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Exitstrategie als Ausweg

Wissensmanagement » Diese Seite ist dem Archiv in der Wiki-Abteilung Wissen zugeordnet. Eine logische Verknüpfung erfolgt mit der Themenseite Strategie, die dem Kapitel Verfahrensziele des Buchabschnitts Systematik zuzuordnen ist. Bitte beachten Sie auch:

Strategie Exitstrategie Migrationsstrategie Mediationsstrategie Spielwechsel Eintrag Suche

In der Welt der Strategie und der Planung spielt die Exitstrategie eine wichtige Rolle. Ob im Geschäftsleben, bei Investitionen oder in zwischenmenschlichen Beziehungen - eine klug durchdachte Ausstiegsstrategie kann entscheidend sein, um erfolgreich aus einer Situation auszusteigen und die gewünschten Ziele zu erreichen.

Was ist eine Exitstrategie?

Eine Exitstrategie ist ein vorab geplanter Ansatz, der festlegt, wie und wann eine Person, eine Organisation oder ein Unternehmen eine bestimmte Situation, Investition oder Beziehung beenden möchte. Sie dient dazu, einen geordneten und strategischen Rückzug aus einer Situation zu ermöglichen und sicherzustellen, dass die gesteckten Ziele bestmöglich erreicht werden können.

Abgrenzung zu anderen Strategien

Eine Strategie ist ein Plan, der darauf abzielt, etwas zu erreichen. Wenn eine Exitstrategie auf eine Beendigung abzielt, steht sie zunächst im Widerspruch zu den Strategien, die das eigentliche Ziel erreichen wollen. Deshalb ist eine Abgrenzung erforderlich.

  1. Geschäftsstrategie: Eine Geschäftsstrategie bezieht sich darauf, wie ein Unternehmen seine Ziele erreichen will, während eine Exitstrategie sich darauf konzentriert, wie es aus einer bestimmten Investition oder einem Geschäft aussteigen kann, sobald diese Ziele erreicht sind oder sich die Umstände ändern.
  2. Risikomanagement: Risikomanagement befasst sich mit der Identifizierung und Bewältigung von Risiken, während eine Exitstrategie einen geplanten Rückzug aus einer Situation definiert, der oft als Reaktion auf bestimmte Risiken oder unerwünschte Ereignisse erfolgt.
  3. Projektmanagement: Projektmanagement beinhaltet die Planung, Ausführung und Überwachung eines bestimmten Projekts, während eine Exitstrategie den Prozess beschreibt, wie das Projekt beendet wird, sobald seine Ziele erreicht sind oder es nicht mehr rentabel ist.
  4. Konfliktmanagement: Ein Plan, wie mit Konflikten umzugehen ist und vor allem wie sie vermieden werden.

Warum braucht man eine Exitstrategie

Ein Geschäft oder eine Entwicklung lässt sich nicht einfach zurückdrehen. Deshalb bedraf es mitunter eines ausgeklügelten Plans, wie der Ausstieg schadlos zu erreichen ist. Ein planloses Verhalten köönte dem entgegenstehen. Eine Exitstrategie soll deshalb folgendes bewirken:

  1. Risikominderung: Eine Exitstrategie ermöglicht es, potenzielle Risiken zu mindern, indem sie einen klaren Plan für den Fall eines unerwarteten Ereignisses oder einer unerwünschten Entwicklung bietet.
  2. Wertmaximierung: Durch eine gut geplante Exitstrategie kann der Wert einer Investition oder eines Unternehmens maximiert werden, indem der Ausstieg zum richtigen Zeitpunkt erfolgt, um von günstigen Marktbedingungen zu profitieren.
  3. Flexibilität: Eine Exitstrategie bietet Flexibilität und Handlungsspielraum, indem sie verschiedene Optionen für den Ausstieg definiert, je nach den sich ändernden Umständen oder Zielen.
  4. Schadensminderung: Reduktion der Konfliktkosten und der Kollateralschäden.

Anwendungen der Exitstrategie

Eine Exitstrategie wird meist schon als ein Plan B im Zusammenhang mit der Unternehmensgründung vereinbart. Deshalb nutzen Unternehmer Exitstrategien, um festzulegen, wie und wann sie ihr Unternehmen verkaufen oder aussteigen möchten, um ihren Gewinn zu maximieren. Auch Investoren entwickeln Exitstrategien, um ihre Investitionen zu schützen und sicherzustellen, dass sie ihre Rendite maximieren können, sei es durch den Verkauf von Aktien, den Rückzug aus einem Fonds oder die Umstrukturierung ihres Portfolios. Schließlich kann eine Exitstrategie auch in zwischenmenschlichen Beziehungen relevant sein, um einen geordneten Ausstieg aus einer Freundschaft, einer Partnerschaft oder einer beruflichen Beziehung zu ermöglichen, wenn diese nicht mehr förderlich ist. Ein Beispiel wäre ein Ehevertrag.

Die Beispiele zeigen, dass Exitstrategien meist im Zusammenhang mit der Aufnahme eines Unternehmens oder einer Planung angedacht werden. Das ist ein Zeitpunkt, wo man sich noch einig ist. Beispiele in der Mediation gibt es im Fall der MedArb. Hier wird die Arbitration, also eine gemäßigte Konfrontationsstrategie, eingeführt falls die Mediation scheitern sollte. meistens ist das Kind schon in den Brunnen gefallen, wenn der Ruf nach einer Exitstrategie aufkommt. Meistens wird in dem Moment auch davon ausgegangen, dass sie nicht möglich sei. Die Diskussion über Verhandlungen im Ukraine-Krieg belegen das Dilemma. Sie sollten nicht darüber hinweg täuschen, dass eine Exitstrategie trotzdem möglich ist. Es müssen nur bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein.

