Mediationsplanung
Die Mediationsplanung fügt sich in den Arbeitsablauf des Mediators nahtlos ein. Sie kommt schon bei der Vorbereitung zum Tragen und begleitet den Mediator während des gesamten Verfahrens. Bitte beachten Sie auch die folgenden Beiträge, die mit der Mediationsplanung im Zusammenhang stehen.
Vorbereitung Prüfung der Geeignetheit Anfertigung einer Konfliktanalyse Mediationsplanung
Wie eine Mediation nicht angegangen werden sollte, ergibt das nachfolgende Beispiel:
Das Mediationsgesetz legt in seiner Definition Wert darauf, die Mediation als ein strukturiertes Verfahren zu beschreiben.1
Wer in einer Mediation mit so viel Beteiligten wie im Beispiel einfach drauflos redet und wahllos Personen auswählt hat keinen Plan. Er überlässt es dem Zufall ob die Gespräche die Struktur ergeben, die der Mediation gerecht wird. Selbst bei einer Mediation mit nur zwei Beteiligten ist eine Planung erforderlich.
Die Mediationsplanung ist von der Eignungsprüfung zu unterscheiden. Die Prüfung der Geeignetheit beantwortet die Frage, ob die Mediation das geeignete Verfahren ist und ob die Beteiligten geeignet sind daran teilzunehmen. Wenn die Eignung bejaht wird, ist die Planung der nächste Schritt. Sie ergibt sich aus der Konfliktanalyse. Die Konfliktanalyse beantwortet die Frage wer mit wem welchen Konflikt hat. Die Konfliktlandkarte visualisiert die Konfliktlage.
Der Mediator oder die Mediatorin sollten eine Vorstellung davon haben, mit wem sie wann und wie die erforderlichen Gespräche führen und vorbereiten. Es ist ein Beleg der Professionalität, dass die Gespräche so effizient wie möglich geführt werden. Natürlich hängt der Umfang der Planung vom Gegenstand und der Anzahl der Personen ab.
Gesprächsstrategie
Die Entwicklung einer Gesprächsstrategie ist ein Teil der Mediationsplanung und mithin eine Aufgabe des Mediators.2 Mit der Gesprächsstrategie entscheidet er, mit welcher Partei er wie und worüber spricht, um eine Verstehensvermittlung zu ermöglichen. Ein Einzelgespräch beispielsweise kann eine gute Strategie sein, wenn es sich herausstellt, dass die Partei in Gegenwart der gegnerischen Partei nicht oder nur schwer in der Lage ist, über ihre persönlichen Belange zu sprechen.
Die Gesprächsstrategie kann sich auch aus dem Zusammenspiel der Konflikte ergeben. Die nachfolgende Konfliktlandkarte betrifft den Familienbetriebsübergabefall und bezieht sich auf die Abbildung der Konfliktlandkarte im gleichnamigen Beitrag.
Rahmenbedingungen
Die Planung umfasst auch das Setting und bezieht sich auf die zeitlichen und örtlichen Rahmenbedingungen. Der Mediator muss das Setting den Gesprächen und die Gespräche dem Setting anpassen. Er muss entscheiden, ob die Räumlichkeiten geeignet sind und welcher zeitliche Rahmen zur Verfügung steht.
Gestaltung der Rahmenbedingungen und das Setting
Bedeutung für die Mediation
Es gilt als außerordentlich unprofessionell, wenn die Gespräche in der Mediation dem Zufall überlassen bleiben und nicht in die Logik der Mediation überführt werden. In einfachen Sachen mag es genügen, die Phasen abzuarbeiten. In anspruchsvollen Fällen kommt der Mediator ohne eine dezidierte Mediationsplanung jedoch nicht aus. Wenn die Mediation wegen der kognitiven Mediationstheorie als ein Gedankengang gesehen wird, sind die Gespräche so zu organisieren, dass sich in den Köpfen der Parteien der Gedankengang abbilden lässt.
Was tun wenn ...
- Die Mediation wird planlos durchgeführt
- Der Mediator bereitet sich nicht vor
- Weitere Empfehlungen im Fehlerverzeichnis oder im Ratgeber
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Alias: Mediation-Planung
Siehe auch: Check-Unternehmensmediationsplanung
Prüfvermerk: -