Verantwortlichkeit | Die Verantwortlichkeit wird abgewälzt. Das Phänomen beschreibt das Konfliktverhalten, Bedrohungen lieber auf andere abzuwälzen, als sich ihnen selbst zu stellen. |
kollektive Verantwortung | Gruppen machen andere verantwortlich. Das Phänomen kommt bei Aktivisten auf, aber auch bei Cliquen und anderen Formationen, wo sich der Konflikt auf rivalisierende Gruppen erstreckt. Es beschreibt das Konfliktverhalten, Bedrohungen lieber auf andere abzuwälzen, als sich ihnen selbst zu stellen. Es macht wenig Sinn, sich auf die Argumente der Gruppen einzulassen, wenn die Stimmung angeheizt ist. In dem Fall sollte nur überlegt (und mit den Gruppen besprochen werden), wie ein konstruktives Gespräch möglich wird. |
Andersartigkeit | Die Andersartigkeit der Mediation wird nicht gesehen, weshalb sich die Parteien nicht auf den Gedankengang der Mediation einlassen können oder wollen und weshalb sie die Mediation als eine Möglichkeit der Konfliktbeilegung nicht erkennen und nachfragen. |
Mediationswahl | Die Mediation ist ein erklärungsbedürftiges Produkt, das in verschiedenen, oft nicht differenzierten Varianten in Erscheinung tritt. Dass macht es dem Kunden sachwer, die passende Mediation und den passenden Mediator zu finden. |
Bedarfseinschätzung | Die Einschätzung des zur nachfrageführenden Bedarfs setzt ein Konflikt Verständnis voraus. |
Nachfrage | Die Parteien werden schon vor der Nachfrage nach einer Mediation oder einem anderen Verfahren der Konfliktbeilegung (oft unbewusst) Maßnahmen für ihre Konfliktbeilegung treffen, die die Nachfrage prägen. Sehen die sie die Ursache für den Konflikt im gegnerischen Verhalten, wenn sie zu einem Anwalt gehen. Sehen Sie die Ursache, wenn sie zu einem Therapeuten gehen. Die Parteien reagieren emotional auf ihr Bedürfnis. Ihre Entscheidungen müssen nicht in die zum Konflikt passende Strategie führen. |
Umdenken | Die Parteien lassen sich nicht auf den Gedankengang der Mediation ein. Sie verweigern das Umdenken. |
Fallbearbeitung | Es kann vorkommen, dass die Bearbeitung eines Falles für sich gesehen Schwierigkeiten bereitet. Sei es, dass der Mediator zu wenig Ausbildung hat, nicht genug vorbereitet wurde, Anfänger ist oder dass der Fall für sich gesehen besonders herausfordernd ist. |
Konfrontation | Obwohl sich die Parteien auf ein kooperierendes Verfahren eingelassen haben, verfallen sie immer wieder in den Konfrontationsmodus. Der Streit sitzt tief und man will sich doch nicht alles bieten lassen. Auch will man gehört werden, was die Parteien bis dato offenbar noch nicht erfahren haben. |
Außeneinflüsse | Die Mediation ist ein Verfahren, das sich manchmal über einen gewissen Zeitraum erstreckt, bis alle Gespräche geführt wurden. In dieser Zeit sind die Parteien Einflüssen von außen ausgesetzt. Die integrierte Mediation spricht von Korrespondenzsystemen, die der Mediator im Blick haben sollte. Damit ist z.B. die im Hintergrund arbeitende und Einfluss nehmende Familie, die Kollegen und Freunde gemeint, aber auch das Helfersystem, wie etwa die Berater, angesprochen. |
Abwerbung (WATNA/BATNA) | Es kann passieren, dass ein Mediand, nachdem er in der WATNA-BATNA-Instanz zum Anwalt geschickt wurde, nicht mehr in die Mediation zurückkommt. Der Anwalt hat sicherlich darauf hingewiesen, dass die Partei vor Gericht ein besseres Ergebnis erzielen könnte. Er hat aber auch die WATNA-BATNA-Instanz falsch verstanden, wo es gerade darum geht, sich in der Mediation damit auseinanderzusetzen. |
Verschwörungstheoretiker | Verschwörungstheoretiker nehmen an der Mediation teil. Vernunftbasierte Gespräche sind nur schwer möglich. Emotionen wie Wut und Hass stehen im Vordergrund. |
Opferhaltung | Ein typisches und oft zu beobachtendes Verhaltensmuster ist die bereitwillige Einnahme der Opferhaltung. Manche Menschen schaffen es, die Situation immer so hinzubiegen, dass sie das Opfer sind.
