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Loops

Datenbank mit Beispielen für Loops und Paraphrasen. Die Datenbank ist Bestandteil der OnlineMediationsAusbildung. Siehe OMA-Loopen

Einträge 28

ID Situation Gegenstand Aussage Loop
16228 Dialog Allgemein Das verstehen Sie nicht! Was soll ich verstehen?
16227 Dialog Allgemein Das führt nicht weiter Wohin soll es führen?
9619 Vorgespräch Unternehmen Wir befinden uns in einer Gruppe von Mitarbeitern, wo es darum geht, ihnen die Mediation im Rahmen einer Online-Präsentation vorzustellen und schmackhaft zu machen. Nach der Präsentation meldet sich einer der Mitarbeiter und führt aus: "Ich versuche ja schon seit langem darauf hinzuwirken, dass die Wege zur Fabrik zugänglich gemacht werden. Ich kenne mich aus. Es gibt keinen Grund, die wegen nicht so umzugestalten, dass sie sicher benutzt werden können. Sie können noch schöner gestaltet werden sodass man sich in den Pausen dort aufhalten kann. Alle Mitarbeiter haben daran ein Interesse. Das ist der Geschäftsführung auch bekannt. Aber trotzdem wird nichts unternommen. Ich habe schon dermaßen viele Eingaben gemacht. Aber der vorhergehende Geschäftsführer hat sich nie darum gekümmert. Er hat es vorgezogen, sich und seine privaten Dinge zu kümmern. Er hat sich nie um die Belange der Mitarbeiter gekümmert. Seine Argumente, warum der Weg zu bleiben soll wie er ist, treffen überhaupt nicht zu. Ich kenne mich aus. Ich weiß das es gar kein Problem wäre, endlich mal etwas zu unternehmen. Aber die Geschäftsführung hat sehr anderes im Sinn". Die Situation ereignete sich bei einer Online-Präsentation. Während der Mitarbeiter seine Beschwerden vortrug, erhielt der Mediator von einem der Geschäftsführer eine an ihn gerichtete Chat-Nachricht, dass der Mediator auf diese Einwände nicht eingehen sollte, weil sie den ehemaligen Geschäftsführer angreifen würden. Der Mediator konnte auch beobachten, dass mit der Ausführung des Mitarbeiters eine Argumentationskette in Gang gesetzt werden könnte, die einen Streit in der Belegschaft auslöst. Der Weg ist wohl ein sensibles Thema. Der Mediator geht auf den Einwand wie folgt ein: "Sie sagen, es bestehe ein Handlungsbedarf hinsichtlich der Wege. Ihr Eindruck ist, dass insoweit bisher nichts unternommen wurde. Zumindest empfanden sie die Argumente, warum nichts unternommen wurde als nicht überzeugend. Sie äußern Vermutungen, woran das liegen könnte. Was bei mir ankommt ist jedoch, dass es ihnen wichtig ist etwas wegen der Wege zu unternehmen. Ist das so korrekt? ... (je nach Antwort) ... "Können Sie in der Mediation, die hier angeboten wird, eine Möglichkeit sehen, dass sich etwas verändert?". Mit dieser Rückmeldung kommt der Mediator den von dem angegriffenen Lager zu erwartenden Verteidigungsargumenten vorweg.
8393 Dialog Familie Die Ehefrau sagt in einem etwas vorwurfsvollen Ton zum Ehemann: "Du bist absichtlich vorgegangen, damit Du nicht die Lichter ausmachen musst". Der Ehemann antwortet: "Lichter ausmachen ist nicht schwer". Was sin die ausgetauschten Botschaften? wie ist die Reaktion des Ehemannes zu verstzehen und wie kann die Ehefrau diese Zurückmelden?

Die Ehefrau könnte sagen: "Ja das stimmt. Aber was willst Du mir damit sagen?". Die Aussage des Mannes erlaubt verschiedene Deutungen. Statt zu interpretieren, sollte sich die Ehefrau, wenn sie die Bemerkung nicht überhören will, vergewissern was gemeint war. Hypothesen könnten sein:
- Weil es so einfach ist, traue ich es Dir zu.
- Weil es so einfach ist, habe ich keinen Grund gehabt vorzugehen. ich hätte die Lichter auch ausschalten können.
- ich habe gar nicht darüber nachgedacht
- usw.

