Konfliktvermeidung
Nach der Definition im §1 Mediationsgesetz wäre die Mediation für die Konfliktvermeidung nicht zuständig. Die Definition in §1 setzt nämlich einen Konflikt voraus. Das ergibt sich zumindest aus dem Wortlaut: "Mediation ist ein ... Verfahren, bei dem Parteien ... eine einvernehmliche Beilegung IHRES Konflikts anstreben"1 .
Bevor es zu spät ist
Inhaltsverzeichnis
Konfliktvermeidungsverfahren
Wenn Sie ein explizites Verfahren der Konfliktvermeidung suchen, werden Sie keines finden.2 Entgegen der gesetzlichen Definition haben Anwendungen gezeigt, dass die Mediation als Pre-Mediation oder im Format der Integrierten Mediation auch in diesem Fall hervorragende Dienste leistet. Es gibt dafür auch einen Bedarf.3 Auch wenn eine vorgeschaltete Mediation zur Konfliktvermeidung der Definition im Mediationsgesetz nicht entspricht, ist sie sowohl als Verfahren, wie methodisch ohne weiteres möglich und auch erfolgreich.
Pre-Mediation integrierte Mediation
Vorgehensweise
Das Verfahren sollte sich anpassen. Wenn zu viel über einen nicht vorhandenen, aber befürchteten Konflikt gesprochen wird, bekommt der Konflikt eine Realität, die ihm nicht zusteht. Er könnte zu einer self-fullfilling Prpphecy werden. Allerdings sollte der mediationstypische Gedankengang erhalten bleiben. Es gibt also eine Phase 2, 3 und 4. Die 2.Phase bildet eine Bestandsaufnahme, wo die vorhandenen oder möglichen Probleme erörtert und in Themen überführt werden. Dann, in der 3.Phase wird erörtert, wie die Welt aussieht, wenn es kein Problem gibt oder wenn es gelöst ist. Wie üblich werden die unterschiedlichen Sichten und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet, auf deren Basis die Löung in der folgenden 4.Phase zu finden ist.
Anwendungen
Die Konfliktvermeidung ist, präziser ausgedrückt, eine Konfliktvorbeugung. Das heisst man stellt sein Handeln, den Betrieb oder die Situation so ein, dass ein Konflikt keine Grundlage findet.
Dieses Video entwirft Verhaltensvorschläge wenn es Streit mit dem Kollegen gibt. Erkennen Sie Elemente der Mediation wieder?
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Legitimation
Folgt man der kognitiven Mediationstheorie legt die Mediation das ganze Wissen und die erforderlichen Kompetenzen offen, die auch zur Konfliktvermeidung oder zur Konfliktvorbeugung heranzuziehen sind. Der Konflikt ist ein Thema, ebenso wie der dem Konflikt zugrunde liegende Widerspruch. Dass er noch nicht eingetroffen ist, ändert nichts an der Themenstellung. Die Mediation kann die Konfliktrisiken herausarbeiten, die Beziehung der potenziellen Streitparteien konfliktsicher festigen und als Lösung Bedingungen und Wege herausarbeiten, wie sich die möglichen oder erwarteten Spannungen konstruktiv umlenken lassen.
Um dem Vorgehen nicht nur eine methodische Legitimation zu geben, wurde in der Watchlist, also der Liste zur Erfassung des Gesetzesänderungsbedarfs eine entsprechende Anregung zur Erweiterung der Definition im Mediationsgesetz angeregt.
Anleitungen
Gebrauchsfähige Anleitungen finden Sie in der Abteilung Formulare.
- Tip-Kommunikation: Tipps für eine konfliktdeeskalierende Kommunikation
- Tip-Konfliktvermeidung: Vorschläge für ein konfliktvermeidendes Handeln
- Tip-Erste-Hilfe: Was zu tun ist, wenn ein Konflikt aufkommt
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Aliase: Konfliktdämpfung
Siehe auch: Dienstleistung
Geprüft: -