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Verhaltensmuster | Besonders in einem Konflikt agiert der Mensch nach meist frühkindlich eingeprägten Verhaltensmustern. Es kommt entscheidend darauf an, diese Muster zu erkennen, um sie bei Bedarf aufzulösen. Man muss sich auf das Muster einlassen, um den Weg hinaus zu finden. |
Stressbelastung | Es ist ein biologisches Phänomen, dass sich bei Stress und einer hohen Emotionsbelastung der Frontallappen im Gehirn herunterschaltet. Es kommt zur Kompetenz-Amnesie. |
Unterlegenheitsgefühl | Die Partei hat das Gefühl, der Sache und dem Gegner nicht gewachsen zu sein. sich unterlegen |
Querdenker | Querdenker nehmen an der Mediation teil. Vernunftbasierte Gespräche sind nur schwer möglich. Emotionen wie Wut und Hass stehen im Vordergrund. |
Reflexionsmängel | Die Reflexionsfähigkeit wird eingeschränkt. Die Partei ist nicht in der Lage, das Streitsystem als solches zu betrachten. Sie sieht nur den Gegner. Die Reflexionsebene geht im Konflikt auch deshalb verloren, weil die Parteien emotional denken, weil sie positionsorientiert denken, weil sie gar nicht denken usw.
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Komplexität | Die Komplexität wird nicht gesehen. Komplexität schreckt ab. Der Mensch versucht sic h die Dinge auf einfache Weise zu erklären. Die Komplexität steht dabei im Wege. Deshalb wird sie gerne geleugnet oder ignoriert. Es kommt zu einem schwarz-weiß Denken. Die Mediation bewältigt diese Hürde, indem sie das Denken für die Komplexität öffnet. Sie trennt die Ebenen (Verfahrensebene, Fallebene). sie strukturiert den Denkvorgang, indem sie die Konflikte nach Themen unterteilt und griffiger macht. Sie ordnet die Informationen Dimensionen zu, die sich in der Logik der Mediation wiederfinden lassen. |
Personenmehrheiten | Es kommt häufig vor, dass in einer Mediation nicht nur der Kläger dem Beklagten gegenübersitzt. Manchmal befinden sich auf der einen oder anderen Seite mehrerer Personen, etwa wenn sich die Klage gegen mehrere Parteien richtet oder wenn es um eine Gruppe geht. Es ist von essentieller Wichtigkeit, dass der Mediator die Parteizugehörigkeit und die Rolle eines jeden Teilnehmers an der Mediation genau identifiziert. Wer ist der Ansprechpartner für eine Partei? Ist er vertretungsbefugt? wer sind die Beistände und Experten, die nur hinzugezogen werden usw. |
Verantwortlichkeit | Die Verantwortlichkeit wird abgewälzt. Das Phänomen beschreibt das Konfliktverhalten, Bedrohungen lieber auf andere abzuwälzen, als sich ihnen selbst zu stellen. |
Suchtkranke | Abhängigkeiten stehen der Verbindlichkeit im Wege |
Selbstwert | Mangelnder Selbstwert. Das Selbst spielt in der Mediation eine große Rolle. Wir begegnen ihm bei der Selbstverantwortung, der Selbstwahrnehmung, der Selbstsicht, bei der Art und Weise wie Emotionen verarbeitet werden und bei der Auseinandersetzung mit dem Selbst. |
Schuldfrage | Die Schuldfrage scheint eine der ersten und wohl die wichtigste Frage zu sein, die bei der Konfliktklärung aufkommt. Unglücklicherweise geht sie oft am Problem vorbei und steht der Lösung sogar im Wege. |
Konfliktangst | Die Angst vor dem Konflikt verhindert das Eingeständnis einen Konflikt zu haben. |
kollektive Verantwortung | Gruppen machen andere verantwortlich. Das Phänomen kommt bei Aktivisten auf, aber auch bei Cliquen und anderen Formationen, wo sich der Konflikt auf rivalisierende Gruppen erstreckt. Es beschreibt das Konfliktverhalten, Bedrohungen lieber auf andere abzuwälzen, als sich ihnen selbst zu stellen. Es macht wenig Sinn, sich auf die Argumente der Gruppen einzulassen, wenn die Stimmung angeheizt ist. In dem Fall sollte nur überlegt (und mit den Gruppen besprochen werden), wie ein konstruktives Gespräch möglich wird. |