5901 Phase 1 Allgemein Der Mediand, der vom Arbeitgeber wegen eines Mobbingfalles in die Mediation geschickt wird, sagt dem Mediator: "Das macht doch keinen Sinn. Der Kollege hat mich betrogen. Da hilft keine Mediation". Der Mediator könnte antworten: "Fühlt sich das gut an für Sie, betrogen worden zu sein?" Die Antwort ist sicher "Nein". Die nächste Frage lautet: "Möchten Sie daran etwas ändern?". Die Antwort wird sicher "Ja" sein. Sicher möchten Sie auch, dass der Kollege versteht, warum Sie so sauer sind, richtig?". Auch hier ist ein Ja als Antwort zu erwarten. Jetzt ist der Mediand erst gedanklich so weit, dass man ihm die Mediation erklären kann.
5801 Phase 1 Mediation Die unwillige Partei sagt gleich zu Beginn der Mediation im kostenlosen Vorgespräch: "Ja die Mediation will ich aber zahlen muss die Gegenpartei. Ich habe den Stress ja nicht verursacht!" Der Mediator kann antworten: "Sie wollen sagen, dass Sie Stress haben, richtig?". Wenn die Partei bejaht fragt er weiter: "Sie möchten den Stress auch loswerden?". Wenn die Partei bejaht fragt er: "Und wie geht das?". Wenn die Partei verneint fragt er: "Wirklich nicht?"
5800 Phase 1 Mediation Die unwillige Partei sagt gleich zu Beginn der Mediation im kostenlosen Vorgespräch: "Mit der Mediation bin ich zwar einverstanden. Aber der Gegner will doch etwas von mir. Warum sollte ich dann die Kosten tragen?" Der Mediator kann antworten: "Sie wollen andeuten, dass Sie nicht verantwortlich sind für die Lage, in der Sie sich befinden. Ist das korrekt?" Wenn die Partei bejaht fragt er weiter: "Wer ist verantwortlich, dass Sie da herauskommen?"
5397 Phase 3 Familie

Die Mediandin sagt in Phase drei:
„Ich möchte auf jeden Fall zwei Wochenenden für mich haben. Ich habe die Kinder die ganze Woche und ich finde, Du sollst sie an zwei Wochenenden nehmen von Freitagnachmittag bis Montag. Ich hole sie am Montag von der Schule ab“. Der Mediand erwidert: „Du willst die Kinder nur zu mir abschieben, damit Du mit Deinem neuen Freund ungestört rumbumsen kannst“. Die Frau erwidert daraufhin: „Und wenn, es geht Dich nichts an, wenigstens macht es mir wieder Spaß, bei Dir war ja nichts los“.

Mediator sagt: „Sie denken schon über Lösungen nach. Mir scheint, dass hier zwei Ebenen angesprochen sind. Die Paarbeziehung und die Elternbeziehung. Mich interessieren die Motive hinter dem Lösungsansatz“. Zum Mann gewendet sagt der Mediator: „Ich höre, dass Sie mit dem Umgang die Vorstellung verbinden, dass Sie Ihre Frau in der neuen Beziehung unterstützen. Das fällt Ihnen nicht leicht. Was macht es so schwer?“
5401 Phase 3 Unternehmen

Die Partei sagt in Phase drei:
"Ich möchte mit dem Kollegen nicht mehr zusammenarbeiten".

Der Mediator erkennt in der Ansage eine Position oder eine Lösung. Um das Motiv herauszuhören (er ist ja in der 3,.Phase!) fragt er: "Was haben Sie davon, wenn Sie alleine arbeiten, was ist dann anders?". Er fragt nicht "Warum möchten Sie nicht mehr mit dem Kollegen zusammenarbeiten?". Diese Frage lenkt in das Problem hinein und nicht heraus.
5400 Phase 2 Familie

Die Mediandin sagt in Phase zwei in einer Trennungsmediation:
"Eigentlich will ich mich gar nicht scheiden lassen. Es ist ja so teuer". Der Ehemann fährt direkt dazwischen: "Da haben Sie es gehört. Das will sie nur wegen des Geldes!".

