Kündigungsbegründung | Der Mediator kann die Mediation beenden, wenn er der Auffassung ist, dass eine eigenverantwortliche Kommunikation oder eine Einigung der Parteien nicht zu erwarten ist. Die Beendigung bedeutet gegebenenfalls die Kündigung des Mediationsvertrages. Es ist umstritten, ob und wie sie begründet werden muss. |
Kündigung | Die Kündigung ist eine einseitige, empfangsbedürftige Willenserklärung. Sie ist an Voraussetzungen geknüpft und meist an Fristen gebunden. Lediglich die Fristlose Kündigung kann eine sofortige Wirkung erzielen. In der Mediation ist eine Kündigung des MV oder der MDV wegen des Grundsatzes der Freiwilligkeit jederzeit möglich. |
Kundenkommunikation | Die Kundenkommunikation beschreibt die Anforderungen an die Kommunikation mit Interessenten und Kunden, damit sie das Angebot ihrem Bedarf zuordnen können. Der Anbieter muss sich auf die Sicht des Kunden, seine Vorstellungen und gegebenenfalls auf seine Denkweise einlassen können. Bei einem erklärungsbedürftigen Produkt wie die Mediation bedarf die Kundenkommunikation einer besonderen Aufmerksamkeit. |
Kulturdimensionen | Die Unterscheidung der Kulturdimensionen geht auf Geert Hofstede zurück. Sie sollen kulturelle Denk-, Fühl- und Handlungsmuster erkennbar zumachen. Hofstede hat folgende Dimensionen herausgearbeitet, über die sich die Kultur eines Landes ausprägen soll:
- Wie wird in einer Kultur mit Macht, mit Ungleichheit umgegangen?
- Wird Individualismus oder Kollektivismus in einer Kultur bevorzugt?
- Ist die Kultur eher maskulin oder eher feminin geprägt?
- Wie wird mit Unsicherheit umgegangen?
- Gibt es eine kurzfristige oder eine langfristige Orientierung?
- Wie ist das Verhältnis von Nachgiebigkeit und Beherrschung?
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Kultur | Kultur ein Ausdruck von erlebter Gemeinsamkeit. Zwischen den Kulturen ist sie ein Ausdruck der Abgrenzung und ein Mittel der Identifizierung. |
kritischer Realismus | Der Kritische Realismus geht davon aus, dass es eine objektive Realität gibt, die unabhängig von unserem Denken und Bewusstsein existiert. Er unterscheidet zwischen dem, was beobachtet werden kann (Empirie) und den zugrunde liegenden Ursachen und Mechanismen (Ontologie). Es wird angenommen, dass unser Wissen über die Realität begrenzt ist und dass unser Verständnis durch unsere Erfahrungen und die Art und Weise, wie wir die Welt wahrnehmen, geprägt wird. Das Konzept wird in manchen Mediationen aufgegriffen. |
Kritik | Kritik ist die Äußerung einer prüfenden Beurteilung aber auch eine Bemängelung oder Beanstandung. Sie kann eine konstruktive und eine destruktive Absicht und Wirkung haben. |
Krise | Im logischen Verständnis ist die Krise ein schmerzhafter seelischer Zustand, der einen inneren Konflikt darstellt. |
Kreativphase | Die Kreativphase bezeichnet einen Arbeitsschritt in der Mediation, der die Phase vier einleitet oder manchmal auch mit ihr gleichgesetzt wird. Die Parteien sollen kreative Lösungen entwickeln. Das ist nicht immer leicht. Es erfordert ein kreatives Denken von dem Mediator die Fähigkeit, die Parteien zur Kreativität zu bringen, damit die Parteien über den Tellerrand gucken können. |
Kreativitätshemmung | Der Begriff Kreativitätshemmung, Kreativitätsblockade, Creative Block oder Creative Impasse beschreibt einen Zustand, in dem Menschen Schwierigkeiten haben, kreative Lösungen zu finden oder ihre kreativen Fähigkeiten einzusetzen. Dieses Phänomen kann ein Grund dafür sein, dass in der Lösungsphase keine Lösungsvorschläge zustande kommen. |
