittel in der Mediation. |
Moderationstafel | Als Moderationstafel wird eine Stellwand beschrieben, an die sich Karten und Plakate mit Pins anheften lassen. Auch kann die Moderationstafel dafür verwendet werden, ein großes Packpapier anzubringen, sodass das Format etwa mehrere Spalten für mehrere Teilnehmer aufnehmen kann. Die Moderationstafel ist ein sinnvolles Hilfsmittel in der Mediation zur Visualisierung. |
Moderationskoffer | Der Moderationskoffer enthält alles was für die Moderationstechnik notwendig ist. Kärtchen in verschiedenen Farben und Formen, verschiedenfarbige Stifte, Nadeln, Klebeband, usw. |
Computer | Computer sind Rechner, die auch in der Mediation hilfreich sind. Sie können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Die Fähigkeit, mit dem Computer umzugehen wird sogar in der Ausbildung unterrichtet (zB bei Onlinemediation). |
Protokolle | Verhandlungsmitschriften; Festhalten der wichtigsten Erkenntnisse und Entscheidungen entlang einer Verhandlung. |
Falldokumentation | Dokumentation über eine durchgeführte Mediation. Die Dokumentation wird zu Ausbildungszwecken genutzt. Sie war im Entwurf der Ausbildungsverordnung vorgeschrieben und wurde durch die Supervision ersetzt. |
Mediationsakten | Mediationsakten sind Fallakten. Sie enthalten die Dokumente, die zu einem Fall gegebenenfalls zu verwahren sind, Protokolle bzw. Dokumentationen, Daten der Parteien usw. |
Werkzeuge der Mediation | Im Verständnis der Mediation bezeichnen Werkzeuge die Gesamtheit aller Hilfsmittel und Vorgehensweisen, die zur Verwirklichung der Mediation beitragen. Im engen Verständnis werden damit die Techniken der Mediation beschrieben. |
Verfahrensziel | Das Verfahrensziel ist (besonders in der Mediation) vom Verfahrensergebnis abzugrenzen. Das
Verfahrensziel ergibt sich aus dem Verfahrenszweck. Es ist ein primäres Verfahrenskriterium, weil es die zentralen Arbeitsbedingungen festlegt. |
Verfahrensergebnis | Besonders in der Mediation kommt es darauf an, das Verfahrensziel vom Verfahrensergebnis zu unterscheiden. Das Ziel entspricht dem Zweck (in der Mediation also dem Finden einer Lösung). Das Ergebnis beschreibt das, was hinten herauskommt (gegebenenfalls also die Abschlussvereinbarung). Das Ziel einer Mediation (also das Finden einer Lösung) kann auch erreicht werden, ohne dass es zu einer Abschlussvereinbarung kommt. |
Curriculum | Ein Curriculum beschreibt ein Lehrprogramm. Es geht über einen Lehrplan hinaus, der in der Regel auf die Aufzählung der Unterrichtsinhalte beschränkt ist. Das Curriculum orientiert sich an den ausgewiesenen Lehrzielen und am Ablauf des Lehr- und Lernprozesses. Insbesondere enthält es Aussagen über die Rahmenbedingungen des Lernens und die damit zu erzielende Qualifikation. |
Allparteilichkeit | Sie wird oft mit der Neutralität gleichgesetzt. Die Neutralität ist ihre Bedingung. Der Zweck der Allparteilichkeit ist es jedoch, Balance herzustellen. Die Allparteilichkeit ist deshalb ein Instrument für den Mediator, gleiche Augenhöhe herzustellen, wo die Parteien dazu nicht in der Lage sind. |
Freiwilligkeit | Das Recht die Mediation jederzeit und fristlos zu kündigen (abzubrechen) ohne Angabe von Kündigungsgründen. |
Kooperation | Strategische Grundform, die das Zusammenwirken mehrerer Personen zur gemeinsamen Zweckerreichung beschreibt. Die Kooperation grenzt sich von der Konfrontation ab. |
Selbstregulierungsgrundsatz | Grundsatz der Selbstregulierung weist darauf hin, dass die Mediation an selbst regulierende Systeme darstellt. Der Grundsatz appelliert daran, alle Elemente zur Geltung zu bringen, die diesen Effekt unterstützen. |
Suchgrundsatz | Der Grundsatz weist darauf hin, dass es bei der Mediation und die Suche nach einer Lösung geht. |
Unabhängigkeit | Der Grundsatz der Unabhängigkeit stellt sicher, dass der Mediator weisungsunabhängig und in eigener Verantwortung handelt. |
Unmittelbarkeitsprinzip | Das Prinzip der Unmittelbarkeit so sicherstellen, dass der Mediator nur Informationen aus erster Quelle ersten in der Informationsverarbeitung und Verwertung einbringt (oder darauf hinweist dass die Information nur indirekt zu verwerten ist). |