Der Mediator erwidert dem Mann zugewandt: "Ich habe den ersten Teil des Satzes gehört. Wir können später (in der 3.Phase auf die Motive eingehen." Wie steht es mit Ihnen? Möchten Sie geschieden werden?"
5399 Phase 3 Familie

Die Mediandin sagt in Phase drei:
„Ich möchte nicht, dass Deine Mutter mit zum Geburtstag unseres Sohnes kommt. Wenn sie dabei ist gibt es immer Streit“. Der Mann erwidert: „So schlimm ist sie doch auch nicht. Wenn sie ab und zu mal was sagt, wie du den Haushalt führst oder die Kinder erziehst, lass sie doch. Schließlich hat sie mich auch groß gezogen“.

Der Mediator sagt zur Frau gewandt: „Sie möchten Streit vermeiden. Ihr Lösungsansatz dafür ist es, dass die Mutter gar nicht erst kommt. Wir wollen uns später Gedanken machen, wie man das Problem lösen kann. Jetzt interessiert es mich, was Sie bei dem Streit empfinden.“
5398 Phase 3 Familie

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Ich will die Kinder im Alltag erleben und nicht nur ein Wochenendpapa sein, daher möchte ich sie auch noch am Mittwochnachmittag über Nacht bis Donnerstag bei mir haben“. Die Frau reagiert: „Du hast dich früher nie um die Kinder gekümmert, alles mir überlassen. Du hast ja gar keine Zeit, wie willst du das tun. Ihr Männer habt doch kein Gefühl für die Kinder“.

Der Mediator sagt zum Mann: „Sie möchten sich als vollständiger Vater erleben können“. Der Mediator sagt zur Frau: „Sie misstrauen dem Interesse Ihres Mannes an den Kindern. Sie fühlten sich bisher immer alleine gelassen, wenn es um die Kinder ging. Wie sieht es aus, wenn Sie den Motiven des Vaters vertrauen könnten?“
5396 Phase 3 Familie

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Mir geht es doch genauso wie Dir. Ich habe doch genauso in der Vergangenheit gelitten. Aber ich bin darüber hinweg. Wenn Du darüber hinweg bist, wirst Du die Sache auch anders sehen".

Der Mediator sagt wertschätzend: „Sie gehen davon aus, dass sie beide phasenversetzt die gleichen Schwierigkeiten haben. Sie haben bereits eine Erfahrung wie sie zu überwinden sind. Wozu ist es wichtig, die Schwierigkeiten zu überwinden?“
5395 Phase 3 Unternehmen

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Ich will ja nicht sagen, dass meine Kollegin mit der Arbeit überfordert ist, aber sie sollten mal ihren Schreibtisch sehen"

Der Mediator reagiert wie folgt: „Was sehe ich, wenn ich den Schreibtisch sehe?“
Nachdem der Mediant den Schreibtisch beschrieben hat führt der Mediator fort:
„Für sie ist der Schreibtisch ein Indiz für den Erfolg der Arbeit. Gibt es weitere Kriterien?“

5394 Phase 3 Familie

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Du kümmerst Dich nicht um Deine Kinder, Du hast Dich nie um sie gekümmert, immer habe ich alles machen müssen - und was machen sie wenn sie bei Dir sind und den ganzen Tag in die Glotze starren.

Der Mediator sagt wertschätzend: „Ihnen ist es wichtig, dass die Eltern sich um die Kinder kümmern. Sie erwarten dass die Eltern sich aktiv einbringen. Wie kann das aussehen?“
5393 Phase 3 Familie

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Wir lieben uns doch und ich habe dich immer geliebt und jetzt tust du so als sei ich ein Monster, welches dich ausgenutzt und gefangen gehalten hat“.

