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Die Streitvermeidung

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zum Fachbuch Mediation in der Wiki-Abteilung Wissen. Sie befinden sich auf der Themenseite Streitvermeidung, die dem Kapitel Streitbeilegung des 2. Buchabschnitts Systematik der Verfahren zugeordnet wird. Beachten Sie bitte auch:

Streitbeilegung Streitkontinuum Streitentscheidung Streitvermittlung Streitbegleitung Streitvermeidung

Worum es geht: Die letzte Station der Beiträge über die Konfliktbeilegung ist die Konfliktvermeidung. Explizite Verfahren der Streitvorbeugung gibt es nicht. Verfahren der Konfliktvermeidung finden wir im Bereich der Streitreduktion. Möglichkeiten der Streitvorbeugung finden wir im übrigen nur bei den monadischen oder dyadischen Prozessen. Es gibt aber noch mehr sinnvolle Ansätze, auch für die Mediation.

Einführung und Inhalt: Die Frage Vielleicht geht es auch anders? deutet bereits auf die Lösung hin. Erinnern Sie sich an den Slogan: Mediation ist anders! Rein rechtlich betrachtet und je nach Gedsetzesauslegung setzt die Mediation einen vorhandenen sozialen Konflikt voraus.1 Die Ausführungen zum Mediationsradius belegen jedoch, dass sie darüber hinaus anwendbar ist auch und vielleicht insbesondere im Bereich der Konfliktvermeidung oder der Konfliktvorbeugung.

Konflikt als Chance

Mit dem Aufkommen der Mediation verändert sich auch das Bewusstsein über Konflikte. Manche denken ein Konflikt sei erforderlich um Veränderungen zu ermöglichen. Andere denken, es wäre schade wenn es eines Konfliktes bedarf um eine Veränderung weiterzuführen. Die unterschiedlichen Meinungen hängen wesentlich davon ab, wie Konflikt verstanden wird. Ausgehend von der Definition, dass ein Konflikt einen emotionalen Bezug hat, der zu einem Zerwürfnis führen kann, ist es sicher nicht etwas was man brauchen sollte. Zutreffend ist für alle Sichten, dass der Konflikt einen Widerspruch offenlegt. Widersprüche sind allgegenwärtig. Sie begleiten uns über die Lebenskrisen. Sie beschreiben eine Spannung, die sich aus jedem Widerspruch ergibt. Sie ist der Motor dafür, dass ich etwas bewegen kann2 .

Im Konflikt gerät das Spannungsverhältnis aus der Balance. Der Widerspruch wird spürbar. Er zwingt zu einer Entscheidung. So betrachtet ist der Konflikt eine Art Seismograph. Er zeigt Handlungsbedarf. Der Konflikt ist also nicht notwendig um eine Veränderung herbeizuführen. Er macht den Veränderungsbedarf deutlich und erzwingt eine Entscheidung.

Wenn der Konflikt den aus der Balance geratenden Widerspruch beschreibt und der Streit die Art und Weise, wie der Widerspruch verhandelt wird, dann macht es Sinn, nicht von einer Konflikt- sondern von einer Streitvermeidung zu reden. Als Faustregel mag gelten:

 Merke:
Leitsatz 15201 - Widersprüche lassen sich nicht vermeiden, Streit durchaus.

Konfliktvermeidung

Widersprüche lassen sich nicht vermeiden, wohl aber deren Bewertung.

Beispiel 15202 - Der Kollege benimmt sich plötzlich in einer Art und Weise, die (aus der Sicht des anderen Kollegen) nicht mehr den normalen Gepflogenheiten entspricht. Die Partei bezieht das Verhalten auf sich. Das Verhalten ist nicht wie erwartet (Es führt in einen Widerspruch). Seine Bewertung macht daraus einen Angriff. Was wäre, wenn das Verhalten anders bewertet würde?


Aus der Metaebene betrachtet gibt es meist mehrere Interpretationsmöglichkeiten. Ob das Verhalten einen Angriff darstellt ist bereits eine Interpretation. Möglicherweise hat das Verhalten des Kollegen aber gar nichts mit der Partei zu tun. Ist der Fokus einmal gesetzt, wird die Partei sicherlich Bestätigungen finden, dass sie Eindruck richtig ist. Es ist eine subjektive Einschätzung, die deshalb nicht richtiger wird. Möglicherweise wird die Einschätzung sogar der Auslöser des Konfliktes, weil sie Auswirkungen auf die Interaktion zwischen den Beteiligten hat.

Es gibt immer vile Arten und Wege wie man ein Problem bewältigen kann. Die erste Bedingung, um es zu bewältigen ist, das Problem zu erkennen. Der Konflikt erlaubt es nicht mehr wegzugucken. Leider neigt der Konflikt - oder besser gesagt die Wahrnehmungsfähigkeit des Menschen - auch dazu, das Problem falsch einzuschätzen2 .

Die einfachste Möglichkeit der Konfliktvermeidung ist deshalb, sich mit Bewertungen zurückzuhalten und die Absichten zu hinterfragen, die den Konfliktgegner bewogen haben, sich so oder so zu verhalten. Diese Zurückhaltung vermeidet viele Denkfehler, die dazu verleiten, gegnerische Positionen einzunehmen. Einige Anregungen, wie sich Konflikte vermeiden lassen, finden Sie in der Formularsammlung.

Tip-Konfliktvermeidung

Streitvermeidung

Die Auseinandersetzung mit dem Streiten betrifft die Interaktionen mit dem Gegner. Während die Auseinandersetzung mit dem Konflikt den Fokus auf die Partei zurücklenkt, lenkt die Auseinandersetzung mit dem Streit den Fokus auf das Miteinander oder auf das Gegeneinander. Ein explizites Verfahren zur Streitvermeidung gibt es nicht. Es gibt allerdings Verfahren die dazu beitragen können. Eine Auflistung der Verfahren führt zu der Unterscheidung, ob ein Streit bereits vorliegt oder ob er noch aussteht.

Ein Streit liegt bereits vor.

Beweissicherung
Zwischenschritt zur Prozessvermeidung ...
ENE-Verfahren
Early natural evaluation

Ein Streit liegt (noch) nicht vor.

Verträge
Ehevertrag, usw.
Mediation
nicht iSd Mediationsgesetzes weil kein Konflikt vorliegt.Kompetenz würde sich aber eignen , siehe Pre-Mediation

Bedeutung für die Mediation

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Hinweise und Fußnoten
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Bearbeitungsstand: 2024-02-23 16:45 / Version 30.

Alias: Streitvorbeugung
Siehe auch: Konfliktvermeidung
Bemerkung: Produkthinweis
Geprüft:


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Seite zuletzt geändert am Freitag Dezember 27, 2024 23:45:37 CET.

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