Lade...
 

Mehrabian-Regel

Wissensmanagement » Diese Seite gehört zur Werkzeugsammlung der Wiki-Abteilung Werkzeuge und wird im Archiv abgelegt. Thematisch kann sie dem Abschnitt Methodik der Mediation des Fachbuchs zugeordnet werden. Beachten Sie bitte auch folgende, damit zusammenhängende Seiten:

Werkzeugsystematik Mehrabian-Regel Kommunikation Eintrag Suche 

Die Mehrabian-Regel, auch bekannt als die 7-38-55-Regel, ist eine Theorie, die von dem Psychologen Albert Mehrabian entwickelt wurde. Sie beschreibt, wie Menschen nonverbale und verbale Kommunikation wahrnehmen und interpretieren. Mehrabian führte Studien durch, um zu untersuchen, wie verschiedene Kommunikationskanäle zur Gesamtbotschaft beitragen. Die Regel besagt, dass die Gesamtwirkung einer Botschaft zu 7 % durch die gesprochenen Worte, zu 38 % durch die Stimmlage und zu 55 % durch die Körpersprache bestimmt wird. Hier ist eine ausführliche Erklärung der einzelnen Komponenten:

  1. Gesprochene Worte (7 %): Dies bezieht sich auf den tatsächlichen Inhalt der gesprochenen Worte. Obwohl die Worte selbst nur einen kleinen Teil der Gesamtbotschaft ausmachen, sind sie dennoch wichtig, da sie die grundlegende Information vermitteln.
  2. Stimmlage (38 %): Dies umfasst Aspekte wie Tonfall, Lautstärke, Sprechgeschwindigkeit und Betonung. Die Art und Weise, wie etwas gesagt wird, kann die Bedeutung der Worte erheblich beeinflussen. Zum Beispiel kann ein sarkastischer Tonfall die Bedeutung eines Satzes komplett verändern.
  3. Körpersprache (55 %): Dies beinhaltet nonverbale Signale wie Gesichtsausdrücke, Gesten, Körperhaltung und Augenkontakt. Körpersprache spielt eine entscheidende Rolle bei der Übermittlung von Emotionen und Einstellungen und kann oft mehr über die wahre Botschaft verraten als die gesprochenen Worte.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Mehrabian-Regel spezifisch für Situationen gilt, in denen es um die Übermittlung von Gefühlen und Einstellungen geht, insbesondere wenn es Unstimmigkeiten zwischen den verbalen und nonverbalen Botschaften gibt. In anderen Kontexten, wie z.B. bei der reinen Informationsübermittlung, kann die Bedeutung der gesprochenen Worte größer sein. Die Formel ist nicht unumstritten. Kuin und Picker behaupten, die Mehrabian-Regel entlarvt zu haben, als sie auf der International Academy of Mediators’ conference in Edinburgh der Frage nachgingen, welche Worte Mediatoren benutzen und ob Worte wichtig sind oder nicht. Offenbar haben die Mediatorten auf dieser Konferenz festgestellt, dass nicht nur Worte, sondern auch die Wortwahl außerordentlich wichtog sind für das Gelingen einer Mediation. Offenbar ist der Wortkanal weitaus wirksamer als nur 7%. Kuin und Picker weisen darauf hin, dass die Mehrabian-Regel lediglich auf zwei begrenzten Studien basierte, die in künstlichen Kontexten durchgeführt wurden. Beide Kontexte träfen nicht auf die Kommunikation in der Mediation zu.1

Hinweise und Fußnoten
Bitte beachten Sie die Zitier - und Lizenzbestimmungen
Bearbeitungsstand: 2025-01-30 19:13 / Version 4.

Aliase: 7-38-55-Regel
Prüfvermerk:


Based on work by Arthur Trossen
Seite zuletzt geändert am Freitag Januar 31, 2025 01:47:04 CET.

Durchschnittliche Lesedauer: 2 Minuten