Der Mediator sagt wertschätzend: „Sie empfinden noch Liebe zur Ihrer Frau und gehen auch davon aus, dass sie Sie liebt. Sie möchten, dass Ihre Frau Ihre guten Seiten herausstellt. Kann ich das so verstehen?“
5392 Phase 3 Familie

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Ich sehe es ein. Du hast eine Entwicklung zur Selbstständigkeit gemacht. Du willst ein freieres Leben ohne mich. Du willst unabhängig sein von mir. Nur dann verstehe ich nicht, wieso du einen Ehegattenunterhalt von mir haben willst?“

Der Mediator antwortet wertschätzend: „Sie erkennen das Bedürfnis Ihrer Frau, autonom sein zu wollen. Nach Ihrer Meinung ist die Inanspruchnahme von Ehegattenunterhalt jedoch ein Zeichen für Abhängigkeit. Wäre es denkbar, dass die Inanspruchnahme von Ehegattenunterhalt auch noch anders motiviert ist und eine andere Bedeutung haben kann?“
5391 Phase 3 Unternehmen

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Da habe ich 30 Jahre für den Betrieb geschuftet, den Betrieb aufgebaut, investiert, durch Höhen und Tiefen gegangen, nun steht der Betrieb erfolgreich da - und da soll ich mich aus den Entscheidungen raushalten, nur damit mein Sohn hier ein Experimentierfeld hat – ohne mich!"

Der Mediator sagt wertschätzend: „Sie sagen, Sie haben sich engagiert, um den Betrieb hochzubringen. Sie erkennen den Beitrag, den Sie dazu geleistet haben. Jetzt haben Sie das Gefühl, dass Ihr Beitrag nicht mehr gewünscht wird. Sie denken, dass Ihr Beitrag weiterhin erforderlich ist und fühlen sich zurückgesetzt. Kann man das so sagen?“ Wenn der Mediant bejaht kann der Mediator fortführen: „Mir war auch aufgefallen, dass sie sagten, sie sollten sich aus den Entscheidungen raushalten. Was ist Ihr Wunsch?“ oder „Verstehe ich Sie korrekt, dass Sie sich nicht heraushalten möchten?“ Mit dieser Frage leitet der Mediator einen Dialog zur Frage ein, ob und unter welchen Voraussetzungen der Mediant selbst bereit ist, sich aus den Entscheidungen herauszuhalten. Wenn er auf der Sachebene bleiben will, würde er fragen: „Um welche Entscheidungen geht es dabei?“
5390 Phase 3 Familie

Die Mediandin sagt in Phase drei:
„Es ist wichtig, dass die Kinder nach der Trennung ihre Ruhe und feste Regeln haben. Daher ist es besser, sie bleiben nur bei mir, als dass sie dauernd von mir zu dir hin und her geschoben werden“.

Der Mediator differenziert mit seiner Rückmeldung wie folgt: „Dass die Kinder bei Ihnen bleiben sollen, ist ein Lösungsansatz. Der gehört in die Phase vier. Wir sind noch in der Phase drei. Können Sie den Lösungsansatz noch zurückstellen und sich mit uns zunächst auf die Interessen einlassen?“ Wenn die Mediant erwartungsgemäß bejaht, fährt der Mediator fort: „Sie sagten weiterhin, es sei wichtig, dass die Kinder nach der Trennung ihre Ruhe und feste Regeln haben. Was sollen Ruhe und feste Regeln bei den Kindern bewirken?“ Die Mediantin antwortet: „Die Kinder sind irritiert. Sie wissen ja gar nicht mehr, wer Vater und Mutter ist.“ Der Mediator kann jetzt weiter nachhaken und zurückmelden: „Ihnen ist es wichtig, dass sich die Kinder über die Beziehung zu den Eltern im Klaren sind. War es das, was Sie sagen wollten?“. Wenn die Mediandin bejaht, kann der Mediator weiter nachhaken: „Wie kann sich diese Klarheit sonst herstellen?“
5389 Phase 2 Familie

Der Mediand sagt in Phase zwei:
„Ich habe in dem Buch gelesen, dass viele Ehen kaputt gehen, weil sie Sachen aus ihrer Herkunftsfamilie mitschleppen, also wo liegt da meine Schuld?