Abhängigkeiten | Abhängigkeiten schränken die Entscheidungsfähigkeit ein |
Fremdeinflüsse | Sonstige Einflüsse verhindern die Lösungen. |
Kompetenz-Amnesie | Stress führt zur Kompetenz-Amnesie |
Interaktionen | Interaktionen bestimmen den Gedankengang. Sie lenken in die falscher Richtung. |
Wahrnehmungsfehler | Wahrnehmungsfehler beeinträchtigen das Denken. Was ich weiß, muss ich nicht überdenken. Ich weiß doch was ich sehe! |
Emotionen | Emotionen können das kritische Denken verhindern (oder emotional beeinflussen). Wenn sie im Vordergrund stehen, verdrängen sie den Verstand. |
Kontroversität | Das Denken wird kontrovers geführt und auf gegensätzliche Ziele ausgerichtet. |
Dissonanz | Das Phänomen wird als die kognitive Dissonanz beschrieben. Sie macht sich bemerkbar, indem das Denken der Partei jeden Widerspruch ablehnt. |
Fixierung | Das Denken der Partei wird auf die Position fixiert |
Problemtrance | Das Denken wird in das Problem gelenkt |
Fokussierung | Es wird ein falscher Fokus gewählt |
Kontextverlust | Der Kontext geht verloren |
Selektionen | Die Komplexität erlaubt Selektionen. Schon die Wahrnehmung und die Kommunikation führen in eine Reduktion der Komplexität, das Denken tut sein Übriges. Der Mensch neigt dazu, Komplexität zu reduzieren. Das Denken wird selektiv und verliert den Kontext aus dem Blick. Was wie eine Vereinfachung wirkt, ist zugleich eine Erschwernis, weil der Blick auf die Lösung verloren geht, je mehr man sich anstrengt, an die Lösung zu denken. Die Mediation stellt verschiedene Hilfen zur Verfügung, um die Komplexität zu bewältigen. Sie trennt die Verfahrensebenen von. der Streitebene. Sie untergliedert den Prozess in verschiedene nach Phasen ausgerichtete und aufeinander abgestimmte gedankliche Schritte (Phasenlogik). Sie ordnet die Konflikte nach Themen. Sie unterbricht die Begründungssemantik und führt verschiedene Denkmuster sequenziell zusammen. |
Komplexität | Komplexität schreckt ab. Es kommt zu einem schwarz-weiß Denken. Oft ist es den Parteien gar nicht bewusst, was nicht gesehen wird. |
Konfliktstrategie | Die Strategie dominiert das Denken |
Fixierung auf Vorurteile | Die Partei hält an ihren Vorurteilen fest |
parteiliche Vorurteile | Ein Vorurteil zeigt eine sozial inadäquate Einstellung. Es geht meist von nicht geprüften Annahmen aus. Der Mediator sucht nach den zugrunde liegenden Fakten und die sich daraus ergebenden Schlussfolgerungen. Er stellt Fakten und Meinungen heraus und bringt beides in einen Zusammenhang. Die Mäeutik verhilft der Partei zu einem kleinschrittigen Denken, das die Defizite aufdecken kann. |
festgefahrene Gedanken | Manche Parteien stecken tief in ihren negativen Gedanken fest, so als würden sie etwas verlieren, wenn sie umdenken. |
Opferrolle | Partei kommt aus der Opferrolle nicht heraus. Dem Mediator fällt auf, dass eine Partei immer wieder in ihre Opferrolle zurückfällt. |
Problemtrance | Die sogenannte Problemtrance hindert die Partei daran, Verantwortung zu übernehmen, weil sie sich unterschätzt und ihre eigenen Ressourcen deshalb falsch einschätzt. Die Mediation führt das Denken aus dem Problem heraus. Manchmal benötigt die Partei aber eine darüber hinausgehende Unterstützung. Der Mediator versucht durch geschickte Interventionen, die situationsangemessene Handlungsfähigkeit der Partei wieder herzustellen. |
Selbstzweifel | Die Partei unterliegt Selbstzweifeln |
Startprobleme | Zusammenstellung der Startprobleme bei der Inanspruchnahme der Mediation, wenn z.B. der Gegner nicht an der Mediation teilnehmen will. |
Ablaufprobleme | Ablaufprobleme verhindern die reibungslose Durchführung der Mediation. |
Mediationskündigung | Die Partei kündigt die Mediation. Sie bleibet einfach fern. |