Kreativität | Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und nützlich oder brauchbar ist. In der Mediation bezieht sich die Kreativität auf die Lösungssuche. Abgesehen von der Verfahrensstruktur stellt die Mediation verschiedene Techniken zur Verfügung, die den kreativen Prozess unterstützen. |
kreatives Denken | Das kreative Denken wird als die Kompetenz definiert, vielfältige, eigenständige und gestaltende Ideen zu produzieren, zu evaluieren und zu verbessern. Ideen können effektive Lösungen realer Probleme, Fortschritte im Wissen und wirkungsvolle Ausdrucksformen der Vorstellungskraft sein. In der Mediation bezieht sich die Kreativität auf die Lösungssuche. Abgesehen von der Verfahrensstruktur stellt die Mediation verschiedene Techniken zur Verfügung, die den kreativen Prozess unterstützen. |
Krankheit | Die Krankheit wird im Duden einmal als körperliche, geistige oder psychische Störung angesehen, die an bestimmten Symptomen erkennbar ist und zum Anderen als die Zeit des Krankseins. |
Kostenvergleich | Bei einem Kostenvergleich werden oft die Verfahrenskosten des einen Verfahrens mit denen des anderen verglichen. |
Kostenunterwerfung | Im streitigen Gerichtsverfahren muss die unterlegene Partei die Kosten der Gegenseite in dem Umfang erstatten, in dem sie unterliegt. In der Mediation werden die Kosten unabhängig vom Obsiegen oder Verlieren getragen. Das Gerichtsverfahren schaut auf die Verursachung, die Mediation schaut auf den Weg als kostenauslösenden Faktor. Eine Kostenunterwerfung kann auch in der Mediation vereinbart werden, wobei allerdings fraglich ist welchem Umstand die Unterwerfung gezollt wird, wenn die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln und ein Win-win-Ergebnis zustande kommt.
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Kostenteilung | In der Mediation werden die Kosten grundsätzlich nach Kopfteilen verteilt. Ausgangspunkt dieser Überlegung ist, dass die Parteien auf gleicher Augenhöhe verhandeln und ein WIN-WIN-Ergebnis anstreben. Abweichungen von den Grundsatz sind aber möglich. Die Parteien können durchaus auch andere Vereinbarungen über die Kosten treffen. |
Kostenstreit | Im Gerichtsverfahren kann ein Streit über die Kostenentscheidung nur zusammen mit dem Rechtsmittel gegen die Sachentscheidung eingelegt werden. In der Mediation ist ein Kostenstreit unter den Parteien über die Frage, wer welche Kosten oder Kostenanteile zu übernehmen hat nur im Vorfeld oder zu Beginn der Mediation denkbar. Der Kostenstreit ist von einem Streit über die Honorierung des Mediators zu unterscheiden. |
Kosteneisberg | Damit werden die erheblichen, nicht sichtbaren (und nicht bilanzierten) Konfliktkosten im Unternehmen angesprochen. Der Begriff verdeutlicht, dass es sich um einen erheblichen Kostenfaktor handelt, der unter der Wasseroberfläche verborgen ist und nicht beziffert werden kann. |
Kostenberatung | Allgemein: Beratung über die Kosten eines Verfahrens oder einer Leistung. Es genügt oft nicht, wenn der Mediator sein Stundenhonorar benennt, um die Partei über die Mediationskosten zu informieren. Ein Kunde will Kosten vergleichen können, um das für ihn nützlichste und preioswerteste Produkt auswählen zu können. |
Korrespondenzsystem | Die Mediation unterscheidet zwischen dem Mediationssystem und dem Streitsystem. Das sind die Systeme, die sich direkt auf das Verfahren beziehen. Es gibt daneben stehende äußere Systeme, die ebenfalls Einfluss nehmen. Sie werden Korrespondenzsysteme genannt. Ein Beispiel ist das Helfersystem. |