Der Mediator reagiert wertschätzend: „Es gibt sicher viele Gründe warum Ehen
kaputt gehen. Ist die Schuldfrage für Sie von Bedeutung? Ist das ein Thema über
das wir hier sprechen sollten?“

5388 Phase 1 Familie

Die Mediandin sagt in Phase eins einer Mediation, bei der es um die elterliche
Sorge geht:
„Es ist das Beste für die Kinder, wenn sie bei der Mutter sind“.

Der Mediator bildet Hypothesen. Er kann die Chance nutzen, auf das Verfahren
hinzuweisen, indem er sagt: „Sie haben schon eine Lösung im Kopf. Wir sind hier
in einer Mediation. Das bedeutet, es geht darum eine Lösung erst noch zu finden.
Könnten Sie sich darauf einlassen?“

5387 Phase 3 Familie

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Wenn ich nicht gewesen wäre, dann hätte meine Frau nicht so ein komfortables Leben führen können.“

Der Mediator antwortet wertschätzend: „Sie weisen darauf hin, dass Sie Ihrer Frau
ein komfortables Leben ermöglicht haben. War dies (auch aus der Sicht Ihrer Frau)
ein wichtiger Aspekt in Ihrer Beziehung?“

5386 Phase 3 Unternehmen

Der Mediand sagt in Phase drei:
„Sehen Sie doch, was ich erreicht habe. Ohne mich stünde das Unternehmen längst nicht da, wo es heute steht“.

In Phase drei könnte eine solche Bemerkung als Ausdruck der Beziehung zum
Gegner verstanden werden. Bei einem zugrunde liegenden Beziehungskonflikt
sollte der Mediator eine solche Äußerung als Chance nehmen, die Beziehung zu
thematisieren. Er könnte sich also näher auf die Bemerkung einlassen. Falsch wäre
es, wenn der Mediator zurückmeldet: „Sie haben einen wichtigen Beitrag geleistet.“
Dann manifestiert er die Aussage als ein Fakt. Es ist aber nur eine Meinung. Dies manifestiert der Mediator, indem er wertschätzend zurückmeldet: „Ja, Sie
sagen, dass Sie einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben, dass sich das Unternehmen
erfolgreich entwickeln konnte.“ Wenn er auf die Beziehung ansprechen
will, dann kann er fragen: „War dieser Beitrag für andere erkennbar? … “ war das
transparent nach außen? Mit dieser Frage will der Mediator auf die Selbst-Fremdsicht
ansprechen.

5382 Phase 1 Familie

Der Mediand sagt in Phase 1:
„ … was ich nicht begreife ist weshalb das später vom Jugendamt alles so verharmlost wurde. Das könnte ja mal Vorkommen. Seltsamer Weise konnte sich meine Frau sich so manchen Fehltritt erlauben, sie hielt keine Termine ein beim Jugendamt oder man glaubte ihren Lügen ohne mal eine Überprüfung der Wahrheit anzustellen. Dadurch habe ich unseren Sohn nun außer auf Gericht über vier Jahre nicht mehr gesehen. Ich hege da einen Verdacht, mit dem ich vorsichtig sein möchte. Aber wenn man bedenkt, dass ich den Kindern oder auch meiner Frau gegenüber stets versucht habe einen ordentlichen Umgang mit den Kindern zu führen, kann ich es nicht nachvollziehen, dass unter den Augen des Jugendamtes das Wohl des Kindes vereitelt wird, wenn es über vier Jahre keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hat. Es wurde von vornherein auf Zeit gearbeitet, um mir den Jungen zu entfremden."