Anforderungen an eine Exitstrategie

Damit die Exitstrategie erfolgreich eingesetzt werden kann, muss sie sich auf die Anforderungen einlassen, die sie ermöglichen. Wenn der Begriff der Exitstrategie eine Strategie beschreibt, die aus der Strategie herausführt, liegt es nahe, dass die Exitstrategie eine andere Strategie sein muss, als die Strategie, die gerade verfolgt wird. Die strategische Logik entspricht auf dem Prinzip von Einstein, der sagte, dass ein Denken, das in das Problem hineinführt, nicht aus dem Problem herausführen kann. Tatsächlich erlaubt die Frage, wie ich einen Krieg beende nur drei Antworten. Der Krieg ist eine Konfrontationstrategie im Nullsummenspiel. Erlaubt nur den Sieg die Niederlage oder das Patt. Weil nur diese Optionen möglich sind, wird eine Beendigung des Krieges durch Verhandlungen nur möglich, wenn sich eine militärische Lage abzeichnet, die das eine oder andere Ergebnis herbeiführt. Folgen wir der Theorie der Konflikt Evolution von Schwarz, ist ein Wechsel der Strategie nur möglich, wenn die verfolgte Strategie nicht zum gewünschten Ziel führt und die alternative Strategie sich als effizienter herausstellt. Damit sind die Anforderungen an einer Exitstrategie skizziert. Sie muss sich aus der Konfrontation lösen und beiden Seiten ein besseres Ergebnis versprechen als der Krieg herbeiführen kann. Das riecht nach einer Mediation.

Ausführung der Exitstrategie

Wenn die Strategie ein genauer Plan für ein Verhalten ist, der dazu dient, ein Ziel zu erreichen, muss die neue Strategie ein anderes Ziel beschreiben. Spieltheoretisch formuliert muss ein anderes Spiel vereinbart werden. Genauer gesagt muss vereinbart werden, dass ein anderes Spiel vereinbart werden soll. Wenn im Krieg die weiße Fahne gesetzt wird, ist es nicht mehr als ein Angebot zum Spielwechsel. Die Botschaft lautet: "Ich kann oder möchte das Kriegsspiel nicht mehr weiterspielen. Lass und ein Friedensspiel spielen". Es liegt auf der Hand, dass der Gegner nur bereit ist, das Angebot anzunehmen, wenn er es nicht für eine Täuschung hält und wenn er sich ebenfalls von dem anderen Spiel einen Vorteil verspricht, der den Erfolg des Spiels, das er gerade spielt, übertrifft. Anders formuliert: solange er an den eigenen Sieg glaubt oder des Spiels nicht müde wird, wird er das Spiel nicht wechseln.

  1. Der erste Schritt in einer Exitstrategie besteht darin, den Spielern die Lust am gewählten Spiel zu nehmen. Manchmal genügt es auch, Ihnen deutlich zu machen, dass sie schon lange keine Lust mehr an dem Spiel haben. Der folgte Spiels muss infrage gestellt werden (Zweifel genügen), und es muss deutlich werden, dass der Aufwand den Nutzen des Erfolges übersteigt.
  2. Wenn Zweifel am gespielten Spiel aufkommen, muss eine Alternative bereit stehen. Das Problem: Wenn eine Partei ein maximales Ziel verfolgt, ist es kaum möglich, eine noch maximalere Alternative zu versprechen, ohne einen Perspektivwechsel herbeizuführen. Im zweiten Schritt kommt es also darauf an zu prüfen, ob ein Spielwechsel ohne Perspektivwechsel möglich ist.
  3. Für Spieler, die wissen, was Mediation ist und dass die Mediation ein Umdenken bewirkt, das ein besseres Ergebnis herbeiführen kann, genügt der Anreiz vielleicht schon, um das Spiel zu wechseln. Für Spieler, die das nicht wissen, ist ein kleinenschrittiger Migrationsprozess erforderlich, der sie in ein Umdenken führt.

Ausführliche Erläuterungen finden Sie im Beitrag über den Spielwechsel und die Migrationsstrategie.

Bedeutung für die Mediation

Die Mediation ist eine Exitstrategy, weil sie ein Umdenken bewirkt. Leider wissen das nicht alle Protagonisten und leider trifft diese Behauptung auch nicht auf jedes Format der Mediation zu. Spätestens die Mediation, die auf der kognitiven Mediationstheorie aufsetzt, erfüllt die Anforderungen. Es würde den Weg in eine Exitstrategie erleichtern, wenn dieses Mediationskonzept bekannter wäre. Dann kann man sich nämlich auf den Spielwechsel einlassen, ohne sein Gesicht zu verlieren. Weil die Konfrontation nur endet, wenn das andere Spiel, also die Mediation, zu einem besseren Ergebnis führt, kann sie unter allen gesichtspunkten nur zu einem Gewinn führen.

Was tun wenn ...

Hinweise und Fußnoten
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Bearbeitungsstand: 2024-09-09 14:37 / Version .

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Siehe auch: Wut Verfahrensverzeichnis
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Seite zuletzt geändert am Dienstag November 19, 2024 09:18:15 CET.

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