In der Phase 1 geht es darum, ein Arbeitsbündnis zu schließen und das Verfahren zu organisieren. Mehr sollte hier nicht erfolgen. Das Herausarbeiten von Interessen, Bedürfnissen oder Ich-Botschaften sollte in Phase 3 und dort nach Möglichkeit ausschließlich geschehen. Anderenfalls verwischt der Verfahrensablauf.
Es kann zur Eskalation kommen und dazu, dass man sich verzettelt und die Themen gegebenenfalls doppelt ansprechen muss. In Phase 1 kann man also zurückmelden, dass man das Problem verstanden hat, aber später darauf zu sprechen kommt. Beispiel: „Sie führen an, dass Ihrer Auffassung nach das Wohl der Kinder vereitelt wird. Sie kennen auch den Verantwortlichen. Wir sind jetzt in Phase eins, wo es um die Strukturierung des Verfahrens geht. Ist es ok, wenn wir Ihre Ausführungen noch zurückstellen? Wir werden ganz sicher ausreichend Zeit haben, darüber zu sprechen“.

5384 Phase 3 Familie

Der Ehemann sagt in der Familienmediation in Phase 3:
„ … Ich hatte mich in dem Jahr der Trennung immer korrekt gegenüber meiner Frau verhalten und versucht in einem ordentlichen Gespräch ohne Streit mit ihr noch mal darüber zu reden, wo sie dann meint was ich wohl falsch oder nicht richtig gemacht hätte? Sie meinte noch, dass es nicht an mir liegt. Jedoch konnte sie mir auch nicht konkret sagen, was sie zu diesem Schritt (der Trennung) führte. Anfangs wollte sie es auch noch mal versuchen. Doch dann hatte sie Herr X (mein Nebenbuhler) wieder manipuliert. Er war regelrecht besessen davon, unsere Ehe zu zerstören und handelte aus reinem Egoismus, dem jedes Mittel recht war.“

Der Mediator stellt die Fakten heraus: „Ich habe verstanden, dass Sie schon während des Trennungsjahres versucht haben, mit Ihrer Frau in ein Gespräch zu kommen. Sie sehen die Gespräche als offen und gescheitert. Ihr Eindruck ist, dass Ihre Frau den Schritt in die Trennung unkontrolliert vollzieht. Sie meinen, sie stehe unter dem negativen Einfluss des Herrn X, dem Sie es zutrauen, dass er die Situation schamlos für sich ausnutzt. Habe ich das so richtig wiedergegeben?“
Wenn der Mediand bestätigt, fährt der Mediator fort: „Ich habe auch verstanden, dass es Ihnen wichtig ist zu verstehen, was Ihnen vorgeworfen wird. Ist das korrekt?“ Wenn der Mediand bestätigt fährt der Mediator fort: „Warum ist es Ihnen wichtig zu wissen, was Ihnen vorgeworfen wird?“

5385 Dialog Allgemein

Mediator A berichtet seinem Kollegen B über eine Mediation:
A sagt, er hätte dem Ehemann in einer Scheidungsmediation erklären müssen, dass er die Situation völlig falsch einschätze. Seine Frau würde ihm die Kinder keineswegs vorenthalten. Sie reagiere lediglich auf seine Angriffe und sei deshalb nicht froh, wenn der Ehemann den Kontakt zu seinen Kindern einfordere. Er habe sich die Situation selbst zuzuschreiben". B ist entsetzt. Er sagt: "Wie kannst Du nur? Das ist doch keine Mediation. Du bewertest und verurteilst. Das entspricht nicht meinen ethischen Maßstäben". A hört den Vorwurf und erwidert: "Das musst Du gerade sagen. Du weisst doch selbst nicht was die Ethik der Mediation ausmacht. Du bist ein Moralist und Moralisten haben in der Mediation nichts zu suchen. Als Du mir von Deiner letzten Mediation berichtet hast, sagtest Du, .... ". Der Streit eskaliert. Wie kommt das Gespräch auf eine konstruktive Ebene?

B könnte statt dem Vorwurf zu erwidern und zu entkräften wie folgt reagieren: "Ich denke, das ist ein Thema bei dem wir uns beide gerade sehr engagieren. Was ist eigentlich das Thema, über das derStrteit aufgekommen ist?" Er wartet die Antwort ab. Gegebenenfalls kann er vorschlagen: "Geht es um die Kompetenz?". Gedanklich ist er in Phase zwei. Das Thema wird abgestimmt. Er wartet die Antwort ab. Wenn es ein Ja ist, führt er fort: "Dann lass uns die Kriterien herausstellen, was die Kompetenz des Mediators ausmacht" ... Jetzt ist er in Phase drei. Danach wird eine Lösung gesucht und subsummiert.
5383 Phase 2 Familie

Der Mediand sagt in Phase 2:
„ … was ich nicht begreife ist weshalb das später vom Jugendamt alles so verharmlost wurde. Das könnte ja mal Vorkommen. Seltsamer Weise konnte sich meine Frau sich so manchen Fehltritt erlauben, sie hielt keine Termine ein beim Jugendamt oder man glaubte ihren Lügen ohne mal eine Überprüfung der Wahrheit anzustellen. Dadurch habe ich unseren Sohn nun außer auf Gericht über vier Jahre nicht mehr gesehen. Ich hege da einen Verdacht, mit dem ich vorsichtig sein möchte. Aber wenn man bedenkt, dass ich den Kindern oder auch meiner Frau gegenüber stets versucht habe einen ordentlichen Umgang mit den Kindern zu führen, kann ich es nicht nachvollziehen, dass unter den Augen des Jugendamtes das Wohl des Kindes vereitelt wird, wenn es über vier Jahre keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hat. Es wurde von vornherein auf Zeit gearbeitet, um mir den Jungen zu entfremden."

In Phase zwei geht es um die Erfassung des Sachverhaltes und der Positionen. Die Zusammenfassung des Sachverhaltes kann wie kurz erfolgen, indem Fakten und Meinungen unterschieden werden und Emotionen nur kurz angesprochen werden. In

jedem Fall sollten die Positionen herausgehört werden. Das kann dann wie folgt geschehen: “Sie sagen, das Wohl des Kindes werde vereitelt. Was muss die andere
Seite tun, damit dies nicht der Fall ist?” Die Antwort ergibt die Position.

5381 Brief Familie

Brief an das Gericht in einer Kindschaftssache:
„ … was ich nicht begreife ist weshalb das später vom Jugendamt alles so verharmlost wurde. Das könnte ja mal Vorkommen. Seltsamer Weise konnte sich meine Frau sich so manchen Fehltritt erlauben, sie hielt keine Termine ein beim Jugendamt oder man glaubte ihren Lügen ohne mal eine Überprüfung der Wahrheit anzustellen. Dadurch habe ich unseren Sohn nun außer auf Gericht über vier Jahre nicht mehr gesehen. Ich hege da einen Verdacht, mit dem ich vorsichtig sein möchte. Aber wenn man bedenkt, dass ich den Kindern oder auch meiner Frau gegenüber stets versucht habe einen ordentlichen Umgang mit den Kindern zu führen, kann ich es nicht nachvollziehen, dass unter den Augen des Jugendamtes das Wohl des Kindes vereitelt wird, wenn es über vier Jahre keinen Kontakt mehr zu seinem Vater hat. Es wurde von vornherein auf Zeit gearbeitet, um mir den Jungen zu entfremden."

Der Mediator stellt die Fakten heraus: „Ich habe verstanden, dass Ihre Frau keine Termine beim Jugendamt eingehalten hat. Sie sagten, die Wahrheit der Aussagen Ihrer Frau seien nicht überprüft worden. Sie hatten seit mehr als 4 Jahren schon keinen Kontakt mehr mit Ihrem Sohn, was dem Jugendamt bekannt ist. In dem, was Sie sagen, stecken auch einige Bewertungen. Sie meinen, Ihre Frau könne sich Fehltritte erlauben. Sie folgern aus ihren Beobachtungen, dass das Jugendamt ihrer Frau mehr Glauben schenkt als Ihnen. Das sei auch der Grund, warum Sie keinen Kontakt mehr zu Ihrem Sohn haben konnten. Eigentlich denken Sie, sei es doch die Pflicht des Jugendamtes, den Umgang im wohlverstandenen Kindesinteresse zu gewährleisten. Ist das so korrekt wiedergegeben? …“